preußische optische telegraphenlinie

Ein kleiner Exkurs hierzu:
In der Pfalz,Rheinhessen und dem Elsass gibt es noch Überreste der napoleonisch-französischen optischen Telegraphenlinie (System Chappe) zu bestaunen,u.a erhaltene bzw. restaurierte Signaltürme bei Sprendlingen (Rhh) und Saverne
 
In der Pfalz,Rheinhessen und dem Elsass gibt es noch Überreste der napoleonisch-französischen optischen Telegraphenlinie (System Chappe) zu bestaunen,u.a erhaltene bzw. restaurierte Signaltürme bei Sprendlingen (Rhh) und Saverne
Ich fürchte, an diesen Signaltürmen ist wenig bis gar nichts original. Der Turm von Sprendlingen wurde 2014 200 m neben dem vermuteten Originalstandort neu errichtet. Von der ganzen Telegrafenlinie Metz-Mainz, die ja nur 8 Monate vom Mai 1813 bis Januar 1814 bestand, sei nur eine Seilrolle im Deutschen Museum übrig geblieben.
Diese Linie ist auch die einzige französische, die es auf ehemaligem und heutigem deutschen Boden tatsächlich gab. Die Linien Straßburg-Mainz sowie Metz-Landau wurden vermutlich nie realisiert.

Nach Allem festigt sich der Eindruck, dass es für die vermuteten Linien Metz-Landau und Straßburg-Mainz keine überzeugenden Nachweise gibt; in keinem Fall konnten Be-
lege für die Errichtung von optischen Telegraphen, wohl aber für die Aufstellung trigonometrischer Vermessungssignale herbeigeschafft werden.

Lang, W. (2002): Der Optische Telegraph im Pfälzerwald – Ein kollektiver Irrtum?
Nicht jeder "Dillegraf" war auch ein solchiger.

Der Turm in Saverne bei der Burg Hohbarr, zur Telegraphenlinie Paris-Straßburg gehörend, war bereits 1874 eine Ruine.

Dieser Luft-Telegraph war häufig bei unklarem Wetter, wie Jedermann weiss, wenn die Zeichen unsichtbar waren, nicht brauchbar, und die Erfindung des elektrischen Telegraphen veranlasste die Abtragung dieses unnütz gewordenen Instruments, dessen Ruine noch sichtbar ist.
Aus das Bergschloss Hohbarr, Dagobert Fischer, 1874

und 1913 waren es dann nur noch Grundmauern:

Die vielen Stationen wurden verlassen und zerfielen. Ihre genaue Position kann heute mit Sicherheit überhaupt nicht mehr angegeben werden. Nur wo dieselben im schützenden Walde lagen, wie bei Hohbarr ,sind noch spärliche Reste der Grundmauern zu sehen.
Die erste Telegrafenlinie in Elsass-Lothringen, nach A. Fuchs, Elsässische Monatsschrift für Geschichte und Volkskunde IV 1913, in Sundgau und Wasgenwald, Ausgabe Nr. 50, 1918, Seite 12
Aus sundgau und Wasgenwald : Feldzeitung der Armee Abteilung B Feldzeitung einer Armee Abteilung

Nichtsdestotrotz sind diese Rekonstruktionen mMn zu begrüßen und sicherlich erwähnenswert.
 
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