Dieser Vermutung würde ich mich anschließen. Im Zuge der Auseinandersetzungen in Spanien (“Schlacht“ von Ilerda 47 v. Chr.) soll Caesar Gefangene, Überläufer und Besucher aus dem pompejanischen Lager gut behandelt haben während die Gegenseite wohl einige Caesarianer hinrichten ließ. Neben militärtaktischen Finessen wohl eine zusätzliche Form des Ausmanövrierens, die Pompejaner unter den Legaten Petreius und Afranius sollen sich letztlich ohne das ganz große Hauen und Stechen ergeben haben.
Guten Morgen Lucullus,
ich fand jschmidts These auch bestechend :fechtduell:
und habe mich zuerst auch im spanischen Feldzug auf die Suche gemacht, nachdem der italienische Feldzug nichts ergeben hat.
Allerdings passt die Schilderung von der Situation bei Ilerda nicht zur Frage: wie du selbst schreibst, ging es da nicht um Gefangene, sondern um gegenseitige Besucher - eine paradoxe Erzählung - da die beiden Lager, das cäsarische, und das pompeianische sehr dicht beieinander lagen, und die Situation für die Legionen der Afranianer (nach ihrem Anführer Afranius) schon sehr aussichtslos, die Reiterei völlig demoralisiert war, kam es in einer Situation, als die pompeianischen Feldherren abwesend waren, zu gegenseitigen Besuchen von Verwandten bis zu Unterredungen mit Cäsar selbst. Über die Stärke der cäsarischen Armee waren die Pompeianer sehr gut informiert, numerisch fast gleich (jeweils fünf Legionen+Reiterei) stark, jedoch besonders durch die gallisch/germanische Kavalleriewaffe und höhere Motivation der Veteranen bei den cäsarischen Legionen waren diese faktisch überlegen.
Die Unterredungen hatten bald das Ziel vorzufühlen, wie die Waffenstillstandsbedingungen aussehen würden, die Kapitulationsbedingungen.Von der Überlegenheit der Gegenseite waren die spanischen Pompeianer schon überzeugt, von der eigenen Sache fast gar nicht mehr.
Leider, die Nuss ist noch nicht geknackt. Ich setze mal auf den detektivischen Spürsinn Raveniks. :detektiv: