Magisterarbeit

Argyraspid

Gesperrt
Hallo Forumsuser,

ich will demnächst meine Magisterarbeit schreiben und bin deshalb auf der Suche nach einem geeigneten und interessanten Thema. Leider bin ich bisher nicht fündig geworden, bzw. die Themen, die ich mir so vorgestellt habe, sind strukturell schwierig zu bearbeiten, die Quellenlage ist schlecht, oder aber spanische und russische Literatur hindert mich daran dieses Thema zu wählen.
Ich muss dazu sagen, dass ich ein Thema suche, welches noch nicht bearbeitet wurde. Ist es eigentlich Voraussetzung für eine sehr gute Note? Ich meine nämlich nicht...vielleicht könnte ich mir dann doch ein Thema aussuchen, welches schon behandelt wurde.

Vor allem die Spätklassik (Philipp II.) und der Hellenismus (Diadochen, Seleukiden) interessieren mich sehr. Aber auch Mithradates VI. und das Griechisch-Baktrische Reich...


Habt ihr vielleicht eine gute Idee für mich?
Ich schein da nicht so kreativ zu sein. Ich lese und lese, finde viele Themen, die dann doch nicht gut zu bearbeiten sind. Ich hab das Gefühl den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen...


Vielen Dank schon mal!

Gruß :winke:

Argyraspid
 
Also manchmal frage ich mich, wieso es immer ein Thema sein muss, das noch nicht bearbeitet wurde. Eine neue wissenschaftliche Erkenntnis muss erst eine Promotionsarbeit erfüllen. Auch scheint mir ein Forum nur bedingt der geeignete Ort und Platz zu sein um sich das Thema für eine Mag zu holen. Wenn du schon bestimmte Vorlieben hast, wieso gehst du nicht einfach mit diesen Schwerpunkten zu deinem Prof/Dozenten, der die Magisterarbeit abnehmen soll und besprichst dich mit ihm? Meistens hat der Prof. auch einen guten Blick ob sich ein Themengebiet eignet oder auch nicht.
 
Was hast du denn für Nebenfächer? Vielleicht läßt sich da was fächerübergreifendes machen?
Die Diadochenkämpfe bilden den Hintergrund für die Visionen Daniels, wie wäre es mit der Rezeption griechischer Herrschaftspraxis in der frühjüdischen Apokalyptik?

Gruß
Kassia
 
Ich muss dazu sagen, dass ich ein Thema suche, welches noch nicht bearbeitet wurde. Ist es eigentlich Voraussetzung für eine sehr gute Note? Ich meine nämlich nicht...vielleicht könnte ich mir dann doch ein Thema aussuchen, welches schon behandelt wurde.

Wenn Du über ein Thema schreibst, ohne wirklich Erkenntnisgewinn zu leisten, ist das immer schlecht. Aber vielleicht kommt man mit so etwas tatsächlich heute durch?

Auch solltest Du als fast fertiger Student nicht mehr darauf angewiesen sein, ein Laienforum wie unseres als Ausgangspunkt Deiner Abschlussarbeit zu wählen.
 
Wenn Du über ein Thema schreibst, ohne wirklich Erkenntnisgewinn zu leisten, ist das immer schlecht.

Die Magisterarbeit ist eine Abschlussarbeit und keine Qualifikationsarbeit und deshalb auch sinnvollerweise auf 6 Monate begrenzt (nicht um die Studenten zu triezen, sondern damit ein Thema gewählt wird, das in überschaubarer Zeit erarbeitet werden kann). Es geht nicht um einen Erkenntnisgewinn, sondern um eine Zusammenfassung der relevanten Forschungsliteratur verbunden natürlich mit einer eigenen Stellungnahme - nicht mehr und nicht weniger.

Für alles Weitere ist der Betreuer in spe die richtige Anlaufstelle - viel Erfolg!
 
Also manchmal frage ich mich, wieso es immer ein Thema sein muss, das noch nicht bearbeitet wurde. Eine neue wissenschaftliche Erkenntnis muss erst eine Promotionsarbeit erfüllen. Auch scheint mir ein Forum nur bedingt der geeignete Ort und Platz zu sein um sich das Thema für eine Mag zu holen. Wenn du schon bestimmte Vorlieben hast, wieso gehst du nicht einfach mit diesen Schwerpunkten zu deinem Prof/Dozenten, der die Magisterarbeit abnehmen soll und besprichst dich mit ihm? Meistens hat der Prof. auch einen guten Blick ob sich ein Themengebiet eignet oder auch nicht.

