Christliche Feiertage

Merowech91

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Halo, mich würda mal interresieren, was die heutigen Christlichen Feiertage noch mit ursprünglichen gemeinsam haben, voralm die zeit in der sie statfinden.
Als beispiel nehme ich hier nun einaml Weihmanchten, das ja jährlich am 24 Dezember gefeiert wird, obwohl Jesus ja laut überlieferung eigentlich im Sommer geboren wurde. Wieso wurde das datum hierbei und vieleicht auch bei anderen so radikal geändert?
Bin dankabr für Antworten
 
Halo, mich würda mal interresieren, was die heutigen Christlichen Feiertage noch mit ursprünglichen gemeinsam haben, voralm die zeit in der sie statfinden.
Als beispiel nehme ich hier nun einaml Weihmanchten, das ja jährlich am 24 Dezember gefeiert wird, obwohl Jesus ja laut überlieferung eigentlich im Sommer geboren wurde. Wieso wurde das datum hierbei und vieleicht auch bei anderen so radikal geändert?
Weil man nicht weiß, wann die Ereignisse wirklich stattfanden. Die Evangelien sind mit Datumsangaben nämlich sehr sparsam. Von Jesu Geburt kennt man weder den Kalendertag noch das Jahr. Ostern wäre zwar nach dem jüdischen Kalender kalendermäßig genauer datierbar, aber da weiß man Jesu Todesjahr nicht, weswegen eine Umrechnung vom jüdischen Kalender in den abweichenden römischen Kalender nicht möglich ist. Der Pfingsttermin wiederum hängt vom Ostertermin ab.
 
Neu ist die Jupiter-Venus-Theorie nicht, die gab es schon in meiner Jugend.

Wenn man die Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums wirklich ereignishistorisch lesen wollte, dann müsste man die Theorie dieser australischen Astronomen aber ohnehin verwerfen, da laut Matthäus 2,1-10 der "Stern" wochenlang zu sehen gewesen sein müsste. Eine kurzfristige Konjunktion von Jupiter und Venus müsste somit als Erklärung wegfallen - ganz abgesehen davon, dass diese Magoi aus dem Osten bestimmt hinreichend astronomisch bewandert waren, um zu wissen, dass sie es mit einer Konjunktion zweier Planeten zu tun hatten, somit hätten sie nicht von einem Stern (τὸν ἀστέρα, also Singular) gesprochen. Und wenn man schon die Weihnachtsgeschichte von Matthäus als Tatsachenbericht lesen möchte, dann darf man nicht einfach ignorieren, dass ihr zufolge Jesus noch zu Lebzeiten von Herodes dem Großen geboren wurde, der aber 4 v. Chr. starb, womit der 17.6.2 v. Chr. als Geburtsdatum ohnehin ausscheidet.
Und so ganz nebenbei bleibt ohnehin noch der deutliche Widerspruch zwischen den Weihnachtsgeschichten bei Matthäus und bei Lukas, vor allem auch was die Datierung von Jesu Geburt anbelangt.

Unterm Strich also ist an Renekes Erklärung überhaupt nichts überzeugend. Man kann nicht einfach ein Detail einer der beiden kanonischen Weihnachtsgeschichten nehmen, nach einer passenden naturwissenschaftlichen Erklärung dafür suchen und alle anderen (mit der Erklärung unvereinbaren) Details einfach ignorieren.
 
Christliche Feiertage sind Feiertage. Sie sind dazu da, bestimmten Ereignissen zu gedenken bzw. sie zu vergegenwärtigen. Im Altertum machte man sie an bestimmten astronomischen Ereignissen fest, weil sie meist eine landwirtschaftliche Bedeutung hatten. Die Feiertage waren damals der "Kalender", sodaß man wenigstens grob sich ausrechnen konnte, wo im Jahr man sich etwa befand. Das Volk lebte normalerweise von Jahr zu Jahr. Es gab keinen Grund, über mehr als ein Jahr hinauszudenken, denn alles wesentliche widerholte sich ja.

Jesu Geschichte wurde von "hinten nach vorne" Geschrieben. An seinen Tod und Auferstehung erinnerten sich zur zeit der ersten Aufzeichnungen noch die meisten. An sein Leben schon wesentlich weniger. An Kindheit und Geburt wohl kaum noch einer. Will man einen historischen Wahrheitsgehalt finden, so findet er sich nur zwischen Tod und Auferstehung. Alle anderen Daten wurden ausgerechnet bzw. aus dem alten Testament übernommen, weil es die Eschatologie so erforderte. An den Geburtszeitraum kann man sich höchstens über Indizien nähern (Sternkonstellationen, Schafe auf dem Feld). Ein Datum wird man nie bekommen.
 
Ich verstehe nicht, wieso Du meinst, nur Jesu Tod und die Zeit danach seien durch Zeugen abgesichert und daher als historisch einigermaßen zuverlässig zu betrachten. Die überwiegenden Teile der Evangelien befassen sich ohnehin nur mit den letzten Jahren in Jesu Leben, der Zeit seines öffentlichen Auftretens; lediglich das Matthäus- und das Lukasevangelium bieten auch einige Informationen über sein früheres Leben. Diejenigen Anhänger, die seinen Tod und die Zeit danach bewusst mitverfolgten, waren schon irgendwann in der Zeit seiner öffentlichen Predigten und Reisen davor auf Jesus getroffen und hatten sich ihm angeschlossen. Diejenigen Zeugen, die brauchbare Angaben über seinen Tod machen konnten, mussten also auch brauchbare Angaben über einen mehr oder weniger großen Teil der Jahre davor machen können. Lediglich die Zeit vor Jesu öffentlichem Auftreten war wohl nur schwer rekonstruierbar; dementsprechend stark weichen die Angaben bei Matthäus und Lukas auch voneinander ab.

Deinem ersten Absatz kann ich auch nicht so wirklich zustimmen. Sowohl das jüdische als auch das griechische Jahr wichen stark vom Sonnenjahr ab und mussten ihm immer wieder durch Einschaltungen angepasst werden. Mit bestimmten astronomischen Ereignissen trafen einzelne Kalendertage also nur selten zusammen. Da aber die meisten jüdischen Feste auf bestimmte Kalendertage (soundsovielter Tag des soundsovielten Monats) festgelegt waren, fanden sie - wenn man sie auf den an das astronomische Sonnenjahr wesentlich besser angepassten julianischen bzw. gregorianischen Kalender umrechnet - jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Die meisten jüdischen Feste hatten auch nichts mit der Landwirtschaft, sondern mit biblischen Ereignissen zu tun. Griechische und römische Feste hingegen waren meist irgendwelchen Göttern, die ohnehin nicht alle mit Landwirtschaft zu tun hatten, gewidmet.
 
Grade die Daten zwischen Tod und Auferstehung sind diejenigen die am mystischen und damit am schwersten zu glauben sind.
 
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