Familienforschung "Kirner"

Gibt es bei Ihnen im Ort ebenfalls "Kirner"-Namensträger

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  • Nein, mir nicht bekannt - aber möglich

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  • Nein, sicher nicht

    Stimmen: 1 50,0%

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Erich

Aktives Mitglied
Wie ich schon in einem früheren Beitrag angedeutet habe, beschäftige ich mich mit dem Namen "Kirner", der sich auch in anderer Form z.B. in "Kirnberg(er)" findet.

Neben der örtlichen Beziehung zu einem Ort "Kirn" in Rheinland-Pfalz (und seiner Brauerei) gibt es mehrere "Cluster" dieses Namens.
Ein Schwerpunkt liegt im Schwarzwald.
Im "Oberland" - also der Region zwischen Inn und Lech - findet sich der Name vor allem in "Tagesmarschentfernung" entlang der mittelalterlichen Salzstraße sowie der Flößerwege. In einzelnen Orten hält sich der Name über Jahrhunderte, in benachbarten Ortschaften kommt er oft nur vereinzelt oder gar nicht vor.
Da die Kirner in den Matrikeln früher generell als "vagi" - also Wanderarbeiter - bezeichnet wurden, und sich die Taufeinträge von Kindern auch aus der Kleinfamilie im Umkreis verteilen, deutet diese Schwerpunktbildung m.E. auf eine relativ junge Verbreitung entlang dieser Verkehrswege hin.

Meine erste Bitte:
Wer zufällig auf den Namen Kirner - auch in den Abwandlungen "K(h)ürner" oder "K(h)urner" stößt, möge mir das und die Fundstelle (bevorzugt Link, ggf. mit Jahresangabe) bitte via pm mitteilen.
Es geht darum, einen Überblick über die regionale Verbreitung des Namens zu finden.


Die ersten Namensnennungen zum Ende des 30-jährigen Krieges finden sich im Oberland im Bereich der alten Klöster Tegernsee, Bernried und Dießen (anfänglich auch noch als "Khürner" oder "Kürner" geschrieben).
Möglicherweise sind die Vorfahren "Oberland-Kirner" im Zuge des Krieges vom Schwarzwald nach Südbayern "gespült" worden. Darauf könnten auch die ungebrochenen "Namenstraditionen" (d.h. die innerhalb der Familie zwischen den Generationen weiter gegeben Vornamen) hindeuten, die in beiden Regionen nahezu identisch sind.

(Spätere) "Namenszentren" sind u.a. das Umfeld von Benediktbeuern, Beuerberg und Dietramszell oder München); vorher sind auch in den älteren Kirchenmatrikeln keine "Kirner" auffindbar, dafür aber ähnliche Namen wie "Kirnberger" oder "Krinner", die offenbar nicht in einer Beziehung zu den "Kirner" stehen.
Ich vermute daraus, dass sich die Kirner ursprünglich als Handwerker (beim Um-/Wiederaufbau nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges) betätigt haben, z.B. als Maurer (auch diese Berufsbezeichnung findet sich öfter), aber auch als Hilfskräfte (Gesinde) in der Landwirtschaft.
Mit der Säkularisation geht einerseits die Niederlassung als Siedler in neu besiedelten "Kolonien" einher, andererseits aber mit der beginnenden Industrialisierung insbesondere in den oberbayrischen Kohlerevieren auch eine Entwicklung zum Arbeitnehmer (Proletarisierung).

Daraus könnte sich eine nette Forschungsarbeit über die gesellschaftliche Entwicklung am Beispiel der Kirner-Sippe entwickeln.

Eine zweite Bitte an die Linguisten unter uns:
In den Matrikeln stoße ich öfter und vielfach örtlich begrenzt auf den Namen "Kiener". Das mag eine Fehlinterpretation der Schreibweise sein - so wie ich anfänglich durch Namen wie "Birner" oder "Hirner" irritiert wurde.
Könnte es sich aber tatsächlich um eine Variante des Namens handeln (Stichwort: neuhochdeutsche Diphthongierung).
 
Es geht darum, einen Überblick über die regionale Verbreitung des Namens zu finden.
Der ist z. B. hier zu finden:
Kirner (Familienname) – GenWiki
Namensverteilung & Namensbedeutung - Ancestry.de


In den Matrikeln stoße ich öfter und vielfach örtlich begrenzt auf den Namen "Kiener". Das mag eine Fehlinterpretation der Schreibweise sein - so wie ich anfänglich durch Namen wie "Birner" oder "Hirner" irritiert wurde.
Könnte es sich aber tatsächlich um eine Variante des Namens handeln (Stichwort: neuhochdeutsche Diphthongierung).

