Flavius Josephus "Jüdische Altertümer"

Und die Mehrheit von Christen und Juden glaubt auch nicht, dass diese Texte als historische Quellen zu verstehen sind. Würde man daran glauben, hätte man das Problem, dass einiges aus anderen Quellen zu widerlegen ist.
[...]
Was man in kurzen Posts schlecht erläutern kann, wird darin gut deutlich: Wieso die Texte keine reinen historischen Quellen sind, obwohl sie über weite Strecken so daherkommen.

Ich bin fast ganz bei dir, aber nur fast.
Dir Bibel zu lesen als sei sie ereignishistorisch unkritisch zu übernehmen ist naiv. Aber! Aber eine Quelle ist sie allemal. Die Frage ist eben, wofür. Sie ist z.B. eine Quelle für die (Wert)vorstellungen ihrer Schöpfer. Sie ist eine Quelle für ihre Narrative. Sie ist auch Quelle für Sachverhalte, die sie z.T. eigentlich gar nicht mitteilen will. Eine Quelle wird dadurch bestimmt, welche Fragen man an sie (zulässigerweise) stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nicht geschrieben, das sie keine Quelle ist, nur dass sie nicht wörtlich zu verstehen ist. Damit ist sie nicht durchgehend historisch. Natürlich könnten wir uns jetzt über Wortbedeutung streiten, aber ich denke, wir meinen dasselbe.
 
Ich habe gerade wieder etwas "Jüdische Altertümer" gelesen und Josephus behauptet an einer Stelle (1. Buch, Kapitel 10), dass er die Salzsäule selbst gesehen hätte, zu der Lots Frau wurde. Was hat der Kerl da gesehen?

Dir Bibel zu lesen als sei sie ereignishistorisch unkritisch zu übernehmen ist naiv.

Das war von mir natürlich so nicht gemeint. Natürlich muss man sie untersuchen und kritisch hinterfragen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt: Du baust diese Aussagen auf der Annahme auf, dass der Pentateuch im Prinzip um ca. 600 v. Chr. "erfunden" wurde (ob ergänzt, wieviele Autoren, fragmentiert, von wem, welche Jahre genau, etc. weiß man nicht und das ist auch alles nicht hieb- und stichfest) und das ist eine wackelige Angelegenheit. Wenn du das für dich machst, ist das deine Sache, aber das als eine Wahrheit hier zu verkaufen finde ich nicht so weise.

Ich stelle die Frage erneut : Könnte es nicht auch umgekehrt gewesen sein. Also dass die Babylonier und Sumerer von den ersten Aufzeichnungen der Bibel durch Abram und Noah abgekupfert haben. Wenn nein, warum und bitte mit Quellen.

Rein spekulativ kann es natürlich umgekehrt gewesen sein. Allderdings ist es doch eher unwahrscheinlich, dass das Tanach älter sein soll als das Gilgamesch-Epos (2. Jahrtausend v. Chr.).
 
Ich habe gerade wieder etwas "Jüdische Altertümer" gelesen und Josephus behauptet an einer Stelle (1. Buch, Kapitel 10), dass er die Salzsäule selbst gesehen hätte, zu der Lots Frau wurde. Was hat der Kerl da gesehen?
Du hast dich doch als Physiker vorgestellt. Auch heute werden Touristen am Toten Meer Salzformationen gezeigt, die als Lots Frau bezeichnet werden. Wie solche Salzformationen entstehen, wirst du ja wohl als Physiker selber ganz gut wissen.
 
Allderdings ist es doch eher unwahrscheinlich, dass das Tanach älter sein soll als das Gilgamesch-Epos (2. Jahrtausend v. Chr.).

Weshalb sollte das unwahrscheinlicher sein, als die andere Behauptung? Immerhin lebte Abraham ca. 2200 v. Chr. und seine Vorfahren vor noch längerer Zeit.

Auch heute werden Touristen am Toten Meer Salzformationen gezeigt, die als Lots Frau bezeichnet werden.

