Stammen die Deutschen von den Polen ab?!

Sprachverwandtschaft

Heinrich Tischner bringt viele Belege für keltische und romanische Einflüsse auf den Rhein-Main-Raum.
Slawisch piti = trinken ist natürlich auch verwandt mit lateinisch potio = Getränk.
Die Sprachen sind urverwandt.
Auf dem Heidelberger Heiligenberg hat man einen slawischen Ring gefunden. Es gibt also Überlieferungen über Slawische Einflüsse.
 
Die Sprachen sind urverwandt.

Das ist - je nachdem, wie du das meinst* - kein Geheimnis, sondern seit ca. 200 Jahren mit der Etablierung der indoeuropäischen Sprachwissenschaft comunis opinio (also allgemeine Meinung).

Heinrich Tischner bringt viele Belege für keltische und romanische Einflüsse auf den Rhein-Main-Raum.
Die Frage ist natürlich, was keltische und romanische Einflüsse mit den Mainslawen zu tun habe.
Für den fraglichen Zeitraum, also um 800 n. Chr., kannst du von einer Trennung der Sprachen seit mindestens 3000 Jahren ausgehen.

Auf dem Heidelberger Heiligenberg hat man einen slawischen Ring gefunden.

Meinst du den keltischen Ringwall oder ein Schmuckstück mit slawischer Schrift?

*es kommt natürlich darauf an, ob du hier nur die genannten Sprachen Slawisch, Germanisch und Latein meinst, was der indoeuropäischen Theorie entspricht, wozu natürlich noch eine Reihe weiterer Sprachen gehören, wie die keltischen Sprachen, eine Reihe indischer Sprachen, das Persische etc. oder ob du meinst, alle Sprachen seien miteinander verwandt. Dies wäre die nostratische Hypothese, die nicht belegt werden kann.
 
Es geht um ein Schmuckstück-der Ringwall ist eindeutig keltisch Und wie und wann der Ring dahin gekommen ist,ist ebenfalls fraglich ,befand sich doch dort neben dem Ringwall der Kelten ein römischer Tempel,zwei Klöster aus dem 9.Jahrhundert und Reste eines mittelalterlichen Abschnittswalls- Überdies war Heidelberg ein alter Siedlungs- und Handelsplatz. der Ring kann also unter allerlei Umständen dahin gekommen sein, aber Slawen sind in der Ecke nie nachgewiesen worden.
 
Nicht zum Ring direkt,aber Heidelberg liegt bei mir quasi vor der Haustür ,auf dem Heiligenberg war ich schon etliche Male und ich habe Ende der Neunziger die hervorragende Ausstellung "Archäologie in Heidelberg" des Kurpfälzischen Museums heimgesucht und den damaligen Katalog ,der von Renate Ludwig unter dem Titel "Kelten,Kastelle,Kurfürsten" herausgegeben wurde, in meiner Sammlung.
Und dort werden gerade die Grabungsergebnisse und die Fundlage auf dem Heiligenberg in extensio behandelt.
Was ich bei meiner Aufzählung oben vergessen hatte ist übrigens,daß sich neben Ringwall, Merkurheiligtum Klöstern auf dem Heiligenberg ab dem 8.Jahrhundert auch noch ein fränkischer Königshof,die sogenannte Aberinsburg" befand (und eine sogenannte Tingstätte der Nazis aus den Vierzigern.) Also genügend Gelegenheiten,wie der Ring zwischen dem 3Jahrhundert vor und dem 15.Jahrhundert nach Chr.dort hin gekommen sein kann.
Und gesehen hab ich ihn m.E. im Museum auch schon :)
Wer übrigens Literatur zu diesem interessanten Hügel sucht, hier mal ne kleine Auswahl:

R. Ludwig "Kelten,Kastelle,Kurfürsten"
U.Gross/M.Weiss "Untersuchungen im Stephanskloster auf dem Heiligenberg"
P Marzloff "Der Heiligenberg"
B.Heukemes " Archäologische Beobachtungen.."
 
Pöhlde

Pöhlde liegt südlich des Harzes. Dortige Gewässernamen sind Oder und Beber:
Odra und Biebrza!
Ist der Harz zu erklären mit horica= Bergland?
Dem slawischen polje entspricht das germanische fala.
Pöhlde hat aber das unverschobene p im Anlaut. Sollte der Name zu erklären sein mit polici= Feldbewohner, Feldbesitzer?
Hat es hier Zuwanderung aus dem Osten gegeben?
 
Pöhlde liegt südlich des Harzes. Dortige Gewässernamen sind Oder und Beber:
Odra und Biebrza!
Ist der Harz zu erklären mit horica= Bergland?
Dem slawischen polje entspricht das germanische fala.
Pöhlde hat aber das unverschobene p im Anlaut. Sollte der Name zu erklären sein mit polici= Feldbewohner, Feldbesitzer?
Hat es hier Zuwanderung aus dem Osten gegeben?

