Die Zeitungen waren ein sehr zentrales Element der französischen Revolution. Hier eine kleine Zusammenfassung.
Anfang Mai 1789 erschienen in Paris die ersten unabhängigen Zeitungen. Darunter Mirabeaus Etat Géneraux und die von Jacques-Pierre Brissot Patriote Français. Trotz des Protests des dritten Standes wurden die Zeitungen gleich wieder verboten.
Die Generalstände verweigerten dem grössten Pariser Verleger das Privileg der Berichterstattung aus ihren Versammlungen. Die Erklärung des Dritten Standes zur Nationalversammlung und weiteres revolutionäre Vorgänge gaben schliesslich den Ausschlag zur Publikation unabhängiger Presseorgane.
Zwischen dem 19. Juni und dem 7. Juli 1789 erschienen fünf unabhängige Zeitungen. Darunter der Courier von Antione Joseph Gorsas. Nach dem Sturz der Bastille erscheine weitere neue Zeitungen, darunter die Wochenzeitschrift Révolutions de Paris und der Patriote Français erscheint auch wieder. Nachdem die Pressefreiheit offiziell war, gab es einen freien Markt für Information und Meinungsaustausch. Auch die politische Sprache änderte sich. Durch die öffentlichen Reden auf Strassenversammlungen und Demonstrationen oder in politischen Vereinen, kam an Stelle von förmlich-artifizieller Strukturen, die Spontanität in der öffentlichen Rede. Neben den Reden veränderte sich auch die gedruckte Sprache. Das verwundert auch nicht, da die Strassenredner meistens Journalisten und Politiker waren. Das wichtigste Medium wurde, neben den Flugblättern und Plakaten, die Tagespresse. Sie war am ehesten geeignet mit den Entwicklungen Schritt zu halten und die Nachfrage des Publikums zu befriedigen. Ihre Macher entwickelten einen dramatischen journalistischen Stil, der den Leser in den Bann zog. So sah zum Beispiel Dominique-Joseph Garat (Journal de Paris) seine Aufgabe darin die Leser zum Zeugen zu machen. Er schrieb die Ereignisse dramatisch und lieferte eine wirkungsmächtige Interpretation des Geschehens.
Bis Ende 1789 kamen in Paris alleine 190 neue Zeitungen auf den Markt. Von denen erschienen über 20 täglich. 1790 gab es mehr als 300 Neuerscheinungen, dies waren meist nur kurzlebige Produkte, die vor der neuen Ordnungsmacht und deren Publizität nicht lange standhalten konnte. Nicht nur die Presseauflagen wurden grösser, sondern auch die Gesamtauflagen. 1793 wurden in Paris täglich 130 000 Zeitungen gedruckt, während der Terrorherrschaft ging diese Zahl zurück und 1795 stieg die Zahl auf
150 000 Exemplare.
1789 gab es in Paris insgesamt 47 Druckereien und Verlagshäuser
1799 gab es dann 223 Druckereien und 337 Verlagshäuser und Buchhandlungen
Auflagen der einzelnen Zeitungen zwischen 5 000 – 20 000.
Die Pariser-Presse dominierte das Zeitungswesen. 60% der Zeitungen wurden in Paris gedruckt.
1795 wurden ca. 95 000 Zeitungen ausserhalb von Paris verkauft.
Ausserhalb von Paris hatten es die Zeitungen schwer gegen die etablierten Pariser Blätter anzukommen. Dennoch erschienen bis Ende 1791 in den übrigen französischen Städten 200 neue Zeitungen. Es gab Tageszeitungen die morgens und abends erschienen, darunter die La Sentinelle (Wandzeitung) von Jean-Baptiste Louvet. Die Révolutions de Paris brachte Wöchentlich politische Analysen und die Révolutions de France et de Brabant von Desmoulins, der Ami du Peuple von Marat, die Père Duchesne von Héberts waren mehr oder weniger regelmässig erscheinende Streitschriften. Die meisten neuen Tageszeitungen etwa der Patriote Français von Brissot verbanden indes Informationen und Kommentar zur der bis heute für die Tagespresse typischen Form.
Quelle: Wolfgang Kruse, Französische Revolution
Anfang Mai 1789 erschienen in Paris die ersten unabhängigen Zeitungen. Darunter Mirabeaus Etat Géneraux und die von Jacques-Pierre Brissot Patriote Français. Trotz des Protests des dritten Standes wurden die Zeitungen gleich wieder verboten.
Die Generalstände verweigerten dem grössten Pariser Verleger das Privileg der Berichterstattung aus ihren Versammlungen. Die Erklärung des Dritten Standes zur Nationalversammlung und weiteres revolutionäre Vorgänge gaben schliesslich den Ausschlag zur Publikation unabhängiger Presseorgane.
Zwischen dem 19. Juni und dem 7. Juli 1789 erschienen fünf unabhängige Zeitungen. Darunter der Courier von Antione Joseph Gorsas. Nach dem Sturz der Bastille erscheine weitere neue Zeitungen, darunter die Wochenzeitschrift Révolutions de Paris und der Patriote Français erscheint auch wieder. Nachdem die Pressefreiheit offiziell war, gab es einen freien Markt für Information und Meinungsaustausch. Auch die politische Sprache änderte sich. Durch die öffentlichen Reden auf Strassenversammlungen und Demonstrationen oder in politischen Vereinen, kam an Stelle von förmlich-artifizieller Strukturen, die Spontanität in der öffentlichen Rede. Neben den Reden veränderte sich auch die gedruckte Sprache. Das verwundert auch nicht, da die Strassenredner meistens Journalisten und Politiker waren. Das wichtigste Medium wurde, neben den Flugblättern und Plakaten, die Tagespresse. Sie war am ehesten geeignet mit den Entwicklungen Schritt zu halten und die Nachfrage des Publikums zu befriedigen. Ihre Macher entwickelten einen dramatischen journalistischen Stil, der den Leser in den Bann zog. So sah zum Beispiel Dominique-Joseph Garat (Journal de Paris) seine Aufgabe darin die Leser zum Zeugen zu machen. Er schrieb die Ereignisse dramatisch und lieferte eine wirkungsmächtige Interpretation des Geschehens.
Bis Ende 1789 kamen in Paris alleine 190 neue Zeitungen auf den Markt. Von denen erschienen über 20 täglich. 1790 gab es mehr als 300 Neuerscheinungen, dies waren meist nur kurzlebige Produkte, die vor der neuen Ordnungsmacht und deren Publizität nicht lange standhalten konnte. Nicht nur die Presseauflagen wurden grösser, sondern auch die Gesamtauflagen. 1793 wurden in Paris täglich 130 000 Zeitungen gedruckt, während der Terrorherrschaft ging diese Zahl zurück und 1795 stieg die Zahl auf
150 000 Exemplare.
1789 gab es in Paris insgesamt 47 Druckereien und Verlagshäuser
1799 gab es dann 223 Druckereien und 337 Verlagshäuser und Buchhandlungen
Auflagen der einzelnen Zeitungen zwischen 5 000 – 20 000.
Die Pariser-Presse dominierte das Zeitungswesen. 60% der Zeitungen wurden in Paris gedruckt.
1795 wurden ca. 95 000 Zeitungen ausserhalb von Paris verkauft.
Ausserhalb von Paris hatten es die Zeitungen schwer gegen die etablierten Pariser Blätter anzukommen. Dennoch erschienen bis Ende 1791 in den übrigen französischen Städten 200 neue Zeitungen. Es gab Tageszeitungen die morgens und abends erschienen, darunter die La Sentinelle (Wandzeitung) von Jean-Baptiste Louvet. Die Révolutions de Paris brachte Wöchentlich politische Analysen und die Révolutions de France et de Brabant von Desmoulins, der Ami du Peuple von Marat, die Père Duchesne von Héberts waren mehr oder weniger regelmässig erscheinende Streitschriften. Die meisten neuen Tageszeitungen etwa der Patriote Français von Brissot verbanden indes Informationen und Kommentar zur der bis heute für die Tagespresse typischen Form.
Quelle: Wolfgang Kruse, Französische Revolution