Clemens64
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Skizzierst Du da nicht zwei unterschiedliche Wege des Sprachwechsels, über Veteranen und über alte Eliten? Die Veteranen werden häufig einheimische Frauen geheiratet haben, und in diesen Familien wurde dann Vulgärlatein gesprochen.Teilweise werden differenzierende sprachliche Entwicklungen in den unterschiedlichen romanischen Sprachgebieten nicht mit Substart und späterem Superstrat erklärt, sondern mit Eigenheiten des italischen Lateins, je nach Herkunft der Legionen, welche in den jeweiligen Provinzen demobilisiert wurden. Es war Politik, Veteranen Farmland in den Provinzen zu geben, um der römischen Herrschaft ein Rückgrat zu schaffen.
Der Romanisierungsprozess lief in etwa so: Zunächst lernten die Eliten Latein (sofern sie ihre Macht erhalten hatten, was aber mehrheitlich römische Politik war) und allmählich redeten immer mehr Leute das Lateinische (oder eine andere Sprache) und immer weniger die alte Volkssprache, was am Ende halt dazu führte, dass diese aufgegeben wurde.
Unter welchen Bedigungen wachsen eigentlich die Kinder und Enkel unserer Migranten mit Deutsch als Muttersprache auf? Eigentlich sollte man darüber was wissen. Meine Vermutung: in der Regel erst dann, wenn die Eltern unterschiedliche Muttersprachen haben.