Man muss nicht immer irgendwelche slawischen Topo- bzw. Hydronyme vermuten. Hart (in verschiedenen Schreibweisen) ist auch eine deutsche Bezeichnung für das Bergland, die nicht nur im Harz erhalten ist, sondern auch in der Haard zwischen Ruhrgebiet und Münsterland etc.

Zu Pöhlde weiß Wikipedia:

Einige Ausgrabungsfunde aus Pöhlde stammen aus der Zeit des 2. bis 4. Jahrhunderts. Pöhlde wurde 927 in einer Schenkungsurkunde von Heinrich dem Vogler an seine Frau Mathilde von Ringelheim erstmalig erwähnt. In dieser Urkunde übereignete er ihr den Königshof „Palithi“. Die Endung „-ithi“ deutet auf eine Zugehörigkeit zur ältesten germanischen Ortsnamensschicht.
Diese Ortsbezeichnung Palithi befindet sich dann auch noch mehrfach in den Hildesheimer Annalen und bei Thietmar von Merseburg.

Aber hey, tröste dich, es gibt mindestens einen historischen Beleg für die Anwesenheit von Slawen in Pöhlde:

Legati Liutiziorum Palithi ad imperatorem venientes, eius iuvamen contra Misakonem tirannum petierunt seque ei fideliter servituros promiserunt.

Die Botschafter der Lützen kamen zum Kaiser (gemeint ist Konrad II.) nach Pöhlde, baten diesen um Unterstützungen gegen den Tyrannen Misako (Miezko) und sie versprachen ihm treue Untertanen zu sein.


Ob nun die Flussnamen auf slawische Worte zurückzuführen sind? Selbst bei der großen Oder wird ja eine sehr viel ältere Schicht als eine slawische angenommen. Und zu Beber: es gibt ziemlich viele Flüsse in Dtld. mit dem Namen Bever oder Beber, vielfach wissen wir, dass hier am Ende ein -bach stand, also Beberbach, Beverbach: das Wort könnte also auch vom Biber kommen.


Nichtsdetsotrotz ist natürlich klar, dass das Harzvorland auch von Slawen besiedelt war.
 
Sprachverwandtschaft

Wen man zu alten Zeiten zurückgeht, werden die Sprachen immer ähnlicher.
Sprache ist doch verwandt mit sprawka: Gerichtsspruch.
Frieden ist zu erklären mit prijazn:Freundschaft.
Ist Zwerg zu erklären mit tworek: kleines Geschöpf?
1/3 der deutschen Wörter werden von den Germanisten als unerklärt bezeichnet. Mit etwas Nachdenken findet man passende Formen im Slawischen. Im dünn besiedelten Osten haben sich alte Formen gehalten.
Leider haben sich diese Sprachen über die letzten 2000 Jahre völlig auseinanderentwickelt.
 
1/3 der deutschen Wörter werden von den Germanisten als unerklärt bezeichnet. Mit etwas Nachdenken findet man passende Formen im Slawischen. Im dünn besiedelten Osten haben sich alte Formen gehalten.
Leider haben sich diese Sprachen über die letzten 2000 Jahre völlig auseinanderentwickelt.

ein Drittel des deutschen Wortschatzes soll aus dem slawischen stammen??? und das slawische soll 2000 Jahre alt sein???

wozu gibt es eigentlich Mediävistik, Sprachgeschichte, vergleichende Sprachwissenschaft...

saperlot aber auch: der germanisch sprachige Raum kam erst ab de. 6./7. Jh. mit dem Slawischen überhaupt in Berührung - und die Mehrzahl der Entlehnungen lief genau umgekehrt.
 
Wen man zu alten Zeiten zurückgeht, werden die Sprachen immer ähnlicher.

Woher nimmst du diese Behauptung? Ich wüsste nicht, dass die ältesten aufgezeichneten Sprachen wie z.B. Sumerisch, Ägyptisch, Akkadisch, Hurritisch oder Hethitisch einander ähnlich wären - ganz im Gegenteil!

1/3 der deutschen Wörter werden von den Germanisten als unerklärt bezeichnet. Mit etwas Nachdenken findet man passende Formen im Slawischen. Im dünn besiedelten Osten haben sich alte Formen gehalten.

