Atlantishypothese Südmarokko

Platon war Philosoph, kein Historiker oder Reiseschriftsteller bzw. Geschichtsschreiber. So ist es.

Wobei mir allerdings scheint, dass du mit allzu neuzeitlichen Maßstäben an die Einordnung antiker Schriftsteller in einzelne Fachgebiete herangehst.

Im Folgenden ist Vorsicht bei "Berufs"-Bezeichnungen [...] geboten, die den entsprechenden Personen aus heutiger Sicht gegeben werden [...]. Großen Einfluss hat in dieser Hinsicht die Tatsache, dass es für einen antiken Gelehrten tendenziell (speziell wenn man die Philosophie Platons in Betracht zieht) als Ziel galt, eben nicht nur auf einem Gebiet, sondern ganz im Gegenteil auf möglichst vielen Gebieten Leistungen zu erbringen.

Chronologische Liste der griechischsprachigen Geschichtsschreiber der Antike ? Wikipedia
 
Hallo DerGeist,

sei mir bitte nicht böse, aber wenn Du Dich zu den 100% Wissenschaftler zählen willst die fair darüber urteilen können/wollen, hättest Du doch lesen müssen, was ich wirklich alles schreibe (aus deinem Post entnehme ich aber, dass Du nur die Diskussion hier verfolgt hast). Nix für ungut!

Viele Grüße
Michael

Gelesen habe ich dein Paper nicht, das ist soweit auch korrekt, aber deine Argumentationen verfolgt.
In der Hauptsache argumentierst du über sprachl. Belege.
Dein zweiter Punkt ist die geogr. Beschreibung von "Atlantis" und die versucht du mit der heutigen Geographie in Einklag zu bringen.
Deine Methodik über das HCS ist ja auch in sich schlüssig, aber ich meine das man sehr vorsichtig sein sollte, aus antiken Schriften geogr. Beschreibungen zu entnehmen und diese dann in den heutigen Verhältnissen zu suchen, das mag auf der ersten und zweiten Ebene mglw. noch gehen, bei der regionalen Ebene wäre ich sehr vorsichtig, immerhin ändert sich die Mikrogeographie durch menschliche Einflüsse doch sehr schnell.



Was mich interessiert ist dieser Punkt:
Im finalen Schritt wird nach lokalen Indizien der Hauptstadt gesucht. Auch hier ergeben sich sehr interessante Sachverhalte, die sogar archäologisch überprüfbar sind (eine riesige bisher unbekannte Siedlung innerhalb einer kreisförmigen geologischen Struktur).
Das interessiert und wäre dann auch zu diskutieren.

Was das Verlinken angeht, rufe ich folgendes ins Gedächtnis Zitat:
Mummius Picius
Du kannst gerne daraus zitieren. Weitere Verweise und Links auf dein (kostenloses) Paper allerdings werde ich hier löschen, und wenn ich nicht mehr online bin, habe ich Kollegen, die diesen Job weitermachen.


Schick mir doch mal bitte dein Paper mit den archäologischen Nachweisen.
Finde es schade das der Link rausgenommen wurde.........., eine Erklärung wäre gut :winke:.


4.1 The Atlanteans knew about the Americas .................................................. .......................31
4.2 Cenotes and Karst Holes in Mexico may be the Antetype for the Greek Hades ..............31


Ich nehme mir mal die zwei Punkte raus und stelle dazu folgende Fragen:
1. Wie datierst du "Atlantis" ?
2. Wie sollen die Verbindung nach Mesoamerika zustande kommen.



 
Ich habe mir mal die Zeit genommen und deine zwei Paper durchgeschaut. Deine HCS Arbeit ist ein Vortrag, oder? Denn es fehlen jeglicher wissenschaftlicher Apparat. Keine Fußnoten machen die Behauptungen schwer bis nicht nachvollziehbar.

Ich finde es immer gut, wenn man mit neuen Methoden an geisteswissenschaftliche Fragestellungen herangeht, allerdings weiß ich nicht ob solch eine naturwissenschaftliche Methode für das Atlantis-Problem geeigenet ist. Die Gründe wurden hier ja schon einige Male aufgeführt. Platon schreibt als ein griechischer Philosoph aus griechischer Tradition heraus. Was mich am meisten stört, ist die Genauigkeit mit der gearbeitet wird. Passt etwas zu der beschreibung Platons so wird detailiert daraufhin verwiesen, jedoch wenn es ins Detail geht (insbesondere bei den Bauten) da muss und darf dann aufeinmal Abstriche gemacht werden. Da werden Tempel und Gebäude zu ungleichmäßigen Steinbauten, Kanäle zu Waditälern. Wo ich allerdings vom Hocker gefallen bin, war die Argumentationskette mit der Entfernung zum Meer. Die Angabe sind 50 Stadien und da deine Fundstelle 12km vom Meer entfernt ist, wird einfach das ägyptische Mass genommen.
Auch andere Argumente sind unbelegt und einfach hinspekuliert. Gerade bei den sprachlichen Beweisen hätte ich weitere Beispiele erwartet. g-d-r als semitische Sprache bedeutet Insel, welche anderen Inseln mit g-d-r in semitischer Sprache gibt es? Ebenso ist dann auf einmal ein Hör/Übersetzungsfehler Solons dafür verantwortlich, ein ungeklärtes Metal zu erklären. Alles sehr konstruiert aus meiner Sicht.

Dann noch etwas zu den archäologischen Befunden. Ja, das sind Bebauungsreste. Nur aus welcher Zeit läßt sich nicht sagen. Meine archäologischen Erfahrungen reichen weder nach Nordafrika noch in das Neolithikum zurück, allerdings sprechen einige Gründe gegen solch alte Befunde:
Für mich ist das Neolithikum eine Periode in der vorrangig mit Holz gebaut wird. Darüberhinaus sind all eure Befunde obererdig, was auf eine recht junges Alter schließen läßt ( 200/300 jahre maximal). Die Silex Fundstücke scheinen mir eher darauf hinzudeuten, dass dort größere Vorkommen vorhanden waren. Die Stücke sehen eher wie Restprodukte von Werkzeugen aus, denn wie Werkzeuge selbst. Allerdings gilt auch hier, ich bin kein Fachmann der Vor und Frühgeschichte.

Im Ende bleiben einfach ein paar Fragen über, die hier auch schon zum Teil gestellt wurden, aber grundlegend für deine Argumentation sind:

Wie datierst du Atlantis, wie wörtlich nimmst du Platon, wie belegst du deine Aussagen? Aufbauend auf die Datierung und die Auslegung Platons gibt es dann noch ettliche andere Fragen.
 
Gerade bei den sprachlichen Beweisen hätte ich weitere Beispiele erwartet. g-d-r als semitische Sprache bedeutet Insel, welche anderen Inseln mit g-d-r in semitischer Sprache gibt es?

Also g-d-r ist im Punischen 'Mauer, Umfriedung' o.ä., im Arabischen ǧidār (جدار), im Hebräischen wiederum wie im Punischen g-d-r (גדר). Man darf nicht alle semitischen Sprachen über einen Kamm scheren, sondern muss die westsemitischen Sprachen (Hebräisch, Punisch) von dem südsemitischen Arabisch oder dem nordsemitischen Aramäisch (wo es allerdings auch g-d-r ist) unterscheiden.
Insel ist im Arabischen ǧazīra(t) (جزيرة), der berühmte Fernsehsender heißt so, die spanische Stadt Algeciras oder auch Algier und danach Algerien. Algier heißt im Arabischen nicht Algier, sondern Al-Ǧazā'ir (الجزائر), im Aramäischen G-z-r-t-o (ܓܙܪܬܐ), im Hebräischen dagegen Aj (אי).
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erst mal für die Info zu G-d-r, EQ. Ich glaube ich habe dort oben nicht deutlich genug formuliert. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das wenn jemand den Inhalt von g-d-r um den Begriff Insel erweitern möchte, dass ich dann Belege erwarte. Also 2-3 andere Beispiele in denen eindeutig Insel gemeint ist.
 
Danke erst mal für die Info zu G-d-r, EQ. Ich glaube ich habe dort oben nicht deutlich genug formuliert. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das wenn jemand den Inhalt von g-d-r um den Begriff Insel erweitern möchte, dass ich dann Belege erwarte. Also 2-3 andere Beispiele in denen eindeutig Insel gemeint ist.

Mir war entfallen, dass die Behauptung, Agadir hieße im übertragenen Sinne auch 'Insel', von Antimon stammt. Die einzige Insel, die Gadir genannt wurde, ist Cádiz und da kann man eigentlich nicht davon sprechen, dass die Insel so genannt wurde. Die damals noch zwei Inseln (heute zu einer Insel zusammengewachsen) auf deren einer damals Cádiz lag, hießen auf Griechisch Erytheia und Koutinoussa. Ihre punischen oder iberischen Namen sind unbekannt, aber imho ist es bezeichnend, dass die Griechen den Namen der Stadt Gadir als Gadeira wiedergaben, die Namen der Inseln aber andere waren.
Die zweite Schwäche an der These ist noch immer, dass AGADIR aus dem Berberischen kommt und ins Arabische mit "maḫzan al-ḥabūb" (مخزن الحبوب) übersetzt wird, was Getreidespeicher (wörtlich "Magazin* der Körner") heißt. Die grundsätzliche Verwandtschaft des Berberischen mit den Semitischen Sprachen macht aus dem Berberischen eben noch lange keine semitische Sprache.

*Magazin ist im Übrigen die Eindeutschung von maḫzan.
 
Platon war Philosoph, kein Historiker oder Reiseschriftsteller bzw. Geschichtsschreiber. So ist es.

Hmm,

also wenn ich Philosoph wäre (vielleicht bin ich ja einer?) würde ich, um meine Thesen zu untermauern, Beispiele aus der realen Welt bevorzugen (sofern sie mir zur Verfügung stehen) und phantastische Konstrukte meiden! Insbesondere wenns um sowas wichtiges geht wie die beste Staatsform würde ich meine Argumentation auf Fakten und Beispielen aus der Geschichte aufbauen wollen.


Besten Gruß
Michael
 
Das würde aber vorraussetzen das es die beste Staatsform bereits gegeben hätte - und sei es nur in Einzelteilen verstreut über viele Länder und Zeitalter.

Zudem müsste sie überliefert worden sein und zwar mit Fakten und Details.

Beides war in Platons Fall schlicht nicht gegeben, zumindest das erste wäre wohl auch heute nicht gegeben.

Auch heute müssten wir auf der Suche nach "dem perfektem Staat" auf eine Utopie zurückgreifen.
 
