iamNex
Aktives Mitglied
Ein paar ähnliche Themen hab ich bei "Aufklärung" und eben hier in "Religionsgeschichte" zwar gefunden, diese waren jedoch sehr kurz, und spezalisierten sich eher, als einen allgemeinen Überblick zu geben.
Ich wollte mal einen kleinen Überblick über eine Auswahl der bekanntesten Religionskritiker (v.a. 19. Jahrhundert) geben, und ihre Ansätze etwas erklären:
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Ludwig Feuerbach (1804 - 1872):
- Gott ist die Projektion des Menschen, ein Spiegelbild.
- "Gott ist das Ebenbild des Menschen"
- Religion ist Vertröstung aufs Jenseits; Weltflucht
- kritisiert wird nicht die Projektion an sich, sondern dass man sie nicht als solche erkennen will
-Forderung: Projektion auflösen und die somit freiwerdende Energie auf die Humanisierung der Menschheit anwenden
"Wie der Mensch denkt, wie er gesinnt ist, so ist sein Gott. [...] Das Bewusstsein Gottes ist das Selbstbewusstsein des Menschen, [...]."
Ich wollte mal einen kleinen Überblick über eine Auswahl der bekanntesten Religionskritiker (v.a. 19. Jahrhundert) geben, und ihre Ansätze etwas erklären:
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Ludwig Feuerbach (1804 - 1872):
- Gott ist die Projektion des Menschen, ein Spiegelbild.
- "Gott ist das Ebenbild des Menschen"
- Religion ist Vertröstung aufs Jenseits; Weltflucht
- kritisiert wird nicht die Projektion an sich, sondern dass man sie nicht als solche erkennen will
-Forderung: Projektion auflösen und die somit freiwerdende Energie auf die Humanisierung der Menschheit anwenden
"Wie der Mensch denkt, wie er gesinnt ist, so ist sein Gott. [...] Das Bewusstsein Gottes ist das Selbstbewusstsein des Menschen, [...]."
Entwicklung der Gottesvorstellung nach Feuerbach:
Leid des Menschen => Wünsche des Menschen (Glück, Seligkeit) => Selbsterhaltungstrieb und Glückseligkeitstrieb des Menschen => Fantasie => Projektion: Gott
Leid des Menschen => Wünsche des Menschen (Glück, Seligkeit) => Selbsterhaltungstrieb und Glückseligkeitstrieb des Menschen => Fantasie => Projektion: Gott
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Karl Marx (1818 - 1883):
- bezieht sich auf Feuerbachs Theorien
- Religion ist Schöpfung des Menschen
- Religion ist Ausdruck des Elends der Menschen, und gleichzeitig Protest gegen dieses Elend
- die Religion macht passiv und lässt die Menschen eben dieses Elend ertragen => "Opium des Volkes"
- diese Passivität steht im Dienste der Besitzenden und Mächtigen
-Forderung: Bessere gesellschaftliche Besitzverhältnisse (Kommunismus) würden die Religion überflüssig machen, und sie würde automatisch wegfallen.
"Die Forderung, die Illusion über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusion bedarf."
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Friedrich Nietzsche (1844 - 1900):
- Naturwissenschaften und Geschichtswissenschaften haben Religion unglaubwürdig gemacht
- Gott ist eine "viel zu extreme Hypothese"
- Christentum fordert "Sklavenmoral"
- Anstelle von Gott soll der Wille des Menschen treten
- der "Tod Gottes" - ein langwieriger Prozess, indem Gott im Bewusstsein des Menschen ausstirbt
-Forderung:
- durch Überwindung der Religion hat der Mensch die Chance, zum "Übermensch" zu werden, mit neuen schöpferischen Fähigkeiten
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Sigmund Freud (1856 - 1939):
- Religion ist wie eine Kindheitsneurose: Verhältnis Kind <=> Eltern ist wie das Verhältnis von Menschen <=> Gott
- Mensch leidet unter Schicksalsschlägen, über die er keine Kontrolle hat. Dieses personifiziert er in "Gott" => Selische Entlastung
- so hindert Religion den Menschen daran erwachsen zu werden, da er immer Übernatürliches für alles verantwortlich machen kann
-Forderung:
- Reifung des Menchen, so dass er selbst für sein Leben einstehen kann
- Erziehung zur Realität
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Natürlich gibt es noch viele weitere Kritiker, wäre cool wenn ihr auch ein paar Ansätze darstellt.
Über viele der Ansätze kann man auch kritisch urteilen (v.a. Marx, wie ich finde).
Cheers,
Nex
Karl Marx (1818 - 1883):
- bezieht sich auf Feuerbachs Theorien
- Religion ist Schöpfung des Menschen
- Religion ist Ausdruck des Elends der Menschen, und gleichzeitig Protest gegen dieses Elend
- die Religion macht passiv und lässt die Menschen eben dieses Elend ertragen => "Opium des Volkes"
- diese Passivität steht im Dienste der Besitzenden und Mächtigen
-Forderung: Bessere gesellschaftliche Besitzverhältnisse (Kommunismus) würden die Religion überflüssig machen, und sie würde automatisch wegfallen.
"Die Forderung, die Illusion über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusion bedarf."
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Friedrich Nietzsche (1844 - 1900):
- Naturwissenschaften und Geschichtswissenschaften haben Religion unglaubwürdig gemacht
- Gott ist eine "viel zu extreme Hypothese"
- Christentum fordert "Sklavenmoral"
- Anstelle von Gott soll der Wille des Menschen treten
- der "Tod Gottes" - ein langwieriger Prozess, indem Gott im Bewusstsein des Menschen ausstirbt
-Forderung:
- durch Überwindung der Religion hat der Mensch die Chance, zum "Übermensch" zu werden, mit neuen schöpferischen Fähigkeiten
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Sigmund Freud (1856 - 1939):
- Religion ist wie eine Kindheitsneurose: Verhältnis Kind <=> Eltern ist wie das Verhältnis von Menschen <=> Gott
- Mensch leidet unter Schicksalsschlägen, über die er keine Kontrolle hat. Dieses personifiziert er in "Gott" => Selische Entlastung
- so hindert Religion den Menschen daran erwachsen zu werden, da er immer Übernatürliches für alles verantwortlich machen kann
-Forderung:
- Reifung des Menchen, so dass er selbst für sein Leben einstehen kann
- Erziehung zur Realität
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Natürlich gibt es noch viele weitere Kritiker, wäre cool wenn ihr auch ein paar Ansätze darstellt.
Über viele der Ansätze kann man auch kritisch urteilen (v.a. Marx, wie ich finde).
Cheers,
Nex