Louis XVI. Heiliger oder Tyrann ?

Naja meine Meine Meinung ist auch etwas subjektiv,
beide Prinzen Provence und Artois standen mir dem Herzog von Orlèans zu nahe und spielten für ihn die "Kettenhunde"...,(natürliche Abneigung)
aber über Charles X habe ich nochetwas nachgedacht - Machthunger war beim Grafen von Artois sicherlich mit dabei, aber ich denke es ging ihm Hauptsächlich darum die "Welt" wie sie vor der Revolution gewesen war wieder herzustellen.
Das alte Europa gab es ja schon nicht mehr, ich denke das dieses "Bomot" (von wem es war habe ich vergessen) "Wer vor 1789 nicht in Versailles gelebt hat, der hat überhaupt nicht gelebt" für Charles und viele andere "Überbleibsel" des Ancienne Règieme eine wahre Lebensphilosophie darstellte. Diese Sehnsucht nach dem verlohrenen Paradies (mal ganz dahingestellt ob es denn wirklich eines war...) muss stark genug gewesen sein, um ihre fragwürdige Politik durchzusetzen.
Dennoch traute sich weder Louis XVIII noch Charles X Versailles wieder "in Betrieb zu nehmen".

Das mit der "Witzfigur" beziehe ich hauptsächlich auf die Aktion mit den 100 Tagen Napoleons.
Ich bin nicht ganz darüber informiert ob ihm wirklich keine Alternative als die Flucht blieb, so stellt es sich jedenfalls nicht gerade als besonders entschlossene Regierung dar...
 
Das 17. und 18. Jahrhundert war alles andere als Prüde. Louis XVI war einfach zu ängstlich, ich befürchte sogar man hatte versäumt ihm die "Dinge" überhaupt zu erklären... :rotwerd:
Es gibt Fotos von Gemälden, die auflärerisch wohl wirken sollten und angeblich im Auftrag Louis XV. zur Unterweisung seines Nachfolgers in "solchen Dingen" gedacht waren. Leider sind die Originale beim Brand des Tuellerienschlosses im 19.Jh. verbrannt. Ich melde mich nächste Woche, wo man die Fotos sieht.
:winke:
 
Ich muss mich berichtigen. Die Gemälde mit unmissverständlichem Inhalt wurden nicht von Louis XV.bei Francois Boucher in Auftrag gegeben, sondern vom Thronfolger, dessen Sohn wiederum der spätere Louis XVI. war.
Der Brand der Tuillerien mit der dabei erfolgten Vernichtung der Gemälde erfolgte 1871. Zum Glück hatte Lecadre die Gemälde ohne Wissen des Kaisers Napoléon III. fotographiert, der sie in seinen Privatgemächern aufbewahrte.
(Die Bilder sind zu sehen im Geheimbrevier des Buches "Gefährliche Liebschaften - Frankreich zu Zeiten der Libertins" im Knesebeck-Verlag erschienen 2002.)
 
Louis Auguste war garantiert kein Tyrann. Derjenige der soetwas behauptet, kann sich nicht mit der Persöhnlichkeit dieses Königs befasst haben.Obwohl ich glaube, dass kein König die Revolution verhindern hätte können, meine ich doch, dass Louis XIV. sehr ungeeignet war, König während der Revolution zu sein. Das Land stand bereits davor schon auf dem finanziellen Ruin, und nach dem Louis XV. an den Pocken gestorben ist, erhoffte sich das gesamte französische Volk, einen neuen und besseren König. Doch dem war leider Gottes nicht ganz so. Louis Auguste war ein sehr netter und gutmütiger Mensch. Er war treu in der Ehe, und liebevoll seinem Volk gegenüber. Er war überzeugt, dass alle Menschen gleich waren und spendete so viel wie kein anderer zu vor, an die Armen und Kranken in Frankreich.Louis war viel Menschlicher als seine Vorgänger, jedoch war er, was die Regentschaft anging, der denkbar schlechteste. Ihm viel es schwer Entscheidungen zu treffen. Er hatte keine Lust für Staatsgeschäfte, keine Lust zum Regieren.

Wie ihr jedoch sicherlich wisst, ist Louis Auguste mein großes Vorbild. Ich bin seinem Charakter sehr ähnlich, weshalb ich mich auch sehr gut in seine Lage hineinversetzen kann.
 
1.Ihm viel es schwer Entscheidungen zu treffen.
2.
Er hatte keine Lust für Staatsgeschäfte, keine Lust zum Regieren.
3.
Wie ihr jedoch sicherlich wisst, ist Louis Auguste mein großes Vorbild. Ich bin seinem Charakter sehr ähnlich, weshalb ich mich auch sehr gut in seine Lage hineinversetzen kann.
1.
Gibt es dafür konkrete Beispiele?
2.
Gibt es dafür Äußerungen von ihm selbst.
Ich hatte immer den Eindruck, dass er alles aus einem ihm eingeflößten Pflicht- und Sendungsbewusstsein tat.
Er war zum König von Gott bestimmt. Kaum einem Bourbonen kann das so bewusst gewesen sein wie ihm.
3.
In welcher Hinsicht ist er Dein Vorbild? Worin willst Du so sein wie er? Willst Du auch eine Erzherzogin heiraten?;)
 
1.
Gibt es dafür konkrete Beispiele?
2.
Gibt es dafür Äußerungen von ihm selbst.
Ich hatte immer den Eindruck, dass er alles aus einem ihm eingeflößten Pflicht- und Sendungsbewusstsein tat.
Er war zum König von Gott bestimmt. Kaum einem Bourbonen kann das so bewusst gewesen sein wie ihm.
3.
In welcher Hinsicht ist er Dein Vorbild? Worin willst Du so sein wie er? Willst Du auch eine Erzherzogin heiraten?;)



.....oder den Kopf verlieren :cool:


Gruß...............
 
Louis Auguste war garantiert kein Tyrann. Derjenige der soetwas behauptet, kann sich nicht mit der Persöhnlichkeit dieses Königs befasst haben.Obwohl ich glaube, dass kein König die Revolution verhindern hätte können, meine ich doch, dass Louis XIV. sehr ungeeignet war, König während der Revolution zu sein. Das Land stand bereits davor schon auf dem finanziellen Ruin, und nach dem Louis XV. an den Pocken gestorben ist, erhoffte sich das gesamte französische Volk, einen neuen und besseren König. Doch dem war leider Gottes nicht ganz so. Louis Auguste war ein sehr netter und gutmütiger Mensch. Er war treu in der Ehe, und liebevoll seinem Volk gegenüber. Er war überzeugt, dass alle Menschen gleich waren und spendete so viel wie kein anderer zu vor, an die Armen und Kranken in Frankreich.Louis war viel Menschlicher als seine Vorgänger, jedoch war er, was die Regentschaft anging, der denkbar schlechteste. Ihm viel es schwer Entscheidungen zu treffen. Er hatte keine Lust für Staatsgeschäfte, keine Lust zum Regieren.

Wie ihr jedoch sicherlich wisst, ist Louis Auguste mein großes Vorbild. Ich bin seinem Charakter sehr ähnlich, weshalb ich mich auch sehr gut in seine Lage hineinversetzen kann.

Nun denn, monsieur, dann heiße ich dich hier im Forum herzlich willkommen mit ein paar Worten, die Talleyrand in seinen Memoiren zur Krönung Louis schrieb:

"Meine Eltern schickten mich nach Rheims, um der Feierlichkeit beizuwohnen. Dort zeigten sich die Größe und die Macht der katholischen Kirche in ihren vollen Glorie. ... Glänzende Tage der geistlichen und weltlichen Pracht!
Ein junger König, sittenrein, bescheiden und leutselig, ..., eine bildschöne Königin, deren Huld und Güte die ernsten Tugenden ihres Gemahls verklärten: alles atmete Verehrung, Liebe und festliche Freude! Niemals ist wohl ein so sonnenheller, glücksstrahlender Frühling einem so stürmischen Herbste und einem so verhängnisvollen Winter vorausgegangen!"
(Talleyrand, Memoiren, Band 1, Seite 20, Köln und Leipzig, 1891)

Sicherlich darf man geteilter Meinung über die Eindrücke eines 21 jährigen, die er zudem erst 40 Jahre später niederschrieb sein, sei es drum, dich dürften sie freuen.

Mir scheint es doch recht ungewöhnlich, vorauszusetzen, dass wir vor deinem ersten Beitrag schon wissen können, dass Louis dein Vorbild ist.

Wie auch immer, noch einmal, herzlich willkommen!

Grüße
excideuil
 
Danke für deinen Wikommensgruß, exicideuil. Ich dachte mir, ihr hättet schon in mein Profil geschaut, denn dann wüsstet ihr, dass Louis Auguste mein Vorbild ist.
Ja, die Worte waren sehr schön, und vor allem auch zutreffend auf Louis Auguste und Marie Antoinette.


Louis Auguste war ein sehr gläubiger Mensch, wesshalb er bei jeder Gelegenheit versuchte gutes zu tun. Er leibte sein Volk, und setzte sich für allgemeinnützige Projekte ein.Jedoch bestieg er den Thron nicht sehr gerne, denn er war eben nicht der Mann der Tat. Er war schüchtern und ihm viel es schwer Entscheidungen zu treffen. Und gerade diese Dinge waren für einen König nunmal hindernt.Louis Auguste fand es lästig Staadsgeschäfte zu erledigen. Beispiel : Louis Auguste gestand einmal, dass er Paris noch nie richtig gesehen hatte.Auch während der Revolution, verhielt er sich unangemessen, denn er ignorierte sie einfach. Louis Auguste war ein Mann des Volkes.Er liebte die Handwerkskunst und verabscheute den Adel.Die Bauern mochte er sehr gerne, aber den Adel fast gar nicht.

An Louis Auguste fasziniert mich, dass er trotz seiner Unlust zum Regieren, dennoch seine Pflicht erfüllt hat.Er glaubte, genau wie ich, dass allle Menschen gleich sind.Er interessierte sich für Geschichte und Schiffsfahrt, genau wie ich. Er leibte Operetten und Theateraufführungen ebenso wie ich.Auch war er sehr schüchtern und bescheiden, wie ich es bin. Ich habe ebenfalls eine Leidenschaft für das Essen.Louis Auguste war zudem sehr friedliebig, so wie auch ich. Ich hasse Konflikte und gewalttätige Ausseinandersetzungen.Es giebt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Louis Auguste und mir...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deinen Willkommensgruß, exicideuil. Ich dachte mir, ihr hättet schon in mein Profil geschaut, denn dann wüsstet ihr, dass Louis Auguste mein Vorbild ist.

So gesehen hast du natürlich recht und ich habe den Besuch nachgeholt.

Vielleicht gefallen dir die beiden Bilder.

Grüße
excideuil
 

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An Louis Auguste fasziniert mich, dass er trotz seiner Unlust zum Regieren, dennoch seine Pflicht erfüllt hat.Er glaubte, genau wie ich, dass allle Menschen gleich sind.Er interessierte sich für Geschichte und Schiffsfahrt, genau wie ich. Er leibte Operetten und Theateraufführungen ebenso wie ich.
Ich dachte, ihm wurde das durch seine Kurzsichtigkeit vergellt.

Die Vorliebe für das, was Du Operette nennst, kenne ich eher für Marie Antoinette. Sie soll die "Opéra comique" von Grétry bevorzugt haben.
 
Nochmals Danke, excideuil.Die Bilder sind sehr schön.

Sowohl Louis Auguste, als auch Marie Antoinette, liebten das Theater. Marie Antoinette spielte sogar sehr gerne mit, wohingegen ihr Gatte, zu schüchtern um mitzuspielen, lieber im Publikum saß.

Louis Auguste liebte jedoch eher eine Art der Operette, die Marie Antoinette als langeweilig empfand.

Ich kenne mich aber zu wenig mit den Theateraufführungen aus, um sagen zu können welche der König mochte, und welche die Königin.Aber dennoch sind mir einige Dinge hierzu bekannt.
 
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Nur kurz zur Eingangsfrage.

Er war kein Heiliger,sollte jedem klar sein.

Tyrann war er auch nicht,jedenfalls gab es unter seiner Herrschaft keine Hinrichtungen von politischen Gegnern.

Im übrigen fegte ihn die franz. Revolution hinfort,für mich ein freudiges Ereignis.

Amen
 
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