Einen Zusammenhang mit der neuhochdeutschen Diphthongierung sehe ich nicht. Die macht aus langem i ein ei (zît > Zeit, mîn > mein, wîl > weil usw.). Im Alemannischen, wie es z. B. in der Schwiz gesprochen wird, hat sich der Langvokal bis heute gehalten, ben

Einen Anhaltspunkt für einen hartnäckigen Lese- oder Schreibfehler in den Matrikeln würde ich nur dann sehen, wenn sich tatsächlich beide Varianten in ein und derselben Familie nachweisen ließen. Also beispielsweise ein Alois Kiener sich als Bruder eines Barthel Kirner entpuppen würde.
 
Grundlage beider Seiten sind 717 Einträge, die sich nach dem zweiten Link auf Telefonbucheinträge beziehen, nach dem ersten Link auf das Jahr 2002; beide Seiten (die zweite Seite entspricht der zweiten Karte auf der ersten Seite in einer andersfarbigen Darstellung) geben nur den aktuellen Stand auf "Kreisebene" zu einem unbestimmten Zeitpunkt in diesem Jahr wieder - Aussterben, Wegzug oder "Abheirat" sind nicht erfasst. Dazu fehlt eine ortsgenaue Angabe, denn, wie ich schon schrieb, z.T. finden sich regelrechte "Cluster" in einem Ort, und in der Nachbargemeinde herrscht auch über die Jahrhunderte hin totale "Ebbe", nüscht, niente, - und eine Personalisierung bzw. Konkretisierung (wie das in der genealogischen Forschung zur Erkennung von Zusammenhängen nötig ist) sind vor allem aufgrund dieser pauschalen Angabe nicht möglich.
Insbesondere kann ich bei der Verteilung auf Landkreise nicht gezielt die infrage kommenden Ortsmatrikel "ansteuern".
Einen Zusammenhang mit der neuhochdeutschen Diphthongierung sehe ich nicht. Die macht aus langem i ein ei (zît > Zeit, mîn > mein, wîl > weil usw.). Im Alemannischen, wie es z. B. in der Schwiz gesprochen wird, hat sich der Langvokal bis heute gehalten, ben

Einen Anhaltspunkt für einen hartnäckigen Lese- oder Schreibfehler in den Matrikeln würde ich nur dann sehen, wenn sich tatsächlich beide Varianten in ein und derselben Familie nachweisen ließen. Also beispielsweise ein Alois Kiener sich als Bruder eines Barthel Kirner entpuppen würde.
hier "klick" sind z.B. Kürner, Kirner und Kierner innerhalb einer Familie über mehrere Generationen erfasst und mit Quellenangaben dokumentiert - erstaunlich, dass drei unterschiedliche Schreibweisen innerhalb einer Pfarrei in den Matrikeln vorkommen und sich dann auch noch halten können;
 
Zuletzt bearbeitet:

beide Seiten geben nur den aktuellen Stand zu einem unbestimmten Zeitpunkt wieder
Wir haben doch immerhin eine Jahresangabe, es handelt sich um den Stand von 2002.

Mit punktuellen Meldungen über Einzelpersonen wird sich ein besserer Überblick über die regionale Verbreitung wohl kaum erzielen lassen, oder habe ich Dein Anliegen nicht richtig verstanden?


hier "klick" sind z.B. Kürner, Kirner und Kierner innerhalb einer Familie über mehrere Generationen erfasst
Einen "Kiener" gibt es hier allerdings nicht. Ich bezog mich auf Deine Frage nach den Kieners.
 
Mit punktuellen Meldungen über Einzelpersonen wird sich ein besserer Überblick über die regionale Verbreitung wohl kaum erzielen lassen, oder habe ich Dein Anliegen nicht richtig verstanden?
punktuelle Meldungen erlauben eine gezielte Suche z.B. in den örtlichen Matrikeln,
je mehr konkrete Hinweise in einem Ort, desto besser die Erfolgsaussichten bei der Matrikel-Auswertung (und umgekehrt - wenn es im Umfeld wenig bis keinerlei Hinweise gibt kann ich mir die Matrikel-Auswertung dort zurückstellen);
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen "Kiener" gibt es hier allerdings nicht. Ich bezog mich auf Deine Frage nach den Kieners.
K(h)iener oder Kirner?

Register M 5246 DFG-Viewer: Titel: Register zu 5245 (Taufen 1762-1802) schreibt überall "Kiener" - kann auch fehlerhaft sein;

im Originalband M 5245 / Taufen 1762 bis 1802 / dazu dann die entsprechenden Eintragungen
DFG-Viewer: Titel: Taufen Agatha ist eindeutig vom Josephus Kiener
DFG-Viewer: Titel: Taufen unten links ist für mich dann zweifelhaft, Catharina vom Josephus kann z.B. auch Krinner heißen
DFG-Viewer: Titel: Taufen Josephus ist eindeutig wieder vom Josephus Kiener und seiner Maria Obermayr
DFG-Viewer: Titel: Taufen bei der illeg. Maria von der Maria Elisabeth Kienerin tät ich auch ned zweifeln
DFG-Viewer: Titel: Taufen bei der Maria (rechts) vom Nicolaus zweifelt ich wieder an mir
DFG-Viewer: Titel: Taufen die Anna (rechts) vom Nicolaus ist eindeutig Kiener
DFG-Viewer: Titel: Taufen auch die Elisabetha illeg. ist wieder eindeutig Kiener(in)
DFG-Viewer: Titel: Taufen der Franziskus (links) vom Nicolaus ist auch wieder Kiener, genauso wie hier
DFG-Viewer: Titel: Taufen die Rosina (links) vom Nicolaus Kiener,
DFG-Viewer: Titel: Taufen die Maria (rechts) vom Nicolaus und seiner Anna Lechnerin,
DFG-Viewer: Titel: Taufen und hier rechts eine "Anonyma" von den beiden ... heißt des jetzt wirkllich Kiener?
Bei der Catharina DFG-Viewer: Titel: Taufen links vom Michael komm ich auch wieder ins hadern,
die Elisabetha DFG-Viewer: Titel: Taufen links vom gleichen Michael macht mich nicht glücklicher
die Anna DFG-Viewer: Titel: Taufen rechts aus dem gleichen Stall ist für mich immer noch unglücklich zu lesen.
...
 
Dann gibts DFG-Viewer: Titel: Taufen links im Dezember 1792 was vom Nicolaus was mich am "Kiener" zweifeln lässt,
DFG-Viewer: Titel: Taufen links hat auch wieder der Nicolaus, Colonist in der Au mit seiner Anna Lechnerin zugeschlagen,
DFG-Viewer: Titel: Taufen links zeigt die Maria vom Michael Kiener - der letztere Name ist leicht zu lesen, aber warum schreiben die dann in der linken Spalte so schwer enzifferbares Zeugs?
DFG-Viewer: Titel: Taufen rechts unten mit der Therese die gleiche Kombination und dem Michael, bloß hoaßad a jezt Kienner oder Kierner, gleich die nächste Seite
DFG-Viewer: Titel: Taufen oben links dann wieder Anonymus von Nicolaus und seiner Lechnerin,
DFG-Viewer: Titel: Taufen de zwoa hamm dann rechts a no eine Barbara
worauf auf der nächsten Seite DFG-Viewer: Titel: Taufen der Michi mit seiner Elisabetha gleich auch eine Barbara hat,
und den Abschluss im Wettbewerb bildet dann DFG-Viewer: Titel: Taufen der Nicolaus mit einer Katharina.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
M 5248 Mischband 1817 - 1835
Taufen
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 40 Anna von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 121 Georg von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 141 Lorenz von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 134 Sebasitan von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 301 von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 361 Ursula von Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband Josef vom Franz und Ursula
DFG-Viewer: Titel: Mischband Michael von Michael und Barbara
DFG-Viewer: Titel: Mischband Anna illeg. von der Maria
DFG-Viewer: Titel: Mischband Barbara von Michael und Barbara
DFG-Viewer: Titel: Mischband Maria illeg. von der Anna
DFG-Viewer: Titel: Mischband Michael von Michael und Barbara
DFG-Viewer: Titel: Mischband Maria von Michael und Barbara

oo
DFG-Viewer: Titel: Mischband Michael und Barbara woa

+
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 21 Benedikt
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 136 Lorenz
DFG-Viewer: Titel: Mischband lfd. Nr. 149 Agnes
DFG-Viewer: Titel: Mischband Franz
DFG-Viewer: Titel: Mischband Michael
DFG-Viewer: Titel: Mischband Rosina
DFG-Viewer: Titel: Mischband Michael

M 5250 Mischband 1791 - 1830
DFG-Viewer: Titel: Mischband 28. Sept. 1793, rechts unten,
 
Das waren Einträge aus Pang - nebenan in Bruckmühl dann gar nichts, und in Au / Bad Feilnbach (auf der gegenüberliegenden Moorseite) "Kirner'ts"eindeutig wieder ganz gewaltig ...
 