Das mag alles sein, aber Josephus wird ja nicht eine aus zwanzig Salzformationen einfach blindlinks auserkoren haben und dann gesagt haben "au ja, das ist Lots Frau, siehste!!". Ich will Josephus weder Dummheit, noch Ignoranz unterstellen und deshalb stelle ich die berechtigte Frage: Was hat der Kerl da gesehen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na dasselbe, wie Touristen heute. Unser Gehirn funktioniert so: Wir sehen Gesichter und Figuren in Felsen, Bäumen und Flecken.
Nehmen wir den Half Dome im Yosemite NP: Darin sehen viele Menschen eine Indianerin. Und eine Geschichte dazu ist auch überliefert: ein indianisches Ehepaar war so zänkisch, dass sie Tag und Nacht stritten. Irgendwann waren die Götter so von den andauernden Streitereien genervt, dass sie das Paar für die Ewigkeit in Stein bannten.
Oder nehmen wir den Red Canyon. Dort gibt es zwei auffällige Hoodoos. Diese sind als Salt and Pepper bekannt aber auch als indianisches Paar. Weil unser Gehirn darauf trainiert ist, Menschen zu sehen oder Gesichter zu erkennen. Womöglich war also eine Salzsäure am Toten Meer, welche vielleicht von einer Seite besonders an eine Frau erinnerte, überhaupt erst der Auslöser für die Legende von Lots Frau, also nicht, dass man nach Kenntnis der Geschichte die passende Salzsäule fand, sondern dass die Salzsäule überhaupt erst die Inspiration für die Geschichte war, wie eben beim Half Dome.
 
Natürlich wurde die Bibel von Menschen geschrieben, aber eben unter Einwirkung des heiligen Geistes. Wenn du das ausschließt, weil du einfach dieser Meinung bist, dann kannst du am Ende auch ausschließen, dass Gott überhaupt existiert.
[mod!]Wir sind hier ein Geschichtsforum! Glaubensbekenntnisse und noch viel mehr die Voraussetzung, dass alle über denselben Glauben verfügten, sind hier hochgradig unerwünscht und nicht im Sinne einer intersubjektiven Diskussionskultur! Das hast du im Übrigen mit den Forenregeln unterzeichnet! Da nebenbei das Wirken einer Wesenheit, die du als Heiligen Geist bezeichnest, physikalisch nicht messbar ist, lassen wir den doch bitte beiseite! Wenn du das Bedürfnis hast, über den Heiligen Geist zu reden, dann tu das bitte in einem Theologieforum![/mod!]
 
Weshalb sollte das unwahrscheinlicher sein, als die andere Behauptung? Immerhin lebte Abraham ca. 2200 v. Chr. und seine Vorfahren vor noch längerer Zeit.

Dass das Gilgamesch-Epos aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammt ist keine Behauptung, sondern nachgewiesen. Das Tanach ist für diese Zeit nicht nachgewiesen - deshalb ist es unwahrscheinlicher.

Es ist natürlich dennoch möglich, dass die Geschichten des Tanach damals auch schon bekannt waren - wofür es allerdings keine Indizien gibt. Indizien gibt es allerdings dafür, dass das Gilgamesch-Epos in das 24. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht - also ist es noch einmal unwahrscheinlicher, dass die biblischen Geschichten älter sind als die sumerischen.

Und die Existenz des 175 Jahre alten Abrahams ist natürlich erst recht nicht nachgwiesen - und Indizien fehlen ebenfalls.

In diesem Zusammenhang eine Frage: Weiss man, wie alt die Schrift des bliblischen Aramäisch ist, resp. wann diese entstanden ist ?
 
Bislang habe ich noch keinen Widerspruch gefunden, der nicht aufgrund von Unwissenheit/Ignoranz des Lesers über die Bibel entstanden ist.
Es gibt durchaus einige Widersprüche, die sich zwar mit Hilfe von fantastischen Spekulationen "wegerklären" lassen - wenn man aber auf die Spekulationen verzichtet und nur den Bibeltext heranzieht, bleiben sie Widersprüche.
Aber das ist nicht das Thema hier.


Sepiola schrieb:
"Die Bibel" erhebt über sich gar keinen Anspruch.
Nein, aber der Gott, über den darin gesprochen wird. [/]
Nein, aber der Gott, über den darin gesprochen wird.
Vielleicht für sich selber, aber nicht für "die Bibel" - was genau soll das denn sein, wie ist sie definiert, "die Bibel"?


Das stimmt so nicht. Lies die zehn Gebote, lies das, was Jesus über sich gesagt hat, lies wie der Gott der Bibel über sich gesprochen hat.
Ich kenne die zehn Gebote und die Evangelien ziemlich gut. Für die Behauptung "Das stimmt so nicht" müsstest Du die Stelle zitieren, in der steht, dass "die Bibel die exklusive Wahrheit für sich beansprucht".



Okay, woher weiß man das? Wo kann ich das nachlesen?
...
Hast du dafür Belege? Wo kann ich das nachlesen?
Ich beantworte gerne Deine Fragen, möchte aber zuvor daran erinnern, dass meine Frage nach der Jesaja-Rolle noch unbeantwortet ist.
 
Eine erste Kanonisierung - d.h. ein grosser, erster Teil des gesammelten Bücher - wurde auf dem ersten Konzil von Nicäa (um 325) kanonisiert.

Das wird oft behauptet, einen Beleg dafür gibt es nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Konzil_von_Nicäa

Im Detail kann man natürlich auch die einzelnen Konzilsbeschlüsse nachlesen - die sind bestimmt auch im Internet irgendwo übersetzt und veröffentlicht.

Ein Beschluss über den Bibelkanon ist da nicht zu finden.
 
Das ist mir natürlich soweit alles bekannt. Es ist auch irgendwie offensichtlich, dass es Leute gab, die einfach versucht haben, die Bibel mit solchen Apokryphen auszuschmücken/zu verfälschen. Sie haben es aber nicht geschafft und das ist Fakt.

Wie schon öfter gesagt, wir diskutieren hier über Geschichte.
Dein persönlicher Glaube ist Dir unbenommen, aber Du kannst ihn nicht als "Fakt" darstellen und über alle historischen Fakten stellen.

Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage. Wir können historisch feststellen, welche Bücher in welchen Glaubensrichtungen als kanonisch gegolten haben. Die historischen Fakten lassen sich z. B. wie in Wikipedia zusammenfassen:

Im Christentum fand die formale Kanonisierung erst im 4. Jahrhundert statt. Letztlich jedoch war die christliche Kanonisierung ein wandlungsvoller Prozess. Grundlage war zu jener Zeit die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Tanach und einiger weiterer Schriften. Für die katholische Kirche entfaltete allerdings die lateinische Neuübersetzung durch Hieronymus, die Vulgata, wesentlich größere Bedeutung. Im lateinischen Westen des Reiches war man zunehmend nicht mehr in der Lage, mit der griechischen Septuaginta zu arbeiten.
Das änderte sich erst mit der Renaissance, in der humanistische Gelehrte wie der Hebraist Johannes Reuchlin und der Gräzist Erasmus von Rotterdam ein neues Interesse für die Antike zu wecken verstanden. Mit dem Ruf ad fontes sollte historisch – und auch bald theologisch – nach den originalen Quellen gefragt werden. Bahnbrechend waren die nun mit Hilfe der neu erfundenen Drucktechnik auch in entsprechenden Größenordnungen verlegten ersten Textausgaben in der Ursprache. Für das hebräische Alte Testament war das die Ausgabe von Jakob ben Chaim, 1524/1525 in Venedig bei Daniel Bomberg publiziert („Bombergiana“). (vgl. 1516 die Ausgabe des griechischen NT durch Erasmus.)
Insofern griffen die Reformatoren auf den hebräischen Kanon des Tanach zurück, während die Katholische Kirche am Umfang der lateinischen Vulgata und die Orthodoxe Kirche an der Septuaginta festhielt. Die über den hebräischen Bestand hinaus in der Septuaginta vermittelten Schriften hielt Martin Luther dennoch für Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind; ähnlich sieht es auch die Anglikanische Kirche. Die eher calvinistisch geprägten Traditionen innerhalb des Protestantismus verwerfen diese Bücher jedoch meist vollständig.
(Über die Darstellung kann man diskutieren - ich will hier nicht Wiki als Stein der Weisen hinstellen, aber die Fakten sind hier zumindest nicht ganz falsch wiedergegeben...)



