Flußnamen - weiblich oder männlich

Auch der Rhein gehört wie alle großen Flussnamen (Donau, Elbe, Weser usw.) vermutlich (!) zu den alteuropäischen aus indogermanischer Vorzeit, die die Germanen bereits vorfanden.

Da man davon ausgeht, dass sich das Germanische in Norddeutschland und Südskandinavien und das Keltische in Süddeutschland und Ostfrankreich aus protoindoeuropäischen Dialekten (Indogermanisch) herausentwickelte, ist die Formulierung "vorfanden", was eine Einwanderung von ("fertigen") Germanen und Kelten indiziert, unglücklich.

Rhein, Donau, Weser, Elbe haben vermutlich (wie du richtig schreibst) einen voreinzelsprachig indoeuropäischen Ursprung und blieben in den sich entwickelnden indoeuropäischen Sprachen wie Keltisch und Germanisch mit gewissen lautlichen Veränderungen erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ich also grad nochmal kurz recherchiert. Die Antwort liegt in der Etymologie des Flussnamens jedes einzelnen Flusses.
Rhein kommt zum Beispiel von reinos und dies war männlich.
Donau von dem römischen Danuvius (männlich), jedoch mit der weiblichen, germanischen Endung -owa.
Es gibt also keine allgemeine Regel.
Quelle: Fragen an den Zwiebelfisch: Warum ist der Rhein männlich und die Elbe weiblich? - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur

Bist du der Meinung, daß Sick hiermit Recht hat?
Die Elbe hat ihren Ursprung im lateinischen Wort albia, das weiblich ist und für "helles Wasser" steht
Ich meine, daß Sick hier lateinischen Erstbeleg mit Wortherkunft verwechselt.
 
Ich denke, dass es nicht eine allgemeine Regel gibt, wie z.B. nach ostfließende Flüsse sind männlich und nach westfließende Flüsse weiblich. Ich denke eher, dass jedes Gewässer eine eigene Geschichte und eigenen Namen und so auch ein unterschiedliches Geschlecht.


Das dt. Wort Elbe stammt wohl von albia ab. Dies entstammt wahrscheinlich dem indogermanischen albijō (Gattungsname: Fluss) oder albhos (weiß).
 
Ich denke, dass es nicht eine allgemeine Regel gibt, wie z.B. nach ostfließende Flüsse sind männlich und nach westfließende Flüsse weiblich. Ich denke eher, dass jedes Gewässer eine eigene Geschichte und eigenen Namen und so auch ein unterschiedliches Geschlecht.

Moin Leute :winke:
wie der werte Anthropos sagte, wäre es falsch die Flussnahmen alleine nach Klang zu beurteilen, z.B. "Wolga" ist nicht weiblich sondern männlich :still:
 
Im deutssprachigen Raum schon. Der Duden gibt ganz eindeutig "die Wolga" an. Dass das im Russischen anders ist, ist aber wieder nur ein Beweis dafür, dass es keine einheitlich Systematik gibt.
 
Seit wann ist Mütterchen Wolga (Матушка Волга) im Russischen nicht mehr weiblich?

Genau, habe mich auch über die Aussage gewundert, dass die Wolga im Russischen männlich sei. Ich habe deshalb auch einige Online-Wörterbücher gewälzt. Und dort steht überall ein ж. hinter Во́лга, was m.E. für же́нский род (weibliches Geschlecht, Femininum) steht.

Vll. kann jemand weiterhelfen, dessen Russisch nicht so eingerostet ist wie meins :winke:
 
werte YoungArkas und Sepiola,
dass Duden hat natürlich Recht ( auch in russiche Rechtschreibung ist "Wolga" als Name und Fluss weiblich ), alladings in altrussisch ist "Wolga" männlich.

Seit wann ist Mütterchen Wolga (Матушка Волга) im Russischen nicht mehr weiblich?

ein sehr gutes Argument, andereseits muss "Wolga Seleniniwich" ( Вольга Селянинович ) in die alten russischen Sagen und Geschichten wohl eine Frau gewesen sein, was nun mahl nich der Fall war :devil:

Was ich hiermit verdeutlichen wollte, dass ein Name durch die Zeit sogar eine Geschlechtsumwandlung bekommen kann :rofl:
 
Sie haben kein Geschlecht. Sie sind "neutral".
das ist schon seltsam:
wir sagen die Themse, der Brite sagt das Themse (the river Thames)
konsequent müsste es in englischen Reiseführeren das Rhein und das Wolga lauten
...so gesehen können Flüsse wie der/die/das Wolga je nach Sprache insgesamt drei grammat. Geschlechter haben (Männchen, Weibchen und britannisch kastriert) :D
 
Die beiden Namen sind im Russischen noch nicht mal gleich.
Der Fluss heißt "Во́лга", der Recke "Вольга́".

werter Sepiola,
die betonung auf "o" und "a" kann sich durch die Zeit endern und die aufteilung in hartes/weiches Zeichen haben erst die Kommunisten eingefürt.
Dass namengebung an sich ( in beiden Fällen ) ist älter als die christianisirung des Rus, also bleibe ich wol bei meinen Meinung diesbezüglich :cool:
 
Zurück
Oben