muck
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In meinen Augen ist es nicht unwahrscheinlich, dass Bayard wirklich war, was er zu sein vorgab. Seiner Tochter Jeanne hinterließ er jedenfalls kein Erbe. Einen politischen Vorteil zog er aus seinen Taten ebenso wenig. Die einzige greifbare Belohnung, die er im Leben erhielt, war die Verwaltung des Dauphinats, was aber in die Zeit einer großen "Pestilenz" fiel, und die Steuereinnahmen waren damit nicht verbunden. Die Einkünfte auf diesem Amt (Bußgelder usw.) dürften gering gewesen sein, wenn die Wirtschaft, wie bei Epidemien üblich, am Boden lag.
Ich habe nur zwei Punkte gesehen, wo man an der Legende Bayard kratzen könnte: Die zitierte Passage bei den Funckens über das Hinrichten spanischer Arkebusiere (wobei nicht mal erwähnt wird, ob das auch wirklich geschah), und die Tatsache, dass die Mutter seiner Tochter nicht bekannt ist. In seinem Testament nennt Bayard die Mutter nicht, schreibt aber über Jeanne, als sei sie kein Bastard.
In der französischen Wikipedia wird ein mir nicht bekannter Historiker genannt, der behauptet, dass Bayard – vielleicht auf Vermittlung Königin Annes von der Bretagne – die savoyische Herzoginwitwe geheiratet hat, und Jeanne mit ihr bekam. Wenn das so war, würde er sie an ihrem Witwensitz kennengelernt haben (während seiner Zeit am Hof ihres Mannes war er hoffentlich zu jung für eine romantische Beziehung).
Ist halt eine Wertungsfrage, ob man das als Untreue gegenüber jenem Mädchen aus der Zeit in Savoyen werten würde (nach den Regeln der Minne). Vielleicht ja, vielleicht nein. Auch verheiratete Herren strebten eine solche Beziehung zu einer sozial höher gestellten verheirateten Frau an. Es war dem Ruf beider Seiten zuträglich, und sogar dem Ruf ihres Gatten.
Ich habe nur zwei Punkte gesehen, wo man an der Legende Bayard kratzen könnte: Die zitierte Passage bei den Funckens über das Hinrichten spanischer Arkebusiere (wobei nicht mal erwähnt wird, ob das auch wirklich geschah), und die Tatsache, dass die Mutter seiner Tochter nicht bekannt ist. In seinem Testament nennt Bayard die Mutter nicht, schreibt aber über Jeanne, als sei sie kein Bastard.
In der französischen Wikipedia wird ein mir nicht bekannter Historiker genannt, der behauptet, dass Bayard – vielleicht auf Vermittlung Königin Annes von der Bretagne – die savoyische Herzoginwitwe geheiratet hat, und Jeanne mit ihr bekam. Wenn das so war, würde er sie an ihrem Witwensitz kennengelernt haben (während seiner Zeit am Hof ihres Mannes war er hoffentlich zu jung für eine romantische Beziehung).
Ist halt eine Wertungsfrage, ob man das als Untreue gegenüber jenem Mädchen aus der Zeit in Savoyen werten würde (nach den Regeln der Minne). Vielleicht ja, vielleicht nein. Auch verheiratete Herren strebten eine solche Beziehung zu einer sozial höher gestellten verheirateten Frau an. Es war dem Ruf beider Seiten zuträglich, und sogar dem Ruf ihres Gatten.