Gemälde - Ideen???

rinoabutzile

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Hallo!

Ich beschäftige mich in meiner Freizeit nicht nur mit Geschichte, sondern auch mit Kunst, besonders ab der Renaissance bis etwa zum Jahr 1900 gefällt mir fast alles.
Ich male auch selber, hauptsächlich in Öl und Aquarell. Ich habe nun schon einige Portraits abgemalt, jetzt möchte ich mich aber mal an etwas größeres wagen, ein richtiges kleines Gemälde (30cm x 40cm). Ich möchte dafür ein historisches Gemälde malen, etwas, das eine wichtige Begebenheit der Geschichte darstellt. Aus welcher Epoche ist mir eigentlich egal, nur nichts aus dem 20. Jahrhundert...
Nun wollte ich euch fragen, ob ihr eventuell Ideen habt, welches Bild ich malen könnte? Wenn ihr dann von dem betreffenden Bild auch noch einen Link in hoher Qualität hättet, wär das natürlich genial :D

Ich frage nur, weil ich nun schon seit vielen Monaten das Internet durchstöbere, aber vielleicht kennt ja jemand ein tolles Bild, das ich noch nicht kenne oder einfach bisher übersehen habe... Ich würde mich über Vorschläge echt freuen!

Dankeschööön :winke:
 
Möchtest du denn echt "nur" was abmalen? Ich kann jetzt nur von mir ausgehen (und mir ist es in dem Zusammenhang eben wichtig etwas Individuelles zu schaffen) aber ich suche nicht krampfhaft, ich frage auch niemand anderen nach seiner Meinung. Ich lasse es mehr oder weniger laufen, die Inspiration kommt von ganz alleine. Je krampfhafter du suchst und überlegst, desto weniger fällt dir was ein.

Was interessiert oder fasziniert dich denn? Geh in Museen und Ausstellungen/Vernissagen, geh mit offenen Augen durch die Welt, hab immer ne Kamera dabei und fotografiere einfach was dir spontan gefällt und spinne deine Eingebungen einfach weiter. Lies Bücher und male dir Szenen in deinem Kopf aus, schau Filme und lass dich inspirieren, suche die Gesellschaft von Unbekannten, die dir nen neuen Input geben können, sei einfach aufgeschlossen für Neues. Kunst hat doch nichts mit kopieren zu tun, Kunst hat auch nichts mit der Meinung anderer zu tun, es geht doch vielmehr darum etwas auszudrücken oder wiederzugeben, was dir persönlich wichtig ist oder bedeutend erscheint. Wie du das stilistisch tust, ist Technik und Übung, was du transportieren willst ist in gewissem Maße Teil von dir selbst und dabei kannst du nur dir selbst helfen.
 
Hallo Lilli,
Du hast schon eine etwas komische Herangehensweise für ein Gemälde. Zunächst muß man schon mal wissen, welche Epoche und welche Begebenheit einen so fasziniert ,dass man davon ein Bild malen will. Nun ist das Format 30 mal 40 nicht dazu angetan eine opulente Szene festzuhalten. Hier sind zwei Gemälde von mir. Das erste stellt den Titusbogen in Rom dar und ist 120 cm mal 80 cm groß, das zweite zeigt den Leuchtturm von Alexandria und ist auf eine Spanplatte im Format 60 mal 90 cm gemalt. Kleiner möchte ich das in Öl oder Acryl nicht malen, da man mit diesen pastösen Farben kaum noch Details hinbekommt. Das Dritte fällt mehr in die Epochen, die Dir gefallen. Es stellt zwei französische Galeeren dar. Auch das ist 70cm mal 100cm
 

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Wieso, findest du das abmalen eines Gemäldes etwa passender? Mit Verlaub, das ist etwas, das ich komisch finde.
 
Wieso, findest du das abmalen eines Gemäldes etwa passender? Mit Verlaub, das ist etwas, das ich komisch finde.
Mit der Frage kann ich jetzt nicht so viel anfangen. Ich male niemals Gemälde ab sondern entwickle sie selbst.
Was ich sagen wollte war lediglich, dass man sich schon im Voraus im Klaren sein sollte, was man gern darstellen will. Man würde auch keinen Roman schreiben können ,wenn man sich nicht im Klaren darüber ist, wann, wo und mit welcher Rahmenhandlung er sich beschäftigen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der Frage kann ich jetzt nicht so viel anfangen. Ich male niemals Gemälde ab sondern entwickle sie selbst.
Jup, genau und den Weg zu diesem Selbstentwickeln wollte ich mit meinem Beitrag rinoabutzile eben auch erläutern und nahelegen, nachdem er/sie bisher nur "abgemalt" hat und auf diesem Wege wohl nur nach einer weiteren Vorlage sucht. Also was ist hier bitte nochmal komisch? ;) :winke:
 