Es existiert seit langer Zeit eine so genannte Substrat-Hypothese, wonach in den germanischen Sprachen ein vorindoeuropäisches Substrat enthalten sein soll. Diese Hypothese wird u.a. von John Hawkins und Theo Vennemann vertreten, findet aber heute nur noch wenige Befürworter;

Allein diese unvollständige Auflistung lässt erkennen, warum die Substrattheorie in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr viele Unterstützer hat. Die meisten neueren wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die prä- und urgermanische Sprache erwähnen die Substrathypothese nicht mehr, darunter Joseph B. Voyless Early Germanic Grammar. In einigen Kreisen wird die Theorie hingegen noch vertreten, darunter in der Leiden school of historical linguistics.

Abgesehen davon, dass für viele vermeintlich isolierte germanische Wörter inzwischen indogermanische Vergleiche gefunden wurden, muss es sich auch bei tatsächlich isolierten germanischen Lexemen nicht um Neuerungen oder Einflüsse einer Substratsprache handeln, vielmehr besteht immer die Möglichkeit, dass das indogermanische Wort nur im Germanischen erhalten geblieben ist und deswegen mangels Vergleichsmöglichkeit nicht als indogermanisch ererbt zu erkennen ist. Der Münchner Indogermanist Wolfram Euler weist darauf hin, dass „der enorm lange Zeitraum von etwa 1500 bis 1800 Jahren, in denen sich das Protogermanische weitgehend für sich entwickelte, gut und gerne aus[reicht], um die belegbaren lexikalischen Innovationen auch ohne Substrate oder andere größere Umwälzungen plausibel erklären zu können.“
Germanische Substrathypothese ? Wikipedia

Davon abgesehen gibt es in den germanischen Sprachen selbstverständlich Entlehnungen aus Kontaktsprachen wie dem Slawischen oder Baltischen, die dem germanischen Sprachraum jahrtausendelang benachbart waren.
 

Es ist die alte und vieldiskutierte Geschichte von der "Ursprache", die die ersten Vertreter des Homo sapiens sapiens - also des modernen Menschen - vor über 150 000 Jahren in einer vermutlich kleinen Region Ostafrikas gesprochen haben könnten, d.h. in der Entstehungsregion des Homo sapiens.

Dieses Thema ist allerdings überaus hypothetisch und spekulativ. Auf jeden Fall sind die ersten Sprachen der Menschheit wie Sumerisch, Ägyptisch oder Akkadisch, die man durch originale Textquellen kennt, sprachlich weit voneinander entfernt. Dass sie möglicherweise vor 60 000 oder 100 000 Jahren dichter angenährt waren, darüber lässt sich lange spekulieren.

In diesem Thread, der "Wenden und Wandalen" heißt, führen uns solche Überlegungen allerdings nicht weiter!
 
Davon abgesehen gibt es in den germanischen Sprachen selbstverständlich Entlehnungen aus Kontaktsprachen wie dem Slawischen oder Baltischen, die dem germanischen Sprachraum jahrtausendelang benachbart waren.
lästigerweise lässt sich aber eine Berührung von slawischen mit germanischen Sprachräumen historisch nur rund 1500 Jahre zurückverfolgen!
ebenfalls lästigerweise sind sowohl slawische als auch baltische Sprachen erst seit dem Mittelalter schriftlich überliefert!

es hilft nun nicht viel, über das erschlossene urgermanische (als gedachte gemeingermanische Sprache) und ein ebenfalls erschlossenes urslawisch (als gemeinslawische Sprache) nachzusinnen, da für beide rein sprachhistorisch erschlossenen (angenommenen) Sprachen kein eindeutige geografische Verbreitung festgelegt werden kann.

sinnvoll sind eindeutige Entlehnungen eindeutigen Sprachen zuordbar erst ab dem frühen Mittelalter - und hier war die Rolle der slawischen Anrainer an die Grenzgebiete des merowinigschen und karolingischen Reichs ungefähr diejenige, welche zuvor germanische Verbände am Rande des römischen Reiches innehatten (vgl. Pohl, Wolfram u.a.); mit anderen Worten das Zivilisationsgefälle führte dazu, dass in diesen historisch, sprachlich und archäologisch nachweisbaren Zeiträumen die Ausstrahlungskraft eher vom fränkischen/althochdeutschen und sächsischen ins frühe westslawische ging.

dass ansonsten etliche Wortstämme indoeuropäischer Sprachen (zu welchen die germanischen, keltischen, slawischen usw usw. zählten) miteinander verwandt sind, sagt ersteinmal gar nichts über die Entlehnungen ab dem frühen Mittelalter aus.
 
