Liman-von-Sanders-Krise und die Dardanellen. (..Ein Versuch)

Es ist doch etwas eigenartig das praktisch in keimem Geschichtsbuch die Tatsache Erwähnung findet, das die Briten Anfang Dezember 1913 mit Konstantinopel über den Bau von Docks, die auch für die großen Schiffe geeignet wären und Werkstätte in Ismid abgeschlossen hatten. (1)
Eigenartig find ich Deine Behauptung es sei in 'praktisch keinem Geschichtsbuch zu finden', dass die Briten Bau von großen Docks in Konstantinopel betrieben.
Schau mal Sean McMeekin - Russlands Weg in den Krieg S.68-69.
Das Buch hast Du, soweit ich das überblicke.

Und die Docks waren ja Voraussetzung für große Schlachtschiffe und deren Bau stand im Zusammenhang mit dem Vertrag über den Erwerb der "Sultan Osman I" und der "Reshad V" aus England.
Die waren ja der Knaller der Story, wenn ich das mal so flapsig sagen darf und stehen gewiss in 'praktisch jedem Geschichtsbuch':). Na, sagen wir mindestens in vielen.
( Das mit den Docks war von mir auch fast nur eine Stichprobe.)
 
Die Türken ahnten, was Churchill vorhatte. Rauf Bey und seine Matrosen, die sich bereits an Bord der SULTAN OSMAN I in der Tyne befanden, versuchten, die türkische Flagge zu hissen und seine Schiffe zu entführen. *

Aus einem Posting vom Feb. 2016 meinerseits:

Die türkische Schiffscrew, die die beiden türkischen Schlachtschiffe Ende Juli/Anfang August 1914 in GB übernehmen sollte, war - natürlich - vom britischen Admiral Limpus, dem Marine-Reorganisator & Marine-de-facto-Befehlshaber (in Friedenszeiten) in der Türkei, durch die Meeresengen begleitet worden und schließlich vor den Dardanellen verabschiedet worden.....
Das war, soweit ich mich erinnere, ca. Mitte Juli 1914 gewesen.
Die 'Türken' ahnten es weniger, die Matrosen waren schlicht vor Ort angelangt, um die Schiffe zu übernehmen und zu überführen und im Begriff dies zu tun, RN-Einheiten versuchten dies zu unterbinden.
Dieses fragwuerdige Verhalten der Briten war dann auch der Grund gewesen, warum die Tuerken quasi ueber Nacht seine Interessen weg von GB und hin zum DR umdrehten und warum dieses plumpe, britische Verhalten ultimativ zum tuerkischem Kriegseintritt fuehrte.
Dieses etwas plumpe Verhalten fuehrte direkt zum Kriegseintritt der Tuerkei.

Letzteres eher nicht, das dauerte ja hinterher. Ersteres scheint mir etwas anders zu liegen, siehe u.a. Beitrag 480, von @Shinigami, wenngleich mir der alternativlose Automatismus in der Formulierung vielleicht zu dominierend rüberkommt.
Ein weiterer Gesichtspunkt scheint hier erwähnenswert:

Das Dt. Kaiserreich hatte keinerlei unmittelbare Grenzen zum Osmanischen Reich und hatte im Unterschied zu Paris und London sowie St. Petersburg auch keine früheren Gebiete des OR 'übernommen' oder besetzt und davor ebenso wenig Krieg in den letzten Jahren und Jahrzehnten gegen das OR geführt.
 
Letzteres eher nicht, das dauerte ja hinterher. Ersteres scheint mir etwas anders zu liegen, siehe u.a. Beitrag 480, von @Shinigami, wenngleich mir der alternativlose Automatismus in der Formulierung vielleicht zu dominierend rüberkommt.
Normalerweise bin ich ja durchaus eher kein besonderer Freund von Determinismen, aber in dem Fall halte ich das für gerechtfertigt. Wie ich das sehe musste Konstantinopel im Hinblick auf die Frage, wie man sich zum Krieg verhalten sollte, mehr oder weniger von 5 Grundannahmen ausgehen:

