Durften Römer an den Olympische Spielen teilnehmen?

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Als die Römer im Jahr 148 v. Chr. Griechenland eroberten, verloren die Olympischen Spiele ihren panhellenischen Charakter – von nun an war es auch „nicht-griechischen“ Athleten gestattet, teilzunehmen. Vermutlich zum letzten Mal fanden die Spiele im Jahr 393 n. Chr. statt, bevor der römische Kaiser Theodosius I. im Jahr 394 alle heidnischen Zeremonien verbieten ließ. Fest steht, dass die Spiele nicht nach 426 n. Chr. ausgetragen werden konnten, da in diesem Jahr ein Brand den Zeus-Tempel zerstörte. Eroberungsfeldzüge, Überschwemmungen, Erdrutsche und Erdbeben zerstörten die Anlagen weitgehend.
 
Durften Römer an den Olympischen Spielen teilnehmen?

Um die Olympischen Spiele, die sich schon lange im Verfall befanden, hat sich übrigens Herodes sehr verdient gemacht.

Der prominenteste römische Olympionike war Kaiser Nero, der 67 n. Chr. eigens die Spiele um ein Jahr vorverlegen ließ. Nero war bekanntlich begeisterter Wagenlenker und steuerte höchstpersönlich eine Quadriga, allerdings mit nur mäßigem Erfolg, denn er warf den Wagen um und stürzte. Er wurde trotzdem zum Sieger gekürt, denn alle teilnehmenden Gespanne gehörten zu seinem Rennstall. Dazu machte er durch ähnliche Allüren von sich reden wie später "Reichsmarschall" Hermann Göring, der Kunstschätze, die ihm gefielen kurzerhand mitgehen ließ und bei Juwelieren zuweilen vergaß, zu bezahlen.

Nero war allerdings auch ein aufrichtiger Philhellene, und der griechische Osten des Imperiums hat daher dennoch sein Ansehen in hohen Ehren gehalten, ebenso wie das parthische Königshaus der Arsakiden.
 
Was ich persönlich jedoch interessanter finde (auch wenn es nicht zur Themafrage passt), ist, warum es Frauen verboten war an den Olympischen Spielen teilzunehmen.:grübel:
Es gab (glaub ich) jedoch Spiele nur für Frauen, die Hera geweiht waren.
 
@Sorpio: Der prominenteste römische Olympionike war Kaiser Nero, der 67 n. Chr. eigens die Spiele um ein Jahr vorverlegen ließ. Nero war bekanntlich begeisterter Wagenlenker und steuerte höchstpersönlich eine Quadriga, allerdings mit nur mäßigem Erfolg, denn er warf den Wagen um und stürzte.

Hat er nicht auch Rezitation und Gesang olympisch machen lassen, um dort den Sieg einzuheimsen. So schlecht, wie man es gern kolportiert (Peter Ustinov in Quo vadis), war er darin offenbar nicht einmal.
 
Bei Neros Griechenlandreise wurden nicht nur die Olympischen Spiele um ein Jahr vorverlegt, es wurden wohl so ziemlich alle Spiele zeitlich so veranstaltet, dass Nero teilnehmen und - natürlich - auch gewinnen konnte.
 
Hat er nicht auch Rezitation und Gesang olympisch machen lassen, um dort den Sieg einzuheimsen. So schlecht, wie man es gern kolportiert (Peter Ustinov in Quo vadis), war er darin offenbar nicht einmal.

Das hat er, wenn man Sueton Glauben schenkt (Suet, Nero Kap 22).

Was seine fähigkeiten als Kitharöde betrifft, hat er sich einer professionellen ausbildung unterzogen und extra dafür trainiert. Bei seinen Auftritten durfte niemand das Theater verlassen. Manche seiner Zuschauer hatten es satt, ihn hören und bejubeln zu müssen und sprangen heimlich von der Mauer oder stellten sich tot, um als Leichen herausgetragen zu werden. (Suet, Nero 22)

Beim Vortrag hielt er sich genau an die Regeln und spuckte weder aus, noch wischte er sich den Schweiß von der Stirn ab. Die Büsten der vorhergehenden Sieger ließ er umstürzen und durch die Latrinen schleifen. Er war aber auch großzügig. Die Provinz Achaja erhielt von ihm die Stellung eines "freien und verbündeten Staates und die Selbstverwaltung. Die Preisrichter erhielten das römische Bürgerrecht und beträchtliche Geldsummen, die er bei den isthmischen Spielen im Stadion verkündete. (Suet, Nero, 24)
 
Olympia - wie lief es ab? Konnte man als Römer in Olympia teilnehmen?

Hallo! Ich war letzte Woche in Olympia und fand alles dort sher spannend. Da ich den großteil meines Lebens in Italien aufgewachsen bin denke ich gehe ich als Römer durch. ^^ Wäre es möglich gewesen für mich an olympischen Spielen teilzunehmen oder war das exklusiv für Griechen? Wenn ja, wie lief das alles genau ab=? Ich mache selber sehr viel Sport und interessiere mich sehr dafür. :D
 
Ursprünglich durften Römer natürlich nicht teilnehmen, schließlich waren sie aus griechischer Sicht "Barbaren". Aber nach der Eroberung Griechenlands durch die Römer blieb den Griechen nichts anderes mehr übrig als ihnen die Teilnahme zu gestatten. Ein genauer Zeitpunkt lässt sich nicht angeben, aber vermutlich irgendwann ab dem 2. Jhdt. v. Chr. http://www.geschichtsforum.de/f27/durften-r-mer-den-olympische-spielen-teilnehmen-25694/
 
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Olympia

Hallo


Wenn ja, wie lief das alles genau ab=?
Es Teil, wen nciht der überwiegnde teil war Profis, von Mäzenen bezahlt.

Die Sportarten waren, unter anderem:
Faustkampf (brutaler wie das heutige Boxen), Ringen, 100m ? Lauf, eine Art Dreisprung mit Gewichten (eher 3 Hocksprünge), Diskus, Speerwurf und noch einige mehr.

Wobei beim Hocksprung die damalige Leistung den heutigen Hochleistungsathleten sehr nahe kommt.

Das waren mit Sicherheit keine Amateure oder "Stammtischfußballer" die an den Spielen teilnahmen.

mfg
schwedenmann

P.S.
Für den Kurzstreckenlauf gab es sogar eine Startautomatik, kann man sich so vorstellen, wie beim Sandspeedway-Start.
 
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Kaiser Nero nahm persönlich an den Spielen teil und räumte ,welch Wunder ,alle Siegespreise ab. Auch nachdem er mit dem Wagen, den er zehnspännig fuhr verunglückte.
 
Kaiser Nero nahm persönlich an den Spielen teil und räumte ,welch Wunder ,alle Siegespreise ab. Auch nachdem er mit dem Wagen, den er zehnspännig fuhr verunglückte.

Er verlegte die Olympischen Spiele, die übrigens Herodes durch großzügige Spenden vor dem Verfall rettete, um 2 Jahre vor und nahm darüber hinaus auch einige Kunstschätze mit, die ihm gefielen.

Trotzdem hat ihm der grieschichsprachige Osten noch über den Tod hinaus ein positives Andenken bewahrt.
 
Das waren mit Sicherheit keine Amateure oder "Stammtischfußballer" die an den Spielen teilnahmen.

Das Wort Athlet geht auf Athlos Belohnung zurück, und das hehre Ideal, dass alleine die Anwesenheit die Akteure gereizt habe, ist eine Projektion.
Pindar beschreibt Olympioniken, die sich in ihrer Heimatpoleis tagelang nicht auf die Straße trauten, weil sie nicht gewonnen hatten.
 
