Baskische Sprache

Was für die Basken gilt, gilt auch für Bewohner anderer Gebiete in der Peripherie.

Es sind allerdings auch andere Hypothesen im Umlauf. Z.B. diese hier:

Tatsache ist: Im Baskenland dominiert eine sogenannte cromagnoide Bevölkerung, die sich ungefähr gegen Ende der Eiszeit bildete, als sich die Menschen vor dem steigenden Meeresspiegel auf die Berge retteten. Es war dies die Rasse der Cromagnons, jener Urmenschen, die sich vor etwa 30 000 Jahren in den tiefgelegenen Höhlen von Sentimamine, Ekain, Lascaux und Chauvet mit ihren Zeichnungen verewigten und sich später jeder Invasion und Aufteilung ebenso widersetzten wie der Verschmelzung mit anderen Völkern.

1868 wurden in einer Höhle bei Cro-Magnon Skeletteile dieses ersten Homo sapiens gefunden. Seine Blutgruppe entsprach der der heutigen Basken, die sich somit als Nachfahren dieses ursprünglichen Menschenschlages bezeichnen können. Ein Volk mit starkem Unabhängigkeits- und Überlebensdrang: Weder von Kelten noch Römern, Westgoten, Franken und Mauren ließen sie sich kolonialisieren, und auch heute noch verteidigen sie ihre Erde und ihre Sprache (Eskuara), die neben dem Hebräischen die älteste der Welt ist.

Ihre Herkunft steckt den Basken im Blut - Nachrichten DIE WELT - DIE WELT
 
Ein Zeitungsartikel von 1995 aus der Welt, in dem von einem steigenden Meeresspiegel im Zuge der Eiszeit(!!!) berichtet wird? In dem auch solche absurden Dinge behauptet werden, wie:

"...und auch heute noch verteidigen sie [...] ihre Sprache (Eskuara), die neben dem Hebräischen die älteste der Welt ist." :nono:

Wenn du Beispiele für schlecht recherchierte Zeitungsartikel suchst, darfst du den gerne aufführen.
Mich würde auch interessieren, wie man dem Cro Magnon-Skelett Blut entnommen hat.
 
Wenn du Beispiele für schlecht recherchierte Zeitungsartikel suchst, darfst du den gerne aufführen.
Mich würde auch interessieren, wie man dem Cro Magnon-Skelett Blut entnommen hat.

Es ist hinlänglich bekannt, dass es diesbezügliche Hypothesen gibt. Man muss das nicht immer wieder aufwärmen. Diese Hypothesen gehen davon aus, dass die heutigen Basken Nachfahren jener paläolithischen Bevölkerung sind, die einst im Süden Frankreichs und Nordspaniens die Höhlenmalereien von Lascaux, Altamira, Pech-Merle usw. schufen.

Damit soll selbstverständlich nicht gesagt sein, dass vor 10 000 Jahren bereits "Basken" Südfrankreich und Teile Spaniens besiedelten. Vielmehr gab es in Westeuropa eine altansässige Bevölkerungsschicht, die von den seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. vordringenden Indoeuropäern überschichtet und assimiliert wurde - bis auf ein immer mehr schrumpfendes Restgebiet in SW-Frankreich und Nordspanien (spätere Basken) sowie auf der Iberischen halbinsel, wo die gleichfalls vorindoeuropäischen Iberer saßen, die später mit den Kelten zum neuen Volk der Keltiberer verschmolzen.

Aus diesem Kontinuum gliederten sich die Basken als eigenständige Volksgruppe aus, wobei man hinsichtlich der baskischen Ethnogenese auf Vermutungen angewiesen ist. Die altbaskische (aquitanische) Sprache ist seit dem 2. Jh. v. Chr. bezeugt, sodass die Entstehung eines baskischen Volks davor anzusetzen ist.

Der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann entfaltet zwei Hypothesen zum Ursprung des Baskischen und zur Herkunft der Basken:

Eine der zahlreichen Hypothesen über die Ursprünge des Baskischen und die Herkunft der Basken, die sich früher lediglich auf vermutete alte Kontakte zwischen Westeuropa und dem Kaukasus sowie auf die Verbreitung baskischer Ortsnamen stützen konnte, ist neuerlich durch Erkenntnisse der archäologischen Forschung und der Humangenerik gestützt worden.