1. Wegen der Meerengenfrage war Neutralität für das Osmanische Reich technisch unmöglich, weil Öffnung der Meerengen für den Transit von Kriegsschiffen und Kriegsgütern, den Ententemächten genutzt hätte und von den zentralmächten als feindlicher Akt gedeutet worden wäre, während Sperrung der Meerengen auf eine Parteinahme für die Zentralmächte hinausgelaufen wäre, die die Entente im Zweifel als feindlich auffassen musste.
2. Von Russischer Seite bestand grundsätzliches Interesse sich mindestens an den Meerengen festzusetzen, ggf. weitere Teile des Osmanischen Reiches abzutrennen und in den russischen Einflussbereich zu bringen (Mittel konnten z.B. ein armenischer Klientelstaat in Ostanatolien sein oder eine Abtretung von Teilen Ostthrakiens und der Ostküste der Ägäis an Griechenland), ggf. auch den Westmächten ein solches Russisches Vorgehen durch Verteilung der arabischen Peripherie des Osmanischen Reiches oder Teilen davon schmackhaft zu machen.
3. Im Fall eines Sieges der Ententemächte, würde damit zu rechnen sein, dass Deutschland und Österreich-Unganr mindestens empfindlich geschwächt würden und dass ihnen Abrüstungsbestimmungen und Reparationsleistungen auferlegt werden würden, die sie zumindest für die Dauer einiger Jahre außer Stande setzen würde, sich erneut an einem größeren Krieg zu beteiligen.
4. Im Fall eines Sieges der Ententemächte konnte man als sicher annehmen, dass sich Frankreich von Deutschland Elsass-Lothringen nehmen würde. Wenn es das aber tat, steigerte es das Revanchepotential auf der deutschen Seite und musste sich gegen ein demographisch und wirtschaftlich wahrscheinlich noch immer überlegenes Deutschland weiterhin mit einem russischen Bündnis gegen Deutschland absichern, würde also gezwungen sein, sich den russischen Interessen nicht in den Weg zu stellen um nicht die eigenen Sicherheitsinteressen in the long run zu gefährden.
5. Die Briten würden zwar weniger abhängig von Russland sein, was ihre Sicherheitsinteressen betrifft und russischer Expansion im Bereich der Meerengen, wahrscheinlich kritisch gegenüberstehen, außerdem waren sie als potentieller Supporter einer anderen Großmacht in keinem Fall zu unterschätzen sie selbst besaßen aber kein Landheer, dass auf einen ausgewachsenen Krieg mit Russland, wenn dieses z.B. einen Einmarsch in Ostanatolien beginnen sollte, vorbereitet gewesen wäre.
Ein Szenario wie der Krimkrieg in den 1850er Jahren, wäre unter den technischen Bedingungen von 1914 und folgend wahrscheinlich nicht mehr möglich gewesen und im Krimkrieg selbst ging es historisch auch nur deswegen, weil sich die Briten darauf stützen konnte, dass die Franzosen den Großteil der Landtruppen stellten. Das würde sich aber kaum widerholen lassen, wenn Frankreich aus sicherheitspolitischen Gründen am Bündnis mit Russland würde festhalten müssen.
Wahrscheinlich wäre bei einer russischen Ausnutzung eines Sieges gegen die Zentralmächte in Form von Durchsetzung eigener Interessen gegen das Osmanische Reich auch den Briten also nichts anderes übrig geblieben, als es mit geballter Faust in der Tasche hinzunehmen.


Unterm Strich würde ich sagen:

Der einzige Weg es sicher zu vermeiden für die Russen ein window of opportunity aufzustoßen, was die Meerengenfrage und weitere Machtinteressen im Schwarzmeer-Raum angeht, bei dem wahrscheinlich sämtliche potentiellen Veto-Spieler enfallen würden, musste aus Sicht Konstantinopels im Juli/August 1914 eigentlich darin bestehen sich auf die Seite der Zentralmächte zu schlagen und zu einer Militärischen Niederlage wenigstens der Russen, besser der gesamten Koalition der Ententemächte beizutragen.

Strikte Neutralität aus Sicht der Kriegsparteien war wegen der Meerengenfrage ohnehin nicht möglich. Eine Öffnung der Meerengen, die die Entente begünstigte hätte wahrscheinlich negative Rückwirkungen vor allem in Berlin gehabt, und möglicherweise dazu geführt Berlin unabhängig vom Ausgang des Krieges darüber nachdenken zu lassen, sich vom Konzept der Erhaltung des Osmanischen Reiches zu trennen, weil es ein Zeichen für das Sinken des eigenen Einflusses und für den geringen strategischen Wert des Konzeptes gewesen wäre.
Eine Sperrung der Meerengen und damit effektives Abdrehen des russischen Nachschubs aus dem Westen hingegen, musste aus Sicht St. Petersburgs die Priorität der Meerengenfrage nochmals stärken und zu dem Bedürfnis führen dieses strategische Problem in jedem Falls bei erster sich bietenden Gelegenheit endgültig zu beseitigen.

