Transkription

Hallo... kann mir bitte jemand bei der Transkription helfen...?
Und zudem habe ich diese Fragen:
  • Wer ist der Verfasser, Empfänger und wer sind die handelnden Personen?
  • Wo wird es verfasst?
  • Datierung?
Beschreibung (äußere und innere Quellenkritik)
  • Quellenart,?
  • Original/Abschrift/Insert?
  • Beschreibstoff?
  • Schrift?
  • physische Beschaffenheit?
  • Aufbewahrungsort/Signatur?

MA.jpg
 
Die Datierung geht über mehr als eine ganze Zeile:
und des zu urkunde ſo han ich min eygen Ingeſigel offentlich gehenckt an diſen brieff der geben | iſt uff fritag nechſt vor ſant Matheustag des heiligen zwolffbotten des Jares als man zalt von Criſti geburt vierzehenhundert | viertzig vnd xxxx Jare
Also es handelt sich wirklich um einen schn leicht zu lesenden Text, da kannst du dich auch mal selber drantrauen.
 
Handelt es sich hier um eine Hausaufgabe?
Da wäre es sinnvoll, wenn Du die erst selber bearbeitest und erst dann nachfragst, wenn Du irgendwo beim besten Willen nicht weiterkommst.
Die Schrift ist sehr gut zu lesen, bestimmt kannst Du die meisten Wörter selbst transkribieren.
 
@Sepiola Nein, hierbei handelt es sich um keine Hausübung. Bin im Moment am Zusammenstellen von verschiedenen Quellen und möchte diese so genau wie möglich beschreiben und transkribieren. Deshalb brauche ich eure Hilfe.

@El Quijote Vielen Dank, Ja, die ersten Zeilen sind einfacher, später finde ich zumindest, wird es eher schwierig.
 
@ El Quijote
Ich bin Eberharr Burger ze Basel vergich und Tunkunt offenlich mit dem briefe fur mich und alle mein erben als die ...
wisen Burgermorstex und Race ze Basel min haben herren von minen wegen dem hochgeborn fursten herzog Albrechten
von Osterreich u vor dem hochwordyn dur sten hern Friderisch Burschoffen zu Basel meinem gnedigen Herren als dem...

weiter komme ich leider nicht, und ich finde, dass meine Transkription wenig Sinn ergibt....
 
Wie kommst du auf "Ich bin"? Also v.a. auf das bin?
vergich und tun kunt ist eine formelhaft-tauologische Äußerung.
min erben als die ersamen wisen burgermeister und rate

ersam = ehrsam
 
Schau dir den Namen nochmal genau an. Der letzte Buchstabe ist kein 'r': Eberhart. Und später heißt es Hertzog, Osterrich und minem statt meinem.

PS: Es sind der Jare "N[e]un".
 
Zuletzt bearbeitet:
PS: Es sind der Jare "N[e]un".

Die übrigen -n- in Initialstellung (nachkommen, nechst) sehen alle anders aus. Nun weiß ich nicht, wie der Schreiber ein N- schreibt, da nur -n- vorkommen, aber warum sollte er ausgerechnet dort, wo er bei vierzehenhundert vierzig auf Majuskeln verzichtet hat, plötzlich eine verwenden? Zumal das auch nicht nach N aussieht. Ich habe schon an 2ten gedacht, aber da er ausschlielich runde, lateinische -e- schreibt und auch das -t- anders aussieht, habe ich das sofort wieder verworfen. Da passt einfach nichts, von 1 - 9 wirklich.
 
Es muss eine der Zahlen sein und das sieht wie ein gebrochenes 'N' in Schönschrift. Sonst passt zudem kein anderer Buchstabe vor "un". Das 'n' anders als 'N' aussehen ist im Übrigen auch nicht überraschend. Und eine Vier kann ich da beim besten Willen auch nicht hineinlesen.

Auch wer mit der Stahlfeder eine solche Schrift mal selbst geschrieben hat, weiß, dass sich dieser Schreiber, der nur einen Gänsekiel hatte, viel Mühe gegeben hat. Auch das C bei Cristi scheint aus einer anderen Schrift zustammen. Die Hervorgebung bei den Einerjahren könnte sogar ein Echtheitsmerkmal sein. Solche Eigenheiten dienten Kanzleien und Schreibern ja dazu, die eigenen Urkunden identifizieren zu können.
 