Diese Hypothese geht von alten Beziehungen zur Kaukasus-Region aus. Im baskischen Wortschaftz und im grammatischen Bau sind Parallelen zu kaukasischen Sprachen zu erkennen. Die frühe Besiedlung des Baskenlandes steht wahtscheinlich im Zusammenhang mit der Migration von Vertretern des modernen Menschen in Gebiete Westeuropas, die damals vom archaischen Menschen (Homo sapiens neanderthalensis) bevölkert waren. Die Neandertaler wurden verdrängt oder assimilierten sich ... Im Laufe eines langandauernden ethnischen und sprachlich-kulturellen Fusionsprozesses alter Populationen ist es zur Ausbildung des Volkes der Basken und ihrer Sprache gekommen. Das aus römischer Zeit bekannte Aquitanisch ist entweder eine Schwestersprache des Baskischen oder dessen entwicklungsmäßige Vorstufe.

Eine andere Hypothese, die nicht unbedingt im Gegensatz zur Annahme einer kaukasischen Herkunft steht, sondern diese um eine jüngere hsitorische Komponente ergänzt, ist sehr umstritten. Es sind immer wieder Vermutungen über Beziehungen zwischen dem Baskischen und dem Iberischen, der vorrömischen Sprache Spaniens, angestellt worden, die durch zahlreiche Inschriften bekannt ist. Einige Forscher sehen im Iberischen die Basissprache, aus der das Baskische entstanden ist, andere betrachten Baskisch und Iberisch als Schwestersprachen, die sich von einer gemeinsamen, unbekannten Grundsprache herleiten. Die Hypothese von einer baskisch-iberischen Verwandtschaft hat sich bisher nicht erhärten lassen.

(Harald Haarmann, Lexikon der Sprachen, München 2001, S. 78)

Welche dieser beiden Hypothesen nun zutrifft, ist gegenwärtig kaum zu entscheiden. Auf jeden Fall nimmt die Forschung vielfach ein hohes Alter der baskischen Sprache an, was allein schon durch ihre isolierte Stellung begründet ist. Allerdings ist es Unfug, im paläolithischen Menschen Südeuropas bereits "Basken" zu vermuten. Es handelt sich, falls eine diesbezügliche Hypothese zutrifft, lediglich um weit entfernte Vorfahren, aus denen sich erst viel später Völker und Sprachen ausgliederten.
 
Natürlich gibt es Hypothesen dazu, das ist natürlich hinlänglich bekannt. Die Frage ist immer, wer auf welcher (¿)Basis(?) der Urheber einer Hypothese diese gebildet hat. Wir alle bilden ständig unbewusst sogenannte Alltagshypothesen.
Wir sollten uns aber nicht auf irgendwelche willkürlich aufgestellten Hypothesen kaprizieren sondern solche, die sinnvoll sind. Dazu gehört auch, dass sie nach Fehlern abgeklopft wurden.
Der Artikel behauptet ja z.B. nicht nur, dass die Basken in der Region die am längsten verweilende Sprachgruppe darstellen, sondern auch, dass die Höhlenmalereien, von vor 30.000 Jahren baskischen Ursprungs seien. Dafür gibt es keinerlei Nachweis. Die Behauptung, Baskisch und Hebräisch seien die ältesten Sprachen der Welt hat nicht das geringste mit Sprachwissenschaft zu tun und erinnert an Hypothesen geistlicher Gelehrter um 1650 - nicht an den Stand einer sprachwissenschaftlichen Diskussion 1995.
Wenn in einem solchen Artikel also gleich mehrere solcher Klöpse zu finden sind, dann zerrt das doch sehr stark an seiner Glaubwürdigkeit und damit daran, ob es wert ist, ihn zu wiederholen.
 
Den Artikel habe ich übereilt eingestellt. Also vergiss ihn.
Dass die heutigen Basken nicht deckungsgleich mit den paläolithischen Höhlenmalern sind, sagte ich bereits:

Dieter schrieb:
Damit soll selbstverständlich nicht gesagt sein, dass vor 10 000 Jahren bereits "Basken" Südfrankreich und Teile Spaniens besiedelten. Vielmehr gab es in Westeuropa eine altansässige Bevölkerungsschicht, die von den seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. vordringenden Indoeuropäern überschichtet und assimiliert wurde - bis auf ein immer mehr schrumpfendes Restgebiet in SW-Frankreich und Nordspanien (spätere Basken) sowie auf der Iberischen halbinsel, wo die gleichfalls vorindoeuropäischen Iberer saßen, die später mit den Kelten zum neuen Volk der Keltiberer verschmolzen.
 
