LudwigXIV.

Gesperrt
Hallo!
Ich bin neu hier, also bitte nicht sauer sein, falls ich etwas falsch mache.
Ich habe vor eine Facharbeit über Tsingtau (Qingdao) zu schreiben und suche dringend nach schriftlichen Quellen oder Zeitzeugen bzw. Verwandten von Zeitzeugen. Bei google war ich bis jetzt nicht erfolgreich und verschiedene Fernsehsender, an die ich mich gewandt habe, durften mir keine Auskunft geben usw.
Habt ihr Ideen? Ich wäre sehr dankbar!
Au revoir:D
Ludwig XIV.
 
Hallo!
Ich bin neu hier, also bitte nicht sauer sein, falls ich etwas falsch mache.
Ich habe vor eine Facharbeit über Tsingtau (Qingdao) zu schreiben und suche dringend nach schriftlichen Quellen oder Zeitzeugen bzw. Verwandten von Zeitzeugen. Bei google war ich bis jetzt nicht erfolgreich und verschiedene Fernsehsender, an die ich mich gewandt habe, durften mir keine Auskunft geben usw.
Habt ihr Ideen? Ich wäre sehr dankbar!
Au revoir:D
Ludwig XIV.

Zunächst habe ich eine Frage: Um welches Thema geht es denn genau? Die Geschichte Qingdaos ist ja recht facettenreich.
 
Tsingtau

Hi!
Am besten wären Quellen über die Pläne Wilhelms, die Gründe für die Gründung der Kolonie, Absichten und die Entwicklung usw.
Grüße
LudwigXIV.
 
Als Buchtipp kann ich empfehlen:

Kolonialpolitik und Marine - Die Rolle der Kaiserlichen Marine bei der Gründung und Sicherung des deutschen Kolonialreiches 1884-1914; Walter Nuhn
 
Mit Zeitzeugen dürfte es schwierig werden, wenn man das nur mal durchrechnet: 1914 ging Qingdao für das Dt. Reich als Kolonie verloren. Also vor 90 Jahren. Jetzt müsste man also jemanden finden, der noch eine sinnvoll verwertbare Erinnerung an Qingdao hat. Da ist man dann schon in der Riege der +/- 110jährigen. Die Deutschen werden derzeit knapp 80 Jahre alt. 110 kommt zwar auch vor, aber doch relativ selten. Von den wenige hundert Personen, die als Repräsentanten der Kolonialmacht in Qingdao waren, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach keiner mehr leben. Schlag Dir also eine Zeitzeugenbefragung lieber aus dem Kopf.
 
Der letzte Schutztruppler ist meines Wissens nach 1988 im Alter von 100 Jahren verstorben. Mit den Verwaltungsbeamten sollte es eher noch "schlimmer" aussehen, da viele Soldaten relativ jung, Beamte eher älter waren. Und selbst Kinder (so es die gab) haben üblicherweise keine Erinnerung vor ihrem 7. Lebensjahr, so daß die heute 101 wären. Mindestens. Ich kann El Quijote da nur zustimmen.
 
Mit Zeitzeugen dürfte es schwierig werden, wenn man das nur mal durchrechnet: 1914 ging Qingdao für das Dt. Reich als Kolonie verloren. Also vor 90 Jahren. Jetzt müsste man also jemanden finden, der noch eine sinnvoll verwertbare Erinnerung an Qingdao hat. Da ist man dann schon in der Riege der +/- 110jährigen. Die Deutschen werden derzeit knapp 80 Jahre alt. 110 kommt zwar auch vor, aber doch relativ selten. Von den wenige hundert Personen, die als Repräsentanten der Kolonialmacht in Qingdao waren, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach keiner mehr leben. Schlag Dir also eine Zeitzeugenbefragung lieber aus dem Kopf.

Hi!
Also erst mal vielen vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!!!
Und zu El Quijote: Ich hatte ja auch "Verwandten von Zeitzeugen" geschrieben, z.B. hab ich mal in einem Fernsehbericht (ich glaube) eine Tochter im Interview gesehen.
Viele Grüße
LudwigXIV.
 
Hi!
Also erst mal vielen vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!!!
Und zu El Quijote: Ich hatte ja auch "Verwandten von Zeitzeugen" geschrieben, z.B. hab ich mal in einem Fernsehbericht (ich glaube) eine Tochter im Interview gesehen.
Viele Grüße
LudwigXIV.

Ich halte nicht besonders viel davon, Angehörige von Zeitzeugen zu befragen, weil das nachgewiesenerweise für den Historiker weniger ergiebig ist, als für den Psychologen. Aber auch bei den Verwandten von Zeitzeugen wird die oben angestellte Rechnung nicht viel besser. Wenn Du die 110 Jahre, die bei den Zeitzeugen anzusetzen wären, mal auf das Alter ihrer Kinder umrechnest, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass Du im Bereich der 80 - 90jährigen suchen musst. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du noch Lebende antriffst zwar um einiges höher, als bei den direkten Zeitzeugen, aber auch hier bist Du schon im besten Sterbealter, musst mit Demenz und anderen Altersschwierigkeiten rechnen.
Ich will Dich nicht entmutigen, halte so ein Projekt aber für zum Scheitern verurteilt. Wenn Du also über Qingdao schreiben willst, dann such Dir die entsprechenden Quellen, da wird Dir Arne sicherlich gerne bei behilflich sein. Wenn Du ein Zeitzeugenprojekt durchführen möchtest, empfehle ich Dir, ein anderes Thema zu nehmen. Du solltest bei einem Zeitzeugenprojekt schon aus pragmatischen Gründen zusehen, dass Du Leute findest, die in Deiner Nähe leben. Du könntest dem ganzen dann auch eine eher lokalhistorische Prägung geben.
Beispielsweise wie die 60er und 70er Jahre in Deiner Stadt erlebt wurden, oder - wenn Du in Ostdeutschland lebst - wie das Ende der DDR erlebt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte nicht besonders viel davon, Angehörige von Zeitzeugen zu befragen, weil das nachgewiesenerweise für den Historiker weniger ergiebig ist, als für den Psychologen. Aber auch bei den Verwandten von Zeitzeugen wird die oben angestellte Rechnung nicht viel besser. Wenn Du die 110 Jahre, die bei den Zeitzeugen anzusetzen wären, mal auf das Alter ihrer Kinder umrechnest, dann ist es äußerst wahrscheinlich, dass Du im Bereich der 80 - 90jährigen suchen musst. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du noch Lebende antriffst zwar um einiges höher, als bei den direkten Zeitzeugen, aber auch hier bist Du schon im besten Sterbealter, musst mit Demenz und anderen Altersschwierigkeiten rechnen.
Ich will Dich nicht entmutigen, halte so ein Projekt aber für zum Scheitern verurteilt. Wenn Du also über Qingdao schreiben willst, dann such Dir die entsprechenden Quellen, da wird Dir Arne sicherlich gerne bei behilflich sein. Wenn Du ein Zeitzeugenprojekt durchführen möchtest, empfehle ich Dir, ein anderes Thema zu nehmen. Du solltest bei einem Zeitzeugenprojekt schon aus pragmatischen Gründen zusehen, dass Du Leute findest, die in Deiner Nähe leben. Du könntest dem ganzen dann auch eine eher lokalhistorische Prägung geben.
Beispielsweise wie die 60er und 70er Jahre in Deiner Stadt erlebt wurden, oder - wenn Du in Ostdeutschland lebst - wie das Ende der DDR erlebt wurde.

Okay, danke für den Tipp, das bedeutet ein bisschen weniger Arbeit, denn jetzt muss ich nur nach schriftlichen Quellen suchen.
P.S.: Wer ist Arne?
 
Zuletzt bearbeitet:
Arne ist jemand, den man zu dieser Thematik unbeschränkt empfehlen kann :)
 
Welchen Zeitraum soll deine Facharbeit denn speziell umfassen? Nur die deutsche Zeit? Dazu wurden ja schon einige Links gepostet. Als Buch würde ich dir den Ausstellungskatalog zur DHM-Ausstellung nahelegen, der bringt eine Menge Infos kompakt und objektiv. Das sollte für eine Facharbeit reichen.

Ansonsten habe ich grad eine gute, neue Arbeit von Prof. Wilhelm Matzat hier liegen, die die Geschichte Tsingtaus von 1897 bis heute übersichtlich skizziert. Prof. Matzat ist ein anerkannter Fachmann zur Geschichte der Deutschen in China, er taucht immer mal wieder in TV-Dokus zum Thema auf.
Gffl. bitte eMails-Adresse per PN, dann schicke ich dir einen Scann.
 
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