Ich vllm Eberhart Burger ze Basel vergich und tun kunt offenlich mit dem briefe für mich und alle meine erben als die ersamen
weisen Burgermeister und Rate zu Basel meine lieben herren von minen wegen dem hochgeborn fürsten hertzog Albrechten
von Osterrich zu vor dem hochwürdigen Fürsten Herrn Friedrichn Bischoffen zu Basel meinem gnädigen Herren als dem gemei-
nen und den zusätzlichen zu Colmar indem rechten zugesprochen und geclagt hand als von des schaden wegen so mir vor dem
Kriege zu waldshut an meinen gütern zugefügt worden und in der selben clage im rechten insonderheit gemeldet stat und
ich aber mich nach der berichtunige jimhaft vor dem hochgeborn fürsten und herren Herrn Jacoben marggrafen zu Baden
und Grafen zu Spanhenn zwuschen dem benan durchlichtigen hochgeborn fürsten und herren hern Albrechten Hertzogn
zu Osterrich und Steir zu und der Stat Basel zu Breisach gemachtet solichr immer zu spruche und vorderunge wie sich die bis-
her begeben haben zu den vorgenanten meinen herren von Basel verfangen und die zu ir wisheit genezlich gesezt habe
mich darumb abgetragen Also sage ich für mich meine erben und nachkomen den selben minen herren von Osterich in sin-
derheit und mit einander alle die sinen rr erben und nachkomen umb die obberurten nnn zuspruch und widerung wie
die in dem egemeldeten rechten furbracht sint genezlich quit ledig und lose wann ich dis benant recht darumb
ganz vallen und ablasse und verezihe mich für mich und alle meine erben und nachkomen ouch dazuff aller hilff oder
furderung die uns in geistlichen oder weltlichen rechten oder sust dhems weges da widder zu statten komen möchten
alles getriulich und one geuerde und des zu urkunde so ham ich meine eugen Insigel offentlich gehenckt an disen breff der gebn
ist uf fritag nechst von sant Matheustag des Heiligen zwolfbotten des jahres als man zelt von Cristi geburt vierezehenhundert
viertzig und nun jare



@El Quijote könnte das so stimmen?



Und zudem habe ich diese Fragen:
  • Wer ist der Verfasser? Eberhart Burger ze Base
  • Empfänger? ???
  • handelnden Personen? hochgeborn fürsten hertzog Albrechten von Osterrich, Fürsten Herrn Friedrichn Bischoffen zu Basel, Herrn Jacoben marggrafen zu Baden, Grafen zu Spanhenn
  • Wo wird es verfasst? ???
  • Datierung? 1449???
Beschreibung (äußere und innere Quellenkritik)
  • Quellenart? Urkunde??
  • Original/Abschrift/Insert? Original? Aufgrund der Versiegelung
  • Beschreibstoff? Gänsekiel??
  • Schrift? ???
  • physische Beschaffenheit? ???
  • Aufbewahrungsort/Signatur? ???
 
Wie kann denn der Beschreibstoff der Gänsekiel sein?
Der Gänsekiel ist das Schreibwerkzeug. Der Beschreibstoff könnte Stein, Holz, Rinde, Leder, Pergament, Papier etc. sein. In diesem Fall müsstest du dir mal die Textur ansehen, ob es sich um Pergament oder Papier handelt.


als die ersamen
weisen Burgermeister und Rate zu Basel
wisen
meine lieben herren
min

Bischoffen zu Basel meinem gnädigen Herren
gnedigen

und den zusätzlichen
zusatzlichen

Kriege zu waldshut an meinen gütern zugefügt worden
an minen güte

ich aber mich nach der berichtunige jimhaft vor dem hochgeborn fürsten und herren Herrn Jacoben marggrafen zu Baden
berichtunge Innhalt ... fursten und herrn hern

und Grafen zu Spanhenn zwuschen dem benan durchlichtigen hochgeborn fürsten und herren hern Albrechten Hertzogn
Spanheim zwuschen dem benan[nten?] durchluchtigten

und der Stat Basel zu Breisach
Brisach

zu den vorgenanten meinen herren von Basel
Das vorgenannnt wäre logisch, aber es sieht eher nach vecz als noch vor aus, was natürlich keinen Sinn ergibt.