Wenn Du über ein Thema schreibst, ohne wirklich Erkenntnisgewinn zu leisten, ist das immer schlecht. Aber vielleicht kommt man mit so etwas tatsächlich heute durch?

Auch solltest Du als fast fertiger Student nicht mehr darauf angewiesen sein, ein Laienforum wie unseres als Ausgangspunkt Deiner Abschlussarbeit zu wählen.

Die Magisterarbeit ist eine Abschlussarbeit und keine Qualifikationsarbeit und deshalb auch sinnvollerweise auf 6 Monate begrenzt (nicht um die Studenten zu triezen, sondern damit ein Thema gewählt wird, das in überschaubarer Zeit erarbeitet werden kann). Es geht nicht um einen Erkenntnisgewinn, sondern um eine Zusammenfassung der relevanten Forschungsliteratur verbunden natürlich mit einer eigenen Stellungnahme - nicht mehr und nicht weniger.

Für alles Weitere ist der Betreuer in spe die richtige Anlaufstelle - viel Erfolg!


Ich habe in allen meinen Hausarbeiten mindestens im Hauptstudium mich tunlichst bemüht, Erkenntnisgewinn zu schaffen - auch wenn dieser nur hypothetisch war, da meine Arbeiten ja nicht veröffentlicht wurden. In meiner Abschlussarbeit ist mir das glaube ich sogar sehr gut gelungen (die Note war allerdings etwas schlechter, wobei mein Betreuer damit nicht meinen Erkenntnisgewinn infrage stellt, sondern eher meine Arbeitsorganisation - seine Worte!). Insofern möchte ich eher floxx bestätigen, dass es grundsätzlich wünschenswert ist, Erkenntnisgewinn zu schaffen und sheik und aquilifer in diesem Punkte widersprechen, dass Hausarbeiten einschließlich der Abschlussarbeit nur Wiedergabe von Literatur seien. Wobei hier natürlich wieder greift, dass von Niemandem erwartet wird, dass er das Rad neu erfindet, um sein eigenes Auto zu bauen, sondern vielleicht, dass er die Gummierung der Reifen oder ein anderes Detail am Fahrzeug verbessert.

Neuen Erkenntnisgewinn zu schaffen (oder dies zumindest zu versuchen) heißt aber nicht, dass das Thema nicht schon einmal bearbeitet worden sein darf. Zu meinen Thema gab es zwei Monographien, jedoch bin ich zu ganz anderen Ergebnissen gekommen, was daran lag, dass ich - angeregt im Übrigen durch meinen Prof. - einen anderen Ansatz genommen habe, der weniger ereignishistorisch orientiert war.

Worin ich Floxx widersprechen möchte ist der Satz, mit dem er seine Äußerung beendet. Natürlich sind wir ein offenes Forum, aber es sind hier ja nicht nur Laien und von diesen sind einige durchaus gute Historiker. Das ist das eine (eigentlich weißt du das ja, bist ja selber kein Laie).
Beim anderen Teil dieses Satzes möchte ich relativieren. Ich finde durchaus, dass das Forum Anregungen geben kann auch für größere Arbeiten, und dass auch Studenten, die schon so weit sind, dass sie sich über ihre Abschlussarbeit Gedanken machen, diese durchaus hier suchen können. Die hier gegebenen Anregungen müssen aber vom Angeregten in aller gebotenen Vorsicht geprüft werden, denn wir sind keine Studienberatung und wenn wir beraten, dann sind das i.d.R. subjektive Meinungen die auf eigenen Erfahrungen oder denen enger Bekannter beruhen und die vielfach einfach nicht generalisiert werden können.
Wir sehen das vielleicht schon an den unterschiedlichen Auffassungen, was eine Abschlussarbeit leisten muss: wissenschaftlichen Mehrwert oder "nur" die Stellungnahme zu einer Forschungsdiskussion.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte nicht falsch verstehen: Grundsätzlich finde ich Erkenntnisgewinn auch wünschenswert, aber aus seiner Magisterarbeit ein opus magnum machen zu wollen, ist verschwendete Zeit. ;)
 
Beim anderen Teil dieses Satzes möchte ich relativieren. Ich finde durchaus, dass das Forum Anregungen geben kann auch für größere Arbeiten, und dass auch Studenten, die schon so weit sind, dass sie sich über ihre Abschlussarbeit Gedanken machen, diese durchaus hier suchen können.

