Turgot
Aktives Mitglied
Das ist mir schon klar, Turgot! Die Frage war: Hat solche Kanonenbootpolitik wirklich nachhaltiges bewirkt?
Wenn dir das klar ist, weshalb schreibst du denn "unseres Wilhelm 2"?
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Das ist mir schon klar, Turgot! Die Frage war: Hat solche Kanonenbootpolitik wirklich nachhaltiges bewirkt?
Gehört aber dazu, so zählt alles dazu, wobei sich eine Nation mittels Kriegsschiffen die eigenen Interessen über eine schwächer Nation durchsetzen zu versucht. Dazu zählen auch Vergeltungsangriffe.
Der Begriff - Kanonenbootpolitik - ist auch nicht auf den Einsatz eines Kanonenbootes zurückzuführen, sondern umfasst den Einsatz von Kriegsschiffen aller Klassen.
Einen Vergeltungsangriff wegen Duldung von Piraterie in der ersten Hälfte des 19.Jh. gegen einen Staat, würde ich nicht unter "Kanonenbootpolitik" subsumieren wollen.
Sehe ich auch so, das gehört in die Geschichte der Militärischen Intervention.
Anderes Beispiel für Kanonenbootpolitik: die deutsch-britische Blockade des Sultanats Sansibar.
... aber ich denke sogar, dass die Kanonenbootpolitik mehr so eine spezielle Art der militärischen Intervention darstellt.
:grübel:
Ein Beispiel ist die deutsch-britische Aktion von 1902/03 vor Venezuela, wo es darum ging, das Venezuela seine Schulden anerkennen sollte.
aber ich denke sogar, dass die Kanonenbootpolitik mehr so eine spezielle Art der militärischen Intervention darstellt.:grübel:
Meine Frage: Hat denn die brühmte Kanonenbootpolitik überhaupt etwas nachhaltiges bewirkt? Der "Panthersprung nach Agadir" unseres Wilhelm 2 war z.B. eher ein Schuss in den Ofen, denn zum Marokko-Kongo-Vertrag hätte es auch ohne Kanonenboot durch diplomatische Verhandlungen kommen können.
Die Kanonenbootpolitik hatte nicht nur für die betroffenen Staaten überwiegend negative Auswirkungen. Auch die Großmächte erkannten die Nachteile, die dieses Vorgehen mit sich brachte. Die gewaltsame Durchsetzung der Interessen verhinderte die Bildung von Rechtssicherheit und bevorteilte den Stärkeren, der gerade mit Streitkräften vor Ort war. Dadurch waren die Großmächte gezwungen, in vielen Gebieten Seestreitkräfte zu unterhalten. Außerdem bestand stets das Risiko einer ungewollten Konfrontation untereinander.
Meine unbeantwortet gebliebene Frage ist durch den Wiki-Artikel nahezu beantwortet:
Meine Frage: Hat denn die brühmte Kanonenbootpolitik überhaupt etwas nachhaltiges bewirkt? Der "Panthersprung nach Agadir" unseres Wilhelm 2 war z.B. eher ein Schuss in den Ofen, denn zum Marokko-Kongo-Vertrag hätte es auch ohne Kanonenboot durch diplomatische Verhandlungen kommen können.
....
Man kann sich durchaus mal den Zusammenhang von Seemacht und Handel anschauen. Siehe hier (570 kb):
Rahman: Fighting the Forces of Gravity - Seapower and Maritime Trade between the 18th and 20th Centuries.
http://www.ekh.lu.se/ehes/paper/Seapower%20and%20Trade.pdf
Wenn Du da etwas durchblätterst, findest Du weiter hinten in den Schaubildern IV interessante Daten zu den Seemächten.
Oder interpretiere ich diese Karten falsch?
Auf der Seite 26 werden Konflikte zwischen verschiedenen Seemächten aufgeführt. Gleich auf der ersten Schautafel sind für 1825 Konfliktlinien zwischen den USA und Spanien, so wie zwischen Spanien und GB, Russland und einem deutschen Staat aufgeführt. Ich wüsste nicht, dass es in diesem Jahr irgend ein Streit zwischen diesen Ländern stattgefunden hätte. Spanien hatte m.W. damals lediglich eine Zwischenfall mit Mexiko.
Vermutlich ist das so. Ich würde die Zeiteinteilung nicht jahresscharf sehen, sondern als 2er Dekaden. Die erste Karte deckt 1800-1825 ab, dann bis 1845.
Spanish American wars of independence - Wikipedia, the free encyclopedia
usw.
Das würde es aber trotzdem nicht erklären. Zwischen 1800 und 1825 gab es m.W. auch kein Konflikt zischen den USA und Spanien. Und gegen einen deutschen Staat (Preussen und oder Österreich) und Russland würden mir die beiden nur als Teil der heiligen Allianz bei der Intervention von 1821 einfallen, was ich aber als in diesem Zusammenhang als etwas willkürlich halten würde.
@ Köbis: Das würde ich noch nicht als Konflikt ansehen.
[...]
Die 1822 wieder ins Leben gerufene königlich preußische Seehandlung, ist erstmals wieder als preußische Marine anzusehen und führt wieder die preußische Flagge. Eine militärische Funktion hatte diese Marine aber noch nicht, da die Besatzung aus Zivilisten bestand, lediglich zum Schutz vor Piraten waren die Schiffe bewaffnet. Sie lies hauptsächlich eigene Segelschiffe von Werften in Danzig und Stettin bauen. Eines der ersten Schiffe war das gecharterte Bremer Vollschiff Mentor, dass von 1822 bis 1824 eine Weltumsegelung unternahm. Als bekanntestes Schiff der Gesellschaft gehörte das Vollschiff Princess Louise, das von 1825 bis 1846 sechs Weltreisen unternahm.
Des weiteren sind Handelsgesellschaften aus den deutschen Küstenstädten , z.B. Bremen und Hamburg die Vertreter des Freihandels und schließen 1827 erste Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Brasilien ab. Weitere folgen, so 1831 mit Mexiko und Venezuela, 1847 / 48 mit Guatemala und Costa Rica. Auch in Ostasien werden erste Niederlassungen deutscher Firmen gegründet, so Niederlassungen in China, Kanton der Hamburger Export- und Importfirma W. Pustau & Co. 1842, Leipziger Fa. Carlowitz, Harkort & Co. 1846 sowie Niederlassung in Hongkong der Fa. Siemssen & Co. 1847. Um die Interessen Preußens zu vertreten, werden Kaufleute zu Konsuln ernannt.
Der Schutz der Schiffe der Handelsgesellschaften wird zumeist selbst getragen, indem Handelsschiffe bewaffnet werden. So z.B. die Hamburger Fregatte Cesar Godeffroy von 1818 die der Hamburger Reederei J.C. Godeffroy & Sohn gehörte. 1848 gehörte das Schiff zur Flotte des Deutschen Bundes und wurde umbenannt in Deutschland.
[...]
Quelle: http://www.geschichtsforum.de/f58/kolonien-und-kriegsschiffe-21136/
Doch, um Florida.Zwischen 1800 und 1825 gab es m.W. auch kein Konflikt zischen den USA und Spanien.
Doch, um Florida.
Hast Du den Aufsatz gelesen (später mehr) ?
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen