Baustil von Dorfkirchen Ende 6. Jahrhundert

hermann46

Neues Mitglied
Hallo,
für eine Ortschronik suche ich Informationen (ideal wären auch Zeichnungen... ;-) )über den Baustil, Baumaterial etc. von kleinen Kirchen in ländlichen Orten.

Aus verschiedenen Quellen vermuten wir, dass hier bei uns in Briedel an der Mittelmosel bereits Ende des 6. Jhd. unter der Merowingerherrschaft = Der Ort war damals unter der Herrschaft /Eigentum des Bistums Metz eine St. Martinskirche erbaut wurde.

Wie sahen damals die Ortskirchen aus?
einfache Saalbauten aus Holz?
Dachabdeckung Stroh o.ä.?
Gab es schon Türme/Glocken?

Wurde als Standort eine Fläche inmitten des Ortes bevorzugt oder konnte auch schon damals ein Absatz auf einem Berggrat oberhalb des Ortes gewählt werden?
Da wo heute die Kirche und Ihr Vorgängerbau seit dem 14.Jhd. nachgewiesen sind.

Eine Legende besagt, dass die heutige (und damalige ) Kirche auf dem Platz eines keltischen Heiligtums erbaut sei.

Gib es Literaturtipps zu dem Thema.

Danke für Eure schnelle und ausführliche Hilfe.

Hermann
 
Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Der Stifter des Kirchenbaus entschied oft auch über Lage und Baustil. Beispiel einer Kirche aus dem 6. Jhrdt ist St. Severin in Köln, eine romanische Kirche Romanische Kirchen in Köln

Eine Menge Info im Bereich Schwaben und Bayern findet sich auch hier, mit einem Kapitel zu kirchlichen Gründungen Handbuch der Bayerischen Geschichte - Google Buchsuche

Mehr auch hier http://books.google.de/books?id=2j3WUH_4tPYC&pg=PA312&lpg=PA312&dq=deutsche+Kirchengr%C3%BCndungen+im+6.+Jahrhundert&source=bl&ots=a7DlrIDQ0I&sig=TFrvKSW0sDKoNBqsrzThb7SUbUQ&hl=de&ei=vlfHSeqcI6TJjAeMn-2UCw&sa=X&oi=book_result&resnum=7&ct=result

Grundsätzlich ist zu sagen, dass spezifische Dorfkirchen wohl erst später gebaut wurden. Die meisten Dörfer und Weiler hatten einfach zu wenig Geld um eigene Kirchen zu bauen. Man fuhr oder lief eben in die nächstgelegene Kirche, sofern es nicht eine Kapelle im Ort gab, wo man sich zum gemeinsamen Gebet fand. Es hatte ja nun auch nicht jedes Dorf bzw. jede Gemeinde einen eigenen Pfarrer.
 
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Wie sahen damals die Ortskirchen aus?
einfache Saalbauten aus Holz?
Dachabdeckung Stroh o.ä.?
Gab es schon Türme/Glocken?
...
Eine Legende besagt, dass die heutige (und damalige ) Kirche auf dem Platz eines keltischen Heiligtums erbaut sei.

Hermann
Grüezi Herman

Deine Fragen kann man nicht so einfach beantworten, sie sind aber äusserst interessant.

Die Bauweise im ländlichen Raum ist teilweise stark von den lokalen Gegebenheiten abhängig. Zum Beispiel die Dacheindeckung. Da wären Tonziegel möglich, aber auch Holzbretter/Holzschindeln oder eben Stroh, halt je nach dem, was zu der Zeit lokal vorhanden und üblich war.

Ein Kirchturm wäre möglich. Vielleicht sogar eher ein freistehender Turm. Bei einer kleinen Kirche (> kleine Gemeinde) ist aber ebenso ein Dachreiter möglich. Die ersten eigenständige Kirchenbauten sind glaub etwa im 4./5. Jahrhundert entstanden. Vorher waren die christlichen Kulträume in anderen Gebäuden integriert. Da weiss vielleicht jemand anderes noch genaueres...

Dass christliche Kirchen über „heidnischen“ Kultstätten errichtet wurden, ist relativ verbreitet. Das lässt sich aber oft nur sehr schwer nachweisen, da die Kultstätten möglichst beseitigt wurden und selten mal Aufzeichnungen vorliegen. Michael, Anna oder Petrus geweihte Kirchen könnten ein Hinweise sein.


Gruss Pelzer

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Baustiel der Kirchen

Wird bestimmt durch wirtschaftlich kulturelle Beziehungen mit dem römischen Reich wobei nach 395 die Reichsteilung zu berücksichtigen wäre, hier besonders der Einfluß keltischer Verwandschaft mit Griechenland, Kleinasien usw..
Im Weströmischen Reich baute man vornehmlich Westturmkirchen (Spitztürme), wogegen es im byzantinischem Bereich Ostturmkirchen (Zwiebel, Halbkugel usw.) waren.
Insgesamt vorherrschend ist bei den Kirchen die Ost - Westausrichtung des Langhauses, warum ist mir unbekannt.
 
Hallo,
für eine Ortschronik suche ich Informationen (ideal wären auch Zeichnungen... ;-) )über den Baustil, Baumaterial etc. von kleinen Kirchen in ländlichen Orten.

Aus verschiedenen Quellen vermuten wir, dass hier bei uns in Briedel an der Mittelmosel bereits Ende des 6. Jhd. unter der Merowingerherrschaft = Der Ort war damals unter der Herrschaft /Eigentum des Bistums Metz eine St. Martinskirche erbaut wurde.

Wie sahen damals die Ortskirchen aus?
einfache Saalbauten aus Holz?
Dachabdeckung Stroh o.ä.?
Gab es schon Türme/Glocken?

Wurde als Standort eine Fläche inmitten des Ortes bevorzugt oder konnte auch schon damals ein Absatz auf einem Berggrat oberhalb des Ortes gewählt werden?
Da wo heute die Kirche und Ihr Vorgängerbau seit dem 14.Jhd. nachgewiesen sind.

Eine Legende besagt, dass die heutige (und damalige ) Kirche auf dem Platz eines keltischen Heiligtums erbaut sei.

Gib es Literaturtipps zu dem Thema.

Danke für Eure schnelle und ausführliche Hilfe.

Hermann


Kann ich Dir nichts dazu sagen.
Aber wir haben vor Ort
ein Kirchlein aus dem 11. Jahrhundert mit nachgewiesenen Vorgängerbauten bis ins 8. Jahrhundert und 2 "Stiftergräbern" aus dem 7. Jahrhundert.
Vielleicht lässt sich ja was ableiten.
 
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