Rübezahl

Rübezahl wohnt in einem See. Im Gebirge züchtet er Rüben. Dazu muss er von unten heizen. Er verwandelt Rüben in Menschen, die noch einige Blätter im Haar haben. Sie vertrocknen und sterben. Daher muss er immer neue Rüben in Menschen verwandeln.
Bei den Slawen gibt es den Mythos des rybi car, des Fischkönigs. Er wohnt bei seinen Fischen im See. Er verwandelt Fische (rybi) in Menschen, die noch einige Schuppen im Haar haben. Sie vertrocknen aber außerhalb des Wassers und sterben. Daher muss er immer neue Fische in Menschen verwandeln.
Dieser rybi car ist also offensichtlich ein Opfer der Germanisierung: Rübenzähler.
 
Eigenartige Ähnlichkeiten

Viele slawische Wörter ähneln auffällig deutschen Wörtern, einige Beispiele:
Frieden ist doch von przyjaz´n´ : Freundschaft abzuleiten.
Z´ycie, z´iwy: quick, lateinisch vivus : Leben, lebhaft
wiwiora: das lebhafte Tier, germanisch (qu)ickora wird zu Eichhorn.
Eidechse: ist das had tkacza: sich schnell bewegende Schlange?
Quappe = z´aba, wohl zu erklären mit gamba, la jambe: das Tier
mit den langen Beinen.
Frosch: ist das przyskokacz: der Davonspringer?
Brink ist offensichtlich bereg, brzeg: Abhang.
Scherbe, Krebs: skorupa: Schale.
Z´ona entspricht griechisch gyne: Gebärerin und englisch queen.
Kobieta: Gebieterin (ein Lehnwort)
Frouwe: ist das zu erklären mit prowadza: Chefin?
Hat der Adel so häufig im benachbarten Ausland eingeheiratet, so dass
die Deutschen das polnische und die Polen das deutsche Wort für
vornehme Dame übernommen haben?
Es lässt sich wohl nicht mehr klären, inwieweit diese Wörter urverwandt
sind, oder durch Völkerwanderungen transportiert wurden.
 
Viele slawische Wörter ähneln auffällig deutschen Wörtern, einige Beispiele:
Frieden ist doch von przyjaz´n´ : Freundschaft abzuleiten.
Z´ycie, z´iwy: quick, lateinisch vivus : Leben, lebhaft
wiwiora: das lebhafte Tier, germanisch (qu)ickora wird zu Eichhorn.
Eidechse: ist das had tkacza: sich schnell bewegende Schlange?
Quappe = z´aba, wohl zu erklären mit gamba, la jambe: das Tier
mit den langen Beinen.
Frosch: ist das przyskokacz: der Davonspringer?
Brink ist offensichtlich bereg, brzeg: Abhang.
Scherbe, Krebs: skorupa: Schale.
Z´ona entspricht griechisch gyne: Gebärerin und englisch queen.
Kobieta: Gebieterin (ein Lehnwort)
Frouwe: ist das zu erklären mit prowadza: Chefin?
Hat der Adel so häufig im benachbarten Ausland eingeheiratet, so dass
die Deutschen das polnische und die Polen das deutsche Wort für
vornehme Dame übernommen haben?
Es lässt sich wohl nicht mehr klären, inwieweit diese Wörter urverwandt
sind, oder durch Völkerwanderungen transportiert wurden.

Besorg dir doch mal ein etymologisches Wörterbuch. Da werden viele Fragen beantwortet, und du musst nicht blind im Nebel herumstochern.
 
Dieser rybi car ist also offensichtlich ein Opfer der Germanisierung: Rübenzähler.

Da gibt es keine Opfer, sondern kreative Fortbildungen der Ursprungssage, die aus den Bergen bzw. Bergwerken kommt. Für die Verbreitung dürfte der phasenweise rege Austausch zwischen den Bergwerksgebieten mit ursächlich sein.
 
Viele slawische Wörter ähneln auffällig deutschen Wörtern,
volksetymologische Erwägungen über derartige Ähnlichkeiten besagen sprachhistorisch und etymologisch zumeist gar nichts - - es hat keine etymologischen Gründe, dass Amerikaner beim Nachnamen eines Königsberger Philosophen kachen müssen :still:
 
Rübezahl wohnt in einem See. Im Gebirge züchtet er Rüben. Dazu muss er von unten heizen. Er verwandelt Rüben in Menschen, die noch einige Blätter im Haar haben. Sie vertrocknen und sterben. Daher muss er immer neue Rüben in Menschen verwandeln.
Bei den Slawen gibt es den Mythos des rybi car, des Fischkönigs. Er wohnt bei seinen Fischen im See. Er verwandelt Fische (rybi) in Menschen, die noch einige Schuppen im Haar haben. Sie vertrocknen aber außerhalb des Wassers und sterben. Daher muss er immer neue Fische in Menschen verwandeln.
Dieser rybi car ist also offensichtlich ein Opfer der Germanisierung: Rübenzähler.

Meine Frau hält eine Form wie rybi car für morphologisch nicht möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben