Aquädukt

ja, das mit dem gefälle haben wir uns auch schon gedacht. das bestärkt mich.
die kinder bekommen verschiedene materialien und sollen versuchen wasser von punkt A nach punkt B zu bekommen. :)
ob nun ägyptisch oder römisch ist eigentlich schnurtz. die kinder sollen eigentlich nur lernen, dass es damals auch schon wasserleitungen gab. ^^
danke für die schnelle antwort.
 
Könnte man mit Legosteinen versuchen.

Die Ortschaft Vaduz (Fürstentum Lichtenstein) kommt von Aequaductus

Entwicklung:
Aequaductus
Aekvaductus
vadu t s
vadu z
Vaduz

Interessant wären auch die Abwasserkanäle aus römischer Zeit bei Trier, die man besichtigen kann.

Der berühmteste Aequaduct, der noch relativ gut erhalten ist, ist der Pont du Gard:
 

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Die Ortschaft Vaduz (Fürstentum Lichtenstein) kommt von Aequaductus.

Dass Vaduz von Aquaeductus käme, findet man auch in der Wikipedia. ich habe dabei aber so meine Zweifel, obwohl die Herleitung sich nicht so schlecht liest:

Vaduz wurde 1150 erstmals erwähnt. Der Name Vaduz ist entweder romanischen Ursprungs (avadutg = «Wasserleitung», aus lat. aquaeductus)
Was mir aber deutlich für eine Herleitung des Ortsnamens von der Wasserführrinne fehlt ist die Existenz einer solchen vor Ort. Eine Alternative, die ich nicht unbedingt für glaubwürdiger halte, bietet Wikipedia auch noch an:

oder entwickelte sich aus Valdutsch – von latein. vallis (= «Tal»), und althochd.: diutisk (= «deutsch»).
Auf der HP der Stadt selbst findet man - unter einigen Schwierigkeiten - folgende Information:
Der Name Vaduz hat seinen Ursprung in der rätoromanischen Sprache und stammt aus der Zeit, in der die Römer Herren der Provinz Rätien waren.
Das ist natürlich eine wenig hilfreiche Information.
 
Dass Vaduz von Aquaeductus käme, findet man auch in der Wikipedia. ich habe dabei aber so meine Zweifel, obwohl die Herleitung sich nicht so schlecht liest:

Was mir aber deutlich für eine Herleitung des Ortsnamens von der Wasserführrinne fehlt ist die Existenz einer solchen vor Ort. Eine Alternative, die ich nicht unbedingt für glaubwürdiger halte, bietet Wikipedia auch noch an:

Es gab eine Römerstrasse, die von Mailand nach Augsburg führte, die durch Lichtenstein ging. Die Eroberung Rätiens durch die Römer dürfte ja unbestritten sein. In den Ortschaften Nendeln und Schaan gibt es bedeutende Funde aus römischer Zeit.
Die Deutung habe ich aus dem Liechtensteiner Namenbuch, Details sind auch im Internet verfügbar, dort hat es auch Erklärungsversuche:
http://www.hvfl.li/namenbuch/
 
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Die Deutung habe ich aus dem Liechtensteiner Namenbuch, Details sind auch im Internet verfügbar, dort hat es auch Erklärungsversuche:
http://www.hvfl.li/namenbuch/

Dass Vaduz von Aquaedukt kommen kann, habe ich je längst eingeräumt:

Hm... könnte doch stimmen mit Aquaedukt > Vaduz. Jedenfalls ist 'Wasser' auf Rumantsch aua.

Dabei habe ich verschiedene Artikel der rätoromanischen Wikipedia gelesen und gezielt nach dem Wort Wasser gesucht. (Einen Wikipediaartikel aua/Wasser gibt es allerdings in der rätoromanischen Wikipedia nicht.)
Vergessen daher edit: Offensichtlich wurde hier der Begriff Aquaedukt aber nicht auf ein Bauwerk bezogen, unter dem wir eigentlich ein Aquaedukt verstehen, sondern auf einen umgeleiteten Mühlbach.