Ich habe nicht gesagt, dass ich Apokryphen ablehne, sondern nur, dass sie nicht biblisch sind.

Nicht? Du hast in diesem Zusammenhang das Wort "verfälschen" benutzt.
Aber bereits die Aussage, "dass sie nicht biblisch sind", ist eine reine Glaubensaussage, die nichts mit den historischen Fakten zu tun hat.

Die historischen Fakten sind: Für die Mehrheit der Christen in knapp 2000 Jahren Geschichte des Christenstums waren und sind sie biblisch.

Deine Glaubensüberzeugung ist eine andere, aber das ändert an den historischen Fakten nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind genau die Evangelien, die von Gott ausgewählt wurden und in die Bibel gekommen sind, weil das so sein sollte.
Das ist eine sensationelle Editionshistorie, denn sie behauptet nichts geringeres, als des Herrgotts höchstpersönliche Teilnahme... Du wirst dem interessierten Mitleser gewiß die verifizierbaren Quellen zu dieser enorm prominenten Teilahme mitteilen können...
:rofl::rofl::rofl:
 
@El Quijote:

Na dasselbe, wie Touristen heute. Unser Gehirn funktioniert so: Wir sehen Gesichter und Figuren in Felsen, Bäumen und Flecken.

Josephus war aber nicht irgendein Tourist. Genausowenig würde ich irgendwelche Gesichter in irgendwas hineininterpretieren, wenn mir das einer erzählen würde. Wir müssen hier schon von einer gewissen Kredibilität ausgehen, sonst stecken wir Josephus wieder in die Kategorie "halber Steinzeitmensch, nicht intelligent, leicht täuschbar". Das finde ich, ist ein Fehler.

Wir sind hier ein Geschichtsforum!

Toll... Ich habe bereits mehrfach in meinen Postings die Leute dazu angehalten, mich zu diesen Themen hier nicht weiter zu befragen, aber es hört ja nicht auf. Und wer kriegt wieder auf den Deckel? Ich! Schreib den anderen Leuten, sie sollen das lassen und dann ist alles gut.

@Armer Konrad:

Dass das Gilgamesch-Epos aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammt ist keine Behauptung, sondern nachgewiesen.

Das weiß ich und das hab ich auch nie bezweifelt.

Das Tanach ist für diese Zeit nicht nachgewiesen - deshalb ist es unwahrscheinlicher.

Hebräisch ist eine sehr alte Sprache und es ist nicht unwahrscheinlich, dass Teile des Tanach bereits um 2600- 2700 v. Chr. geschrieben wurden.

Eine erste Kanonisierung - d.h. ein grosser, erster Teil des gesammelten Bücher - wurde auf dem ersten Konzil von Nicäa (um 325) kanonisiert.

Das ist leider völlig falsch. Auf diesem Konzil ging es um einen Konflikt mit den Arianern, dort wurde nie etwas über den Bibelkanon diskutiert. Es gab ein paar Jahre vorher oder nacher nochmal ein Konzil und auch da wurde nichts über den Kanon diskutiert.

@Sepiola

Es gibt durchaus einige Widersprüche, die sich zwar mit Hilfe von fantastischen Spekulationen "wegerklären" lassen - wenn man aber auf die Spekulationen verzichtet und nur den Bibeltext heranzieht, bleiben sie Widersprüche.

Das ist falsch, es lassen sich alle Widersprüche mithilfe der Bibel allein eliminieren - alles andere wäre ziemlich sinnlos.

Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.

Nein, ist es nicht. Das lässt sich hervorragend zurückverfolgen, weil es hinreichend viele Fragmente und Manuskripte gibt.

Ich kenne die zehn Gebote und die Evangelien ziemlich gut. Für die Behauptung "Das stimmt so nicht" müsstest Du die Stelle zitieren, in der steht, dass "die Bibel die exklusive Wahrheit für sich beansprucht".

