Wie Wilfried schon richtig schrieb, gab es soetwas wie "Deutschland" in jener Zeit noch gar nicht, zumal die Grenze zwischen Dänemark und dem HRR ja südlich der heutigen Grenze lag, Sylt also durchaus zum Herrschaftsgebiet der Dänen zu rechnen war.
Da Knut ja, wie schon einige Dänenkönige (und Fürsten) zuvor, seine Herrschaft auf Teile Großbritanniens ausdehnte, wird die Westküste der Kimbrischen Halbinsel (fälschlich ja auch oft zur Gänze Jütland genannt) durchaus von strategischem Interesse gewesen sein, eben als Ausgangsbasis in Richtung England.
In der von dir genannten Zeit war Knut noch ziemlich mit der Konsolidierung seiner Herrschaft in England beschäftigt, bzw. der Übernahme der dänischen Krone.
Jedoch wurde die von dir erwähnte Kirche erst 200 Jahre nach Knut dem Großen erbaut und der "heilige Knut" dem sie geweiht wurde, war mitnichten Knut der Große, sondern sein (nicht direkter) Nachfolger Knut IV., welcher in einer Kirche erschlagen wurde und damit zum Märtyrer erklärt wurde.
Um aber noch auf deine Schlußfrage einzugehen:
Es gab sehr wohl "Wikingerinvasionen" in Mittel- oder Zentraleuropa, nur endeten diese mit der Konsolidierung der Machtverhältnisse im 10. Jahrhundert.
Überfälle und Eroberung von Städten wie Paris, Köln, Trier etc. erfolgten im 9. Jahrhundert, führten aber im Gegensatz zu den britischen Inseln, Sizilien oder Osteuropa, mit Ausnahme der Normandie zu keinerlei Landnahme größeren Stils, sondern sind vielmehr als einzelne Kriegszüge zu sehen, nicht aber als Invasionen im o.g. Sinne.