Hallo DerGeist,

Gelesen habe ich dein Paper nicht, das ist soweit auch korrekt, aber deine Argumentationen verfolgt.
In der Hauptsache argumentierst du über sprachl. Belege.
Dein zweiter Punkt ist die geogr. Beschreibung von "Atlantis" und die versucht du mit der heutigen Geographie in Einklag zu bringen.
Deine Methodik über das HCS ist ja auch in sich schlüssig
Vielen Dank!
, aber ich meine das man sehr vorsichtig sein sollte, aus antiken Schriften geogr. Beschreibungen zu entnehmen und diese dann in den heutigen Verhältnissen zu suchen, das mag auf der ersten und zweiten Ebene mglw. noch gehen, bei der regionalen Ebene wäre ich sehr vorsichtig, immerhin ändert sich die Mikrogeographie durch menschliche Einflüsse doch sehr schnell.

Ok, aber welches der zurzeit 24 regionalen Indizien wären denn deiner Meinung nach durch menschlichen Einfluß in die Geographie betroffen?

Regionale Indizien:

1 Named Locations
2 Island
3 Plain Encircled by Mountains
4 Presence of Red, White and Black Bedrock
5 Buildings of Red, White and Black Stone
6 Northerly Winds
7 Shelter from Northerly Winds
8 Ore/Metal Deposits;
9 Signs of Specific Geological Activity
10 Presence of Horses
11 Region Named after Gadeiros
12 Streams from Mountains
13 Trench Parallel to the Shore
14 Plants with Fragrant Roots
15 Space for a Large Population
16 Year-Round Water Supply
17 Rock-Cut Architecture
18 Specific Agricultural Products
19 Islands and Opposite Continent
20 Blue Clothing
21 Sacrifice of Bulls
22 Concentric Circle Patterns
23 Significance of Odd and Even Numbers
24 Large Trenches


Was mich interessiert ist dieser Punkt:

Das interessiert und wäre dann auch zu diskutieren.


Schick mir doch mal bitte dein Paper mit den archäologischen Nachweisen.
Finde es schade das der Link rausgenommen wurde.........., eine Erklärung wäre gut :winke:.
Noch einfacher wäre es, wenn Du eine Suchmaschine bemühst. Dann kannst Du Dir gleich beide Paper downloaden. Warum die Moderatoren den Link rausgenommen haben, haben sie oben schon gesagt. Vielleicht nehmen sie ihn ja wieder rein. Ich gebe jedenfalls keine Werbekosten für ein kosenloses Paper aus.
Ich nehme mir mal die zwei Punkte raus und stelle dazu folgende Fragen:
1. Wie datierst du "Atlantis" ?
2. Wie sollen die Verbindung nach Mesoamerika zustande kommen.
[/i]

Zu 1: Meine Hypothese befasst sich nur mit der räumlichen Lokalisierung von Atlantis. Eine zeitliche Einordung ist nicht Bestandteil meiner Theorie.
Dennoch habe ich eine persönliche Meinung wann Platons Atlantis existiert hat, oder besser gesagt -bis- wann. Ich denke das Ende dieser Kultur kam mit dem Ende der Seevölker. Seit wann diese Kultur existierte kann ich nicht sagen, aber Platons 9000 Jahre vor seiner Zeit (oder vor Solons Zeit) finde ich nicht unrealistisch. Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung und nicht Bestandteil meiner Theorie.

Zu 2: Na wenn dann mit Schiffen. Thor Heyerdal hat eine Atlantiküberquerung von Marokko nach Amerika mit einfachsten Mitteln ja schonmal in einem archäologischen Experiment bewiesen. Ich halte es dabei aber für durchaus möglich, dass man statt Schilfbooten Holzboote gebaut hat, z.B. aus großen Atlaszedern. Die Menschen damals waren bestimmt auch schon so schlau dass sie wußten: kleines Holzstück schwimmt gut, großes schwimmt besser.

Die Besiedlungswege Amerikas und (Erst-)Besiedlung via Seeweg werden ja zurzeit noch sehr kontrovers diskutiert.

Die Lokalisierung von Atlantis in Südmarokko und die Beschreibung Platons:
Von ihr [der Insel Atlantis, also die Souss-Massa Ebene] gab es für die Reisenden damals einen Zugang zu den anderen Inseln [Kanaren] , und von diesen auf das ganze Festland gegenüber [Amerika]
ist hierbei sicherlich auch ein neuer Aspekt für diese Diskussion. Auch heute noch ist die bevorzugte Segelroute von Europa nach Amerika entlang der afrikanischen Westküste hinüber zu den Kanaren und von dort mittels beständigen Nord-Ost-Passat nach Amerika.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Sheik,

Ich habe mir mal die Zeit genommen und deine zwei Paper durchgeschaut. Deine HCS Arbeit ist ein Vortrag, oder? Denn es fehlen jeglicher wissenschaftlicher Apparat. Keine Fußnoten machen die Behauptungen schwer bis nicht nachvollziehbar.
Vielen Dank!
Ich weiss, dass ich an ein paar wenigen Stellen noch Fußnoten hinzufügen müsste (das werde ich auch noch machen). Für alle wichtigen, nicht auf Anhieb nachvollziehbaren Quellen habe ich jedoch Literaturangaben gemacht. Dass das Paper nur so wenigen Quellenangaben hat liegt daran, dass ich nicht auf viele Aussagen anderer aufbauen muss. Es sind fast alles sehr rudimentäre Erkentnisse!
Ich finde es immer gut, wenn man mit neuen Methoden an geisteswissenschaftliche Fragestellungen herangeht, allerdings weiß ich nicht ob solch eine naturwissenschaftliche Methode für das Atlantis-Problem geeigenet ist.
Also wenn Du damit sagen willst, dass die Geisteswissenschaften die stichhaltigeren Argumente vor den Naturwissenschaften liefern, kann ich mir ein Lächeln gerade noch so verkneifen : )
Also im Ernst, ist doch schön, dass in diesem Fall die Naturwissenschaft mal den Geisteswissenschaften zur Hilfe kommen kann. Wenn Du das anders siehst, wäre es nett wenn Du darlegst warum.
Die Gründe wurden hier ja schon einige Male aufgeführt.
Nein. Wo?
Platon schreibt als ein griechischer Philosoph aus griechischer Tradition heraus.
Was Platons Intuition wirklich war, weiss man nicht wirklich (Kritias ist unvollendet, wie Du weißt). Dass aber z.B. Platons eigener Schüler Aristoteles schon gegen ihn wettert und sagt Atlantis sei fiktiv, läßt mich vermuten, dass Platon eben das Gegenteil behauptete, eben Atlantis sei nicht fiktiv (vielleicht ein Grund, warum Platon den Dialog abbrach?). Unabhängig von dieser Annahme, habe ich oben (anderer Post) ja schon geschildert, dass auch ein Philosoph sicherlich eher ein 'real word' - Beispiel verwenden würde um seine Thesen zu stützen als ein reines Phantasiegebilde. Dennoch kann dieses 'real world'-Beispiel durch Tradierung verfälscht sein oder zu Platons Zwecken abgeändert. (Z.B. dass die eigentliche Story aufgebauscht wurde um den Ruhm der Griechen noch zu vergößern, obwohl ich Platon dieses nicht zuschreiben würde, eher Solon.)

Bemerkenswert ist auch, dass sein Erzählduktus ein ganz anderer ist als der in seinen restlichen Werken (man merkt, dass er da eine Geschichte erzählt, die nicht aus seiner Feder stammt). Aber, wie es auch bei den Geisteswissenschaftlern so ist, wirst Du (und andere) als Gegenargument wieder sagen 'Platon sei ein griechischer Philosoph der aus griechischer Tradition schrieb' und ich werde wieder sagen ja aber ... und so weiter bis in alle Ewigkeit. Da lobe ich mir doch die Naturwissenschaften: Eine Ebene die von Bergen umschlossen ist -ist- eine Ebene die von Bergen umschlossen ist. Rot-schwarz-weisses Grundgestein -ist- rot-schwarz-weisses Grundgestein. Ein Indiz kommt zum anderen. Die Summe aller Indizien ist wichtig. Auf diese Weise lassen sich sogar verschiedene Atlantishypothesen direkt miteinander vergleichen. Und keine kommt in dieser Beziehung (Erfüllung von Indizien) auch nur im Entferntesten an die der Souss-Massa Hypothese heran. Bei den meisten scheitert das schon an den globalen Indizien, ganz zu schweigen von den regionalen. Dennoch werden andere Orte (noch) als Atlantis hoch gehandelt (z.B. Santorini, Troja, etc..) nur weil sie zwei, drei Indizien erfüllen. Alle anderen Indizien werden aber ignoriert.
Ignorieren sollte man aber nicht die Vielzahl der erfüllten Indizien für die Souss-Massa Ebene. Nicht ignorieren sollte man auch die Tatsache, dass man zu neuen schlüssigen Erkenntnissen gelangt (z.B. die Arganfüchte könnten die Äpfel der Hesperieden sein, von denen man nicht weiss, worum es sich handelt, die Forschung vermutet bisweilen Quitten).



Was mich am meisten stört, ist die Genauigkeit mit der gearbeitet wird. Passt etwas zu der beschreibung Platons so wird detailiert daraufhin verwiesen,
Hierbei gebe ich Dir recht, man sollte so genau wie möglich arbeiten.
Du solltest der Fairness halber aber schon sagen dass die meisten passen. Oder sagen welche denn nicht passen!
jedoch wenn es ins Detail geht (insbesondere bei den Bauten) da muss und darf dann aufeinmal Abstriche gemacht werden.
Da werden Tempel und Gebäude zu ungleichmäßigen Steinbauten,
Also:

Ich sage nicht, dass die riesige Siedlung die Hauptstadt ist (ich sage es könnte sie gewesen sein oder Infos über sie könnten in Platons Bericht über die Hauptstadt, die auch woanders liegen könnte (steht ja auch so in meinem Paper) eingeflossen sein). Platons Tempel und Gebäude müssen sich also nicht dort befunden haben.

Ich bitte da inständig um ein genaueres Lesen, bevor man solche Argumente vom Stapel läßt.

Desweiteren steht das, was von diesen Ruinen noch zu sehen ist nicht notgedrungen im Widerspruch zu Platons Aussagen. Aus welchen Materialien die Gebäude erstellt wurden wird von Platon nicht erwähnt. In dieser Region wird traditionell mit Lehm, Holz und Steinen gebaut. Das solche Gebäude heute teilweise riesig und imposant sind ist bekannt. (s. z.B.: foto ). Wie würde sowas wohl nach 3000-4000 Jahren aussehen? Ich denke mal man würde nur noch die Steine sehen, und voilà, bei der Fundstelle gibt es weder Holz, Lehm geschweige denn Metall, nur Steine. Ich werde mich auf keinen Fall aus den Fenster lehnen und behaupten die Siedlung sei soundso alt, ich vermute lediglich sie ist vorislamisch (aber dass ist eine Vermutung). Das in ihr lithische Werkzeuge oder Abfallprodukte davon in Massen zu finden sind, läßt aber auf ein gewisses Alter der ursprünglichen Besiedlung schließen (ob alle Gebäude auch in die Zeit der Steinwerkzeuge gehören, kann ich nicht sagen, dass kann nur durch umfangreiche archäologische Untersuchungen festgestellt werden!).
Ich enthalte mich also einer Datierung der Siedlung, das kann man nämlich alleine durch ansehen nicht feststellen, schon gar nicht nur anhand von Fotos. Wer sowas ernsthaft versucht, insbesondere, da dieses Gebiet noch quasi eine weiße Fläche auf der archäologischen Landkarte ist, würde sehr unwissenschaftlich handeln.
Kanäle zu Waditälern.
Da diese Wadis 'Platons Kanäle' sein könnten ist eine sehr plausible Erklärung, wie ich finde. Die Breite von ~200m und die Höhe ~30m stimmen sehr exakt mit den von Platon angegebenen Maßen von einem Stadion (je nach Maßsystem bis zu 211m) und einem Plethron (ca. 30,5m) überein. Der einzige Unterschied zu Platons Angaben ist der, dass es natürliche Wadis sind und nicht von Menschen gemachte Kanäle. Dieses könnte z.B. ein Übersetzungsfehler sein, oder eine frisierte Angabe um die Griechen, die dieses unglaubliche Volk ja besiegt haben, noch größer darzustellen.
Ulf Richter argumentiert in seinem Paper, dass die fruchtbare Ebene von Atlantis in einem Flussdelta gelegen haben muss, da diese geologischen Verhältnisse (Ebene und alluvial) eben nur in einem Flussdelta zu finden sind. Auf diese Argumentation baut er die Annahme, dass in einer solche Ebene keine Kanäle dieser Dimension existiert haben könnten, da die Kanalflanken immer abrutschen würden (völlig richtig wie ich finde).
Für eine alluviale Ebene gibt es aber noch eine andere Erklärung, die Ulf Richter außer acht läßt. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Meeresboden, der durch geologische Regression über den Meeresspiegel gehoben wurde. Bei der Souss-Massa Ebene handelt es sich genau um so einen Meeresboden. Das ist der Grund warum hier solche 'Kanäle' tatsächlich existieren, den die Wadis haben ihren Weg in den Steinboden eingeschnitten, d.h, die Flanken sind aus Stein.

Aber wer heute bei diesen Maßen wirklich an menschengemachte Kanäle glaubt, vermutet diese vielleicht auch auf dem Mond oder Mars und sucht dort Atlantis. Oder?
Wo ich allerdings vom Hocker gefallen bin, war die Argumentationskette mit der Entfernung zum Meer. Die Angabe sind 50 Stadien und da deine Fundstelle 12km vom Meer entfernt ist, wird einfach das ägyptische Mass genommen.
Das stimmt so nicht! Ich nehme nicht einfach das ägyptische Maß. Ich vergleiche alle mir bekannten Maßsysteme für Stadien (1 Sumerian stade = 148.5 m, 1 Attic stade = 177.6 m, 1 Egyptian stade = 211 m) und stelle fest das 12km am besten zu ägyptischen Stadien (209m oder 211m) passen. (By the way, die Storry kommt ursprünglich aus Ägypten). Ich habe auch gehört, das es sowas wie punische oder phönizische Stadien gegeben haben soll die ca. 250m betrugen. Diese würden sogar noch besser passen. Da ich aber keine schriftlichen Quellen hierzu fand, habe ich diese nicht in meine Überlegung einbezogen. Wenn hierüber jemand eine Quellenangabe findet, wäre ich wirklich dankbar!

Jetzt bin ich echt gespannt, warum Du bei dieser Vorgehensweise 'vom Hocker fällst'. Das wäre doch sehr nett wenn Du mir das erklären könntest!
Auch andere Argumente sind unbelegt und einfach hinspekuliert.
Ok, welche?
Gerade bei den sprachlichen Beweisen hätte ich weitere Beispiele erwartet. g-d-r als semitische Sprache bedeutet Insel, welche anderen Inseln mit g-d-r in semitischer Sprache gibt es?
Diesen Sachverhalt erkläre ich auch gerne nochmal. Ich habe das hier ja schonmal getan:


  • a) Das Indiz Insel trifft für die Souss-Massa Ebene zu, da Berber diese Ebene heute so nennen. Hierfür gibt es meines Wissens keine wissenschaftlichen Quellen, da dieses ein von mir festgestellter Sachverhalt ist. (diese Info steht aber z.B. in meinem Reiseführer). Das Indiz Insel leitet sich hierbei nicht von Platons Gadeira ab, sondern von Platons Atlantis nesos = Insel Atlantis. (!)

  • b)Das Indiz Gaderische Gegend leitet sich von Platons Gadeira ab, ein Gebiet, das nach dem König Gadir benannt sein soll. Das die Souss-Massa Ebene eine Gadeirische Gegend ist und somit das Indiz erfüllt, leite ich von meiner Feststellung ab, dass Berber von dem Namen der Stadt Agadir sagen, diese sei nach der Gegend benannt worden, womit ergo die Gegend/Ebene die a-gadirische wäre. Dieses ist ebenfalls ein von mir durch Befragung festgestellter Sachverhalt, daher auch hier keine Verweise auf andere Quellen.

