Revolution von oben

SackZement

Mitglied
Hi,
als meine Geschichtslehrerin der Meinung war, die Reichsgründung von 1871 sei eine Revolution von oben gewesen, konnte ich nicht verstehen wieso.
Aber auch Wikipedia gibt die Reichsgründung als Rev. von oben an (http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_von_oben).

Dass die Reichsgründung eine grundlegende Reform war kann ich nachvollziehen (von Bund zu Monarchie, von Kleinstaaterei zu Nationalstaat etc), aber der Punkt, dass Revolutionen von oben initiiert werden, um drohende Revolutionen abzuwenden, erschließt sich mir bei der Reichsgründung nicht ganz.

Der Krieg gegen Frankreich wurde gewonnen, man hatte die rostoffreichen Elsaß und Lothringen annketiert, es herrschte ein ungewöhnliches Nationalgefühl, wirtschaftlich ging es dem Norddeutschen Bund dank fehlender Zollschranken besser... warum sollte das Deutsche Volk Grund für eine Revolution gehabt haben?

Ein Ansatz wäre vielliecht, dass Bismarck verfassungswidrig und gegen die Zustimmung des Landtags gehandelt hat, dieses Argument erscheint mir jedoch selber schwach, da die Revolution dann früher hätte kommen müssen (etwa vor dem Preußisch-Österreischichen Krieg).

Warum könnte die Reichsgründung sonst eine Revolution von oben gewesen sein?
 
genau dieses Thema habe ich vor dem Erstellen angeschaut, aber meine Frage sehe ich da nicht beantwortet...

Verbesser mich, wenn ich mich irre, aber ich finde nur einmal etwas von floxx78 zu diesem Thema:
Wikipedia nennt hier einige Beispiele, von denen nicht alle überzeugen. U. a. werden die "Reichsgründung von oben" oder das Allgemeine Landrecht erwähnt
 
Man müsste wohl die Reichsgründung von 1871 in einen längeren Zusammenhang stellen, gewissermaßen als Endpunkt der Bismarckschen Politik sehen, die der Vermeidung einer neuen Revolution nach dem Muster von 1848 dienen sollte, indem Preußen sich der deutschen Nationalbewegung andiente.
 
Hi,
als meine Geschichtslehrerin der Meinung war, die Reichsgründung von 1871 sei eine Revolution von oben gewesen, konnte ich nicht verstehen wieso.

Ich meine, man muss den Begriff "Revolution" erst einmal auseinander nehmen.
Revolution bedeutet nicht immer gleich Aufstand.
Wenn heute jemand etwas praktisches schafft, bezeichnet man das auch als "revolutionierend".
 
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Revolution

[FONT=verdana,arial,geneva]bezeichnet eine schnelle, radikale (i.d.R. gewaltsame) Veränderung der gegebenen (politischen, sozialen, ökonomischen) Bedingungen. Politische R. zielen i.d.R. auf die Beseitigung der bisherigen politischen Führer und die Schaffung grundsätzlich neuer Institutionen, verbunden mit einem Führungs- und Machtwechsel. Ziel der bewusst herbeigeführten, tiefgreifenden Veränderungen ist es, mit einem politischen Neuanfang die bisherigen Probleme und Machtstrukturen zu beseitigen und radikal Neues an ihre Stelle zu setzen (z.B. neue Machtstrukturen, neue Eliten, neue Eigentumsverhältnisse, eine neue [Verfassungs-]Ordnung etc.).

[/FONT][FONT=verdana,arial,geneva]Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 4., aktual. Aufl. Bonn: Dietz 2006.[/FONT]
[FONT=verdana,arial,geneva]

[/FONT]@Flo
Revolution (Revolte) ist doch nur ein Synonym für Aufstand. Also ist quasi jede Revolution ein Aufstand. Das eine Revolution auch eine unspektakuläre, unblutige Geschichte sein kann, haben wir dank der heutigen Medienberieselung leider vergessen. Wenn wir das Wort Revolution hören, denken wir an Massaker und rotgefärbte Landzüge.

OT
Lief doch 1789 jemand durch die Pariser Straßen und schrie,"Menstruation, Menstruation" Als man ihn auf seinen Faupax hinwies, "Kollege, wir machen hier Revolution!" entgegnete erstgenannter,"Menstruation, Revolution....egal, hauptsache es fließt Blut"

Sollte die Moderation das OT für daneben halten, dann bitte löschen.
Aber ich denke, dieser flache Witz drückt das Verhältnis Revolution/Blut schön aus.
 
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Ich meine, man muss den Begriff "Revolution" erst einmal auseinander nehmen.
Revolution bedeutet nicht immer gleich Aufstand.
Wenn heute jemand etwas praktisches schafft, bezeichnet man das auch als "revolutionierend".

dann wäre aber immernoch nicht geklärt, inwiefern eine Revolution "von unten" verhindert werden sollte
 
dann wäre aber immernoch nicht geklärt, inwiefern eine Revolution "von unten" verhindert werden sollte

Unwissend wie ich bin, würde ich es vielleicht so erklären.
Eine Revolution von unten ist für die "oberen" schlecht zu steuern und der Verlauf ungewiss. Wenn jetzt aber die Veränderung von oben gesteuert wird kann man den Verlauf und das Ergebnis weitestgehend steuern.

Also ist man einer Revolte aus dem Volk herraus, einfach zuvorgekommen.
Eine Veränderung lag schliesslich in der Luft und war schwerlich vermeidbar.
Dann also doch lieber das Heft des handelns in die Hand nehmen ;)

Zur Revolution "von oben" habe ich noch eine interessante Seite gefunden.
Vielleicht hilft sie dir ja weiter.

Tatsachen über Deutschland: 1871: Die Reichsgründung
 
leider beantwortet auch dieser Link meine Frage nicht :hmpf:
Es ist wieder von Revolution von oben die Rede, aber wieder ohne Begründung.

@Friesengeist: Das klingt zwar logisch und in mancher Hinsicht ist eine Revolution von oben für die momentanen Machtinhaber sicherlich lohnenswerter als eine Revolution von unten, aber warum musste man jemandem überhaupt erst zuvorkommen? Gab es vor der Reichsgründung eine revolutionäre Stimmung im Volk, der man durch eine eigene Revolution entgehen konnte?

Eine Veränderung lag schliesslich in der Luft und war schwerlich vermeidbar.

Wie kommst du darauf? Wenn du das begründest, kommen wir der Antwort vielleicht ein Stück näher
 
Ja, meine Güte.
Revolution heisst Veränderung.
Ich verstehe gar nicht, dass man da so ein Trara macht.
Im Laufe der Geschichte gab und gibt es das immer noch.
Nur, dass man das heute hier ohne Blutvergiessen macht. Ein paar Leute haben da noch Nachholebedarf, wenn ich an die Selbstmordattentäter denke.
 
Revolution heisst Veränderung.
Ich verstehe gar nicht, dass man da so ein Trara macht.

Bevor du hier Trara machst, solltest du lesen, dass es mir nicht darum geht, was Revolutionen ausmachen, sondern warum die Reichsgründung als Revolution von oben bezeichnet wird, obwohl eben jene initiiert werden, um drohende Revolutionen abzuwenden.

Ich entschuldige mich im Voraus schonmal für den eher unfreundlichen Ton ;-)
 
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Musst dich nicht entschuldigen. Sag doch gleich, was du oder deine Geschichtslehrerin meinst.
Du weisst doch die Antwort schon. Willst bloss Bestätigung haben.
Ich durchschaue alle.
 
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Warum könnte die Reichsgründung sonst eine Revolution von oben gewesen sein?
Im Gegensatz zu den Franzosen, die ihren neuen Staat zur Zeit der Französischen Revolution auf der Basis einer Volksbewegung und dem Willen des Volkes aufzubauen versucht hatten und mit der Zeit der Jakobinerherrschaft im Terror endeten, demonstrierte am 18. Januar 1871 die preußische beziehungsweise dann deutsche Führungsschicht einen konträren Weg zur Gründung eines neuen Reiches. An diesem Tage wurde der Kontrast sichtbar zwischen dem Willensakt der Nation selbst, der 1849 gescheitert war, und der reellen Reichsgründung, die das Ergebnis diplomatischer Aktionen, das Werk weniger Männer und der preußischen Macht gewesen war. Das Oberhaupt dieses neuen Reiches wurde nicht durch das deutsche Volk, sondern durch die Herrscher der Einzelstaaten gekrönt und blieb ein Herrscher Gottes Gnaden.
Deutsche Reichsgründung – Wikipedia
 
Musst dich nicht entschuldigen. Sag doch gleich, was du oder deine Geschichtslehrerin meinst.
Du weisst doch die Antwort schon. Willst bloss Bestätigung haben.
Ich durchschaue alle.

Verdammt, was soll das?? Wenn ich die Antwort wüsste, müsste ich hier wohl kaum fragen. Bestätigung von fremden, anonymen Leuten aus dem Internet brauche ich nicht, warum auch, ich kenn euch nicht! Eure Anerkennung ist nicht vergleichbar mit einer im echten Leben.
Aber beleidigen lassen muss ich mich nicht! Sind wir hier im Kindergarten, oder was? "Ich sag dir die Antwort nicht, weil ich weiß, dass du sie kennst ud nur cool sein willst, wenn du sie später enthüllst."
Ist das deine Einstellung? Es mag sein, dass ich noch nicht die geistige Reife von dir besitze, aber dass du dich dann so aufspielen musst ist einfach unnötig.
Ich verstehe nicht, warum, wenn ich eine geschichtliche Frage habe, diese nicht einfach beantwortet werden kann und es stattdessen zu Kleinkinderkrieg auf niedrigstem Niveau kommen muss!

Und du willst 49 sein!
 
