HMS Erebus und HMS Terror: Wracks in der Arktis

Über den aufgeräumten und ordentlichen Zustand an Bord der HMS Terror ist man überrascht
:eek::eek::eek: Darüber ist man überrascht??? Schockschwerenot, was für mutterlandslose Gesellen, diese Kanadier!!!

(Und das der heiligen Royal Navy im 19. Jahrhundert, wenn die eins richtig gut konnten, dann war das spit & polish, *grummel*.)

@ Documents: Wenn die Royal Navy noch eines konnte, dann war das Marinebürokratie: Jeder Offizier war verpflichtet, ein Log (eher stichwortartig Fakten, Fakten, Fakten: Windrichtung, Windstärke, Eislage, Faß Fleisch geöffnet und als verfault verworfen, "departed of this world: Sir John Franklin, beloved commander") und ein Journal (das war die ausführlichere Prosaversion des Reiseberichtes mit generelleren Beobachtungen zu Geographie, Wetter, wissenschaftlichen Messungen, Beobachtungen von Flora, Fauna, Gesundheitszustand der Besatzungen, Lessons Learned bezüglich Überwintern im Eis, Fluchen auf die olle Schiffsmascheng, die ständig kaputt geht uswusf.) zu führen. Dann gab es die ganzen Bestands- und Verbrauchsmeldungen, die beim Schiffschef einliefen und private Dokumente wie Briefe an Familie und Freunde, persönliches Tagebuch etc.). Logs und Journals häufig als Kladde und Reinschrift, und da Seeleute auch damals faul waren, schrieb man gerne voneinander ab. Wenn Crozier auch nur ein solches Dokument in seiner Schreibtischschublade liegen gelassen hat und das geborgen und gelesen werden kann, dann hat sich der wesentliche Teil des Mysteriums geklärt. Und wenn man auch nur aus Dichte und Länge der Eintragungen oder aus Sinnhaftigkeit der Texte und Schriftbild eine Entwicklung ableiten kann. Wir dürfen gespannt sein.
 
Wenn Crozier auch nur ein solches Dokument in seiner Schreibtischschublade liegen gelassen hat und das geborgen und gelesen werden kann, dann hat sich der wesentliche Teil des Mysteriums geklärt. Und wenn man auch nur aus Dichte und Länge der Eintragungen oder aus Sinnhaftigkeit der Texte und Schriftbild eine Entwicklung ableiten kann. Wir dürfen gespannt sein. [/SIZE][/SIZE]

An der Ordnung und Qualität der Aufzeichnungen der Royal Navy engaged in conduct sollte das natürlich keinerlei Zweifel ausdrücken.

Ich stelle mir nur die Frage, welche „Documents“ das sein sollen, die aus dem Wrack nach 170 Jahren unter Wasser lesbar geborgen werden. Dass sich die Kommode etc. unter Wasser in einem einwandfreien Zustand befindet, ist schön. Wie sich das mit Tinte auf (noch vorhandenem?) Papier verhält, kann ich mir nicht vorstellen.
 
Die Untersuchungen der HMS Terror gehen offenbar weiter.
Man erhofft sich neue Erkenntnisse über die Ereignisse vor dem Untergang.
Researchers Return to Wreckage of HMS Terror - Archaeology Magazine
Tragic Franklin expedition: Remarkable condition of HMS Terror


Bemerkenswert:


"Documents" wäre eine dicke Überraschung. Scheint mir nebulös, was darunter zu verstehen sein soll.

Über den aufgeräumten und ordentlichen Zustand an Bord der HMS Terror ist man überrascht
First interior shots of HMS Terror shipwreck shows unusually tidy array of artifacts preserved for centuries

Das Thema ist jetzt auch in der deutschsprachigen Presse angekommen:

https://www.spiegel.de/wissenschaft...-wrack-der-franklin-expedition-a-1284310.html
 
Ich stelle mir nur die Frage, welche „Documents“ das sein sollen, die aus dem Wrack nach 170 Jahren unter Wasser lesbar geborgen werden. Dass sich die Kommode etc. unter Wasser in einem einwandfreien Zustand befindet, ist schön. Wie sich das mit Tinte auf (noch vorhandenem?) Papier verhält, kann ich mir nicht vorstellen.

Im besten Fall kann Hoffnung auf eine in voller Absicht wasserfest verpackte und deponierte Ausfertigung des Schiffstagebuchs spekuliert werden: Wenn irgendjemand aus der Schiffsführung zum Zeitpunkt der Aufgabe des Schiffes noch halbwegs bei Sinnen war, hat er zumindest versucht, an Bord wenigstens eine Nachricht für eventuelle Such- oder Folgeexpeditionen zu deponieren. Demjenigen muss auch klar gewesen sein, dass die Aussichten, selbst zu überleben oder auch nur gefunden zu werden, verschwindend gering waren, während die eingefrorenen Schiffe eine gute Aussicht hatten, noch nach Jahren gefunden oder früher oder später irgendwo angetrieben zu werden. Und wo würde ein Finder zuerst schauen: Mit Sicherheit u. a. im Schreibtisch des Kommandanten.
Einigermaßen wasserdicht verpacken konnte man und wenn man nur einige der für Nachrichten bestimmten Messingzylinder nutzte und diese zulötete, eine Keksdose oder ein Fässchen oder in bester Piratenmanier eine verschlossene Flasche genutzt wurden.

(Und selbst bei Abwesenheit eines absichtlichen Depots - der Mann ist ja Unterwasserarchäologe. Dann kennt der vielleicht noch ein paar Tricks und Kniffe, wie man Papier und Tinte aus der Zeit retten kann.)
 
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