Größen der Geschichte sind selten sonderlich sympathische Gestalten, und egal ob es sich um Alexander, Contantin, Theoderich, Karl, Otto, Ludwig XIV., Peter, Friedrich oder Katherina handelt, blieb deren historische Größe niemals unbestritten, und im Vergleich mit ihren Gegenspielern schneiden die historischen Größen nicht unbedingt besser ab.
Theodosius I. verlieh eine katholische Historiographie das Prädikat historischer Größe, und Wilhelm II. wollte seinem Großvater den Beinamen der Große verleihen, dessen Handlanger Bismarck und Moltke waren.
Wenn man sich in Archiven um- und sich Schriftstücke zwischen 1890 und 1910 ansieht, sind ihm zahlreiche Bürokraten in lobhudelnder Weise entgegengekommen. Den späteren Nobelpreisträger und Verfasser von Caligula- eine Studie über Cäsarenwahn und Byzantinismus kostete eine Äußerung: "Von einem Kaiser Wilhelm dem Großen kann man bestenfalls reden, wenn man ihn von einem späteren Kaiser Wilhelm dem Kleinen unterscheiden will" die akademische Karriere und 3 Monate in Stadelheim.
ich erinnere mich an so manche ältere Diskussion in denen es um Größen der Gschichte ging, und wenn denn moralische Qualitäten eher weniger in Frage kommen, welche Kriterien überhaupt in Frage kommen, wenn es darum geht, historische Größe sinnvoll zu messen.
Folgende Gdankengänge klönnte man dafür anführen.
1. Erfolge, 2.Leistungen, 3.Gegner und Widerstände, 4. Satus quo ante- status quo post, 5. Nachwirkung, 6.Nachfolgeregelung, 7.Bestand des Eroberten, 8.Kulturpolitik, Bauten, Gründungen, Förderung von Wissenschaft und Kunst 9. Erfolg als Militär, Politiker, Diplomat, Staatsmann. Rechtsprechung, rechtstaatlichkeit, Kodifizierung,
Gründung staatlicher Institutionen, effektivität von Administration
11. Befriedung, Integration der Besiegten, Staatskunst, Macht oder Herrschaft. etc.
Geht man diesen Kriterien nach, so fällt auf, dass Alexander da in vielem nicht sehr gut abschneidet. Er war ohne zweifel ein großer Eroberer, ein charismatischer und einfallsreicher Kommandeur, das von ihm geschaffene Großreich fiel nach seinem Tod bald auseinander, dauerhaft über einen längeren Zeitraum das Eroberte zu beherrschen, ist erst den Römern und dem Reich der Arsakiden und später den Sassaniden gelungen, die allerdings an Herrschaftsrechte der Seleukiden und Ptolemaer anknüpfen konnten. Alexander ist freilich jung gestorben, ob er in späteren sich zu einem Augustus entwickelt hätte oder eher wie einer der römischen Caesaren geendet wäre, die Alexander nacheiferten ist Vermutung.