Jup, genau und den Weg zu diesem Selbstentwickeln wollte ich mit meinem Beitrag rinoabutzile eben auch erläutern und nahelegen, nachdem er/sie bisher nur "abgemalt" hat und auf diesem Wege wohl nur nach einer weiteren Vorlage sucht. Also was ist hier bitte nochmal komisch? ;) :winke:
entschuldige Bitte, es war eine Namensverwechslung meinerseits:pfeif:. Ich wollte rinobutzile ansprechen. Dir gebe ich völlig recht
 
Kunst kann auch im kleinen Format opulent und überwältigend sein ... z. B. Altdorfers "Alexanderschlacht".

Wirklich höllisch wird es da, wo man gerne ein Gemälde "Im Stile der Zeit" machen möchte, womöglich auch in der Technik und mit den Materialien. Wir sind heute einfach andere Bilddramaturgie und Proportionen gewöhnt; die kommen da, wo wir nicht sklavisch kopieren, durch die Hintertür des Unbewussten wieder rein (deshalb sieht auch z. B. in Ridley Scotts "Gladiator" alles eher nach Empereur als nach Imperator aus). Ganz ablegen kann man das sicher nie: dafür wird man täglich zu sehr mit Reizen bombardiert, die den Zeitgenossen unbekannt waren - erst letztlich habe ich z. B. in Mechelen, Belgien, einen "gotischen" Hochaltar von 1869 gesehen, der so doof war dass die Kirche nichts dagegen hatte, ihn nach dem Umbau der Kirche in ein Hotel ihn im Frühstücksraum zu belassen. Meistens versucht man ja doch, es besser oder individueller zu machen als die "alten Meister" - daran sind schon die Präraffaeliten gescheitert, daran scheiterten die Architekten der Viktorianik und Gründerzeit, daran Scheitern alle, die irgendwas "zurückholen" wollen.

Galeotto macht es richtig: er malt seine Bilder.
Und trotzdem macht das Kopieren alter Meister (und zum teil alter Stümper) einen eigenen Spass, man lernt viel und kommt mitunter auch dahinter, wie die "tickten" - das hat seinen eigenen Wert.
 
Wieso, findest du das abmalen eines Gemäldes etwa passender? Mit Verlaub, das ist etwas, das ich komisch finde.
Und ich verstehe wiederum nicht, warum man nicht andere Gemälde abmalen sollte.

Das ist eine alte Disziplin und die Ergebnisse mit ihren eigenen Formsprachen sind bisweilen beinahe so interessant wie die Vorbilder. Ich denke da an Kopien nach Tizian (?) oder van Dyck von Thomas Gainsborough z.B..

Bei dem Motiv wird es ein bisschen schwieriger vor allem wegen dem beschränkten Format.
Vielleicht kannst Du erstmal kleinformatige Arbeiten hernehmen.
Für Deine Gegend ist vielleicht das hier von Füger nicht so schlecht: File:Mariatheresiaoldfamily.jpg - Wikimedia Commons
Ich habe es im Belvedere in Wien gesehen, es ist im Original auch recht klein. Vielleicht kannst Du hierbei Deine Kenntnis oder Deine Erfahrungen um die Porträtmalerei miteinfließen lassen.

In eigener Sache: Würdest Du mir Deine Porträtversuche mal zeigen? Porträtisten und Porträtistinnen werden doch immer gesucht. :cool::yes:
 
Und ich verstehe wiederum nicht, warum man nicht andere Gemälde abmalen sollte.
Weils dann nix eigenes mehr ist. Man drückt ja dann nicht mehr selbst was aus, sondern kopiert einfach nur und wie schon gesagt, mir persönlich ist im Zusammenhang mit Kunst eben Individualität wichtig. Aber Gschmackssach... Ich kenne auch Leute die beschäftigen sich Tage damit eine ins Wasser fallende Murmel genau zum richtigen Zeitpunkt zu fotografieren, für mich wärs nix.