Nach der mirvorliegenden Karte mit der europäischen Blutgruppenverteilung weist auch die Küstenbevölkerung Norwegens einen hohen Prozentsatz der Blutgruppe 0 auf. Von dort aus erfolgte die Besiedlung Islands ab dem 9. Jh. Es ist denkbar, dass auch Teile dieser norwegische Küstenbevölkerung vorindoeuropäische Ursprünge haben.

Kannst du uns diese Karte zur Verfügung stellen?

Wie hoch der Anteil der Blutgruppe 0 in Norwegen ist, kannst du hier sehen: https://www.giblod.no/Modules/Page/viewPage.asp?modid=7324&level=7324

Es sind 40% in Norwegen. In Deutschland sind es 41%.
 
Noch ein paar Zahlen zum Anteil der Blutgruppe 0 an der Bevölkerung verschiedener europäischer Staaten und deren Sprache:

Island: 56% - indoeuropäische Sprache
Irland: 52% - indoeuropäische Sprache
Schottland: 51% - indoeuropäische Sprache
Baskenland: 51% - nicht indoeuropäische Sprache
Sardinien: 50% - indoeuropäische Sprache
England: 47% - indoeuropäische Sprache
Belgien: 47% - indoeuropäische Sprache

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und Sprache? Nein!
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und Datum der Besiedlung. Nein!
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und peripherer Lage? Wahrscheinlich.

Die Zahlen sind von hier: http://www.bloodbook.com/world-abo.html#Aborigines
 
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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und Sprache? Nein!
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und Datum der Besiedlung. Nein!
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und peripherer Lage? Wahrscheinlich.

Ich wäre mir da nicht so sicher. Irland, Schottland, Baskenland und Sardinien gelten als typische Rückzugsgebiete vorindoeuropäischer Bevölkerungsgruppen, wo sich ein vorindoeuropäisches sprachliches Substrat erhalten hat. Vorindogermanisches Substrat ? Wikipedia.

Bei Irland gibt es die Hypothese, dass eine keltische Einwanderung entweder überhaupt nicht erfolgte, also die keltische Sprache lediglich durch kulturellen Transfer von der vorindoeuroäischen Inselbevölkerung übernommen wurde. Andere vermuten, dass eine keltische Einwanderung - so es denn gab - nur ganz gering gewesen sei und die alteingesessene Bevölkerung genetisch dominant blieb.
 
Bei Irland gibt es die Hypothese, dass eine keltische Einwanderung entweder überhaupt nicht erfolgte, also die keltische Sprache lediglich durch kulturellen Transfer von der vorindoeuroäischen Inselbevölkerung übernommen wurde. Andere vermuten, dass eine keltische Einwanderung - so es denn gab - nur ganz gering gewesen sei und die alteingesessene Bevölkerung genetisch dominant blieb.
Wenn ich mir die prozentuale Verteilung der Blutgruppe 0 anschaue, könnte an dieser Hypothese etwas dran sein. Denn bei Jsland ,Irland, England und Sardinien handelt sich es um Inseln und das Baskenland ist ein kontinentales Rückzugsgebiet.Es wäre denkbar, dass da ein Zusammenhang besteht. Island hat gar einen Anteil der Blutgruppe 0 von 59 Prozent und war für Siedler am schwierigsten zu erreichen und wenn dann kamen Menschen nur in kleinen Gruppen auf die Insel.Für eine Masseneinwanderung ,fehlte es ganz einfach an Kapazitäten.
 
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Wenn ich mir die prozentuale Verteilung der Blutgruppe 0 anschaue, könnte an dieser Hypothese etwas dran sein. Denn bei Jsland ,Irland, England und Sardinien handelt sich es um Inseln und das Baskenland ist ein kontinentales Rückzugsgebiet.Es wäre denkbar, dass da ein Zusammenhang besteht. Island hat gar einen Anteil der Blutgruppe 0 von 59 Prozent und war für Siedler am schwierigsten zu erreichen und wenn dann kamen Menschen nur in kleinen Gruppen auf die Insel.Für eine Masseneinwanderung ,fehlte es ganz einfach an Kapazitäten.