Auch ein Anschluss des Osmanischen Reiches an die Ententemächte hätte die strategische Gefahr für Konstantinopel durch Russland nicht ausgeräumt, diese Interessen bestanden nun einmal. Hätte sich Konstantinopel dafür entschieden den Ententemächten zu helfen, hätte es im Vertrauen auf die Gutmütigkeit St. Petersburgs selbst dabei geholfen alle Veto-Spieler abzuräumen und sich in eine Situation zu begeben, in der es sehr wahrscheinlich den St. Petersburger Launen ausgeliefert gewesen wäre.
Das wäre sehr dumm gewesen.
Wie ich das sehe, befand sich bei dieser Konstellation Konstantinopel in einer Zwickmühle, die darauf hinauslief entweder schlecht vorbereitet in den Krieg zu gehen und irgendwie zusammen mit den Zentralmächten zu siegen oder aber im Zweifel vor der Situation zu stehen isoliert Russland gegenüber zu stehen und jeder noch so unmäßigen russischen Forderung nachgeben zu müssen.

Das einzige Szenario bei dem das Osmanische Reich ohne direkten Anschluss an die Zentralmächte glimpflich davon hätte kommen können, wäre ein Sieg der Ententemächte bei gleichzeitiger Niederlage Russlands gegenüber den Zentralmächten gewesen, wie sich das 1917/1918 ergab.
Damit konnte aber im Juli/August 1914 kaum gerechnet werden, zumal die Deutschen wahrnehmbar begannen ihr Glück im Westen gegen Frankreich zu versuchen und gerade nicht Russland als Gegner priorisierten, was eine Entscheidung zunächst im Westen wahrscheinlich und eine übermäßige Erschöpfung und Handlungsunfähigkeit Russlands im Osten unwahrscheinlich machen musste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise bin ich ja durchaus eher kein besonderer Freund von Determinismen, aber in dem Fall halte ich das für gerechtfertigt. Wie ich das sehe musste Konstantinopel im Hinblick auf die Frage, wie man sich zum Krieg verhalten sollte, mehr oder weniger von 5 Grundannahmen ausgehen:
Es gab im türkischen Militär, im 'jungtürkisch' geprägten Komitee wie auch in der Administration verschiedene Strömungen, profranzösische, probritische etc. - und Notwendigkeiten.
Deine Punkte überzeugen selbstredend - nicht zuletzt aus der nachträglichen und distanzierten Sichtweise.
Ob alle Entscheider und Akteure im Osmanischen Reich so klar sahen oder so 'realpolitisch', ist so nicht durchgängig belegbar oder wahrscheinlich.

Es gab eine beachtliche finanzielle Abhängigkeit von französischen und britischen Gebern und Institutionen, so dass Enver Pascha beispielsweise im Januar/Februar 1914 offenbar für weitere Kredite deutliche Korrekturen an der Liman-Mission befürwortete und durch setzte.
Bis zur offiziellen Kriegserklärung des OR gegenüber St. Petersburg Anfang November 1914 sind wahrscheinlich enorme Finanzmittel von Berlin geflossen, die von Entscheidern in Konstantinopel für einen Kriegseintritt gefordert wurden.

Soweit nur ein Punkt skizziert von meiner Seite.
 
Ob alle Entscheider und Akteure im Osmanischen Reich so klar sahen oder so 'realpolitisch', ist so nicht durchgängig belegbar oder wahrscheinlich.
Alle sicherlich nicht, der Osmanische Kriegseintritt hat ja zu einer Reihe von Rücktritten unter anderem dem von Finanzminister Cavid Bey geführt.

Ich denke, dass es, wenn man die Sache strukturell denkt, auch sehr verwunderlich gewesen wäre, wäre eine solche Sichtweise von allen Beteiligten geteilt worden, weil naturgemäß in jeder Regierung erstmal verschiedene Auffassungen über außenpolitische Strategien und Optionen vorhanden sind und die jeweiligen Tendenzen der Entscheider neben ihrer persönlichen Vorprägung natürlich auch vom Standpunkt ihrer jeweiligen Ressorts abhängen.