Das ist eine alte Disziplin und die Ergebnisse mit ihren eigenen Formsprachen sind bisweilen beinahe so interessant wie die Vorbilder. Ich denke da an Kopien nach Tizian (?) oder van Dyck von Thomas Gainsborough z.B..
Gainsborough würde ich als inspiriert oder beeinflusst bezeichnen, abgemalt hat er doch nicht, oder? (vor meinem inneren Auge sehe ich ihn gerade mit Butterbrotpapier vor einem van Dyck stehen und abpausen =))
 
Und ich verstehe wiederum nicht, warum man nicht andere Gemälde abmalen sollte.
Da kann ich Deine Auffassung überhaupt nicht teilen. Keiner käme auf die Idee ein Buch genauso abzuschreiben, wie ein anderer Schriftsteller. Das Abmalen eines Bildes ist ähnlich interessant. Ebenso langweilig sind Sänger ,die genau so klingen wie ein Anderer(Julian Lennon hat entnervt seine Sängerlaufbahn aufgeben müssen, da er genauso geklungen hat wie sein Vater). Sicher kann man etwas mit den Augen klauen, besonders Maltechniken aber man sollte sich davor hüten nur zu kopieren, da entsteht nichts Eigenes. Malerei besteht nicht nur aus Technik sondern hat auch viel mit eigener Empfindung zu tun. Kopien wirken häufig ziemlich seelenlos.
 
Keiner käme auf die Idee ein Buch genauso abzuschreiben, wie ein anderer Schriftsteller.
Doch, Helene Hegemann ...

Aber ich muss dir auch in Bezug auf Maltechnik widersprechen. Das Kopieren eines Bildes bringt einen drauf, zu erfahren, wie das Original gemalt worden ist ... das ist an und für sich schon ein tolles Erlebnis. Übrigens mit langer kultureller Tradition: Roger Ling beschreibt in "Roman Painting", wie sich die ganze pompejanische Wandmalerei immer wieder um einige wenige "Klassische Motive" drehte; offensichtlich wollte jeder Pompejaner seine eigene Theseus-entkommt-dem-Labyrinth, Hercules-und-Chiron bzw. Iphigenie-wird-geopfert Szene an der Wand haben, das waren wohl die Mona Lisen des Jahres 70 n. d. Zw..

Natürlich versteifen sich viele Leute beim Abpinnen alter Meister, und die Resultate tragen diese Steifigkeit in sich (was dann als "seelenlos" gesehen werden kann). Einer Kopie automatisch Seelenlöse vorzuwerfen halte ich aber für etwas allzu locker dahingeworfen.
 
Doch, Helene Hegemann ...
=) Chapeau

Aber ich muss dir auch in Bezug auf Maltechnik widersprechen. Das Kopieren eines Bildes bringt einen drauf, zu erfahren, wie das Original gemalt worden ist ... das ist an und für sich schon ein tolles Erlebnis. Übrigens mit langer kultureller Tradition: Roger Ling beschreibt in "Roman Painting", wie sich die ganze pompejanische Wandmalerei immer wieder um einige wenige "Klassische Motive" drehte; offensichtlich wollte jeder Pompejaner seine eigene Theseus-entkommt-dem-Labyrinth, Hercules-und-Chiron bzw. Iphigenie-wird-geopfert Szene an der Wand haben, das waren wohl die Mona Lisen des Jahres 70 n. d. Zw..
Da steht aber doch auch nicht das Schaffen von Kunst im Vordergrund, sondern eher das Erforschen und sich Aneignen von Techniken, bzw. könnte man die von dir beschriebenen Wandgemälde eben mit Kunstdrucken und Repros vergleichen, nur, ist das dann noch Kunst?
 
Endlich hab ich's gefunden. Ich habe das Gemälde vor ein paar Jahren im Louvre gesehen. Mir hat besonders die Gleichzeitigkeit der Ereignisse um die Zerstörung Trojas gefallen. Das hat was von einem ganz frühen Comic.

Mich würde besonders die Idee reizen, nicht nur ein historisches Ereigniss darzustellen, sondern eine Ereignissfolge in eine Landschaft als kleine Szenen eingebettet zu malen.
Da es bei mir mit dem Talent nicht so weit her ist, würde ich mich die Körperhaltung, Kleidung, ... betreffend an anderen Gemälden orientieren und abmalen und mir gleichzeitig mehr eigene Kreativität und eine größere Freiheit in der Umsetzung des Themas einräumen.
Gerung Matthias: La Destruction de Troie et le Jugement de Paris
La Destruction de Troie et le Jugement de Paris
 