Es ist natürlich spekulativ, anhand der Blutgruppe bevölkerungsgeschichtliche Aussagen zu machen. Dennoch fällt auf, dass besonders die Blutgruppe O mit Bevölkerungen verbunden ist, die in Europa Rückzugsgebiete besetzen. Und es sind diese Rückzugsgebiete, wo sich hinsichtlich der Sprache vorindoeuropäische Substrate finden.

Es soll auch genetische Marker geben, die z.B. die Sonderrolle der Basken innerhalb der europäischen Bevölkerung nachweisen, doch bin auf dem Gebiet so wenig firm, dass ich das Internet nicht weiter durchforstet habe.
 
Irland, Schottland, Baskenland und Sardinien gelten als typische Rückzugsgebiete vorindoeuropäischer Bevölkerungsgruppen, wo sich ein vorindoeuropäisches sprachliches Substrat erhalten hat.

Was ist mit Spanien, wo es ein iberisches Substrat geben soll? Anteil der Blutgruppe 0 liegt dort bei 38%.

Was ist mit Griechenland, wo es ein pelasgisches Substrat geben soll? Anteil der Blutgruppe 0 liegt dort bei 40%.

Was ist mit den Staaten, in denen eine germanische Sprache gesprochen wird? Nach der umstrittenen wohl widerlegten Germanischen Substrathypothese soll es im Germanischen auch ein vorindoeuropäisches Substrat geben. Anteil der Blutgruppe 0 zwischen 38% (Schweden), 45% (Niederlande) und 56% (Island).

Siehst du, dass zwischen vermutetem vorindoeuropäischen Substrat und Anteil der Blutgruppe 0 kein Zusammenhang besteht?

Ich warte noch auf deine dir vorliegende Karte.
 
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Die Zahlen ergeben, dass auf Island, wo es kein vorindoeuropäisches Substrat gibt, welches aber von allen Orten am periphersten liegt, der höchste Anteil der Blutgruppe 0 in ganz Europa vertreten ist. Für die Behauptung, dass die Blutgruppe 0 ein Marker für eine vorindoeuropäische Bevölkerung ist, ist das ein schwerer Schlag.

Dagegen liegt Island so peripher, dass es einige Tage (etwa 7, vgl. Hauksbók, 14. Jhdt, Abschriftfragment AM 194) brauchte, um dort per Schiff hin zu gelangen. Wenn sich irgendwo ein Pesterreger eingeschlichen hatte, dann war das also Zeit genug, um zu inkubieren und das Schiff manövrierunfähig zu machen, sprich: Pestschiffe dürften in Island kaum angekommen sein.
 
Die hohe Verbreitung der Blutgruppe 0 auf Island kann auch darauf zurückzuführen sein, dass nur wenige Personen eingewandert sind und sich stark vermehrt haben, so dass die Blutgruppe 0, die diese Immigranten zufälliger Weise hatten, sich auf der ganzen Insel durchsetzte.
 
Solche Zufälle lassen sich nicht ausschließen, aber es ist doch auffällig, dass überall dort, wo es zu Peripheriesituationen kommt - sei es bei den Indianern Nord- und Südamerikas, die von der mittelalterlichen Pest nicht betroffen waren, sei es bei den Aborigines in Australien, sei es aber auch bei Insellagen oder in Gebieten, die durch Unwegsamkeit gekennzeichnet sind (um wieder zum Baskenland zurückzukehren) die Blutgruppe 0 unabhängig von der Besiedlungsdauer der Region besonders hoch liegt.
 
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Wenn man sich die Verteilung genauer anschaut, sind die 51% auch noch nicht sonderlich hoch:

Modern Human Variation: Distribution of Blood Types


O blood type (usually resulting from the absence of both A and B alleles) is very common around the world. About 63% of humans share it.Type O is particularly high in frequency among the indigenous populations of Central and South America, where it approaches 100%. It also is relatively high among Australian Aborigines and in Western Europe (especially in populations with Celtic ancestors). The lowest frequency of O is found in Eastern Europe and Central Asia, where B is common.

Wenn ca 63% aller Menschen der Blutgruppe 0 angehören, liegt ein Anteil von 51% bereits gut darunter.
Auf der Seite gibt es übrigens drei schöne Grafiken, die die globale Verteilung der Blutgruppen A, B und 0 verdeutlichen.


Auf einer anderen Seite fand ich noch Angaben zu einzelnen Bevölkerungsgruppen. Die dort vorhandene Auflistung ordnete alphabetisch; ich habe mir mal die Mühe gemacht, in Prozentgruppen zu sortieren. (Die Tabelle listet im übrigen das Vorkommen aller Blutgruppen in den genannten Ethnien auf, ich habe nur die Blutgruppe 0 berücksichtigt.)

Racial and Ethnic Distribution of ABO Blood Types - BloodBook.com, Blood Information for Life


100-63%

Bororo 100
Maya 98
Navaho 73
Nicobarese 74
Shompen
(Nicobaren) 100


62-50%
Aborigines 61
Basques 51
Bushmen 56
Eskimo &Grönld) 54
Icelanders 56
Irish 52
Kikuyu 60
Malaysians 62
Moros 64
Sardinians 50
Scots 51
Sudanese 62


49-40
Abyssinians 43
Asian in USA gen. 40
Bantus 46
Belgians 47
Brazilians 47
Chinese-Canton 46
Danes 41
Dutch 45
English 47
Fijians 44
French 43
Georgians 46
Germans 41
Greeks 40
Italians (Milan) 46
Jews (Germany) 42
Lithuanians 40
Maoris 46
Papuas (New Guinea) 41
Philippinos 45
Slovaks 42
South Africans 45
Swiss 40
Turks 43
USA (Us blacks) 49
USA (US whites) 45
USA (US all) 44
Vietnamese 42


39-30
Albanians 38
Arabs 34
Armenians 31
Austrians 36
Bulgarians32
Burmese 36
Buryats 33
Chuvash 30
Czechs 30
Egyptians 33
Estonians 34
Finns 34
Hawaiians 37
Hindus (Bombay) 32
Hungarians 36
Indians (India gen.) 37
Japanese 30
Jews (Poland) 33
Latvians 32
Norwegians 39
Persians 38
Poles 33
Portuguese 35
Rumanians 34
Russians 33
Serbians 38
Spanish 38
Swedes 38
Thais 37
Ukrainians 37


29-20
Chinese (peking) 29
Gypsies (Hungary) 29
Kalmuks 26
Lapps 29
Tartars 28


19-1
Grand Andamanese 9
Blackfoot 17
 
Die Zahlen ergeben, dass auf Island, wo es kein vorindoeuropäisches Substrat gibt, welches aber von allen Orten am periphersten liegt, der höchste Anteil der Blutgruppe 0 in ganz Europa vertreten ist. Für die Behauptung, dass die Blutgruppe 0 ein Marker für eine vorindoeuropäische Bevölkerung ist, ist das ein schwerer Schlag.

Dagegen liegt Island so peripher, dass es einige Tage (etwa 7, vgl. Hauksbók, 14. Jhdt, Abschriftfragment AM 194) brauchte, um dort per Schiff hin zu gelangen. Wenn sich irgendwo ein Pesterreger eingeschlichen hatte, dann war das also Zeit genug, um zu inkubieren und das Schiff manövrierunfähig zu machen, sprich: Pestschiffe dürften in Island kaum angekommen sein.
Die Isländer nennen eine Seuche im 14. jahrhundert bólusótt und Manndauðr micill, darunter könnte die Pest gemeint sein.

Aber ich denke, daß Klaus hier einen wichtigen Punkt gebracht hat. island wurde von nur wenigen Menschen besiedelt. befand sich hier zufällig ein größerer Anteil von menschen mit Blutgruppe 0, dann kann das die heutige Situation sehr gut erklären.
 
Bólusótt sind die Pocken. Die Tödlichkeitsrate bei den Pocken liegt bei etwa einem Drittel der Betroffenen. Bei der Pest sind es über 90 %.
Wobei damit natürlich auch die Beulenpest gemeint gewesen sein kann.