  • c) Das g-d-r auch Insel bedeutet ist ebenfalls eine Vermutung von mir. Ich besitze hierzu keine Quellen, aber diese Annahme ergibt sich aus folgenden Informationen:

  1. Cadiz eine Insel ist (steht noch nicht in meinem Paper),
  2. der abstrahierte Begriff g-d-r offensichtlich sowas wie isoliert, geschützt, umfriedet beschreibt
  3. die Souss-Massa Ebene heute Insel genannt wird und a-gadirisches Gebiet ist.
Diese interessante Feststellung c) ist aber für meine Atlantis-Hypothese irrelevant, denn sie ist nur ein Nebenprodukt aus a) und b) und wird in keinem Fall für die Lokalisierung verwendet! D'accord?


Ebenso ist dann auf einmal ein Hör/Übersetzungsfehler Solons dafür verantwortlich, ein ungeklärtes Metal zu erklären. Alles sehr konstruiert aus meiner Sicht.
Nein: Die Oreichalkos Hypothese hat ebenfalls nichts mit der Atlantis-Lokalisierungs HYpothese zu tun. Und falsch verstanden: Hypothese 1: Das ungeklärte Metall Oreichalkos könnte das von mir vorgeschlagene Antimon sein, das es überall in Marokko gibt. Hypothese 2: Warum es Orei-chalkos heißt, wäre eventuell durch einen Hör/Übersetzungsfehler zu erklären. Dabei hat HYpothese 1 aber nichts mit HYpothese 2 zu tun, wie hier aus deiner Sicht fälschlicher Weise konstruiert wird.
Dann noch etwas zu den archäologischen Befunden. Ja, das sind Bebauungsreste. Nur aus welcher Zeit läßt sich nicht sagen. Meine archäologischen Erfahrungen reichen weder nach Nordafrika noch in das Neolithikum zurück, allerdings sprechen einige Gründe gegen solch alte Befunde:
Für mich ist das Neolithikum eine Periode in der vorrangig mit Holz gebaut wird.
Wie gesagt, es ist wenig über die Gegend und Zeit bekannt. Man weiss, dass man (fast) nichts weiss. Bekannt ist aber, dass in der Gegend traditionell nur mit Lehm, Stein und Holz gebaut wird.

part 2 folgt...
 
part 2...

Darüberhinaus sind all eure Befunde obererdig, was auf eine recht junges Alter schließen läßt ( 200/300 jahre maximal).
Nein. Die Hügelspitze, auf der sich ein Großteil der zu erkennenden Gebäudefragmente befindet ist durch Errosion (Desertifikation) fast bis auf das Grundgestein abgetragen, es gibt also so gut wie keine Sedimente, in denen alte Gebäude vergraben liegen könnten. Archäologen sprechen hierbei von reduzierten Horizonten (wenn ich mich richtig an die archäologische Termiologie erinnere), ein Phänomen das in Wüstengegenden häufig vorkommt. Dass hier Steine an der Oberfläche liegen, hat also nicht unbedingt zu bedeuten sie seien nicht alt. Auf dem Hügel gibt es aber in das Grundgestein gehauene Höhlen, zum Teil wohl Zisternen, zum Teil auch anderer Funktion. Um den zentralen Hügel gibt es aber mehrere Meter hohe Sedimentablagerungen (man sieht das sehr gut durch die Wadis die hierdurch verlaufen). Es ist doch wohl verständlich dass wir hier nicht gegraben haben? Ich will schließlich nichts zerstören und ich will auch nicht ins Gefängnis! Was also unter den xMeter dicken Sedimentlayern liegt bleibt verborgen!
Die Silex Fundstücke scheinen mir eher darauf hinzudeuten, dass dort größere Vorkommen vorhanden waren.
Größere Vorkommen von was? Es handelt sich übrigens nicht um Silex.
Die Stücke sehen eher wie Restprodukte von Werkzeugen aus, denn wie Werkzeuge selbst. Allerdings gilt auch hier, ich bin kein Fachmann der Vor und Frühgeschichte.
Ja und?
Im Ende bleiben einfach ein paar Fragen über, die hier auch schon zum Teil gestellt wurden
Und die ich nicht beantwortet habe, willst Du sagen? Also ich bin der Meinung, dass ich bisher auf alle Fragen geantwortet habe. Auf welche denn nicht? Oder bei welcher hast Du noch Nachfragen?
, aber grundlegend für deine Argumentation sind:
Wie datierst du Atlantis, wie wörtlich nimmst du Platon, wie belegst du deine Aussagen?
Nein, wie gesagt ist die Datierung nicht Teil meiner Arbeit, sondern nur die räumliche Lokalisierung (s. vorheriger Post)
Aufbauend auf die Datierung und die Auslegung Platons gibt es dann noch ettliche andere Fragen.
Ich bin mir sicher es gibt tausende Fragen die sich mit der Zeit ergeben werden, die werde ich aber nicht alle allein beantworten können

Viele Grüße
Michael
 
Ich kann an der Stelle jetzt nicht auf alle Punkte eingehen, die während meiner Abwesenheit geschrieben worden sind; deshalb nur einige Anmerkungen zu zwei Beiträgen...

Das sprachliche Indiz gadeirische Gegend (bei Platon Gadeira) korreliert aber mit Agadir (dem Namen der Stadt und der Ebene)...

Du ignorierst nach wie vor das Grundproblem: Als Platon lebte, hieß der Ort aber eben nicht Agadir, sondern - wie ich bereits mehrfach schrieb - Risadir.

  • a) Das Indiz Insel trifft für die Souss-Massa Ebene zu, da Berber diese Ebene heute so nennen. Hierfür gibt es meines Wissens keine wissenschaftlichen Quellen, da dieses ein von mir festgestellter Sachverhalt ist. (diese Info steht aber z.B. in meinem Reiseführer). Das Indiz Insel leitet sich hierbei nicht von Platons Gadeira ab, sondern von Platons Atlantis nesos = Insel Atlantis. (!)

