Was für ein Orden/Abzeichen ist das?

grenadier

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Kürzlich habe ich die Orden und Abzeichen im Besitz meines Schwiegeropas für ihn gesichtet und mit Beschriftungszetteln versehen.

Ein Abzeichen konnte ich nicht sicher identifizieren, weshalb ich mal hier nachfrage. Laut den Berichten von ihm handelt es sich um ein Mutterkreuz. Vermutlich wurde es um 1940 verliehen. Es ist aber auch denkbar, dass es 10 Jahre jünger oder älter ist. Die Verwandtschaft, von der es stammt, war auch als Krankenschwester tätig, von daher könnte es auch etwas mit dem medizinischen Bereich zu tun haben.

Unter Mutterkreuz und sämtlichen Beschreibungsformen der äußerlichen Erscheinung (Tatzenkreuz, rot auf weißem Grund, usw.) und dem vorhandenen Hintergrundwissen konnte ich im Internet nichts dazu finden.

Kann mir vielleicht jemand helfen und die Frage beantworten:
Um was für ein Abzeichen es sich hierbei handelt?

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Guter Hinweis, darauf bin ich noch nicht gekommen.
Das passt was den Wohn- und Arbeitsort der betroffenen Person betrifft.

Stellt sich trotzdem die Frage: Was ist das für ein Abzeichen?
 
Also ein Mutterkreuz ist das definitiv nicht. Das Mutterkreuz war ein lila/violettes Tatzenkreuz mit einem weiß emaillierten Hakenkreuz im Strahlenkranz in der Mitte. Sepiola ist wohl tatsächlich dicht dran mit dem Dresdener Wappen.
 
Also ein Mutterkreuz ist das definitiv nicht. Das Mutterkreuz war ein lila/violettes Tatzenkreuz mit einem weiß emaillierten Hakenkreuz im Strahlenkranz in der Mitte. Sepiola ist wohl tatsächlich dicht dran mit dem Dresdener Wappen.
Ich will keineswegs dafür sprechen, was das war. Aber eine Swastika kann man auch überdecken (was hier nicht der Fall sein muss). Ich war mal auf einem westfälischen Gestüt eingeladen, die Besitzer gut-katholisch. Die hatten während des Dritten Reichs (natürlich auch davor und danach) mehrere Zuchtpreise für ihre Pferde erhalten und die waren auch alle ausgestellt. Nur waren die halt während der zwölf Jahre (zumindest in einem Teil) mit dem Hakenkreuz versehen, dass dann aber von den Empfängern mit irgendwelchen Bildern überarbeitet wurde. (Vielleicht erst nach 1945, aber - deshalb betonte ich das westfälisch, gut-katholisch - es ist durchaus denkbar, dass im westfälisch-katholischen Milieu das Hakenkreuz bereits vor 1945 eher unbeliebt war, und daher überdeckt wurde.)
 
Sieht ähnlich aus wie die Hanseatenkreuze.
Ich würde allerdings zuerst bei den Karnevalsorden suchen. Beispiele
DD gehört allerdings nicht zu den traditionellen Karnevalshochburgen und wir wissen ja bereits, dass es das DDer Stadtwappen trägt und die ursprüngliche Besitzerin einen Bezug zu DD hatte.
Um noch mal meine Idee weiterzuverfolgen (oder auszuschließen): Wie eng ist das Wappen mit dem Kreuz verbunden? Ich will von den Fotos her nicht zu weit schließen, aber für mich könnte das Wappen wirklich nachträglich aufgebrqcht sein. Ich räume aber ein, dass ich vielleicht etwas sehe, was nicht da ist, weil sich da eine fixe Idee in meinem Schädel eingenistet hat.
 
Hätte eine Frage zur Schildform.
Sieht aus wie ein Kartuschen - Schild aus der Zeit der deutschen Renaissance 1595. Oder?

Mir scheint dieses Wappen draufgelegt zu sein.
Darunter ist etwas, nur was?

Habe auch keine Übereinstimmung mit dem Bär in sächsischen Stadtwappen oder auch Berlin gefunden.
 
Ein rotes Tatzenkreuz, also ein Templerkreuz, wird auch von gewissen Freimaurerlogen verwendet.
 
Habt schon einmal vielen Dank für die zahlreichen Ideen und Überlegungen.

Ob da etwas darübergelegt wurde, werde ich in den nächsten Tagen überprüfen können. Bzw. mir das nochmal genauer anschauen können. Dann gebe ich hier Bescheid.

Eine Mitarbeiterin des Dresdner Museums, welche ich nach Sepiolas Hinweis bezüglich der Ähnlichkeit des Dresdner Stadtwappens fragte, konnte mir weitere Recherchehinweise geben, es aber auch nicht identifizieren. Sie meinte nur, dass es Ähnlichkeiten zu Abzeichen der Hilfsdienste wie z.B. DRK aus der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reichs hat.
Hinweise könnte es wohl auch in dem Buch von Wolfram Gebauer mit dem Titel "Dresdner Münzen, Medaillen, Plaketten und Abzeichen mit Bezug auf die Stadt, ihre Gebäude und Denkmale" geben. Aber in Bibliotheken kommt man ja derzeit nicht.
 
Meine Vermutung wäre:

Ein rotes Tatzenkreuz, aufgelegt auf eine weiße Scheibe, als das Symbol der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger". Hier zudem mit einem daraufliegendem Dresdner Stadtwappen als regionale Kennzeichnung (Sektion, Ortsgruppe, Ortsverband, oder wie auch immer die konkrete Regionalbezeichnung lautet).
Es könnte ein Mitgliedschaftsanstecker oder auch eine Dienst(zeit)/Treueauszeichnung sein.
 
Mit Euren weiteren Vermutungen liegt Ihr zwar in der grundsätzlich richtigen Umgebung dieses Ordens, jedoch haben diese nicht ganz ins Schwarze getroffen.

Der Verweis der Mitarbeiterin des Dresdner Museums auf das ordens-forum.de hat letzendlich geholfen. Dort wurde das gute Stück (wohl aus dem Jahre um 1920) identifiziert als:

Abzeichen der Städtischen Schwesterschaft Dresden

Damit ist das Rätsel gelöst und mein Schwiegeropa freut sich.
Eine Veränderung des Ordens ist damit auch auzuschließen.
In dem Thread im Ordensforum werden auch noch andere Abbildungen und Varianten des Abzeichens gezeigt, sowie auch die Trageweise dargestellt. Hier im Folgenden noch ein Bild dazu:

Dresden - Krankenschwester 02.jpg
 
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