Ich hab glaub ich irgendwo gelesen, dass viele Delegationen nicht in den Städten, sondern in Höfen der Umgebung untergebracht waren.
Das ist durchaus gut denkbar, wenn man in Rechnung stellt, dass so viel Platz innerhalb der beiden Städte wahrscheinlich ad hoc nicht bereitzustellen war.
Mir ging es einfach nur um die Einordung des Zitats.
Der päpstliche Gesandte Chigi kam aus einer Familie, die zum päpstlichen Adel zählte und zu den größeren Familien Italiens, die in wohl teilweise in Rom ansässig waren gehörte.
Wenn man vorraussetzt, dass der Mann wahrscheinlich von Jugend auf die Verhältnisse in Rom kannte, und auch auch kirchlicher Funktionsträger dort gewöhnlich viel Zeit verbrachte, verwundern solche Einlassungen nicht.
Rom als wesentlich größere Stadt und Zentrum des katholischen Christentums, war natürlich auf Besuchermassen und auch auch hohen fürstlichen Besuch und dessen Unterhaltung und standesgemäße Verpflegung immer eingestellt.
Immerhin Rom war natürlich alljährlich das Ziel großer Pilgerströme, adliger Bildunsreisender etc. und Abgesandte der europäischen Monarchen, die Versorgt und unterhalten werden wollten, schlugen da auch regelmäßig auf.
Das jemand, der das gewohnt war, über die Verhältnisse in Münster und Osnabrück, eher mit Entsetzen reagierte, ist durchaus verständlich.
Keiner der beiden Orte war auf eine solche Veranstaltung vorbereitet oder hatte die eigentliche Infrastruktur dafür.
Die Wahl war halt stark durch den Krieg und seine Umstände bedingt.
Hätte man ohne dem, irgendwo im Heiligen Römischen Reich einen internationalen Kongress abhalten wollen, wäre man auch niemals auf diese beiden relativ kleinen Städte in der westfälischen Provinz aus Austragungsort gekommen, sondern wahrscheinlich wäre man dann in eine der relativ großen süddeutschen Städte, nach Prag, nach Köln oder in eine der Großstädte Flanderns und Brabants oder gleich irgenwo nach Reichsitalien (Mailand/Florenz) gegangen.
Jedenfalls irgednwo hin, wo es Infrastruktur gegebenen hätte.