Seit wann nennen die Berber diese Ebene so?

  • b)Das Indiz Gaderische Gegend leitet sich von Platons Gadeira ab, ein Gebiet, das nach dem König Gadir benannt sein soll. Das die Souss-Massa Ebene eine Gadeirische Gegend ist und somit das Indiz erfüllt, leite ich von meiner Feststellung ab, dass Berber von dem Namen der Stadt Agadir sagen, diese sei nach der Gegend benannt worden, womit ergo die Gegend/Ebene die a-gadirische wäre. Dieses ist ebenfalls ein von mir durch Befragung festgestellter Sachverhalt, daher auch hier keine Verweise auf andere Quellen.

Seit wann nennen die Berber die Stadt bzw. die Ortschaft so?

  • c) Das g-d-r auch Insel bedeutet ist ebenfalls eine Vermutung von mir. Ich besitze hierzu keine Quellen, aber diese Annahme ergibt sich aus folgenden Informationen:

  1. Cadiz eine Insel ist (steht noch nicht in meinem Paper),
  2. der abstrahierte Begriff g-d-r offensichtlich sowas wie isoliert, geschützt, umfriedet beschreibt
  3. die Souss-Massa Ebene heute Insel genannt wird und a-gadirisches Gebiet ist.

Das ist aber dann wohl doch ein bißchen viel an Vermutung und Annahme, meinst Du nicht?
Und daß g-d-r - ob nun als Gadir oder anders - eben nicht Insel bedeutet, hatten wir schon (mehrfach); und zuletzt hat doch El Quijote zudem deutlich gemacht, daß die punischen wie auch iberischen Inselnamen bzgl. Cadiz nicht bekannt sind, sondern nur die griechischen Namen.
 
Hallo Klaus,

@ Antimon : Ich hätte mal eine Frage : Hat es zur fraglichen Zeit in Marokko Naturkatastrophen gegeben, die den Untergang erklären könnten ?

Das kann ich nicht mit Gewissheit sagen, da ich nicht weiß was die fragliche Zeit wäre. Das es hier aber Naturkatastrophen, insbesondere Erdbeben, Tsunami und Soil-Liquefaction gegebenhaben könnte ist nicht unwahrscheinlich, da das ganze Gebiet vulkanisch und tektonisch aktiv ist. Entlang des Wadi Souss verläuft z.B. die sogenannte Southern Atlasic Fault, vor der Küste Südmarokkos liegen die Kanare, allesamt Vulkaninseln. Eine für die heutige Zeit prognostizierte Katastrophe wäre z.B. ein Abrutsch des Vulkans Cumbre Vieja [ Ward, S. N. & Day, S. (2001) Potential collapse and tsunami at La Palma, Canary Islands. American Geophysical Union ], der wiederum einen Megatsunami auslösen würde mit angeblich noch 100 Metern Höhe an der afrikanischen Küste. Das solche Abrutsche schon stattfanden ist bekannt. Für eine Atlantiskatastrophe könnten schon viel kleinere Tsunamis verantwortlich gewesen sein. Es gibt aber auch viele andere mögliche Szenarien für Überflutungs oder Untergangskatastrophen an dieser Küste. Agadir wurde 1960 durch ein gewaltiges Erdbeben zerstört. Zuletzt hats da 2007 gewackelt.

Diodor spricht ebenfalls von Erdbeben und dem versinken des alluvialen Küstenstreifens (nach meiner Hypothese duch Soilliquefaction).

Es gibt aber auch Hinweise aus der griechischen Mythologie, die, wenn wir sie hier südlich des Atlas lokalisieren, auf periodisch wiederkehrende Überflutungskatastrophen hinweisen. Hier insbesondere Perseus und das Seeungeheuer Ketos.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo EQ,


Also g-d-r ist im Punischen 'Mauer, Umfriedung' o.ä., im Arabischen ǧidār (جدار), im Hebräischen wiederum wie im Punischen g-d-r (גדר). Man darf nicht alle semitischen Sprachen über einen Kamm scheren, sondern muss die westsemitischen Sprachen (Hebräisch, Punisch) von dem südsemitischen Arabisch oder dem nordsemitischen Aramäisch (wo es allerdings auch g-d-r ist) unterscheiden.
Insel ist im Arabischen ǧazīra(t) (جزيرة), der berühmte Fernsehsender heißt so, die spanische Stadt Algeciras oder auch Algier und danach Algerien. Algier heißt im Arabischen nicht Algier, sondern Al-Ǧazā'ir (الجزائر), im Aramäischen G-z-r-t-o (ܓܙܪܬܐ), im Hebräischen dagegen Aj (אי).

ja, vielen Dank für die Infos. Hast Du eine Idee was die Etymologie von dem arabischen ǧazīra(t) (جزيرة) = Insel ist?

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Arldwulf,

Das würde aber vorraussetzen das es die beste Staatsform bereits gegeben hätte - und sei es nur in Einzelteilen verstreut über viele Länder und Zeitalter.

Nein, es gibt doch auch Negativbeispiele. Atlantis wäre z.B. so eins, es war eben nicht perfekt und wurde daher von Zeus zum Untergang verdammt.

Viele Grüße
Michael
 
Es ging um deine Aussage du würdest mit realen Beispielen und Fakten argumentieren (wenn du ein antiker Philosoph wärst). Ich denke dies ist nicht wirklich möglich, zumindest wenn man etwas noch nicht dagewesenes (aber denkbares) beschreiben will. Und wenn die Informationen welche man über frühere Zeiten hat alles andere als die reinen Fakten sind.
 
