Die gigantischen Geoglyphen in der Wüste Perus haben bizarre Deutungen provoziert. Neueste Forschungen liefern eine faszinierende Erklärung: Die Linien waren Bühnen für religiöse Rituale.
Die überdimensionalen Bodenzeichnungen der Nasca in der Wüste Perus gehörten lange zu den größten Geheimnissen der Archäologie. Man deutete sie als Stammeszeichen, Landkarten oder gar Orientierungsmarken für Rollbahnen von Aliens. Die spektakuläre Ausstellung „Nasca. Im Zeichen der Götter – Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus“ in der Bonner Bundeskunsthalle präsentiert jetzt eine plausible Lösung: Die Geoglyphen waren Bühnen des Wasserkults. Ein Gespräch mit Professor Markus Reindel, Altamerikanist an der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) des Deutschen Archäologischen Instituts in Bonn und wissenschaftlicher Beirat der Ausstellung.
Frage: Herr Professor Reindel, was ist das Besondere an den monumentalen Bildern der Nasca-Kultur?
Markus Reindel: Es sind große Zeichnungen auf dem Wüstenboden. Wobei der Begriff Zeichnungen ja impliziert, dass das Bilder sind, die gesehen werden sollten. Die Figuren kann man aber am besten aus der Luft betrachten. Nach langen Jahren der Forschung sind wir der Meinung, dass das Gesehenwerden nicht der Hauptzweck dieser Bodenzeichnungen ist. Vielmehr wurden diese Geoglyphen für rituelle Handlungen genutzt, und zwar von den Menschen, die unmittelbar dort gelebt haben. Diese Geoglyphen waren auf den wüstenhaften Hochflächen zwischen den Tälern angebracht. Was mich letztlich am meisten fasziniert, ist die intellektuelle Leistung der Menschen damals, die diese sterile wüstenhafte Umwelt in ihr soziales Umfeld eingebunden und alles in eine Rituallandschaft umfunktioniert haben.
Frage: Die Bodenzeichnungen entstanden in einem Zeitraum von über 800 Jahren. Sie waren bestimmt nicht das Werk einzelner Künstler?
Reindel: Natürlich nicht.
Link zum weiterlesen: Rätsel der Archäologie: Was auf den riesigen Nasca-Linien wirklich geschah - WELT
Die überdimensionalen Bodenzeichnungen der Nasca in der Wüste Perus gehörten lange zu den größten Geheimnissen der Archäologie. Man deutete sie als Stammeszeichen, Landkarten oder gar Orientierungsmarken für Rollbahnen von Aliens. Die spektakuläre Ausstellung „Nasca. Im Zeichen der Götter – Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus“ in der Bonner Bundeskunsthalle präsentiert jetzt eine plausible Lösung: Die Geoglyphen waren Bühnen des Wasserkults. Ein Gespräch mit Professor Markus Reindel, Altamerikanist an der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) des Deutschen Archäologischen Instituts in Bonn und wissenschaftlicher Beirat der Ausstellung.
Frage: Herr Professor Reindel, was ist das Besondere an den monumentalen Bildern der Nasca-Kultur?
Markus Reindel: Es sind große Zeichnungen auf dem Wüstenboden. Wobei der Begriff Zeichnungen ja impliziert, dass das Bilder sind, die gesehen werden sollten. Die Figuren kann man aber am besten aus der Luft betrachten. Nach langen Jahren der Forschung sind wir der Meinung, dass das Gesehenwerden nicht der Hauptzweck dieser Bodenzeichnungen ist. Vielmehr wurden diese Geoglyphen für rituelle Handlungen genutzt, und zwar von den Menschen, die unmittelbar dort gelebt haben. Diese Geoglyphen waren auf den wüstenhaften Hochflächen zwischen den Tälern angebracht. Was mich letztlich am meisten fasziniert, ist die intellektuelle Leistung der Menschen damals, die diese sterile wüstenhafte Umwelt in ihr soziales Umfeld eingebunden und alles in eine Rituallandschaft umfunktioniert haben.
Frage: Die Bodenzeichnungen entstanden in einem Zeitraum von über 800 Jahren. Sie waren bestimmt nicht das Werk einzelner Künstler?
Reindel: Natürlich nicht.
Link zum weiterlesen: Rätsel der Archäologie: Was auf den riesigen Nasca-Linien wirklich geschah - WELT