Verdammt, was soll das?? Wenn ich die Antwort wüsste, müsste ich hier wohl kaum fragen. Bestätigung von fremden, anonymen Leuten aus dem Internet brauche ich nicht, warum auch, ich kenn euch nicht! Eure Anerkennung ist nicht vergleichbar mit einer im echten Leben.
Aber beleidigen lassen muss ich mich nicht! Sind wir hier im Kindergarten, oder was? "Ich sag dir die Antwort nicht, weil ich weiß, dass du sie kennst ud nur cool sein willst, wenn du sie später enthüllst."
Ist das deine Einstellung? Es mag sein, dass ich noch nicht die geistige Reife von dir besitze, aber dass du dich dann so aufspielen musst ist einfach unnötig.
Ich verstehe nicht, warum, wenn ich eine geschichtliche Frage habe, diese nicht einfach beantwortet werden kann und es stattdessen zu Kleinkinderkrieg auf niedrigstem Niveau kommen muss!

Und du willst 49 sein!
Nun beruhige dich mal wieder.
Mit keinem Wort habe ich dich beleidigt.
Aber wenn du stänkern willst, bitte. Muss ich erst einen Mod fragen, wie weit ich gehen darf. Weil, ich kann auch anders.
 
Nun beruhige dich mal wieder.
Mit keinem Wort habe ich dich beleidigt.
Aber wenn du stänkern willst, bitte. Muss ich erst einen Mod fragen, wie weit ich gehen darf. Weil, ich kann auch anders.

ich finde du hast mich beleidigt:
mir schlechte Charakteriegenschaften unterstellt, das hast du!
und mich menschlich attackierst, das hast du auch.
und, wie ich gestehen muss, gekränkt auch noch.

also wäre noch zu klären, ob ich der einzige bin, der "stänkert"
 
Weisst du, seit 6 Jahren lese ich hier fast jeden Tag "Hilfe".
Dann ergibt sich einer und googelt und blättert seine Bücherei durch.
Eben all das, was der Fragesteller auch selber machen könnte.
Ich sehe da gar keinen Konflikt. Entweder, man schreibt, was man schon selber herausgefunden hat oder man lässt es bleiben.
Zu dem, was man schon rausgefunden hat, Fragen zu stellen, ist in Ordnung.

Du musst viel ruhiger werden.
Beleidigen kann man nur jemanden, der sich beleidigt fühlt.
 
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ich finde du hast mich beleidigt:
mir schlechte Charakteriegenschaften unterstellt, das hast du!
und mich menschlich attackierst, das hast du auch.
und, wie ich gestehen muss, gekränkt auch noch.

also wäre noch zu klären, ob ich der einzige bin, der "stänkert"


Hallo Du Sack Zement aus Leonberg,

bitte etwas langsamer mit uns alten Pferden und bitte etwas mehr Respekt :nono::nono::nono:


Vielleicht solltest Du einfach mal nachdenken über die "Revolution von oben".
War es nicht so, dass die Reichsgründung von Otto von Bismarck ausging?
Und, war der ein Mann von unten? Oder König Wilhelm, der doch die Krone, die ihm vom Volk 1848 angeboten wurde, abgelehnt hat, weil er kein König von Volkes Gnaden sein wollte?

Bitte immer erst mal selbst nachdenken, bevor man scharf schießt.

Gruß von einer Schwäbin...................
 
Hallo Du Sack Zement aus Leonberg,

bitte etwas langsamer mit uns alten Pferden und bitte etwas mehr Respekt :nono::nono::nono:


Vielleicht solltest Du einfach mal nachdenken über die "Revolution von oben".
War es nicht so, dass die Reichsgründung von Otto von Bismarck ausging?
Und, war der ein Mann von unten? Oder König Wilhelm, der doch die Krone, die ihm vom Volk 1848 angeboten wurde, abgelehnt hat, weil er kein König von Volkes Gnaden sein wollte?

Bitte immer erst mal selbst nachdenken, bevor man scharf schießt.

Gruß von einer Schwäbin...................

Hallo Josephine, wie du meinen ersten Posts entnehmen kannst, verstehe ich, dass es
1. eine Revolution ist, die von oben kommt, also von den Machtinhabern initiiert wird
2. revolutionäre Ausmaße gibt

ich verstehe nicht:
3. warum damit eine drohende Revolution abgewendet wird, da dies in der Revolution von oben definiert ist (siehe wikipedia + http://www.geschichtsforum.de/f72/re...on-oben-29193/)

Bitte erstmal lesen, bevor man glaubt, die Frage sei leicht zu beantworten.

Weisst du, seit 6 Jahren lese ich hier fast jeden Tag "Hilfe".
Dann ergibt sich einer und googelt und blättert seine Bücherei durch.
Eben all das, was der Fragesteller auch selber machen könnte.
Ich sehe da gar keinen Konflikt. Entweder, man schreibt, was man schon selber herausgefunden hat oder man lässt es bleiben.
Zu dem, was man schon rausgefunden hat, Fragen zu stellen, ist in Ordnung.

ich habe versucht, in meinem ersten Post das Problem möglichst klar darzustellen.
Ich möchte einfach nur wissen, inwiefern eine drohende Revolution abgewendet werden soll. Und das konnte ich weder ergoogeln, noch sonst wo nachschauen.
Und ich habe sehr viel geschrieben, was ich selber rausgefunden habe bzgl. Stimmung im Volk etc.
 
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