Guanchen

Welche Quelle berichtet, dass die Beratungen "am Benesmen" stattfanden?
Habs von Wiki
"In der materiellen Ordnung in Benesmen wurden in Tagoror (Treffpunkte) abgehalten, in denen das Land und die Gebiete der Landwirtschaft, des Hutens und der Fischerei sowie des Viehs und der Schwarme verteilt wurden, und die Aufgaben wurden den verschiedenen Mitgliedsgesellschaften zugewiesen, die im beginnenden Jahr ubernommen wurden an diesem Tag."

Und es findet sich auf dem Land,für öffentliche Plätze als Djemaa wieder was auf arabisch Versammlung bedeutet während es im Orient als Bazaar bezeichnet wird.
 
Und Wiki hat keine Quelle, die einzige Referenz ist ein Zeitungsbericht von 2008 über ein neues Volksfest mit dem alten Namen Beñesmen.

"Para el historiador y médico Juan Bethencourt Alfonso el Beñesmer era la asamblea legislativa de la sociedad guanche, constituida por lo que él denomina «Gran Tagoro» y por el «Cuerpo de Chaureros», instituciones formadas por los nobles de cada reino. Sus atribuciones eran extensas, indicando el autor que «fiscalizaba, reglamentaba y legislaba sobre cuanto tenía relación con la vida de un pueblo bajo el régimen socialista comunista», siendo celebradas estas Cortes durante nueve días en la tercera decena de abril, segunda de agosto y tercera de diciembre."
Juan Bethencourt Alfonso(1992). Historia del Pueblo Guanche: Etnografía y organización socio-política (2ª edición). San Cristóbal de La Laguna: Francisco Lemus Editor

Unterstrich von mir
 
"Para el historiador y médico Juan Bethencourt Alfonso el Beñesmer era la asamblea legislativa de la sociedad guanche, constituida por lo que él denomina «Gran Tagoro» y por el «Cuerpo de Chaureros», instituciones formadas por los nobles de cada reino. Sus atribuciones eran extensas, indicando el autor que «fiscalizaba, reglamentaba y legislaba sobre cuanto tenía relación con la vida de un pueblo bajo el régimen socialista comunista», siendo celebradas estas Cortes durante nueve días en la tercera decena de abril, segunda de agosto y tercera de diciembre."
Juan Bethencourt Alfonso(1992). Historia del Pueblo Guanche: Etnografía y organización socio-política (2ª edición). San Cristóbal de La Laguna: Francisco Lemus Editor

Unterstrich von mir
Das ist weder der von Dir zitierte noch der von Dir verlinkte Wiki-Artikel.
Und Bethencourt Alfonso (1847 - 1913) ist auch keine Quelle.
 
Ja ,die sind wohl auch zu der Annahme gekommen das man sich dort zu den Festlichkeiten getroffen hat ,zwecks Abbsprachen.

Man hätte ja auch die religiösen Stätten für die Ernennung des Königs nehmen können stattdessen hat man einen seperaten Ort genommen ,da wohl Unterschieden wurde zwischen weltlichen und himmlischen Angelegenheiten.
Das wird auch deutliche an dem Synonym von Tagoror ,es gibt nämlich fürs Vieh ähnlich klingende Bezeichnungen die einen runden offenen Stall bedeuten.
 
Das du den Historiker Juan Bethencourt Alfonso nicht als Quelle deutest verstehe ich nicht gänzlich, da er doch in einer Zeit lebte ,wo noch einige Hirten weit abgelegen von den Zentren ,ihre alten Bräuche pflegten und er sie wahrscheinlich befragen konnte.
 
Das du den Historiker Juan Bethencourt Alfonso nicht als Quelle deutest verstehe ich nicht gänzlich, da er doch in einer Zeit lebte ,wo noch einige Hirten weit abgelegen von den Zentren ,ihre alten Bräuche pflegten und er sie wahrscheinlich befragen konnte.

Was gibt es da nicht zu verstehen? Der letzte Guanarteme unterwarf sich 1482 den Spaniern. Damit hatte sich die Institution der Adeligenversammlung erledigt. Der Mediziner und Hobby-Historiker Bethencourt Alfonso lebte 400 Jahre später und kann definitiv keine Quelle für das 15. Jahrhundert sein. Falls er Quellen zur Verfügung gehabt haben sollen, die 400 Jahre zurückreichen, ist die Frage zu stellen: Welche Quellen sind das, und was genau berichten diese?
 