Da möchte ich zustimmen und widersprechen, anders als beim ersten Teil des Satzes. Laien sind wir wirklich nicht. Da habe ich ironisiert.

Aber zur Sache.

Zustimmung:

Und wie dieses Forum Anregung und Hilfestellung auch für größere Arbeiten geben kann! Das habe ich voll Dankbarkeit selbst oft genug wertschätzen können.

Ablehnung:

Wir haben Regeln zur Hausaufgabenhilfe etabliert. Wir sollten ähnliche Standards auch für die Hilfe bei universitären Arbeiten anwenden.

Es kann nicht sein, dass wir hier ein Thema für eine Magisterarbeit vorschlagen, Literatur, Forschungsschwerpunkte usw. usf. diskutieren...

Denn: So gern wir das sonst auch tun. Damit nähmen wir jemandem große Teile einer Leistung ab, die er eigentlich selbst zu erbringen hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das nicht so, dass man Kommilitonen nicht mitteilen sollte, wo noch Forschungsdesiderate sind. Letztlich muss der Kommilitone selbst entscheiden, ob das Thema ausreichend motivierend ist und der betreuende Prof. ob es zu bearbeiten ist. Bei Staatssarbeiten ist es ja auch so, dass der Prof. das Thema vorgibt, und der Prüfling eben vorher keine Ahnung hat, worüber er schreiben wird (wobei eine geschickte Gesprächsführung zwischen Prof. und Prüfling natürlich eine grobe Richtung vorgeben kann ("ich hab ja damals bei ihnen das Seminar xy besucht und eine Arbeit über abc geschrieben, eigentlich wäre es doch ganz interessant in Rückgriff auf Quelle AEIOU noch mal vertiefend in die Thematik hineinzugehen. Was halten Sie davon? ... Ach, im Übrigen... würden Sie meine Staatsarbeit betreuen und das Thema stellen?"). Alles andere ist korrekt.
 
Vielen Dank erstmal für eure Antworten!
Ich will vorab eine Sache klarstellen (hätte ich zu Beginn eigentlich schon machen sollen): Natürlich habe ich mir bereits reichlich Gedanken gemacht, und habe nach einem geeigneten Thema gesucht. Und ja, es waren zumeist Forschungsdesiderate. Es ist ja nicht so, dass ich mal so langsam meine Magisterarbeit schreiben möchte und keinen blassen Schimmer von meinem Fach habe. Ich erwarte von keinem der Forumsuser hier, dass er mir meine Magisterarbeit samt Thema, Fragestellung und Gliederung auf dem Tablett präsentiert, aber es wird ja wohl erlaubt sein, sich unter Gleichgesinnten ein wenig auszutauschen, Ideen und Anregungen zu bekommen. Darin sehe ich nichts Verwerfliches.

Ich habe mich jetzt mal bei verschiedenen Profs. genauer informiert, bezüglich der Magisterarbeit, ob es nun ein Forschungsdesiderat sein muss oder nicht. Antwort: Nein, auch nicht für eine sehr gute Note. Erkenntnisgewinn kann man schließlich auch aus einem Thema schöpfen, welches bereits in der Wissenschaft diskutiert wurde...


Nun befinde ich mich momentan in einer verstrickten Situation, die ich euch kurz vorstellen möchte. Es wäre schön, wenn ihr mir, wie immer, eure hilfreiche Meinung dazu sagen könntet.


Ich hatte mich im Mai dazu entschieden, mich so langsam auf meine Magisterarbeit vorzubereiten. Also begann ich nach einem für mich passenden Thema zu suchen. Nach langer Suche war ich dann endlich fündig geworden, hatte mir eine Liste mit den Themen und der dazugehörigen Basisliteratur gemacht und bin damit zu Prof. A.
Von den 7 Themen strich er erstmal 4 weg, da die entweder nicht machbar waren oder aber schon bereits wissenschaftlich gut bearbeitet wurden. Mein Lieblingsthema wollte er grundsätzlich nicht annehmen und betreuen, da es nicht sein Spezialgebiet ist und es ihn auch nicht interessiert. Blieben also 3 Themen übrig, von denen mir keins so richtig zugesagt hat (strukturell schwierig zu bearbeiten, oder aber nur spanische und russische Literatur).

Daraufhin entschloss ich mich Prof. B. aufzusuchen, um mal zu hören was er dazu zu sagen hat. Grundsätzlich war er von meinem bereits erwähnten "Lieblingsthema" angetan und schlug mir weitere Themen vor, die mich allerdings nicht so interessiert haben (außer ein Bereich, aber dazu später mehr). Er riet mir mich in die Literatur einzulesen und ihn dann wieder aufzusuchen. Bei dem Gespräch habe ich allerdings gemerkt, dass er nicht so der "große Experte" ist was mein Lieblingsthema angeht. Das habe ich an der Literatur gemerkt, die er mir empfohlen hat (zum Teil wirklich veraltet).

Nach dem Gespräch bei Prof. B. war ich nun verwirrter als vorher und habe mir viele Gedanken gemacht. Ich entschloss mich schließlich zu Prof. C. in die Sprechstunde zu gehen, und tatsächlich, das Gespräch verlief super! Er hat mir wirklich gute Tipps gegeben und mich auf die neueste Literatur verwiesen, die gerade eben erschienen ist! Auch zur Gliederung der Magisterarbeit hat er mir erste Ideen geliefert und meinte zum Schluss, dass ich mich noch mal bei ihm melden sollte, wenn ich weiter gekommen bin.


Alles schön und gut, endlich war die Suche vorbei dacht ich mir. Jetzt könnte die Arbeit richtig losgehen! Tja falsch gedacht! Ich erzählte die Geschichte einem Doktoranden bei uns im Institut, sein Statement dazu: "Ich will dir jetzt nicht den Tag vermiesen, aber der Prof. C. ist ein außerplanmäßiger Prof., das wäre nicht so gut wenn du bei ihm deine Magisterarbeit schreibt, wenn du hinterher eine Dissertation anstrebst. Dafür solltest du dir dann lieber einen Prof. mit einem festen Lehrstuhl aussuchen, da die dich später besser unterstützen können (Beziehungen, finanziell, Stipendium usw.). Und natürlich sieht es besser aus, wenn du deine Magisterarbeit bei Prof. A. und Prof. B. geschrieben hast, einfach weil die fachlich einen "besseren" Namen besitzen."

Ja und jetzt weiss ich wirklich nicht mehr weiter...wenn ich wüsste, dass ich nach dem Studium keine Dissertation schreiben werde, dann könnte ich ja bei Prof. C. die Magisterarbeit schreiben, aber ich bin mir eben nicht genau sicher was nach dem Studium kommen wird!


Was für Optionen habe ich nun?

1. Prof. A. fällt schon mal weg. Bleiben also Prof. B. und Prof. C.

2. Das Thema, welches ich bei Prof. C. besprochen habe, könnte ich einfach bei Prof. B. schreiben. Grund: Er würde das Thema vermutlich auch annehmen. Vorteil für mich: Prof.B. hat einen festen Lehrstuhl und einen "besseren Namen" als Prof. C. Nachteil: Prof. C. könnte persönlich beleidigt sein und mir deshalb später bei der Beurteilung der Magisterarbeit einen reinwürgen (er wäre wohl mein Zweitleser).

3. Bei Prof. C. schreiben, unabhängig davon ob er nun ein außerplanmäßiger Prof. ohne festem Lehrstuhl ist oder nicht. Fachlich scheint er es ja drauf zu haben, wäre also ein guter Betreuer. Nachteil: Was passiert, wenn ich nach dem Studium doch eine Dissertation anstrebe? Würde ich dann Probleme bekommen einen Doktorvater zu finden? Vermutlich würde sich die Suche wohl schwieriger gestalten...

4. Prof. B. hatte einen anderen Bereich angesprochen, der mich auch interessieren würde. Dort könnte ich mich weiter einlesen und über dieses Thema bei ihm schreiben. So hätte ich nur Vorteile (außer dass es dann nicht mein Lieblingsthema wäre). Prof. C. könnte dann auch nicht beleidigt sein, da es ja ein völlig anderes Thema ist, welches nicht zu seinem Spezialgebiet gehört (vermutlich wäre er dann auch nicht mein Zweitleser).


