Britische/schottische Geschichte

M

MarieSophie

Gast
Hallo.

In der Nacht kam mir eine Idee für eine neue Geschichte, denn ich bin Hobby Autorin.

Da ich aber nicht sicher bin ob das Szenario wirklich existieren kann oder hat, wende ich mich nun an Sie.

Zu meiner Idee:

Eine junge Schottin wird nach England verbracht, um sicherzustellen, dass ihr Clan keinen Widerstand gegen die Briten plant. Sie wird zur Hofdame einer Lady und landet irgendwann am Königshof, wo sie sich dem schottischen Widerstand anschließt.

Nun zu meiner Frage:
Ist das halbwegs realistisch? Ist etwas ähnliches schonmal passiert (reales Vorbild)? Welche Zeitepoche wäre dann zu wählen? Gibt es dazu einen Buchtipp mit dem ich mich einlesen kann oder ist die Idee völliger Unsinn? Und ich gleite damit zu sehr in das Reich der Mythen ab?
 
Ist das halbwegs realistisch?
Nein, selbst die einzige Tochter eines Chief dürfte kaum jemals den Stellenwert besessen haben, um als "Pfand" dabei zu unterstützen einen Clan zu befrieden. Wenn du es historisch korrekt willst: schreib über einen Mann.

Ja, mir ist bewusst, dass sich die Geschichte von der starken emanzipierten Powerfrau in einer schwierigen dunklen Zeit nach wie vor super verkauft. Das kann man auch gerne alles unter "künstlerischer Freiheit" verbuchen, dann muss man allerdings damit leben, dass der historische Bezug allenfalls durch Rahmenhandlung hergestellt wird. Allerdings wäre es auch nett, wenn es mal wieder jemand wagen würde, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.
 
Vor allem, Schottischer Widerstand am Britischen Königshof? Wäre mir jetzt neu...
In welcher Zeit war das ganze den geplant? Insbesondere bei den Schotten bitte ich einige populäre Anachronismen (Kilts im Mittelalter etc.) zu vermeiden.

Ansonsten schließe ich mich Lili vorbehaltslos an.
 
Eine junge Schottin wird nach England verbracht, um sicherzustellen, dass ihr Clan keinen Widerstand gegen die Briten plant. Sie wird zur Hofdame einer Lady und landet irgendwann am Königshof, wo sie sich dem schottischen Widerstand anschließt.
Nur eine Frage - "Schottin wird nach England verbracht, um sicherzustellen, dass ihr Clan keinen Widerstand gegen die Briten plant", klingt sehr dramatisch und nicht gerade glaubwürdig, könnte aber durchaus das sein, was am Buchmarkt und in Schreibwerkstätten als gewünscht vorgeführt wird.

Aber muss deine Ausgangssituation gleich so dramatisch sein? Deine Schottin könnte doch auch aufgrund einer Heirat oder geplanten Heirat nach England kommen.

Schottischer Widerstand am Britischen Königshof? In dieser Form dürfte es das wirklich nicht gegeben haben.

Vielleicht aber findest du in der schottischen und englischen Geschichte des 17. Jahrhundert / 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts ein historisches Geschehnis, das sich für deine ursprüngliche Idee adaptieren lässt, ohne dass es gleich eine "Geschichtsverfälschung" wird. Deine Heldin könnte z. B. in einen der sogenannten Jacobiten-Aufstände verwickelt werden.

Wenn dir der britische Königshof als Schauplatz wichtig ist, könntest du deine Protagonistin eventuell in eine der (tatsächlichen oder angeblichen) Verschwörungen um Maria Stuart geraten lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jakob I wurde, nachdem schon sein Bruder David vom Onkel Robert Stewart zu Tode gebracht wurde, auf der Reise nach Frankreich von Engländern gefangengenommen und and den englischen Hof als Geisel gesandt. Dort saß bereits Murdoch Stewart, der Sohn Robert Stewarts. Dieser erreichte als governor of Scotland zwar den Austausch seines Sohnes gegen Henry Percy im Jahre 1416, Jakob verblieb aber als Geisel am englischen Hof bis 1424. Eine weibliche Geisel ist mir allerdings unbekannt.
 
schottischer Widerstand im Mittelalter und der frühen Neuzeit - gab es den denn überhaupt oder ist das nur eine Fiktion des im 19. Jahrhundert aufkeimenden schottischen Nationalismus bzw. der Scottschen Romantik ?
Wenn ich mir die schottische Geschichte so ansehe, dann haben da in der Regel verschiedenen Clans gegeneinander gekämpft, mal mit Unterstützung der englischen Krone und mal gegen sie - wobei die Dukes und Clanführer in der Regel jeweils ihre eigenen Interessen zu wahren suchten und auch mal schnell die Fronten wechselten wenn es Vorteile brachte.Hinzu kam der latente Konflikt zwischen Highlands und Lowlands, zwischen Katholiken und Protestanten.
In dieser Gemengelage kann man kaum von einem gesamtschottischen Widerstand sprechen.
 
Elisabeth I. hat ja einigen Ärger mit Maria Stuart und schottischen Adligen gehabt. Außerdem wurde in der Zeit von Francis Walsingham der britische Geheimdienst begründet. In diesem Umfeld kann man sicher einen Roman auch mit Frauen historisch fundiert spannend gestalten.
 
schottischer Widerstand im Mittelalter und der frühen Neuzeit - gab es den denn überhaupt oder ist das nur eine Fiktion des im 19. Jahrhundert aufkeimenden schottischen Nationalismus bzw. der Scottschen Romantik ?

Natürlich hat es über die Jahrhunderte weg in Schottland Widerstand gegen eine politische Vereinnahmung durch England gegeben.

z.B. Die Jahrhunderte andauernde Auld Alliance mit Frankreich gegen England; die Kämpfe gegen Eduard I. bis Eduard III. (Bannockburn), ich glaube Jackob V. ist bei Flodden Field (16. Jahrhundert) gegen England gefallen. Und dann natürlich die Kämpfe gegen Cromwell und die katholischen Jakobitenaufstände (Bonney Prince Charlie) gegen die Hannoveranerkönige.
 
Die Covenanters, Cromwell und Karl I. könnten vielleicht noch am ehesten zu einem "schottischen Widerstand" am englischen Königshof passen. Die schottischen Covenanters bekämpften doch erst mit Cromwell Karl, um später mit Karl gegen Cromwell zu kämpfen. In dieser Situation könnte man von "schottischem Widerstand" (gegen Cromwells England) am englischen Königshof sprechen. Inwiefern da weibliche Geiseln, weiß ich nicht.
 
Zurück
Oben