Es gab eine Römerstrasse, die von Mailand nach Augsburg führte, die durch Lichtenstein ging. Die Eroberung Rätiens durch die Römer dürfte ja unbestritten sein. In den Ortschaften Nendeln und Schaan gibt es bedeutende Funde aus römischer Zeit.

Dies mag ja alles sein. Nur reicht das nicht für eine Argumentation aus, dass Vaduz von Aquaedukt komme. Die sprachhistorische Herleitung, die ist sinnvoll und ich habe sie gestern Abend ja auch noch nachvollzogen.
 
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In Athen soll wohl jetzt ein antikes römisches Aquädukt reaktiviert werden. Ich würde sagen: Qualitativ schlagen Antike und Mittelalter unsere Schnell schnell-kapitalistische Massenproduktionsgegenwart.
 
Nachtrag zur Herleitung des Namens von Vaduz: die Südtiroler Waale leiten sich ab von dem mittelalterlichen aquale

Hinsichtlich Vaduz sind aber die belegten Toponyme einleuchtend:

Berücksichtigen muss man, dass Vaduz zum Walgau gehörte:
 
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In Athen soll wohl jetzt ein antikes römisches Aquädukt reaktiviert werden. Ich würde sagen: Qualitativ schlagen Antike und Mittelalter unsere Schnell schnell-kapitalistische Massenproduktionsgegenwart.
Als ob der "reale Sozialismus" qualitativ bessere Ergebnisse erbringen würde ...

Es ist natürlich problematisch, Begriffe wie Kapitalismus oder Planwirtschaft auf die Antike anwenden zu wollen. Aber gerade im hellenistischen Osten des Römischen Reiches wurden viele Infrastrukturprojekte nicht vom "Staat", sondern von reichen Privatpersonen (wie Herodes Atticus), also "bösen Kapitalisten", in Auftrag gegeben und finanziert.
Überhaupt waren gerade die Römer (trotz der Verwendung von Soldaten für den Straßenbau etc.) Meister darin, (zumindest nach heutigem Verständnis) "staatliche" Aufgaben an Private auszulagern. Man denke an die Eintreibung von Steuern und Zöllen durch die (oft in - privatrechtlichen - Gesellschaften organisierten) "Steuerpächter".
 
Als ob der "reale Sozialismus" qualitativ bessere Ergebnisse erbringen würde ...
Es geht doch nicht um Kapitalismus-Sozalismus-(whatsoever)-Gegensatz, sondern darum, dass heute einfach nicht mehr qualitativ produziert wird (und das hängt nun mal auch an Gewinnmaximierung, da wird an Material und Arbeit gespart). Schau dir nur mal Mercedes an. In den 80er Jahren ein international begehrtes Auto, weil es qualitativ hochwertig war. Selbst heute noch fahren Mercedes aus den 80er Jahren überall auf der Welt herum, oder werden anderweitig genutzt, insbesondere die Motoren. Heute ist Mercedes einfach nur noch teuer (war er früher auch)., bringt aber nicht mehr die Qualität. Da muss man auch nicht bis in die Antike oder ins Mittelalter zurück.
In Dtld. leidet die Infrastruktur massiv an Altersschwäche, aber Bauwerke aus Antike und Mittelalter stehen. Das Aquädukt von Segovia wurde bis MiItte des 20. Jahrhunderts genutzt (freilich auch mindestens im 16. Jhdt. auch mal ordentlich runderneuert), aber Aquädukte, die im 20. Jhdt. gebaut wurden, sind heute unbrauchbar.
 
Heute stehen noch die Bauwerke aus Antike und Mittelalter, die heute noch stehen.

