Man muss dazu sagen, dass Kulturen grundsätzlich wenig Probleme damit haben, vereinzelte Individuen mit einem Rollenmodell auszustatten, das zwischen dem männlichen und dem weiblichen steht. Diese Ausnahmeregelung tritt ziemlich regelhaft in Erscheinung und ändert nichts daran, dass der Großteil der Individuen innerhalb der betroffenen Kultur immer noch in das Rollenmodell männlich-weiblich eingeordnet ist. Das ist selbst dann noch der Fall, wenn das abweichende Nischen-Rollenmodell verehrt wird (man könnte ja annehmen, dass sich die Leute dann darum reißen, aber das tun sie trotz der Akzeptanz und Verehrung nicht).Was ich damit sagen möchte, ist dass man kaum zu belastbaren Thesen zu den Geschlechterrollen in der Steinzeit kommen kann. Die obigen Bsp. sollen dabei nur helfen zu verstehen, dass Gender ein sehr variables Konstrukt sein kann, das vor allem nicht an dem biologischen Geschlecht festgemacht werden kann.
Die regelhaft in Erscheinung tretenden Ausnahmefälle sprechen dafür, dass es auch viel früher schon solche Regelungen gab. Sie sprechen aber nicht dafür, dass irgendwann solche Regelungen den Hauptteil der Geschlechterrollen ausgemacht haben.