2. Timotheus 3:16 "Alle Schrift ist von Gott eingegeben"
Das erste Gebot: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Johannes 14:6 "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater, denn durch mich."

Ich beantworte gerne Deine Fragen, möchte aber zuvor daran erinnern, dass meine Frage nach der Jesaja-Rolle noch unbeantwortet ist.

Ich hatte bereits angemerkt, dass ich darüber nicht viel weiß. Das wurde mal in einem Vortrag ausgebreitet, der schon etwas zurückliegt. Wenn ich mich recht entsinne, dann wurde der Jesajatext von uns in Kapiteln unterteilt, die eigentlich garnicht da waren (also die Einteilungen...), weil man glaubte, dass es mehrere Autoren gegeben hat. Als man dann die Jesajarolle in Qumran gefunden hat, sah man, dass es garkeine Unterteilungen gab und an der Stelle, wo man eigentlich gesagt hatte "hier gab es einen anderen Autor" war der Satz noch nicht fertig. Das kam dann nochmal an einer anderen Stelle vor und damit hatte sich eigentlich das Thema erledigt. Auch das Alter des Jesajatextes wurde bis dahin viel jünger geschätzt und die Leute hatten ziemlich doof aus der Wäsche geguckt, als dann klar war, dass die Rolle wesentlich älter war, als gedacht. Das gilt im übrigen auch für das Buch Daniel.

Wie schon öfter gesagt, wir diskutieren hier über Geschichte.
Dein persönlicher Glaube ist Dir unbenommen, aber Du kannst ihn nicht als "Fakt" darstellen und über alle historischen Fakten stellen.

Das tue ich auch nicht. Aber die Apokryphen gehören nicht in den Bibelkanon und deshalb heißen sie auch Apokryphen.

Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.

Wie gesagt, das stimmt so nicht. Man kann das sehr genau beurteilen, was Urtext ist und was verfälscht ist. Die Zeugen-Jehovas-Bibel zum Beispiel wurde maßgeblich verfälscht, und zwar inhaltlich.

Nicht? Du hast in diesem Zusammenhang das Wort "verfälschen" benutzt.

Das ist richtig. Ich habe gesagt, dass sie nicht in die Bibel gehören, weil sie verfälscht sind. Das impliziert aber nicht, dass sie keine historisch korrekten Ereignisse wiedergeben können.

Die historischen Fakten sind: Für die Mehrheit der Christen in knapp 2000 Jahren Geschichte des Christenstums waren und sind sie biblisch.

Wo hast du das denn her? Mal abgesehen davon, dass eine Mehrheitsmeinung keinen Wahrheitsanspruch impliziert.

Da ich von den Mods nicht schon wieder abgemahnt werden will, bitte ich jetzt darum, die Gespräche über meinen Glauben hier zu unterlassen. Schreibt mir eine PN, falls ihr mit mir diskutieren wollt.
 
Zitat:
Armer Konrad
Eine erste Kanonisierung - d.h. ein grosser, erster Teil des gesammelten Bücher - wurde auf dem ersten Konzil von Nicäa (um 325) kanonisiert.

Das wird oft behauptet, einen Beleg dafür gibt es nicht.

Zitat:
Armer Konrad
https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes...von_Nic%C3%A4a

Im Detail kann man natürlich auch die einzelnen Konzilsbeschlüsse nachlesen - die sind bestimmt auch im Internet irgendwo übersetzt und veröffentlicht.


Ein Beschluss über den Bibelkanon ist da nicht zu finden.

Ich kenne mich jetzt weder in der Antike noch in der Kirchengeschichte sonderlich gut aus - meine Kenntnis besteht im besten Fall aus Halbwissen - deshalb meine Frage:
Wo wurde dann beschlossen, wenn nicht in Nicaä, welche Schriften anerkannt werden sollen ? Meines Wissens war es Origenes, der am meisten zur christlichen Kanonisierung der biblischen Schriften beigetragen hat. Wurde seine Systematik stillschweigend akzeptiert, ohne von einem okumemischen Konzil bestätigt zu werden ?
 
