Yonaguni

chandartha

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Man findet immer nur den Hinweis auf die TV-Dokumentation dazu. Aber diese wirft mehr Fragen als Antworten auf (für mich zumindest).

Relativ sicher scheint man davon auszugehen, das es von Menschen erschaffen wurde. Wenn dies so ist, stellt es wohl auch den frühesten bekannten Monumentalbau dar. Gibt es diesbezüglich neue Informationen?

Kann man da schon von der Jomon-Kultur reden (die lt. wikipedia allerdings erst um 10.000 beginnt)? Kann man von einem kultischen Ort reden?

So ein Bauwerk setzt meines Erachtens außerdem ein Hierarchie vorraus. Also Einen (oder mehrere) die meinen, andere für sich (bzw. die Götter) bauen zu lassen. Man könnte demnach von einer Hochzivilisation sprechen. (?)
 
Relativ sicher scheint man davon auszugehen, das es von Menschen erschaffen wurde. Wenn dies so ist, stellt es wohl auch den frühesten bekannten Monumentalbau dar. Gibt es diesbezüglich neue Informationen?
Es ist überhaupt nicht sicher, sondern eher unwahrscheinlich dass Menschen etwas damit zu tun haben. Die Yomons kann man mit den mittelsteinzeitlichen Kulturen an den Küsten Westeuropas vergleichen (Kjökkenmöddinger). Sollte es eine höhere Kultur gegeben haben, gäbe es davon auch Spuren auf dem Land.
http://www.fischfinder.de/frs.html?http://www.fischfinder.de/artikel/yonaguni/index.html
 
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Relativ sicher scheint man davon auszugehen, das es von Menschen erschaffen wurde. Wenn dies so ist, stellt es wohl auch den frühesten bekannten Monumentalbau dar. Gibt es diesbezüglich neue Informationen?


Zumindest laut Wikipedia (Yonaguni-Monument) - und das, was dort steht scheint plausibel zu sein - ist das Gegenteil der Fall.
 
Ich bin erstaunt, dass mittlerweile Argumentationen nur noch über Wikipedia-Argumente geführt werden. Was bei Wikipedia drin steht, kann man, höflichst gesagt, meist in die Tonne kloppen.

Es gibt keine Hinweise auf eine anthropogene Herkunft des Yonaguni-Massivs. Am plausibelsten erscheint mir die hohe Strömung, die mitgetragenes Material als Schleifmittel nutzt.

Zur Jomon-Kultur: eine mesolithisch-halbneolithische Kultur, deren erste Befunde mittlerweile weit jenseits des 10. Jahrtausends v. Chr. anzusetzen sind. Statt den Blödsinn in Wikipedia kann man Junko Habus Buch über die Jomon heranziehen. Wer unbedingt Net-Quellen braucht, ist mit der Homepage von Professor Charles Kealley gut beraten. Die Technologie der Jomon mag zwar fortschrittlich gewesen sein, in Bezug auf Keramik und Anwendung von Lack, aber sie war nicht so fortschrittlich, um Relikte dieser Größenordnung zu erschaffen. Von einer eigenständigen Yonaguni-Kultur kann man wegen Mangels von Artefakten ebenfalls nicht reden. Es handelt sich um pseudowissenschaftliche Theorien.

Ich gebe dir allerdings recht, dass ein Bauwerk dieser Größenordnung eine Planung und Organisation voraussetzen würde. Allerdings bezweifeln wir Archäologen auch keineswegs die Existenz von Hierarchien, da sie wohl psychologisch/biologisch vorgegeben sind. Auch im Paläolithikum wird es Menschen gegeben haben, die anderen gesagt haben, was sie tun sollen. Hochkulturen sind definiert; wir verwenden hier gerne Modelle aus der Sozialanthropologie. Sie setzen neben einer Hierarchie und grundlegenden Bürokratie/Verwaltung vor allem die Schrift voraus. Dies kann in Bezug auf Yonaguni ebenfalls eindeutig negiert werden.
 
Ich bin erstaunt, dass mittlerweile Argumentationen nur noch über Wikipedia-Argumente geführt werden. Was bei Wikipedia drin steht, kann man, höflichst gesagt, meist in die Tonne kloppen.

Die Zeit des begründeten Wikipedia-Bashings ist lange vorrüber. Der durchschnittliche Wikipedia-Artikel-Bearbeiter ist der männliche Single-Akademiker mit abgeschlossenem Studium um die dreißig. Insofern ist die Qualität von Wikipedia nicht so schlecht, wie noch vor etwa 5 Jahren.


