Meiner Meinung nach wird hier teilweise nicht sauber zwischen dem alltäglichen Leben und der Staatsform getrennt, was zu einem gedanklichen Kuddelmuddel führen kann.
In einer Scheindemokratie wie der DDR kann mir der Rotkohl mit Klößen mindestens so gut schmecken wie in einer Demokratie.
Das sollte aber nicht dazu verleiten, den Geschmack des Rotkohls mit der Staatsform zu vergleichen oder- noch schlimmer- zu verwechseln.
Edit: Barbarossa war schneller.
Hm, das ist schon ein argument. andererseits wird es
interessanterweise nur dann (!) vorgebracht, wenn jemand etwas in der DDR lobt. dann heißt es: na sicher doch, auch in der DDR schien ab und zu die sonne. wenn hingegen jemand etwas in der DDR tadelt, dann wird nicht darauf verwiesen, dass man zwischen alltagsleben und staatsform unterscheiden müsse, denn dann "passt es ins (denk)konzept": wie? fernseher waren teuer und kaum zu bekommen? naja,
typisch mangelwirtschaft DDR.
das heißt (um wieder ganz allgemein zu bleiben): etwas war gut
trotz DDR und etwas war schlecht
wegen der DDR. (
das erinnert mich ein wenig an die akteur-beobachter-verzerrung in der sozialpsychologie: wenn ich einen fehler mache, dann liegt es an den umständen - wenn du einen fehler machst, dann liegt es an deinem charakter). ist es nicht so?
wenn ich huldas argumentation weiterdenke, dann heißt das:
(A) es kann durchaus sein, dass es in einer scheindemokratie wie der DDR auch schönes gab, z.b. rotkohl mit klößen, aber die scheindemokratie bleibt eine scheindemokratie.
(B) es kann sein, dass es in einer echten demokratie wie der BRD auch negatives gab/gibt, z.b. arbeitslosigkeit und obachlosigkeit, aber die demokratie bleibt eine demokratie.
d.h. auch wenn es manchen menschen in der DDR gefallen hat, bleibt sie ein "schlechter staat" und auch wenn es manchen in der BRD nicht gefällt, bleibt sie ein "guter staat", denn die subjektiven empfindungen ändern ja nichts an der staatsform.
richtig?
nun habe ich drei fragen:
1. wenn es nun mal angenommen
den meisten menschen in einer ansonsten aber eigentlich "schlechten staatsform" gefällt, wie ist das dann? ist das dann ein schlechter staat, obwohl es den meisten menschen darin gefällt? (subjektive empfindungen ändern ja nichts an der staatsform als solches)
2. warum eigentlich soll es irrelvant sein, ob es den menschen in einem staatswesen gefällt oder nicht?
3. und ist es denn wirklich so, dass die, die die DDR gut fanden, dies (nur) mit leckerem
rotkohl mit klößen oder
herrlichen sommersonnentagen begründen?
gruß!