Da steht aber doch auch nicht das Schaffen von Kunst im Vordergrund, sondern eher das Erforschen und sich Aneignen von Techniken, bzw. könnte man die von dir beschriebenen Wandgemälde eben mit Kunstdrucken und Repros vergleichen, nur, ist das dann noch Kunst?
Das hat immer zu einer totalen Erstarrung der Kunst geführt. Ich wäre auch nicht gern im alten Ägypten Künstler gewesen, wo man nur nach strengen Schema malen durfte. Das führte dazu, dass es über Jahrhunderte keine Veränderungen gab. Auch die Ikonenmalerei der Byzantiner ist doch ziemlich stecken geblieben. Bei römischen Wandmalereien in Villen ging es wohl weniger um die Kunst als mehr die gleiche Dekoration zu haben wie der Nachbar. Es sind auch zu wenige Fresken erhalten geblieben um das restlos beurteilen zu können. Immerhin haben die Römer die perspektivische Malerei beherrscht, die erst in der Renaissance wieder allmählich entstand.
Natürlich kann man aus Spaß an der Sache auch mal ein Bild kopieren aber es wird halt immer nur eine Kopie bleiben. Ich habe auch mal den Fehler begangen, Karikaturen wie Sebastian Krüger zu malen. Ich habe das auch einigermaßen hinbekommen aber es waren nicht mehr meine Bilder. Ich habe das schnell wieder aufgegeben und lieber meinen eigenen Stil verbessert. Ich lehne auch Auftraggeber ab ,die mir vorschreiben wollen, wie ein Bild auzusehen hat. nichts geht über Freiheit in der Kunst.
 
Wow, ich hätte jetzt nicht mit so einem Echo gerechnet...

Ich arbeite mich mal Teil für Teil durch.

Geh in Museen und Ausstellungen/Vernissagen, geh mit offenen Augen durch die Welt, hab immer ne Kamera dabei und fotografiere einfach was dir spontan gefällt und spinne deine Eingebungen einfach weiter. Lies Bücher und male dir Szenen in deinem Kopf aus, schau Filme und lass dich inspirieren,...

Ich glaube, du vestehst mein Anliegen falsch bzw. ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich gehe sehr wohl in Museen (ich fahre z.B. jedes Jahr im Sommer 800km nach Wien, nur um ins Kunsthistorische und ins Naturhistorische Museum zu gehen), ich lese Bücher, ich sehe mir Filme an, ich beobachte. Ich mach das alles schon.

Ich male seit ich einen Stift halten kann und auch meistens ohne Vorlage. Ich male Bilder nicht ab, weil mir die Ideen oder Inspirationen fehlen. Ich habe begonnen Portraits erst einmal nur mit Bleistift abzuzeichnen, weil mich die Person hinter dem Portrait interessiert, teilweise auch fasziniert hat. Während ich am zeichnen war, hab ich mich mit dieser Person beschäftigt. Das war für mich immer sehr spannend und auch entspannend.
Dann habe ich begonnen, Portraits in Öl zu malen, da war das Erlebnis noch viel intensiver, da einfach ungleich mehr Arbeit dahinter steckt. Auch habe ich mit jedem Pinselstrich dazu gelernt (ich bin Autodidaktin) und möchte jetzt einfach mal meine Fähigkeiten ausreizen und versuchen, ob ich auch ein Gemälde mit mehreren Personen malen kann.
Wie bei den Portraits sollte es ein Gemälde sein, das etwas... ja.. emotionales darstellt, wo ich mich gut einarbeiten kann, an die Ereignisse denken kann. Malen ist, ich denke nicht nur für mich, einfach sehr meditativ. Und wenn ich ein Bild abmale, kann ich das einfach richtig gut (abschalten, die Welt um mich vergessen).

Ich habe nicht vor, nur noch Bilder abzumalen. Das ist im Moment einfach das, wodurch ich dazu lerne, weil ich bis vor 1,5 Jahren mit keinerlei Farben gemalt habe. Und ich will Herausforderungen, etwas, woran ich wachsen kann. Da brauche ich Hilfe, und die Hilfe ist die Bildvorlage.

Bezüglich der Größe... ja, ich weiß, es ist nicht wirklich groß, dafür gibts aber einen ganz simplen Grund: Ich hab im Moment einfach nicht mehr Platz! Im August zieh ich um, da siehts dann besser aus... aber bis dahin, muss ich mich mit Kleinem begnügen.

Ich hoffe, ihr könnt meine Beweggründe nachvollziehen. Und danke für die bisherigen Vorschläge!

lg
rinoa
 
Das hat immer zu einer totalen Erstarrung der Kunst geführt.

Ich kann deine Einwände durchaus verstehen! Aber bitte versuch auch, meinen bzw. unseren Standpunkt zu verstehen.

Ich kopiere um zu lernen, ich kopiere, um ein Bild, das mir gut gefällt, selber zu machen und um das Bild so bis in das kleinste Detail kennen zu lernen. Da geht es nicht um Stillstand in der Kunst oder Stehlen von geistigem Eigentum oder Schlimmeres...
 
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