Wenn Du mich zitierst dann bitte so, dass ersichtlich wird, dass ich im nächsten Abschnitt auf die Situation in der Normandy eingehe und die Klammer zum Thema herstelle.
Will sagen, dass der "Führerkult" bei seinen heutigen Epigonen dazu führt, dass sie in offener Verehrung seiner "tiefgründigen" Einsichten, seine Erkenntnisse ausgesprochen platt wiederholen.
Du nutzt ein Beispiel ich antwortete darauf.
Man sollte, nmA, nicht in Automatismen verfallen und jeden Autor in den gleichen Topf werfen. Ein Suworow ist nicht mit einem Hoffmann zu vergleichen.
Ebenso grenzt deine Interpretation das "alle" Befürworter der Präventivkriegthese automatisch auch offene Verehrer von Hitlers tiefgründigen Einsichten sei schon fast an Rufmord.
Ein bißchen mehr Abstand, mehr Differenziertheit zum Thema und mehr Sachlichkeit wäre wünschenswert, ansonsten gibt man den, von dir zurecht kritisierten Autoren, nur Wasser auf ihre rechten Mühlen.
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zurück zum Thema des Threads.
a.) Ich glaube nicht das man die Landungen im Pazifik und im europäischen Raum vergleichen kann.
Die US-Trägerluftstreitkräfte, so zahlenmäßig stark sie auch waren, im Vergleich zu den in England versammelten allierten Luftwaffen waren doch nur eher schwach.
Die Logistik für ausgedehnte Luftwaffeneinsätze war im Pazifik sehr viel schwieriger zu bewerkstelligen.
Während die tagelange Beschießung von Inseln / Landungszonen im Pazifik möglich war und keine großen operativen Auswirkungen hatten, wäre gleiches Geschehen in Europa ein viel zu deutlicher Fingerzeig welches die Zuführung von Reserven in diese Räume zur Folge gehabt hätte. Diese Zuführung von Reserven war im Pazifik den Japaner nicht möglich.
b.) Ich denke nicht das die Allierten "das direkte Feuer auf Marineeinheiten" aus befestigten deutschen Stellungen unterschätzten. Es waren Maßnahmen getroffen das diese Stellungen ausgeschaltet wurden, das sie versagt haben gehört zu den normalen Friktionen des Krieges.
Das die Landung im Omaha-Beach "lange Zeit auf Messers Schneide" stand halte ich für übertrieben. Schon gar nicht kann man aus einem evtl. Versagen in diesem Landungsraum auf ein generelles Versagen der gesamten Operation schließen, wie man aus deinen Zeilen (Absätze 1,6 + 7) interpretieren könnte.
c.) Die allierten Feldzugsplanung war bis September (meine ich) sehr im Zeitvollzug. Die geplanten Nachschubmengen waren also in der Realität nicht mehr gültig. Beispiel: Statt Treibstoff wurde mehr Munition benötigt.
d.)
Die überlegende taktische und operative Kriegsführung der WM im Bereich der Normandy war in der Lage, die Allierten einzuschnüren.
Anmerkung:
Eine taktische Überlegenheit des deutschen Heeres war sicherlich oft gegeben. Ob sie operativ überlegen war, wage ich zu bezweifeln (siehe auch festhalten starker Reserven im Raum Dover). Immerhin war die deutsche operative Führung "besser" als die allierte, was aber nmA nur zeigt wie schlecht die allierte operative und strategische Führung war.
http://www.geschichtsforum.de/474871-post24.html
zu 1.) Bis zur Landung in der Normandie gab es keine Front im Westen.
Sie konnte also auch gar nicht überdehnt sein. Auch die Westallierten konnten mit dem ihnen im Raum England zV stehenden Landungs- und Frachtertonnage nur irgendwo im Kanalraum landen. Die Bretagne mußte also nur gesichert werden. Das 3.Reich hatte das Problem das, aus verschiedenen Gründen, nicht erkannt wurde wo die Hauptlandung sich entfalten sollte. Hitler ging auch nach Beginn der Landung in der Normandie davon aus das die "Hauptlandung" im Raum Dover stattfinden mußte. Aus diesem Grund wurden starke Infanterieverbände im dortigen Raum festgehalten. Eine frühere Verlegung dieser Verbände in die Normandie hätte erhebliche operative Wirkungen gezeigt.
zu 2.)
Der allierte Vormarsch war - an sich - von einem schnellen ausfächern und breiten und eher langsamen Vormarsch gekennzeichnet. Ein massiver Vorstoß in Richtung Ruhrgebiet hätte tatsächlich die schnelle Kriegsentscheidung gebracht, dieser wurde aber nicht durchgeführt. Außer dem stümperhaften Versuch von Market Garden.
zu 3.)
Schon vor der Landung war klar das die WM zusammenbrechen würde. Die Verluste im Osten waren zu groß.
Ohne die Bindung, Abnutzung und faktische Zerstörung des Heeres im Kampf gegen die Rote Armee war keine Landung in der Normandie möglich. Aus diesem Grund halte ich eine These:
Auftakt zum Untergang für grundfalsch. Das sehe ich wie Rurik.