Du ignorierst nach wie vor das Grundproblem: Als Platon lebte, hieß der Ort aber eben nicht Agadir, sondern - wie ich bereits mehrfach schrieb - Risadir.
Ich glaube wir drehen uns jetzt langsam im Kreis. Ich habe schon drei (3) mal l a n g und b r e i t erklärt das dein Konstrukt irrelevant ist für die HCS. Du scheinst das Grungprinzip der HCS nicht zu verstehen. Sag mir doch bitte an welchem Punkt meiner Argumentation oder des Verfahrens Du nicht mehr mitkommst.

Seit wann nennen die Berber diese Ebene so?
Keine Ahnung! Egal für die HCS. Wichtig für die HCS: das Indiz Insel triff heute zu, das Indiz Gadeirische Gegend trifft heute zu und das Indiz Gadeirische Gegend trifft auch hinsichtlich Cadiz zu, heute und nachweislich auch in der Antike.

Es wäre natürlich noch schöner, wenn man nachweisen könnte, das die Ebene auch in der Antike schon Insel genannt wurde. Das überlasse ich aber Historikern. *)

Seit wann nennen die Berber die Stadt bzw. die Ortschaft so?
Keine Ahnung! Egal für die HCS.

Das ist aber dann wohl doch ein bißchen viel an Vermutung und Annahme, meinst Du nicht?
Nein, keines Falls! Langsam werde ich müde, aber nochmal: Das Gadir auch Insel bedeutet spielt keine Geige bei der Lokalisierung! Es wird n i c h t in der HCS berücksichtigt oder als Indiz ausgewertet. Es ist n u r eine interessante Erkenntnis! Eine Nebenhypothese sozusagen!


(*) Beachtlich ist doch, dass das Verfahren der HCS direkt zu einem Gebiet führt, das Insel genannt wird, obwohl es gar keine Insel im herkömmlichen Sinne ist. Findest Du das nicht irgendwie komisch? Was meinst Du, wieviele Gebiete gibt es wohl auf der Erde, die Insel genannt werden, aber gar keine Insel sind? Zähl mir doch bitte mal ein paar auf. Desweiteren ist die Summe der zutreffenden Indizien bei der HCS entscheidend. Dass das Indiz Insel heute zutrifft läßt aber, insbesondere wegen der großen Zahl aller anderen Indizien die ebenfalls zutreffen, vermuten, dass es auch in der Antike nicht anders war.


Viele Grüße
Michael
 
(*) Beachtlich ist doch, dass das Verfahren der HCS direkt zu einem Gebiet führt, das Insel genannt wird, obwohl es gar keine Insel im herkömmlichen Sinne ist. Findest Du das nicht irgendwie komisch? Was meinst Du, wieviele Gebiete gibt es wohl auf der Erde, die Insel genannt werden, aber gar keine Insel sind? Zähl mir doch bitte mal ein paar auf. Desweiteren ist die Summe der zutreffenden Indizien bei der HCS entscheidend. Dass das Indiz Insel heute zutrifft läßt aber, insbesondere wegen der großen Zahl aller anderen Indizien die ebenfalls zutreffen, vermuten, dass es auch in der Antike nicht anders war.


Viele Grüße
Michael
1. al-Dschazira = arabische Halbinsel
2. al-Dschizira = Ober-Mesopotamien, also ein Gebiet zwischen zwei Flüssen
3. al-Dschazira = eine Region im Sudan, gelegen zwischen Weißem und Blauem Nil (das Meer ist weit entfernt)
4. Algeciras = spanische Hafenstadt, Name geht auf arab. Wort für Insel zurück
5. al-Dschaza'ir (Algerien, Algier) = bedeutet "Inseln", was sich vermutlich auf die Hafenstädte bezieht;

Fazit: Der Begriff Insel kann einmal auf Orte oder Regionen angewendet werden, die zwischen zwei Flüssen liegen und zum anderen auch auf Hafenstädte. Agadir ist auch eine Hafenstadt.
Im Übrigen muß ich heftigst protestieren, wenn Du Berberisch als semitische Sprache bezeichnet. Die berberischen Sprachen gehören wie die semitischen zur Gruppe der afro-asiatischen (früher: hamitischen) Sprachen, stellen aber einen ganz anderen Zweig dar.
 
Wichtig für die HCS: das Indiz Insel triff heute zu, das Indiz Gadeirische Gegend trifft heute zu und das Indiz Gadeirische Gegend trifft auch hinsichtlich Cadiz zu, heute und nachweislich auch in der Antike.

Argh! Gadir/Gadeira oder auch ǧidār (Mauer, Zaun, Umfriedung) hat NICHTS mit dem Begriff 'Insel' (ǧazīra(t), Al-Ǧazā'ir oder G-z-r-t-o) zu tun. Das einzige Gadir was punischen Ursprungs ist und auf einer Insel liegt - wohlgemerkt auf einer Insel liegt, nicht die Insel selbst bezeichnet - ist Cádiz. Das ähnlich klingenden berberische Agadir heißt 'Kornspeicher', nichts mit Insel, nichts mit Mauer. Du hast Dich da in ein Phantom festgebissen, welches nicht existiert.

Zu meinen, Gadir sei mit G-z-r-t-o etymologisch verwandt, ist ungefähr so sinnvoll, wie anzunehmen, dass der Hund und die Hand etymologisch miteinander verwandt wären.
 
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