mich darumb abgetragen
Ich lese da ein -z- abzetragen

Also sage ich für mich meine erben und nachkomen
min erben und nachkomen

den selben minen herren von Osterich in sin-
derheit
sun|derheit

nnn zuspruch und widerung
min zuspruch und vorderung

sint genezlich quit ledig und lose
loss < loſs

wann ich dis benant recht darumb
das

ganz vallen und ablasse und verezihe mich für mich und alle meine erben und nachkomen ouch dazuff aller hilff oder
verczihe ... alle min erben... ouch daruff

furderung die uns in geistlichen oder weltlichen rechten oder sust dhems weges da widder zu statten komen möchten
wider

alles getriulich und one geuerde und des zu urkunde so ham ich meine eugen Insigel offentlich gehenckt an disen breff der gebn
ist uf fritag nechst von sant Matheustag des Heiligen zwolfbotten des jahres als man zelt von Cristi geburt vierezehenhundert
viertzig und nun jare
und des zu urkunde ſo han ich min eygen Ingeſigel offentlich gehenckt an diſen brieff der geben | iſt uff fritag nechſt vor ſant Matheustag des heiligen zwolffbotten des Jares als man zalt von Criſti geburt vierzehenhundert | viertzig vnd Nun Jare
 
Ich bin mir nicht sicher, ob der Name als Eberhart Burger, zu Basel oder nicht doch eher als ?? Eberhart, Bürger zu Basel zu lesen ist. Ich favorisiere fast letztere Lesart. Die Unsicherheit besteht in dem vlln Soll das ein Ullin Eberhart sein?
 
@El Quijo
vielen Dank! Ja, beim Beschreibstoff habe ich mich vertan... Ich tendiere eher zu Papier, dies könnt auch ein Hinweis darauf sein, dass es Eberhart, Bürger zu Basel heißt, da Papier zur damaligen Zeit relativ günstig war. Andererseits ist die Schrift sehr gut erhalten, was fürs Pergament und gegen das Papier spricht.
Leider ist die Textur nicht zuerkennen
 
Was den Kontext betrifft:
Eine Möglichkeit wäre der "Alte Zürichkrieg", als Ende findet sich zwar offiziell 1446, aber die Friedensverhandlungen dauerten bis 1450

Eindeutig (mit Blick auf die Jahreszahl 1449) zu identifizieren sind folgende drei Herren:
  • hochgeborn fürsten hertzog Albrechten von Osterrich -- Herzog Albrecht (VI.) von Österreich (gest. 1463)

  • Fürsten Herrn Friedrichn Bischoffen zu Basel -- Friedrich zu Rhein (gest. 1451), Fürstbischof von Basel

  • Herrn Jacoben marggrafen zu Baden -- Markgraf Jakob (I.) von Baden (gest. 1453), Graf von Sponheim (Spanhemm?)
 
Zuletzt bearbeitet:
von Osterrich etc.
im rechten insonderheit
im rechten insunderheit
zu Osterrich und Steir zu
zu Osterrich ze Steir etc.
gemachtet solichr immer zu spruche und vorderunge wie sich die bis-
gemachet solicher immer zuspruche vnd vorderunge wie sich die biß
genezlich gesezt habe
genczlich geseczt habe
(Weiter unten noch einmal "genczlich"; ich lese auch "Herczog","Herczogen", "vierczig", "vierczehenhundert")
[qutoe]wann ich dis benant recht[/quote]
wann ich das benant recht
sieht aus wie "dhems", würde ich aber dheins (= keines) lesen.
getrwlich
 
Andererseits ist die Schrift sehr gut erhalten, was fürs Pergament und gegen das Papier spricht.
Nicht unbedingt. Vor dem Aufkommen des Industriepapiers vor 1850 sind Papiere eigentlich recht gut erhalten. Es sind v.a. Papiere zwischen 1850 und 1950, deren Erhaltung archivalisch problematisch ist + Zeitungspapier.
 
Zurück
Oben