Entschuldigt bitte den langen Text, aber die Lage ist einfach kompliziert und ich hätte es nicht kürzer fassen können.

Habt ihr irgendwelche guten Tipps für mich? Wie würdet ihr euch entscheiden? Wo würdet ihr eure Prioritäten setzen? Thema oder Prof. ? Spielt es für die spätere Diss. wirklich so eine große Rolle, ob ein Prof. einen festen Lehrstuhl hat?

Wäre schön und äußerst hilfreich, wenn ihr eine Antwort für mich hättet...


Gruß

Argyraspid
 
Ich kenne mich mit Forschergeklüngel nicht aus, aber ich habe meine Diplomarbeit nach dem thema meiner Wahl geschrieben und das dem zuständigen Prof aufgedrückt. Daß das nicht "sein" Thema war, hatte er auch gesagt, aber Auswahl hatte ich nicht. Mich interessierte einfach dieses Thema und ich habe es mit Herzblut und nach meinen Vorstellungen bearbeitet. Wie es weitergeht, wird sich zeigen.
Ich denke, es ist nicht sehr sinnvoll, ein Thema zu bearbeiten, daß einem nicht liegt, oder bei jemandem zu schreiben, mit dem man nicht klarkommt, nur damit man hinterher weiterkommt. Die persönliche Ebene kann auch hinterher noch eine Rolle spielen, eine Vollkasko für späteren Erfolg ist der Prof nicht.
Traust du dich, Prof C auf deine weitere Perspektive anzusprechen?

Gruß
Kassia
 
Ich kenne mich mit Forschergeklüngel nicht aus, aber ich habe meine Diplomarbeit nach dem thema meiner Wahl geschrieben und das dem zuständigen Prof aufgedrückt. Daß das nicht "sein" Thema war, hatte er auch gesagt, aber Auswahl hatte ich nicht. Mich interessierte einfach dieses Thema und ich habe es mit Herzblut und nach meinen Vorstellungen bearbeitet. Wie es weitergeht, wird sich zeigen.
Ich denke, es ist nicht sehr sinnvoll, ein Thema zu bearbeiten, daß einem nicht liegt, oder bei jemandem zu schreiben, mit dem man nicht klarkommt, nur damit man hinterher weiterkommt. Die persönliche Ebene kann auch hinterher noch eine Rolle spielen, eine Vollkasko für späteren Erfolg ist der Prof nicht.
Traust du dich, Prof C auf deine weitere Perspektive anzusprechen?

Gruß
Kassia



Hallo Kassia,

vielen Dank erstmal zu deinem Vorschlag bezüglich der Visionen Daniels.
Nun ist es bei mir so, dass ich auf der persönlichen Ebene sowohl mit Prof. B. als auch mit Prof. C. gut zurecht komme. Bei der Themenwahl tut sich da auch nicht viel, auch wenn ich dadurch auf mein Lieblingsthema verzichten müsste (nicht weil es Prof. B. nicht annehmen würde, sondern weil ich Prof. C. nicht vor den Kopf stoßen will --> dies würd wiederum vermutlich zu einer schlechteren Bewertung meiner Arbeit führen. Das ist zwar nicht gesagt, aber riskieren möchte ich es trotzdem nicht).
Mit dem neuen Thema, welches auch äußerst interessant ist, löse ich alle Probleme auf der Ebene des Forschergeklüngels, da Prof. C. dann als Zweitprüfer vermutlich garnicht in Frage kommt... :)

Nein, ich trau mich absolut nicht Prof. C. darauf anzusprechen. Ich glaub auch nicht, dass das so klug wäre, weil es ein Mann ist, der es eigentlich fachlich total drauf hat aber in seiner akademischen Laufbahn nie richtig zum Zug gekommen ist. Intern ist es unter Dozentenkreisen auch bekannt, dass er damit auch ein Problem hat...da kommt es dann nicht so gut an wenn man sagt: "Ich würd gern bei Ihnen schreiben, aber sie sind ja "nur" ein außerplanmäßiger Prof."

