HILFE! Bilderrahmen der Renaissance

Pierrot

Neues Mitglied
Shalom Menschen,

ich suche Informationen und Informationsquellen zu der Gestaltung des Originalrahmens zugehörig zu Gentile Fabrianos "Anbetung der Heiligen Drei Könige" von 1423.

Die Giebel, Predellen und Lünetten sind analysiert - es geht um den Rahmen selbst. Anlehnungen an architektonische Elemente und florale Muster, Material, Aufbau und Ausführung interessieren mich besonders.

http://upload.wikimedia.org/wikiped...47/20090318122957!Gentile_da_Fabriano_002.jpg
(hier der Rahmen)

Gerne auch Informationen zu ähnlichen Rahmen oder Allgemeineres!

Danke :3
 
Rahmen

Hallo

Bei den floralen Musetrn würde ich mir mal die Goldschmiedekunst , sowie Teppiche dieser Zeit vornehmen, da sollten genug Parallelen bei rauskommen.

mfg
schwedenmann
 
Bin nicht ganz sicher, was Du wissen willst... Geht es um rein stilistische Elemente?

Jedenfalls ist der Rahmen eindeutig gotisch, gehört bzw. zur Internationalen Gotik, zu deren Hauptvertreter auch Gentile da Fabriano gezählt wird. Der Stil wurde an versch. Orten in Europa, in Italien aber v.a. im künstlerisch eher traditionellen Venedig gepflegt (z.B. von Jacobello del Fiore u. Nicolò di Pietro), auch als dort andere Künstler ihre Werke bereits im Stil der Frührenaissance schufen (z.B. Jacopo Bellini, Antonio Vivarini, etc.).

Wenn Du also nach dem Begriff suchst, solltest Du auch zu mehr Informationen zum Stil gelangen.
 
Als ganz so klar gotisch empfinde ich den Bilderrahmen nun nicht. Er hat zwar gotische Elemente, etwa am linken und rechten Rand, außerhalb der gedrehten Säulen, aber die Spitzbögen oben über den Rundbögen sind z.B. überhaupt nicht gotisch - das mag jetzt zunächst paradox klingen, weil man die Gotik ja mit Spitzbögen assoziiert, hier sind sie es aber nicht. Ich sehe hier eher einen osteuropäischen Einfluss, den ich mangels Stilkunde schlecht benennen kann.
 
Als ganz so klar gotisch empfinde ich den Bilderrahmen nun nicht. Er hat zwar gotische Elemente, etwa am linken und rechten Rand, außerhalb der gedrehten Säulen, aber die Spitzbögen oben über den Rundbögen sind z.B. überhaupt nicht gotisch - das mag jetzt zunächst paradox klingen, weil man die Gotik ja mit Spitzbögen assoziiert, hier sind sie es aber nicht. Ich sehe hier eher einen osteuropäischen Einfluss, den ich mangels Stilkunde schlecht benennen kann.
Der Kielbogen ist typisch für die Spätgotik und äußerst typisch für die Architektur in Venedig und bedeutet noch kein bisschen Renaissance. Hast natürlich recht bez. östlicher Einflüsse... Empfehle also, besonders die Architektur der Ära in Venedig in Augenschein zu nehmen (wo ja auch da Fabriano seine Intuitionen hernahm), um Parallelen zu finden.
 
Kielbogen kenne ich auch aus Spanien (Isabellinischer Stil) und aus England (Tudor-Stil) und ich rechne diese durchaus der Gotik zu. Diese hier aber nicht.
 
Kielbogen kenne ich auch aus Spanien (Isabellinischer Stil) und aus England (Tudor-Stil) und ich rechne diese durchaus der Gotik zu. Diese hier aber nicht.
Und warum nicht?

edit: Schau Dir doch z.B. den Markusdom an (nur teilweise Gotik zwar, aber sicherlich keine Renaissance)... Natürlich sind da byzantinische Einflüsse, aber die sind auch in der Gotik in Osteuropa stark präsent.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich stören diese rechten Winkel, die natürlich auch auf dem Dach des Dogenpalastes zu sehen sind.
Stimmt schon, die Form ist etwas ungewöhnlich. Man könnte sie als mit einem ‘Staffelgiebel’ erweiterten Kleeblattbogen sehen. Die venezianische Spätgotik ist eh recht eigenständig, gerade wegen dem starken Einfluss aus dem Osten. Solche mit Ecken ‘gebrochene’ Formen waren sonst nicht gerade üblich...

Hab jetzt nach anderen Beispielen aus Europa mit ähnlichen Kombinationen von Ecken und Kurven bei Bögen gesucht: schwierig, aber hier der Eingang eines Harems... könnte man fast meinen. Doch der ungewöhnliche Bogen gehört zu einem Kloster in Deutschland:

Kloster Maulbronn, Baden-Württemberg, 12.Jh.:
http://2.bp.blogspot.com/--DWRhr4Rh8c/T7P1zwO_4dI/AAAAAAAAEcY/4vVFVUQK3fc/s1600/P1160593.JPG
 
Neben den gestaffelt-unterbrochenen Klettblattbögen finde ich den oberen Abschluss mit den sehr stark dynamisierten Fischblasen, die ja auch eine recht typische gotische Form sind, interessant. Tauchen eventuell auch diese Elemente in der venezianischen Kunst öfters auf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Pelzer,

ich habe die Ornamentik welche den oberen Abschluss bildet als Fischblasenornamente gedeutet, war etwas vorschnell. Bin von den stark geschwungenen, kreisförmigen Öffnungen auf dem mittleren Giebel in Höhe der der Christusfigur ausgegangen.
 
Zurück
Oben