Ich würde aber meinen, dass es auf Grund der Konstellation von Anfang an eine sehr hohe Grundwahrscheinlichkeit gab, dass sich am Ende eine Entscheidung zu Gunsten der Zentralmächte ergeben würde, weil die prekäre außenpolitische Lage durch den Krieg der Großmächte, die wegen der Frage der Passage von Kriegsschiffen/Kriegsgütern durch die Meerengen früher oder später Druck auf Konstantinopel ausüben mussten, mehr oder weniger dazu führen musste dass Gewicht strategischer Erwägungen im Hinblick auf die außenpolitischen Konstellationen zu erhöhen, weil Neutralität, wenn der Krieg nicht in den ersten Wochen entschieden und die Frage damit überflüssig würde, nicht möglich war.

Der Knackpunkt dürfte sein, dass ein Anschluss an die Entente von osmanischer Seite aber nur dann Sinn ergeben hätte, wenn man ein formales Bündnis mit den Westmächten, auch über den Krieg hinaus hätte zustande bringen können, dass im Eventualfall als Defensivbündnis gegen Russland hätte fungieren können.
Das wiederrum konnten die Westmächte aber nicht tun, weil es zum einen wegen der russischen Interessenlage die Tripple-Entente mitten im Krieg unterminiert und möglicherweise russische Bereitschaft für einen Sonderfrieden hätte triggern können. Die Franzosen auch wegen der darüber hinausgehenden Sicherheitsproblematik nicht.

Ich denke auch, dass man, was die Wahrscheinlichkeit eines Kriegseintritts des Osmanischen Reiches auf Seiten der Zentralmächte angeht, mindestens in London von Anfang an recht stark damit rechnete, weil sonst die Beschlagnahmung der zwei Dreadnaughts eigentlich wenig Sinn ergeben hätte.

Da ja ohnehin Fernblockade Deutschlands angedacht war, man Deutschland den Gefallen einer Entscheidungsschlacht in der Deutschen Bucht nicht zu tun gedachte und man mit den alliierten französischen Seestreitkräften zusammen eine drückende maritime Überlegenheit hatte, während Teile der deutschen Marine noch durch die Russen in der Ostsee gebunden waren, hatte man es sicher nicht unbedingt nötig die beiden Schiffe zur Auftüchtigung der eigenen Flotte zu beschlagnahmen und damit hätte es eigentlich wenig Sinn ergeben, Konstantinopel zu verärgern, wenn man die Situation für offen gehalten hätte, was die Haltung der Pforte zum Krieg angeht, bzw. wenn man sich eine dauerhafte, wohlwollende osmanische Haltung (Öffnung der Meerengen für den Nachschub nach Russland) ausgerechnet hätte.

Motivation dürfte wahrscheinlich eher gewesen sein, dass man mit feindlicher Haltung der Pforte und mindestens Sperrung der Meerengen rechnete und daher Wert darauf legte die Schiffe auf keinen Fall in osmanischer Hand und als Hindernis für etwaige eigene maritime Operationen im Bereich der Meerengen zu haben.

Ich denke aber es ist besser, wenn ich die Überlegungen hier abbreche, weil das sonst zu weit vom Thema wegführt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigenartig find ich Deine Behauptung es sei in 'praktisch keinem Geschichtsbuch zu finden', dass die Briten Bau von großen Docks in Konstantinopel betrieben.
Schau mal Sean McMeekin - Russlands Weg in den Krieg S.68-69.
Das Buch hast Du, soweit ich das überblicke.
An der Behauptung ist schon etwas dran. Es gibt z.B. sehr wenige englischsprachige Buecher die sich mit diesem Aspekt - "dass die Briten Bau von großen Docks in Konstantinopel" - der damaligen Geschichte beschaeftigen. Ich muss gestehen dass mich Churchill's Gebaren von damals enttaescht hatte, doch ist es lange her dass ich das gelesen hatte. Auf Grund dieser Diskussion hier und Einschaetzung von Churchill's gutem Charakter, habe ich nochmals meine Buecher nachgeschaut und muss gestehen, einige Unrichtigkeiten geschrieben zu haben. Die es nun zu berichtigen gilt.
Ich haette allerdings eine grosse Bitte: waere es moeglich, hier ein smartphone Bild einzustellen von oben genanntem Buch und Seiten: "Sean McMeekin - Russlands Weg in den Krieg S.68-69". Ich wuerde den Text gerne vergleichen mit dem von Martin Gilbert den ich weiter unten einstelle.
Und die Docks waren ja Voraussetzung für große Schlachtschiffe und deren Bau stand im Zusammenhang mit dem Vertrag über den Erwerb der "Sultan Osman I" und der "Reshad V" aus England.
Die waren ja der Knaller der Story, wenn ich das mal so flapsig sagen darf und stehen gewiss in 'praktisch jedem Geschichtsbuch':). Na, sagen wir mindestens in vielen.
( Das mit den Docks war von mir auch fast nur eine Stichprobe.)
Absolut richtig weil auch logisch.
 