Somit habe ich mich jetzt für Prof. B. und einem neuen Thema entschieden. Ich muss jetzt nur noch grünes Licht bekommen, und vermutlich muss die Fragestellung eingegrenzt werden...


Gruß

Argyraspid
 
Hmm... ich muss auch ne Staatsexamensarbeit schreiben. Mein Thema kann ich aber frei wählen. Naja, ich bin aber zu meinem Prof gegangen, wo ich schreiben will und habe gefragt, ob Themen vergeben werden oder man selber wählen kann (weil ich das vorher noch nichtmal wusste). Ende vom Lied: selber wählen. Aber hab jede Menge Vorschläge bekommen, was man so machen "könnte". Hat sehr geholfen, aber man muss natürlich dann noch selber gucken, ob das machbar ist... das waren einige Themen eher doch nicht, weil ich z.B. archäologische Kenntnisse bei einem Theme bräuchte, die ich mir dann doch nicht zutraue in der Zeit noch draufzuschaffen u.ä.

Ich schreibe nun doch bei jemand anderem (nicht weil die Themen so doof waren;), hat leider organisatorische Gründe) und auch da wurde mir was vorgeschlagen bzw. da war es schon fast "notwendig", da ich über die röm. Antike schreiben will und der Prof. eigentlich Griechisch macht und selber gucken musste, was er betreuen kann und was eher nicht. Dieses Thema werd ich nun auch nehmen, denn ich finde es eignet sich wirklich sehr gut und besser als das, was ich mir ganz alleine so ausgedacht hatte (das Thema wäre nämlich zu philologielastig gewesen...).

Also: am besten doch mal Hilfe holen, man muss die ja eh dazu bringen, das auch zu betreuen usw...

Ansonsten dächte ich auch, dass eine Magisterarbeit noch nicht unbedingt neue Erkenntnisse erfordert. Aber irgendwas eigenes sollte man schon drin haben und man kommt ja zwangsläufig zu kleinen "neuen Erkenntnissen", hofft man zumindest. Bei meinen beiden Profs hatte ich auch schon den Eindruck, dass man ein bisschen was "neues" machen soll...

So... kleiner Nachtrag zu deinem Prof.-Problem...
Ich denke mal, wenn das mit Prof. C. super lief, das Gespräch, dann wird der doch vielleicht gar nicht sauer sein, wenn du doch bei Prof. B. schreibst. Scheint ja ein aufgeschlossener Typ zu sein, der auch fachlich echt was drauf hat und dem es sicher auch mehr ums fachliche geht, als um irgendwelche persönlichen Sachen... ich würd da einfach mit offenen Karten spielen und sagen, dass du schon bei den anderen Profs warst, um für dich auszuloten, bei wem du schreiben willst. Vielleicht kannst du ja anführen, dass du bei Prof. B. mehr Seminare besucht hattest oder sowas... und dass du aber ihn gerne als Zweitkorrektor hättest.
Ich denke auch einfach mal, denen ist das recht egal, außer vielleicht Prof A., den du mit deinem Thema langweilst, was die vielleicht wirklich manchmal übel nehmen. Aber solange die das gerne betreuen würden, sind sie bestimmt auch nicht böse, wenn sie doch nicht müssen. ;) Haben ja genug zu tun immer...
Ansonsten: was ist an außerplanmäßig so schlimm? Einer bei uns ist z.B. inzwischen normaler Prof und macht viel Öffentlichkeitsarbeit, ist also sehr "bekannt" und auch bei Studenten recht beliebt. Und ich hab auch eine apl. Professorin, die eigene Doktoranden hat. Es ist halt auch immer die Frage, warum die außerplanmäßig sind. Oft gar nicht aus fachlichen Gründen oder wegen schlechtem Ruf, sondern einfach weil es ja oft Stellenabbau gibt.
 
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Hmm... ich muss auch ne Staatsexamensarbeit schreiben. Mein Thema kann ich aber frei wählen. Naja, ich bin aber zu meinem Prof gegangen, wo ich schreiben will und habe gefragt, ob Themen vergeben werden oder man selber wählen kann (weil ich das vorher noch nichtmal wusste). Ende vom Lied: selber wählen. Aber hab jede Menge Vorschläge bekommen, was man so machen "könnte". Hat sehr geholfen, aber man muss natürlich dann noch selber gucken, ob das machbar ist... das waren einige Themen eher doch nicht, weil ich z.B. archäologische Kenntnisse bei einem Theme bräuchte, die ich mir dann doch nicht zutraue in der Zeit noch draufzuschaffen u.ä.

Ich schreibe nun doch bei jemand anderem (nicht weil die Themen so doof waren;), hat leider organisatorische Gründe) und auch da wurde mir was vorgeschlagen bzw. da war es schon fast "notwendig", da ich über die röm. Antike schreiben will und der Prof. eigentlich Griechisch macht und selber gucken musste, was er betreuen kann und was eher nicht. Dieses Thema werd ich nun auch nehmen, denn ich finde es eignet sich wirklich sehr gut und besser als das, was ich mir ganz alleine so ausgedacht hatte (das Thema wäre nämlich zu philologielastig gewesen...).

Also: am besten doch mal Hilfe holen, man muss die ja eh dazu bringen, das auch zu betreuen usw...

Ansonsten dächte ich auch, dass eine Magisterarbeit noch nicht unbedingt neue Erkenntnisse erfordert. Aber irgendwas eigenes sollte man schon drin haben und man kommt ja zwangsläufig zu kleinen "neuen Erkenntnissen", hofft man zumindest. Bei meinen beiden Profs hatte ich auch schon den Eindruck, dass man ein bisschen was "neues" machen soll... es kamen Aussagen wie: "eine Brücke schlagen zwischen diesem und jenem, weil das deutschsprachig bisher kaum einer gemacht hat" oder "dieser Ansatz wird bisher noch zu wenig aufgegriffen" oder auch einfach "das eignet sich weniger, weil Sie da in Literatur schon längst ersticken" usw... also "nur" auf die Wiedergabe von Fachliteratur läuft es wohl nicht ganz hinaus. Aber es wird auch nicht erwartet, dass ich mich mit dem grade erst in der Bibliothek restaurierten Papyrus hinsetze und "neue" Erkenntnisse scheffel (das machen eh die Profs selber). ;)
Außerdem wurde mir ans Herz gelegt, ein "klassisches" Thema zu wählen und nichts allzu verrücktes, wo man total wenige Quellen hat und mehr spekuliert als wissenschaftlich arbeitet.



Darauf läuft es wohl hinaus. Es muss kein Forschungsdesiderat sein, aber ein kleiner Erkenntnisgewinn wäre wünschenswert.

Ich habe/werde mich wohl nicht unbedingt auf ein "klassisches" Thema konzentrieren, aber auch nichts exotisches nehmen. Am Anfang wollt ich noch etwas über das Griechisch-Baktrische Reich schreiben, das wäre fatal gewesen und die Ergebnisse äußerst hypothetisch! Es wird schon Gründe geben, weshalb sich kaum ein renomierter Althistoriker damit auseinandersetzen will/kann.
 
Da wäre doch ein Ansatz für eine forschungsgschichtliche Arbeit: Warum ist unser Wissen über das graeco-baktrische Diadochenreich so gering?
Abgesehen von der Problematik literarischer Quellen hättest du dann das Problem, dass Afghanistan archäologisch so gut wie gar nicht erschlossen ist und auch im Kolonialzeitalter, also auch der Zeit der Explosion der Archäologie nie ausreichend gesichtert werden konnte, um hier archäologische Grabungen großen Stils durchzuführen. Ob's natürlich von der Masse her für eine Qualifikationsarbeit ausreicht, ist fraglich.

Noch etwas zur Wahl des Profs.: Du kannst die Arbeit auch bei Prof. C schreiben. Du sagt ihm jedoch, am besten vor Antritt der Arbeit, dass du mit dem Gedanken spielst, bei entsprechender Note nachher zu promovieren. Ob du das ggf. bei C könntest. Du scheinst ja schon im Bilde zu sein, dass das bei C nicht geht. C würde das also verneinen, würde dir aber vermutlich anbieten, dich B empfehlen. Tut er das nicht, fragen, ob C dich nicht B empfehlen könnte. Ist natürlich auch so eine Sache, wie die beiden sich untereinander verstehen. Es gibt ja hin und wieder auch Grabenkämpfe von Profs an einer Uni.
 
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