Meine erste Bitte:
Wer zufällig auf den Namen Kirner - auch in den Abwandlungen "K(h)ürner" oder "K(h)urner" stößt, möge mir das und die Fundstelle (bevorzugt Link, ggf. mit Jahresangabe) bitte via pm mitteilen.
Es geht darum, einen Überblick über die regionale Verbreitung des Namens zu finden.

Mit punktuellen Meldungen über Einzelpersonen wird sich ein besserer Überblick über die regionale Verbreitung wohl kaum erzielen lassen, oder habe ich Dein Anliegen nicht richtig verstanden?

Ich meine auch, so via Geschichtsforum und einzelnen Mitteilungen wird das womöglich Jahre, etliche Jahre dauern und nur auf zufälligen Mitteilungen einzelner Mitglieder des GF beruhen. Einen Überblick wirst Du so wohl kaum erreichen.
 
Ich meine auch, so via Geschichtsforum und einzelnen Mitteilungen wird das womöglich Jahre, etliche Jahre dauern und nur auf zufälligen Mitteilungen einzelner Mitglieder des GF beruhen. Einen Überblick wirst Du so wohl kaum erreichen.
kommt auf die Zahl der Rückmeldungen an - je mehr Rückmeldungen, desto leichter wird es für mich; ohne solche Rückmeldungen müsste ich mich ziellos durch tausende von Matrikeleinträgen wühlen, und das dauert so lange, dass ich das Ende nicht mehr erleben würde
Ich habe jetzt 45 Links angeklickt und 45 Fehlermeldungen erhalten.
Kommt jemand außer mir auf die verlinkten Seiten?
möglicherweise spinnt die Technik:

Wer sich die etwas umständlichere Mühe machen will - die Matrikel von Rosenheim-Pang sind hier
Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising - Tektonik (erzbistum-muenchen.de) und dann nach der Pfarrei (konkret: "Pang") schauen.
Wenn die links funzen, dann sind aus der Pfarrei
Mischbände hier Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising - Tektonik (erzbistum-muenchen.de)
Taufbücher hier Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising - Tektonik (erzbistum-muenchen.de) und
Sponsalien hier Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising - Tektonik (erzbistum-muenchen.de)
Ansonsten muss man die Pfarrei direkt ansteuern, dann den Unterordner "Pfarramtsverwaltung" anklicken - möglicherweise kombiniert mit "Seelsorge" und dann erst den Unterordner - und dort öffnen sich dann die einzelnen Matrikelarten.
Beim klick in die einzelnen Ordner nach Register sehen und einfach alphabetisch suchen - oder die oben genannte Matrikel-Nummer (z.B. M 5248 Mischband 1817 - 1835) gezielt ansteuern und dann nach der näheren Beschreibung hinter dem o.g. Link sehen, z.B. einer laufenden Nummer ...
oo steht für Sponsalien
+ für Sterbebücher
 
Zuletzt bearbeitet:
im Originalband M 5245 / Taufen 1762 bis 1802 / dazu dann die entsprechenden Eintragungen
DFG-Viewer: Titel: Taufen Agatha ist eindeutig vom Josephus Kiener
DFG-Viewer: Titel: Taufen unten links ist für mich dann zweifelhaft, Catharina vom Josephus kann z.B. auch Krinner heißen
DFG-Viewer: Titel: Taufen Josephus ist eindeutig wieder vom Josephus Kiener und seiner Maria Obermayr
Das sind immer dieselben Eltern, auch bei Catharina ist in der Taufpatenspalte eindeutig Kiener zu lesen.
Ich sehe da keinen Anhaltspunkt, dass die Familie ihren Namen geändert haben könnte.

EDIT: Mal schauen, ob der Link funktioniert:
DFG-Viewer: Titel: Taufen
 
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