Der große (mikill) Menschentod (Manndauðr) klingt tatsächlich nach einer sehr schlimmen Seuche.
 
Hier noch was zur Vererbung der Blutgruppen : DRK-Blutspende - Bildung & Wissen - Wissen - Blutgruppenvererbung - Vererbung der AB0-Blutgruppen ). Sie verläuft nach den Medel'schen Regeln, wobei allerdings die Blutgruppe 0 immer rezessiv ist.

Aber eigentlich heißt das nichts. Wenn der sich daraus ergebende Phänotyp nichts bewirkt (außer bei Bluttransfusionen) und das rezessive Gen bei der nächsten Fortpflanzungsrunde wieder dominant werden kann, findet keine rein statistisch getriebene Verdrängung statt.

Es heißt nur, dass (a) entweder alle Zuwanderer nach Island 0 gewesen sein müssen oder (b) es nicht-statistische Effekte gegeben haben muss (Resistenz gegen Krankheit o. ä.), die 0 begünstigt haben.
 
Was ist mit Spanien, wo es ein iberisches Substrat geben soll? Anteil der Blutgruppe 0 liegt dort bei 38%.

Was ist mit Griechenland, wo es ein pelasgisches Substrat geben soll? Anteil der Blutgruppe 0 liegt dort bei 40%.

Was ist mit den Staaten, in denen eine germanische Sprache gesprochen wird? Nach der umstrittenen wohl widerlegten Germanischen Substrathypothese soll es im Germanischen auch ein vorindoeuropäisches Substrat geben. Anteil der Blutgruppe 0 zwischen 38% (Schweden), 45% (Niederlande) und 56% (Island).

Siehst du, dass zwischen vermutetem vorindoeuropäischen Substrat und Anteil der Blutgruppe 0 kein Zusammenhang besteht?

Die Hypothese lautet, dass eine alteuropäische Bevölkerung seit etwa 3000 v. Chr. von indoeuropäischen Sprachträgern überschichtet wurde. Somit bildet diese alteuropäische Bevölkerung ein Substrat, das in den Regionen Europas aufgrund demografischer Einflüsse und geografischer Bedingungen unterschiedlich stark vorhanden ist. Die alteuropäische Linie zeigt sich somit in naturräumlich abgelegenen Rückzugsgebieten wie Wales, Schottland, Baskenland oder Sardinien stärker als z.B. in Mitteleuropa oder Spanien.

In Norwegen konzentriert sich die alteuropäische Bevölkerung mit der Blutgruppe 0 an der Küste. Von dort aus erfolgte die Besiedlung Islands durch eine kleine Einwanderungsgruppe, sodass Island ebenfalls eine hohe Konzentration der Blutgruppe 0 aufweist.

Für mich gibt es damit einen Zusammenhang zwischen dieser Blutgruppe und einer früheren vorindoeuropäischen Bevölkerung.

Der Typ 0 ist weltweit der häufigste. Besonders stark ist er bei den Ureinwohnern Amerikas und Australiens vertreten. In bestimmten Gebieten, unter anderem in isolierten Regionen, weist ein Großteil der Menschen die Bluteigenschaft auf. Wandern Vertreter dieser Gruppe in ein bestimmtes Gebiet aus, so kann ihr Bluttyp als genetischer Marker in der neuen Umgebung angesehen wrden.

Die Basken weisen einen hohen Anteil des 0-Typs auf. Dieser Anteil könnte ein erhalten gebliebener Rest aus dem genetischen Material einer alteuropäischen Bevölkerung sein.
 
In Norwegen konzentriert sich die alteuropäische Bevölkerung mit der Blutgruppe 0 an der Küste. Von dort aus erfolgte die Besiedlung Islands durch eine kleine Einwanderungsgruppe, sodass Island ebenfalls eine hohe Konzentration der Blutgruppe 0 aufweist.

Gibt es irgendwelche Belege für die alteuropäische Bevölkerung, ohne in Zirkelschlüsse zu verfallen?

Die Basken weisen einen hohen Anteil des 0-Typs auf. Dieser Anteil könnte ein erhalten gebliebener Rest aus dem genetischen Material einer alteuropäischen Bevölkerung sein.
Im europäischen Mittel eben nicht und weltweit schon mal gar nicht.
 
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