@El Quijote:
Na dasselbe, wie Touristen heute. Unser Gehirn funktioniert so: Wir sehen Gesichter und Figuren in Felsen, Bäumen und Flecken.
Josephus war aber nicht irgendein Tourist. Genausowenig würde ich irgendwelche Gesichter in irgendwas hineininterpretieren, wenn mir das einer erzählen würde. Wir müssen hier schon von einer gewissen Kredibilität ausgehen, sonst stecken wir Josephus wieder in die Kategorie "halber Steinzeitmensch, nicht intelligent, leicht täuschbar". Das finde ich, ist ein Fehler.
Wir sind hier ein Geschichtsforum!
Toll... Ich habe bereits mehrfach in meinen Postings die Leute dazu angehalten, mich zu diesen Themen hier nicht weiter zu befragen, aber es hört ja nicht auf. Und wer kriegt wieder auf den Deckel? Ich! Schreib den anderen Leuten, sie sollen das lassen und dann ist alles gut.
@Armer Konrad:
Dass das Gilgamesch-Epos aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammt ist keine Behauptung, sondern nachgewiesen.
Das weiß ich und das hab ich auch nie bezweifelt.
Das Tanach ist für diese Zeit nicht nachgewiesen - deshalb ist es unwahrscheinlicher.
Hebräisch ist eine sehr alte Sprache und es ist nicht unwahrscheinlich, dass Teile des Tanach bereits um 2600- 2700 v. Chr. geschrieben wurden.
Eine erste Kanonisierung - d.h. ein grosser, erster Teil des gesammelten Bücher - wurde auf dem ersten Konzil von Nicäa (um 325) kanonisiert.
Das ist leider völlig falsch. Auf diesem Konzil ging es um einen Konflikt mit den Arianern, dort wurde nie etwas über den Bibelkanon diskutiert. Es gab ein paar Jahre vorher oder nacher nochmal ein Konzil und auch da wurde nichts über den Kanon diskutiert.
@Sepiola
Es gibt durchaus einige Widersprüche, die sich zwar mit Hilfe von fantastischen Spekulationen "wegerklären" lassen - wenn man aber auf die Spekulationen verzichtet und nur den Bibeltext heranzieht, bleiben sie Widersprüche.
Das ist falsch, es lassen sich alle Widersprüche mithilfe der Bibel allein eliminieren - alles andere wäre ziemlich sinnlos.
Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.
Nein, ist es nicht. Das lässt sich hervorragend zurückverfolgen, weil es hinreichend viele Fragmente und Manuskripte gibt.
Ich kenne die zehn Gebote und die Evangelien ziemlich gut. Für die Behauptung "Das stimmt so nicht" müsstest Du die Stelle zitieren, in der steht, dass "die Bibel die exklusive Wahrheit für sich beansprucht".
2. Timotheus 3:16 "Alle Schrift ist von Gott eingegeben"
Das erste Gebot: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Johannes 14:6 "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater, denn durch mich."
Ich beantworte gerne Deine Fragen, möchte aber zuvor daran erinnern, dass meine Frage nach der Jesaja-Rolle noch unbeantwortet ist.
Ich hatte bereits angemerkt, dass ich darüber nicht viel weiß. Das wurde mal in einem Vortrag ausgebreitet, der schon etwas zurückliegt. Wenn ich mich recht entsinne, dann wurde der Jesajatext von uns in Kapiteln unterteilt, die eigentlich garnicht da waren (also die Einteilungen...), weil man glaubte, dass es mehrere Autoren gegeben hat. Als man dann die Jesajarolle in Qumran gefunden hat, sah man, dass es garkeine Unterteilungen gab und an der Stelle, wo man eigentlich gesagt hatte "hier gab es einen anderen Autor" war der Satz noch nicht fertig. Das kam dann nochmal an einer anderen Stelle vor und damit hatte sich eigentlich das Thema erledigt. Auch das Alter des Jesajatextes wurde bis dahin viel jünger geschätzt und die Leute hatten ziemlich doof aus der Wäsche geguckt, als dann klar war, dass die Rolle wesentlich älter war, als gedacht. Das gilt im übrigen auch für das Buch Daniel.
Wie schon öfter gesagt, wir diskutieren hier über Geschichte.
Dein persönlicher Glaube ist Dir unbenommen, aber Du kannst ihn nicht als "Fakt" darstellen und über alle historischen Fakten stellen.
Das tue ich auch nicht. Aber die Apokryphen gehören nicht in den Bibelkanon und deshalb heißen sie auch Apokryphen.
Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.
Wie gesagt, das stimmt so nicht. Man kann das sehr genau beurteilen, was Urtext ist und was verfälscht ist. Die Zeugen-Jehovas-Bibel zum Beispiel wurde maßgeblich verfälscht, und zwar inhaltlich.
Nicht? Du hast in diesem Zusammenhang das Wort "verfälschen" benutzt.
Das ist richtig. Ich habe gesagt, dass sie nicht in die Bibel gehören, weil sie verfälscht sind. Das impliziert aber nicht, dass sie keine historisch korrekten Ereignisse wiedergeben können.
Die historischen Fakten sind: Für die Mehrheit der Christen in knapp 2000 Jahren Geschichte des Christenstums waren und sind sie biblisch.
Wo hast du das denn her? Mal abgesehen davon, dass eine Mehrheitsmeinung keinen Wahrheitsanspruch impliziert.
Da ich von den Mods nicht schon wieder abgemahnt werden will, bitte ich jetzt darum, die Gespräche über meinen Glauben hier zu unterlassen. Schreibt mir eine PN, falls ihr mit mir diskutieren wollt.