Auch in Antike und Mittelalter wurde nicht alles "für die Ewigkeit" gebaut.
Man denke etwa an Amphitheater: Ehe das Kolosseum und andere solide steinerne Bauten errichtet wurden, gab es (oft recht kurzlebige) schnell und improvisiert errichtete Amphitheater aus Holz - mitsamt entsprechenden Unglücken, weil sie den Menschenmassen nicht standhielten. Beim Zusammenbruch eines Amphitheaters in Fidenae unter Tiberius sollen mehrere Zehntausend Menschen umgekommen sein. (Die Zahl mag übertrieben sein, erscheint mir aber nicht abwegig, wenn ich mir vorstelle, dass die Menschen plötzlich aus mehreren Metern Höhe in die Tiefe stürzten und auf Holzsplittern landeten.) Dass schnell und billig (kostensparend - gewinnmaximierend) gearbeitet wird, ist also wahrlich kein Phänomen unserer Zeit.
Auch Rom wurde erst in der Kaiserzeit eine Stadt aus (etwas übertrieben) Marmor. Die Masse der Stadtrömer lebte - vor allem in der späten Republik, aber auch noch in der Kaiserzeit - in schnell und billig hochgezogenen mehrstöckigen Mietskasernen, die weder feuerfest noch einsturzsicher waren. (Z.B. verdankte der Triumvir Crassus derartigen Immobilieninvestitionen einen Teil seines Reichtums.) (Heutzutage wären solche Bauten in Mitteleuropa mit all den Baubestimmungen undenkbar. Wenn hierzulande heutzutage Häuser einstürzen, dann meist wegen Gasexplosionen - die es in der Antike naturgemäß noch nicht gab -, aber nur selten wegen Baumängeln.)

Nur ein Bruchteil der antiken und mittelalterlichen Bauwerke überdauerte tatsächlich bis heute. Vieles davon waren Repräsentationsbauten, die von Vornherein so geplant und gebaut wurden, dass sie überdauern sollten. Das kann man nicht mit einem Auto vergleichen.

Bedenken muss man auch die unterschiedliche Beanspruchung: Ja, es gibt noch Römerstraßen und Römerbrücken. Über sie fuhren aber auch nicht jahrzehntelang täglich Tausende tonnenschwere LKWs wie über heutige Autobahnen und Brücken.
 
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Aus dem Artikel, den @Carolus verlinkt hat:
Das Hadrianische Aquädukt bedient sich nicht nur dem Wasser vom Gebirge Parnitha, sondern sammelt vor allem auch Grundwasser entlang der Strecke. «Das ist wichtig, denn je mehr Wasser verbraucht wird, desto mehr kommt nach», erklärt Projektleiter Christos Giovanopoulos. Entlang des Verlaufs des Aquädukts, so der Plan, könnten sehr viel mehr Grünflächen entstehen, die sich positiv auf die Wärmeinsel Athen auswirken.
Das ist erstaunlich (wenn nicht unglaublich) ?!?
 
Der Aquädukt von Athen wird das bisherige Leitungssystem nicht ersetzen und wird auch nur für Brauchwasser zur Bewässerung benutzt (also kein Trinkwasser). Die heutigen Ansprüche an Trinkwasser sind höher als in der Antike und sicherlich höher als wohl noch vor 50 oder 60 Jahren. Dass der Aquädukt noch heute seinen Dienst verrichten kann, spricht dafür, dass er über die Jahrhunderte instandgehalten bzw. gesetzt wurde. Alleine schon die Kalkablagerungen des Wassers setzen den Leitungen zu (kennt ja wohl jeder von der Waschmaschine und den berühmten Werbespruch: Waschmaschinen leben länger mit ....). Da mußte dann regelmäßig der Kalk entfernt werden, sonst kam da kein Wasser mehr durch. Gleichzeitig hatte die Kalkschicht aber auch Vorteile bei Leitungen aus Blei, weil dadurch das Wasser vom Blei getrennt wurde.

Der jetzt wieder zu reaktivierende Teil ist auch unterirdisch verlegt. Leider gibt es keinen Artikel über den Hadrians-Aquädukt von Athen in der Wikipedia, aber in Wikipedia Commons finden sich einiges an Bildern: Category:Aqueduct of Hadrian in Athens - Wikimedia Commons (hier sieht man die Pfeiler der Aquäduktbrücken) und Category:Aqueduct of Hadrian in the Agora of Athens - Wikimedia Commons (den Aquädukt als unterirdische Leitung).

Optisch macht natürlich eine Aquäduktbrücke mehr her. Man denke an den berühmten Pont du Gard in Südfrankreich und an den Aquädukt von Segovia in Zentralspanien, aber da ist natürlich auch der Aufwand für Bau und Instandhaltung wesentlich höher als bei einem unter der Erde verlegten Aquädukt.
 
Das ist erstaunlich (wenn nicht unglaublich) ?!?
Nein, überhaupt nicht. Ich mache ja gerne Urlaub auf La Palma und Urlaub in Südtirol, im Vinschgau. In beiden Regionen hast Du kilometerlange Wasserleitungen, sowohl unterirdisch als auch oberirdisch. Sie schaffen ihr eigenes Mikroklima. Beispielsweise hast Du den Vinschger Sonnenberg, mit trockener Glut. Von Reinhold Messners Schloss Juval bis nach Tschars läuft der Tscharser Waalweg, mit recht viel Gefälle. Du hast grüne Vegetation unterhalb (klar, durch die Wasserverluste) und auch oberhalb des Waals: die Verdunstung des Wassers bringt mit der Verdunstungskälte zugleich auch eine stärkere Kondensation der Talluft.

Auf La Palma hast Du den Nebel im recht kühlen Lorberwald (Fayal Brezo-Zone), der zu starkem "Ausmelken" der Wolken führt. Netto ist der Wasserertrag höher als der Verlust durch Verdunstung.

Umgekehrt gilt es leider auch: Durch die Grundwasserentnahme im Vogelsberg, für den Großraum Frankfurt, sind viele Bachläufe trocken gefallen, die Feuchtigkeit der Wälder ist geringer, und der Wasserertrag geht zurück.

Im eigenen Garten kennst Du es vielleicht auch: Da wo Rododendron früher einmal in Torflöcher gesetzt wurde (ökologisch unkorrekt vor 60 Jahren), ist der Garten wesentlich kühler und feuchter. Uns das ohne dass Du den Rhododendron gießen musst: es ist das erzeugte Mikroklima.
 
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Christos Giovanopoulos wurde schon vor einem halben Jahr von euronews zitiert: „Das Wasser kommt aus dem Boden entlang des Weges, und das ist wichtig, denn je mehr Wasser man verbraucht, desto mehr Wasser kommt zurück. Man bereichert dadurch diese Wasserressource"
Eigentlich ist klar was er meint: Das Aquädukt-Wasser fließt bis jetzt unbenutzt ins Meer und wird dem lokalen Wasserkreislauf entzogen. Je mehr benutzt wird, desto besser für Athen.
 
Dass der Aquädukt noch heute seinen Dienst verrichten kann, spricht dafür, dass er über die Jahrhunderte instandgehalten bzw. gesetzt wurde. Alleine schon die Kalkablagerungen des Wassers setzen den Leitungen zu (kennt ja wohl jeder von der Waschmaschine und den berühmten Werbespruch: Waschmaschinen leben länger mit ....). Da mußte dann regelmäßig der Kalk entfernt werden, sonst kam da kein Wasser mehr durch.
Das kommt jedoch auf die jeweilige geologische Situation an. Ich wohne an zwei Orten. In dem einen Ort ist das gelieferte Trinkwasser so kalkhaltig, dass man nach etwa fünf Jahren den Spülkasten der Toilette austauschen muss. Der Wasserkocher ist nach dreimaligem Benutzen mit einer Kalkschicht überzogen. Der andere Ort hat im Trinkwasser kein Kalk. Da ist es auch nicht erforderlich, die Spülmaschine mit Salz gegen Verkalkung zu befüllen. Ob jetzt Athen weiches oder hartes Wasser hat, wäre abzuklären.

Wobei der Kalksinter aus der römischen Eifelleitung als Marmorersatz im Mittelalter beliebt war.

Aquäduktenmarmor – Wikipedia
 
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