Aus einem Posting vom Feb. 2016 meinerseits:
Die türkische Schiffscrew, die die beiden türkischen Schlachtschiffe Ende Juli/Anfang August 1914 in GB übernehmen sollte, war - natürlich - vom britischen Admiral Limpus, dem Marine-Reorganisator & Marine-de-facto-Befehlshaber (in Friedenszeiten) in der Türkei, durch die Meeresengen begleitet worden und schließlich vor den Dardanellen verabschiedet worden.....
Das war, soweit ich mich erinnere, ca. Mitte Juli 1914 gewesen.
Die 'Türken' ahnten es weniger, die Matrosen waren schlicht vor Ort angelangt, um die Schiffe zu übernehmen und zu überführen und im Begriff dies zu tun, RN-Einheiten versuchten dies zu unterbinden.
Well....nicht ganz so.
Weiter unten kannst Du die ganze story nachlesen.
Letzteres eher nicht, das dauerte ja hinterher. Ersteres scheint mir etwas anders zu liegen, siehe u.a. Beitrag 480, von @Shinigami, wenngleich mir der alternativlose Automatismus in der Formulierung vielleicht zu dominierend rüberkommt.
Ein weiterer Gesichtspunkt scheint hier erwähnenswert:

Das Dt. Kaiserreich hatte keinerlei unmittelbare Grenzen zum Osmanischen Reich und hatte im Unterschied zu Paris und London sowie St. Petersburg auch keine früheren Gebiete des OR 'übernommen' oder besetzt und davor ebenso wenig Krieg in den letzten Jahren und Jahrzehnten gegen das OR geführt.
 
Wie oben angedeutet, ich habe mich nochmal intensiv mit dem Thema "Churchill_hatte_die _zwei_dreadnoughts_ die _ die _ Tuerken_ bestellt_ hatten'_ beschlagnahmt. War das richtig? Legal? Und was war das Nachspiel , die Konsequenzen gewesen?
Wenn mir das erlaubt sei, so darf ich die Faksimilees einiger Seiten aus zwei Buechern einstellen : 'WINSTON S. CHURCHILL, by Martin Gilbert; Volume III ; 1914-1916, und 'A Peace to End All Peace', by DAVID FROMKIN.
Um denjenigen Leuten gerecht zu sein, denen die englische Sprache weniger gelaeufig ist, habe ich die Texte durch 'deepl' laufen lassen, turned out not too shabby.
War es nicht 'Shinigabi', der etwas ueber 'Haette man den 1.WK verhindern koennen?' geschrieben hatte? Darueber gibt es ein ganzes Kapitel und auch Grey hatte darueber geschrieben. Es mag manchen von Euch interessieren wie die Sache von englischer Seite betrachtet/beurteilt wurde/wird. Davon spaeter. Spoiler: lack of good will...

https://i.postimg.cc/tJWVRH0c/TITLE-CHURCHILL-CONFISCATING.jpg TITLE Churchill
https://i.postimg.cc/XqRcx8WR/CHURCHILL-CONFISCATING-PPG-190-191.jpg 190-191
https://i.postimg.cc/pdLGmsLC/CHURCHILL-CONFISCATING-192.jpg 192-193
https://i.postimg.cc/yYCLm1Nk/CHURCHILL-CONFISCATING-194.jpg 194 -195
https://i.postimg.cc/bvSnVnC8/CHURCHILL-CONFISCATING-196-197.jpg 196 - 197