Zur Jomon-Kultur: eine mesolithisch-halbneolithische Kultur, deren erste Befunde mittlerweile weit jenseits des 10. Jahrtausends v. Chr. anzusetzen sind. Statt den Blödsinn in Wikipedia kann man Junko Habus Buch über die Jomon heranziehen. Wer unbedingt Net-Quellen braucht, ist mit der Homepage von Professor Charles Kealley gut beraten. Die Technologie der Jomon mag zwar fortschrittlich gewesen sein, in Bezug auf Keramik und Anwendung von Lack, aber sie war nicht so fortschrittlich, um Relikte dieser Größenordnung zu erschaffen. Von einer eigenständigen Yonaguni-Kultur kann man wegen Mangels von Artefakten ebenfalls nicht reden. Es handelt sich um pseudowissenschaftliche Theorien.

Ich will hier Wikipedia nicht unbedingt über den Klee loben, aber so groß sind die Unterschiede zwischen dem "Blödsinn in Wikipedia" und dem, was du inhaltlich so schreibst ja nun nicht.
 
Der durchschnittliche Wikipedia-Artikel-Bearbeiter ist der männliche Single-Akademiker mit abgeschlossenem Studium um die dreißig.
Wow, da passe ich ja ganz exakt ins Bild ... :D

Etwas ist mir hinsichtlich des angeblichen "Monuments" nicht ganz klar: Stützt sich die Annahme, dass es vor mindestens 10.000 Jahren errichtet worden sein müsste, nur darauf, dass zu dieser Zeit im Zuge des Endes der letzten Eiszeit der Meeresspiegel so weit stieg, dass es damals im Meer versunken sein muss? Wäre es denn nicht auch möglich, dass, falls es doch von Menschenhand bearbeitet worden wäre, es erst später durch eine tektonische Bewegung im Meer versunken ist, sodass auch eine Errichtung in einer historisch realistischen Zeit denkbar wäre?
 
Soweit ich in Erinnerung habe kann man Plattentektonik sofern sie nicht durch "unplanmäßige" Einflüsse beeinflusst (was ein Satz ;) ) wird relativ gut nachvollziehen und rückberechnen. Würde sowas die These nicht entkräften? Die bisher vorgebrachten Argumente halte ich auch für Schlüssig, besonders da es ja keine weiteren Beweise für Bautätigkeiten einer Kultur die zu soetwas in der Lage wäre in der entsprechenden Zeit gibt.
 
Ich meinte nicht die Plattentektonik im großen Stil, sondern ein Erdbeben, ähnlich wie z. B. das, durch das Helike im Meer versunken ist. Erdbeben soll es in Japan ja öfters mal geben ...
 
Das ist allerdings ein Argument und das "unplanmäßige" was ich meinte. Wobei man ja bei Stratigrafien durchaus von plötzlichen Erdrutschen/Abrutschen und langsamer Absenkung oder Verschüttung unterscheiden kann. Bin da jetzt kein Fachmann aber vllt kann ja jmd in diesem Fall aufklären ob das hier auch möglich wäre.
 
Ich will hier Wikipedia nicht unbedingt über den Klee loben, aber so groß sind die Unterschiede zwischen dem "Blödsinn in Wikipedia" und dem, was du inhaltlich so schreibst ja nun nicht.

Da bin ich aber anderer Meinung. Ich habe den Jomon-Artikel eben noch einmal durchgeschaut. Das meiste, was ich oben angegeben habe, findet sich in dem Artikel überhaupt nicht. Darüber hinaus ist der Wikipedia-Artikel widersprüchlich, es fehlen wichtige Daten und Zitate. Japanische Literatur ist überhaupt nicht angegeben, daraus schließe ich, dass diejenigen, die den Artikel verfasst haben, kein Japanisch können. Die aktuellsten Forschungsergebnisse sind aber nur in Japanisch zu finden.

Ich will gar kein Wikipedia-Bashing betreiben. Ich sehe durchaus das Positive. Aber wollte nur mit meinem Seitenhieb ein wenig darauf Aufmerksam machen, dass ein wenig Reflexion über das Gelesene nicht schadet. Die Artikel, die ich beurteilen kann, sind häufig mehr als schlecht, gerade im Bereich Archäologie. Meine Kritik an vietnamesischen Eisenzeitkulturen z.B. sind erheblich länger als die eigentlichen Wikipedia-Artikel selber. Da wird gegoogelt und die ersten zehn besten Seiten zusammengeschrieben...