Mich würde ja interessieren, ob Juan de Bethencourt Alfonso (1847 -1913) nur zufällig so heißt oder ob es ggf. eine verwandtschaftliche Beziehung zum Eroberer Jean de Béthencourt (1362 - 1425) gibt.

Das du den Historiker Juan Bethencourt Alfonso nicht als Quelle deutest verstehe ich nicht gänzlich, da er doch in einer Zeit lebte ,wo noch einige Hirten weit abgelegen von den Zentren ,ihre alten Bräuche pflegten und er sie wahrscheinlich befragen konnte.
Eine Quelle ist ein Zeitzeugnis. Wenn man diesen Historiker als Quelle heranzieht, dann sicher nicht für das Leben der Guanchen, sondern für Geistesgeschichte des 19. Jhdts.
 
Was gibt es da nicht zu verstehen? Der letzte Guanarteme unterwarf sich 1482 den Spaniern. Damit hatte sich die Institution der Adeligenversammlung erledigt. Der Mediziner und Hobby-Historiker Bethencourt Alfonso lebte 400 Jahre später und kann definitiv keine Quelle für das 15. Jahrhundert sein. Falls er Quellen zur Verfügung gehabt haben sollen, die 400 Jahre zurückreichen, ist die Frage zu stellen: Welche Quellen sind das, und was genau berichten diese?
Der letzte Mencey/Guanarteme wurde tatsächlich Jahrzehnte später unter einigen zurückgezogenen gewählt ;Ichasagua hatte zwar noch einen Sohn aber eine Wahl kam wohl nicht mehr zustande.

Eine Quelle ist ein Zeitzeugnis. Wenn man diesen Historiker als Quelle heranzieht, dann sicher nicht für das Leben der Guanchen, sondern für Geistesgeschichte des 19. Jhdts.
Das ist mir schon klar ,wenn der Bethencourt jedoch noch Leute antraf die Beñesmen traditionel feierten ,immerhin gibt es ja noch die Sportarten die man zu diesem Fest austrug,sowie einige Tänze,wäre es möglich das er über die Zusammentreffen vom Tagoror erfuhr.

Fakt ist diese Tagoros sind archäologisch erhalten,die Frage ist ob sie neben der Wahl ihres Oberhauptes ,diesen Platz nicht anderweitig nutzen für Legeslative ,Ehen und bei den Festen.
 
ich würde ja interessieren, ob Juan de Bethencourt Alfonso (1847 -1913) nur zufällig so heißt oder ob es ggf. eine verwandtschaftliche Beziehung zum Eroberer Jean de Béthencourt (1362 - 1425) gibt.
Sein Neffe Maciot hat die Tochter von Guadarfia Prinzessin Teguise geehelicht "...King Guadarfia and his wife, Queen (Aniaqa, no documentation found), had two children, Princess Teguise and Prince Guillen. After Lanzarote was conquered by Jean IV de Bethencourt, Princess Teguise was given in marriage to Maciot de Bethencourt, who was a one of the conquerors of Lanzarote...." Wiki biografie maria de Bethencourt

Der Sohn von Jean de Bethencourt wurde in Sevilla(wohin viele Guanche verschleppt wurden )geboren und wird als illegetim angegeben was auf die Inquisition beruht.Ohne eine gesicherte Quelle, kam auch hier von einer Ehe zwischen den Normannen und einer Kanarierin ausgehen.
 
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Béthencourt ist heute noch ein sehr häufiger Nachname auf den Kanaren, weitaus mehr als in der Normandie bzw. in der Picardie bzw. dem Mündungsgebiet der Somme.

Natürlich sind alle diese Béthencourts Abkömmlinge der normannisch-stämmigen Eroberer, aber angeblich nicht direkt des Eroberers Jean de Béthencourt, sondern die seiner Neffen, v.a. Maciot de Béthencourts. Ich habe vor 30 Jahren auf La Palma mal einen rotblonden hünenhaften, irisch aussehenden Kellner auf französisch angesprochen, der dann nur lachte und mir auf spanisch seine Genealogie erläuterte, stolz wie alle Béthencourts und Betancurs, auch die auf Madeira und den Azoren...
 
Béthencourt ist heute noch ein sehr häufiger Nachname auf den Kanaren, weitaus mehr als in der Normandie bzw. in der Picardie bzw. dem Mündungsgebiet der Somme.


Der Name hat sich auch mittlerweile in Lateinamerika verbreitet, sei es in der Originalversion bzw. in der hispanisierten Version. Ein bekanntes Beispiel dürfte die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt sein, die jahrelang Gefangene der kolumbianische Guerilla FARC war.

