Ich glaube euch ist mittlerweile völlig der dem Thema gebührende sittliche Ernst abhanden gekommen. :nono:
Zustimmung! Eigentlich geht es der Threaderstellerin ausdrücklich um Fabelwesen und mögliche reale Vorbilder. Wolpertinger, Einhörner, Yetis, Seeungeheuer, Drachen, Bigfoot, Yeti, Nessie, Werwölfe- die meisten soll es in Wisconsin geben und Co mögen durchaus groteske Züge haben und Anlass zur Heiterkeit bieten, es gibt deren aber viele in verschiedenen Kulturen, ohne dass es auch nur Anhaltspunkte gibt, die dafür sprechen, dass es sich in Wirklichkeit um eine reale Armee handelt, die falsch abgebogen im realen antiken Morast steckenblieb.
Unsere Welt ist erforscht, es gibt keine Terrae incognitae mehr, die historische Kartenzeichner mit allerlei Fabelwesen bevölkerten. Aber schon der Besuch eines Wildparks oder Zoos lässt uns daran denken, dass ein Braunbär, Löwe, Tiger noch mit Panzerglas davor sehr groß ist, und dass der Mensch sich zwar die Erde untertan gemacht hat, aber jedes Jahr einige Fälle beweisen, dass er nicht das Ende der Nahrungskette ist.
Die meisten Menschen fürchten sich insgeheim, wenn sie sich nachts im Wald aufhalten, empfinden das bellen der Rehe, den ruf des Käuzchens oder des Waldkauzes, das kläffen eines Fuchsrüden, das keckern einer Fähe als unheimlich. Für einige Fabelwesen gibt es reale Vorlagen im Tierreich, und manche zoologische Erkenntnisse belegen, dass einige phantastisch anmutende Berichte durchaus reale Vorlagen haben können.
Der Haastadler war der größte Greif, dere je lebte, seine Fänge glichen Tigerklauen, und die Maori hielten ihn für einen Menschenfresser. Der Haastadler verschwand in den ersten 100 jahren, als die Maori Neuseeland besiedelten. Seine Beute waren die flugunfähigen Moas, Vögel von der Größe eines Straußes.
Was mochte geschehen sein, als ein großer Greifvogel, spezialisiert auf große Zweibeiner der Species Homo sapiens stieß?
Das Okapi und das Zwegflusspferd wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts von Zoologen entdeckt, und auch die riesigen Kraken hielt man lange für Phantasiegebilde. Der "Geist und die Dunkelheit" , die Bestie vom Gevaudan, die Maneater von Kumaon und die Leoparden Jim Corbetts waren dagegen real.
In Beowulf erinnern mich die Untaten von Grendel und seiner Mutter an einen berüchtigten Leopard, über den Jim Corbett berichtete. Dieser trieb um 1920 entlang einer Pilgerroute sein Unwesen. Die Straße muss der Bestie wie ein Highway mit Autobahnraststätten erschienen sein, und das Biest war so schlau, dass es sich seine Opfer aus Hütten holte, wie Grendel die schlafenden Krieger in König Hrodgars Methalle.
In Ruanda soll immer noch Gustave, ein über 6 m langes Nilkrokodil hausen, das schon einige Menschen gefressen hat. beim versuch ihn zu fangen, demolierte Gustave einen soliden Stahlkäfig. Fabelwesen und Ungeheuer- das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Legenden sind in der Regel allein oder zu zweit, schwierig zu töten und sehr schlau. Eine Armee aber macht ein echter Superheld wie Achilleus, Simson oder Asterix ganz alleine platt, Simson brauchte gegen eine Armada von Philistern nur den Kieferknochen eines Esels.
Sittlichkeit brauche ich zwar weniger, aber dem Thread täte es gut, wenn wir nach einige Kalauern uns ernsthaft wieder der Diskussion über historische Fabelwesen und deren Vorlagen widmen.
Ich bin zu faul, den link zu erstellen, aber unter Kulturgeschichte ist sicher noch ein älterer Thread lesbar: "Maneater- menschenfressende Raubtiere".