Du siehst aber aus dem oben geschriebenen, ich schaue auch bei Wikipedia rein. Ich würde sogar mitmachen, aber dafür fehlt mir oftmals die Zeit. Aber du musst mir doch zustimmen, dass bei Frage und Antwort häufig Wikipedia herangezogen wird. Warum eigentlich? Es gibt häufig spezialisierte Internetseiten bzw. genügend Literatur zu den einzelnen Themen.

Sorry, der Beitrag hat ja nun gar nichts mehr mit Yonaguni zu tun.

So viel ich weiß, gibt es die Formation, die Yonaguni ausmacht, nicht nur unter Wasser, sondern auch auf Yonaguni selber. Geologen haben dies untersucht und festgestellt, dass es natürlich ist. Deswegen wurde auch der Befund der "Pyramide" als natürlich angesehen. Für den geogenen Befund spricht auch, dass keine Herstellungsspuren an der "Pyramide" gefunden wurden.
 
Ich habe die Yonaguni-Formation erst jetzt entdeckt und bin erfreut, dass es hierzu bereits ein Diskussionsthema gibt!

Es gibt m.W. nichts, aber auch gar nichts was eine menschliche Einwirkung auf diese Formation wirklich belegt. Alle Kanten entsprechen natürlichen Brüchen im Gestein. [/url]
Umschließt Dein Wissen auch die zahlreichen Fotografien des Monuments? Auf die Schnelle finde ich zum Beispiel diese Bildersammlung und muss sagen, dass ich mir nur schwer einen symmetrisch ausgehobenen Treppengang natürlichen Ursprungs vorstellen kann. Oder auch diese sich gegenüberliegenden, geometrisch-exakt anmutenden Dreiecke. Zudem gibt es (japanische) Wissenschaftler, die das Gesteinsgebilde sehrwohl als von Menschen bearbeitet einschätzen.

Und was soll die Esoterikanfeindung? Als würde es irgendetwas belegen oder von Relevanz für die eigene Meinungsbildung sein, wenn ein "bestimmter Menschenschlag" an etwas glaubt oder nicht.

Liebe Grüße :)
 
Ich habe die Yonaguni-Formation erst jetzt entdeckt und bin erfreut, dass es hierzu bereits ein Diskussionsthema gibt!


Umschließt Dein Wissen auch die zahlreichen Fotografien des Monuments? Auf die Schnelle finde ich zum Beispiel diese Bildersammlung und muss sagen, dass ich mir nur schwer einen symmetrisch ausgehobenen Treppengang natürlichen Ursprungs vorstellen kann. Oder auch diese sich gegenüberliegenden, geometrisch-exakt anmutenden Dreiecke. Zudem gibt es (japanische) Wissenschaftler, die das Gesteinsgebilde sehrwohl als von Menschen bearbeitet einschätzen.

Und was soll die Esoterikanfeindung? Als würde es irgendetwas belegen oder von Relevanz für die eigene Meinungsbildung sein, wenn ein "bestimmter Menschenschlag" an etwas glaubt oder nicht.

Liebe Grüße :)

Das Problem an solchen Seiten ist, wenn rein vom Augenschein her ausgeschlossen wird, dass solche Formationen natürlich hätten entstehen können. Dabei bieten die Gesteine grundsätzlich ein reiches natürliches Formenspektrum, man denke auch an Sachen wie Säulenbasalt oder die Formen mancher Mineralien.
 
Hallo historikus,

wenn du dich tatsächlich mit der Geophysik solcher Phänomene beschäftigen möchtest, dann empfehle ich dir nach Mohr bzw. dem Mohr-Coulomb-Bruchkriterium zu recherchieren. Im Labor kann man, je nach Gesteinstyp und -härte und je nach Stärke des mechanischen Drucks, der von der horizontal oder vertikal auf einen Stein wirkt die Bruchrichtung der Gesteine vorhersagen. Vorvorhandene Bruchlinien verändern das natürlich. Ashigaru nannte schon Säulenbasalt, aber auch Granit platzt sehr eckig ab. Insofern: Auch wenn die Yonaguni-Felsformation bestechend anthropogen wirkt, so muss das nicht automatisch Anthropogenität bedeuten.
 
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