Ich habe ein neues Thema aufgemacht mit dem Titel "Die Authenzität des alten und neuen Testaments".
Falls sich also einer der Moderatoren erbarmt, könnte er einfach die passenden Postings in diesen Thread verschieben, dann hätten wir hier wieder den lieben Josephus als Diskussionsgegenstand und das andere wäre da, wo es hingehört :)

Viele Grüße
 
Josephus war aber nicht irgendein Tourist.
Josephus war ein Mensch mit einem Gehirn. Aufgrund unseres praktischen Wissens von der Welt dürfen wir davon ausgehen, dass sein Gehirn so funktionierte, wie auch das anderer Menschen. Unser Gehirn ist dahingehend funktionalisiert, dass es Gesichter erkennen und lesen kann. Nur bei Autisten klappt das mit dem Lesen nicht oder nur eingeschränkt.

Genausowenig würde ich irgendwelche Gesichter in irgendwas hineininterpretieren, wenn mir das einer erzählen würde.
Das ist keine freiwillige Entscheidung. Unser Gehirn funktioniert so.

Na dasselbe, wie Touristen heute. Unser Gehirn funktioniert so: Wir sehen Gesichter und Figuren in Felsen, Bäumen und Flecken.
[...] Wir müssen hier schon von einer gewissen Kredibilität ausgehen, sonst stecken wir Josephus wieder in die Kategorie "halber Steinzeitmensch, nicht intelligent, leicht täuschbar". Das finde ich, ist ein Fehler.
Du wirfst mir hier eine Diskriminierung früher gelebter Menschen vor ("halber Steinzeitmensch, nicht intelligent, leicht täuschbar"), die ich gar nicht vorgenommen habe. Im Gegenteil! Ich schrieb wortwörtlich "Unser Gehirn funktioniert so…"

Toll... Ich habe bereits mehrfach in meinen Postings die Leute dazu angehalten, mich zu diesen Themen hier nicht weiter zu befragen, aber es hört ja nicht auf. Und wer kriegt wieder auf den Deckel? Ich! Schreib den anderen Leuten, sie sollen das lassen und dann ist alles gut.
Das Problem ist ein anderes: Du setzt eine gemeinsame Diskussionsbasis voraus, die in deinem persönlichen Glauben begründet ist. Selbst in diesem Posting. Beispiele?

2. Timotheus 3:16 "Alle Schrift ist von Gott eingegeben"
Das erste Gebot: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Johannes 14:6 "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater, denn durch mich."
Hebräisch ist eine sehr alte Sprache und es ist nicht unwahrscheinlich, dass Teile des Tanach bereits um 2600- 2700 v. Chr. geschrieben wurden.
Eigentlich ist der Text, wenn auch mit mehreren Textschichten, unter anderem mit Plene- und Defektivschreibung, recht gut datierbar.
Das ist falsch, es lassen sich alle Widersprüche mithilfe der Bibel allein eliminieren - alles andere wäre ziemlich sinnlos.
Sepiola wies dich daraufhin, dass verschiedene biblische Bücher Widersprüche zueinander aufweisen. Wenn diese Widersprüche existieren, können diese nicht aus einer lenkenden, allmächtigen Hand stammen (du hattest ja die Guidance des Hl. Geistes behauptet). Deine Antwort erfasst daher das Problem, welches Sepiola beschrieb, gar nicht.
Selbst die drei Synoptiker haben untereinander unauflösliche Widersprüche.
Welches die "richtige" heilige Schrift und welches die "falsche" ist, ist eine reine Glaubensfrage.
Nein, ist es nicht. Das lässt sich hervorragend zurückverfolgen, weil es hinreichend viele Fragmente und Manuskripte gibt.
In diesem Sinne lässt sich lediglich zurückverfolgen, wenn etwa kanonische Evangelien ergänzt wurden, etwa wenn in einem apokryphen Text plötzlich ein grammatischer Wechsel vorkommt. Voneinander unabhängige Texte kannst du allenfalls danach einordnen, wie phantastisch sie sind oder natürlich nach den Informationen, die sie beinhalten (wenn du nicht prophetische Gaben eines Evangelisten voraussetzt).
 
Zurück
Oben