Guanchen

Dass die Menschen das Jahr beobachteten ist wohl unzweifelhaft. Dass du immer in irgendwelchen Linien, Spiralen und Podomorphen etc. Spuren davon sehen willst dagegen nicht.
Der Herr de Cubas hat das Beobachtet..."pintaban en unas tablas de drago i en piedras, i en paredes de las cuebas, con almagra, i rayas, ..."was ist daran zu bezweifeln.
 
Bei dem Quadrat auf dem von MFelix verlinkten Foto erhält man vielleicht 4 Jahreszeiten. Dann also 4 Quadrate die jeweils 2 Dreiecke enthalten. 4 x 2 = 8. Und daraus ergeben sich keine 12 Monate.

Die Dreiecke haben ganz sicher eine Bedeutung, aber sie ist für uns nicht zu entschlüsseln. Sie sind vor allem auf Gran Canaria in rot und weiß oder ocker dekoratives Element der Höhlenmalereien.

Wenn man will kann man darin sogar mehrere Jahreszyklen sehen andere widerum sehen in diesen gleichschenkligen Dreick ein Juego de Guanche was ich nicht nachvollziehen kann ,da ähnliche Abbildungen senkrecht an Wänden angebracht wurden.

Die Farben könnten die Jahressaison ausdrücken spricht man doch ,in nördlichen Breitengraden auch mal vom "goldenen"Herbst.
 
Was Marín de Cubas tatsächlich selbst beobachtet hat, weiß ich nicht. Er schreibt 1687 in der Vergangenheitsform (Imperfekt):

Contaban el año llamado acano por las lunas, de veinte i nuebe soles, ajustábanlo por el stío onde en la primera luna hacían nuebe días de fiestas i regocijos a el recojer sus cementeras, pintaban en unas tablas de drago i en piedras, i en paredes de las cuebas, con almagra, i rayas, i otros caracteres llamados tara, i onde los ponían tarja a modo de scudos de armas, decían que su origen era de la parte de el sur de África i también señalaban a el oriente; y según decían era mui antigua la población de yslas.”

Du solltest duch durch die Kürze des Abschnitts nicht dahingehend verwirren lassen, dass das alles zusammengehöre.
  1. Contaban el año llamado acano por las lunas, de veinte i nuebe soles, ajustábanlo por el stío onde en la primera luna hacían nuebe días de fiestas i regocijos
  2. a el recojer sus cementeras, pintaban en unas tablas de drago i en piedras, i en paredes de las cuebas, con almagra, i rayas, i otros caracteres llamados tara, i onde los ponían tarja a modo de scudos de armas,
  3. decían que su origen era de la parte de el sur de África i también señalaban a el oriente; y según decían era mui antigua la población de yslas.”
Sie zählten das Jahr und nannten die Monde von 29 Sonnen (also die Monate, die je 29 Tage dauerten) acano, sie am Sommer ausrichtend und feierten im ersten Mond ein neuntägiges Fest und freuten sich.
Als sie ihr Aussaat ernteten, malten sie auf einige Drachenbaumbretter und aud Steine und an den Höhlenwänden brachten sie mit Rötel Blitze und andere Buchstaben, die tara genannt werden wie Wappenschilde an.
Sie sagten, dass sie aus dem südlichen Afrika kämen und deuteten nach Osten. Und nachdem, was sie mitteilten, war die Besiedlung der Inseln sehr lange her (wörtlich "alt").

Ich bezweifle nicht, dass Marín de Cubas dies geschrieben hat, ja, ich bezweifle nicht einmal, dass Marín de Cubas die Wahrheit schreibt (ich würde aber auch nicht dafür eintreten). Was ich bezweifle, sind deine wöchentlich wiederkehrenden Versuche, heute Linien, morgen Spiralen, übermorgen Dreiecke und in drei Tagen Podomorphen zu Kalendern zu erklären.
 
Vielleicht wurde ich falsch verstanden ; es gibt einen Zusammenhang mit Felsgravuren/höhlenbilder und kalendarische Ereignisse und indizieren das es einen astronomischen Kult der Guanchen gab.

Wenn du daran zweifelst bist du nicht allein auch der Mathematiker wollte den Risco Caido ,das Guanchen Observatorium ,nicht den UNESCO Schutzstatus zugestehen.


"Risco Caido mit geometrischen Gravuren"

1416728468.jpg
Bild :dariovasco.com
 
Da ich hier gerade untätig herumliege, anstatt die Kultstätten zu besuchen...
Also ein wenig stöbern über datierbare Funde auf den kanarischen Inseln:

La casa aborigen del Mirador es una de las más viejas de la Isla


Dann Pablo Atoche über Lanzarote:

https://www.researchgate.net/public...the_Proto-history_of_Lanzarote_Canary_Islands

Pablo Atoche tendiert apodiktisch eher zu einer frühen Besiedlung der Inseln. Pablo Atoche ist jedoch unter den kanarischen Archäologen sehr umstritten.

Wesentlich zurückhaltender ist auf La Palma Jorge País País, und ganz konträr die am Genom forschenden Arbeitsgruppen aus La Laguna, und auch diese Arbeitsgruppe mit einer Übersichtsarbeit über die bisherigen c14-Datierungen:

https://www.researchgate.net/public...Y_OF_THE_CANARY_ISLANDS_THE_C14_AS_A_PARADIGM

Die Folgerung: es gibt keine belastbaren Daten über eine Besiedlung der Kanaren vor der Zeitenwende, und letzten Endes wird auch die bisherige Datierung der Keramik kritisch gesehen.
 
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