Zu anderen bekannten Namensträgern siehe hier: Bethencourt - Wikipedia, la enciclopedia libre
 
Die Kanaren waren ein zwischenstopp der Eroberung ,der "Neuen Welt" und de Bethencourts Nachfahren gelangten so nach Lateinamerika.

"Luis de Guadafrá war mit Aniagua verheiratet, die auf den Namen María getauft wurde. Sie hatten zwei Kinder, Teguise (nach der Taufe Luisa Guadarfra) und Guillen Guadarfra. Teguise heiratete Maciot de Béthencourt, einen Verwandten von Jean de Béthencourt der später Gouverneur der Inseln wurde. Die Stadt Teguise wurde nach ihr benannt. Von ihnen stammen alle kanarischen, portugiesischen und lateinamerikanischen Bethenencourts und Perdomos ab. Die Nachkommen von Guillen Guadarfra heirateten in die Familien Herrera und Saavedra ein. Er war daher einer der Vorfahren der Herren, Grafen und Markgrafen von Lanzarote.[8] "
 
Die Kanaren waren ein zwischenstopp der Eroberung ,der "Neuen Welt" und de Bethencourts Nachfahren gelangten so nach Lateinamerika.

"Luis de Guadafrá war mit Aniagua verheiratet, die auf den Namen María getauft wurde. Sie hatten zwei Kinder, Teguise (nach der Taufe Luisa Guadarfra) und Guillen Guadarfra. Teguise heiratete Maciot de Béthencourt, einen Verwandten von Jean de Béthencourt der später Gouverneur der Inseln wurde. Die Stadt Teguise wurde nach ihr benannt. Von ihnen stammen alle kanarischen, portugiesischen und lateinamerikanischen Bethenencourts und Perdomos ab. Die Nachkommen von Guillen Guadarfra heirateten in die Familien Herrera und Saavedra ein. Er war daher einer der Vorfahren der Herren, Grafen und Markgrafen von Lanzarote.[8] "
Halte ich für Unsinn. Die Aussage an sich kaum sinnvoll überprüfbar. Der Vater von Ingrid Bethancourt war französischstämmig. Somit ist der Name sich direkt aus Frankreich und nicht über den kanarischen Umweg gekommen. Und wer wollte das für alle Bethancourts in Lateinamerika behaupten? Bethancourts, deren Familien vor 1812 in Amerika nachzuweisen sind und deren Schreibweise am besten in Betencur/Betancur o.ä. hispanisiert ist, können vielleicht einen solchen Anspruch erheben. Der Verfasser des Textes, auf den sich Wikipedia hier beruft, ist ein Werbetexter (ob er eine geschichtswissenschaftliche oder sonstige kulturwissenschaftlicher Ausbildung genossen - viele Geisteswissenschaftler arbeiten als Werbetexter - lässt sich nicht herausfinden). Almogaren ist ein Magazin interessierter Laien, dessen Belegfähigkeit wohl als „Mittel“ einzustufen ist.
 
Der Vater von Ingrid Bethancourt war französischstämmig.

Laut der spanischen Wiki ist Gabriel Bethancourt französisch- und spanischstämmig und seine Familie hat sich vor etwa 300 Jahren in Medellín (Kolumbien) angesiedelt.

Gabriel Betancourt Mejía - Wikipedia, la enciclopedia libre

Falls er wirklich von den kanarischen Bethancourts abstammen sollte, könnte man das so verstehen, dass seine spanisch-(kanarischen) Vorfahren wiederum von französischen Vorfahren abstammen.

In Frankreich selber ist Bethencourt oder Bethancourt kein allzu häufiger Nachname. Von 1890 bis 1990 gab es nur 816 Geburten bei Bethencourt, in der Variante Bethancourt weitaus weniger.

BETHENCOURT : popularité du nom BETHENCOURT, généalogie des BETHENCOURT

Es ist eigentlich erstaunlich, dass dieser Familienname sich so stark auf den Kanaren und Lateinamerika verbreiten konnte.
 
Das liegt wohl daran das es keinen Nachnamen bei den Einheimischen gab und bei der Taufe von ganz Lanzarote hat der Stamm von Guadafra einfach m.E den Nachnamen ihres neuen "König" übernommen.

Auch auf dem Festland gab es keine Nachnamen und man hat dann bei Einführungen der Registrierungen pragmatisch auf das französiche Kürzel Bou... folgend einfach eine Eigenschaft ,in der lokal Sprache angehängt.
 
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