Augustus wollte wahrscheinlich den Griechen sein Wohlwollen demonstrieren indem er ein Viergespann seines Stiefsohnes Tiberius im Jahr 4 v.Chr. an den olympischen Spielen teilnehmen ließ. 17 n.Chr. beteiligte sich ein ebensolches Gespann des Gemanicus daran. Beide trugen Siege davon, sodass sowohl Tiberius als auch Germanicus als Olympiasieger galten obwohl sie offenbar nicht persönlich vor Ort waren.
Im Verlauf der Kaiserzeit verfiel die Bedeutung der olympischen Spiele zusehens zugunsten der Spiele, die in Rom abgehalten wurden, wie die kapitolischen Agone, die seit Domitian wieder regelmäßig abgehalten wurden und die olympischen um einige Zeit überlebten.(Quelle, Der Sport im alten Rom, Prof Gerhard Lukas, Sportverlag Berlin 1982)
 
Augustus wollte wahrscheinlich den Griechen sein Wohlwollen demonstrieren indem er ein Viergespann seines Stiefsohnes Tiberius im Jahr 4 v.Chr. an den olympischen Spielen teilnehmen ließ. 17 n.Chr. beteiligte sich ein ebensolches Gespann des Gemanicus daran. Beide trugen Siege davon, sodass sowohl Tiberius als auch Germanicus als Olympiasieger galten obwohl sie offenbar nicht persönlich vor Ort waren.
Das war allerdings keine Besonderheit mächtiger Römer. Schon in früheren Jahrhunderten hatten gerne Tyrannen, insbesondere aus Sizilien, Gespanne nach Olympia oder zu den drei anderen großen griechischen Spielen (Isthmische, Nemeische, Pythische) geschickt, ohne selbst anzureisen, geschweige denn sie selbst zu lenken. Den Sieg beanspruchten sie im Erfolgsfall dann aber natürlich für sich. U. a. wurde der Tyrann Theron von Akragas Olympiasieger. Auch Alkibiades war Olympiasieger im Wagenrennen.
 
Bei den Pferderennen gewann der Besitzer bzw. die Besitzerin der antretenden Pferde.
Das Ganze führte dazu, dass Frauen bei den Olympischen Spielen gewinnen konnten obwohl ihnen offiziell die Teilnahme verwehrt war. Das erste bekannte Beispiel hierfür ist die spartanische Königstochter Kyniska. Sie gewann 396 und 392 v. Chr. mit einem Fohlen-Viergespann die Spiele.
 
U. a. wurde der Tyrann Theron von Akragas Olympiasieger. Auch Alkibiades war Olympiasieger im Wagenrennen.
Aber das waren Griechen. Tiberius und Germanicus waren Römer und darum geht es ja in dem Thread. Ob sie allerdings griechische oder römische Fahrer für sich antreten ließen oder doch selbst fuhren ist, soweit ich weiß nicht bekannt.
 
Bei den Pferderennen gewann der Besitzer bzw. die Besitzerin der antretenden Pferde.
Das hatte zur Folge, dass der Besitzer auch mehrere Gespanne antreten lassen konnte. Den Vogel schoss in dieser Hinsicht Alkibiades ab: Er ließ gleich sieben Gespanne auf einmal antreten - mehr als jeder andere vor ihm. Die Folge war, dass er bei denselben Spielen gleichzeitig den 1., 2. und 3. (laut Euripides, oder 4. laut Thukydides) Platz belegte!
 
Im Prinzip nahm das schon die Gepflogenheiten der römischen Wagenrennen vorweg, bei denen auch die Rennställe ,mit ihren jeweiligen Farben als Sieger oder Verlierer galten, auch wenn die Fahrer selbst Berühmtheiten wurden.
 
Aber das waren Griechen. Tiberius und Germanicus waren Römer und darum geht es ja in dem Thread. Ob sie allerdings griechische oder römische Fahrer für sich antreten ließen oder doch selbst fuhren ist, soweit ich weiß nicht bekannt.

Darum geht es mir ja gerade. Es war dadurch möglich, dass Personenkreise die nicht offiziell teilnehmen konnten, trotzdem die Möglichkeit hatten zu gewinnen und dadurch "indirekt" teilnahmen. Damit ist ja schon einmal eine erste Hürde bei den Teilnahmebeschränkungen genommen.
 
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