@Galotto oder andere wissen vielleicht mehr darüber.
In napoleonischer Zeit muss Frankreich wohl noch einige Galeeren im Dienst gehabt haben, jedenfalls wurden damals noch Strafgefangene in Richtung Marseille oder Toulon in Marsch gesetzt. Etliche kamen dort aber nie an, weil ihnen unterwegs die Flucht gelang.
Wann gab es eigentlich die ersten Bagnos in Frankreich?
wenn man Autoren wie Victor Hugo Glauben schenken kann, müsste es spätestens um 1820 Einrichtungen zur Zwangsarbeit gegeben haben, wo Gefangene wie Jean Valjean untergebracht wurden.
Und wie war es mit Französisch Guayana? wann wurden dort die ersten Sträflingskolonien eingerichtet, Ende des 19. Jahrhunderts oder früher?
Im französischen Strafrecht gab es wohl noch bis in die 1830er Jahre Verurteilungen zur Galeere, aber de facto war damit Zwangsarbeit im Bagno gemeint. So viele Galeeren, um all die zur Galeerenstrafe verurteilten Gefangenen aufnehmen zu können, dürfte es auch zwischen 1800 und 1810 auch nicht mehr gegeben haben.
In Großbritannien bürgerte sich Verbannung als Strafe schon Ende des 18. Jahrhunderts ein, um 1788 soll der erste Sträflingstransport in Australien eingetroffen sein. Politische Gefangene, darunter auch Jakobiten hat man wohl bereits Ende des 17. Jahrhunderts auf die Zuckerplantagen in der Karibik deportiert.
Preußen schloss um 1800 einen Vertrag mit dem Zaren, und es wurden Gefangene nach den Bleibergwerken von Nertschinsk am Amur verbannt. Eine Flucht von dort, war fast so gut wie ausgeschlossen. Die Taiga unterband Fluchtversuche wirksamer, als das Wachkommando es schaffen konnte. Selbst Gefangene, denen die Flucht über die chinesische Grenze gelang, mussten damit rechnen, von den Chinesen aufgegriffen und zurück geschickt zu werden.
Allerdings war der Weg bis zum Amur auch sehr weit, und zeitgenössische Quellen berichten von Gefangenen, die unterwegs entwischten und in Ostpreußen oder Litauen neue Banden gründeten.