https://i.ibb.co/M5jPjTmV/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-TITLE.jpg TITLE
https://i.postimg.cc/BvGc2X66/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-54-61-0001.jpg 54 - 55
https://i.postimg.cc/4N99wsjh/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-54-61-0002.jpg 56-57
https://i.postimg.cc/Qt2z7jRJ/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-54-61-0003.jpg 58 - 59
https://i.postimg.cc/DfGHTbXj/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-54-61-0004.jpg 60- 61
https://i.postimg.cc/3JH6JJjK/PERACE-TO-END-ALL-PEACE-NOTES.jpg NOTES

 
die _zwei_dreadnoughts_ die _ die _ Tuerken_ bestellt_ hatten'
und die von den Türken komplett bezahlt waren, allerdings wurde die Kaufsumme nie rückerstattet... siehe:
 
Churchill ließ sich von Grey's Zurückhaltung, eine aktive pro-türkische Politik in Betracht zu ziehen, nicht beirren. Angespornt durch den zunehmenden militärischen und diplomatischen Einfluss Deutschlands in Konstantinopel, wies er Limpus an, so eng wie möglich mit der türkischen Marine zusammenzuarbeiten.

Diejenigen Türken, die gegen eine zu starke Abhängigkeit von deutscher Hilfe und Goodwill waren, erwiderten dies mit Begeisterung.
1911 kaufte die türkische Admiralität ein Schlachtschiff, [Dreadnought] das damals in Barrow-in-Furness gebaut wurde. Dieses mächtige Schiff, die Dreadnought RESHADIEH , lief im September 1913 von Stapel .

In 1913 litten die Türken unter ihren Niederlagen in den Balkankriegen. Der Konflikt mit Griechenland um die Inseln der Ägäis dauert noch an. Trotz der Proteste von Djemal Pascha gegenüber dem US-Botschafter Henry Morgenthau, verkauften die USA sofort zwei moderne Schiffe, die IDAHO und die MISSISSIPPI, an die Griechen.
Auch die Griechen waren sehr daran interessiert, ein Dreadnought zu kaufen, dessen Rolle in der Ägäis entscheidend sein würde. Die Verhandlungen dauerten nur acht Tage. Die Türken konnten das Geld aufbringen, die Griechen nicht

Mittels Rat und Hilfe britischer Marineberater bestellten die Türken zwei moderne Schlachtschiffe/dreadnoughts von England, SULTAN OSMAN I und RESHADIEH. Beide wurden in britischen Werften gebaut und waren enorm leistungsfähig; die SULTAN OSMAN I verfügte über mehr Kanonen (einschließlich 13,5-Zoll-Kanonen) als jedes jemals zuvor gebaute Schlachtschiff.
Die Sultan Osman wurde im Mai [1914]fertiggestellt, die Türken hatten die Hälfte ihres Kaufpreises bezahlt; die Reshadieh war Anfang Juli fertig.
Am 28. Dezember [1913] schloss Armstrong seinen Vertrag mit der türkischen Regierung. Die Türken kündigten an, dass das neue Kriegsschiff noch größer sein würde als die RESHADIEH . Es sollte nach dem Gründer des Osmanischen Reiches SULTAN OSMAN I. benannt werden und zusammen mit der RESHADIEH im Jahr 1914 einsatzbereit sein.
SULTAN OSMAN I wurde im Mai [1914] fast fertiggestellt; die Türken hatten die Hälfte ihres Kaufpreises bezahlt; die Reshadieh war Anfang Juli [1914] fast fertig.
Ihre Gesamtkosten betrugen 7.500.000. (?)Pfund. Das Geld war vom Volk freiwillig aufgebracht worden, und jeder anatolische Bauer fühlte, dass er einen Anteil an diesen prächtigen neuen Schiffen hatte, die mit einem Schlag den Griechen ihr scharfes Geschäft über den Idaho und den Mississippi vermasseln würden. Es ist bekannt, dass Frauen ihren Schmuck verkauften und Schulkinder auf ihr Taschengeld verzichteten, um sich an der Volkszeichnung zu beteiligen.

Doch die Türken hatten weder einen für das Kriegsschiff geeigneten Hafen noch verfügte Konstantinopel über die für seine Instandhaltung erforderlichen Einrichtungen. "Ihre Arsenale am Goldenen Horn“, schrieb Limpus am 29. Oktober 1915 an Churchill, "verfallen – sind fast verfallen – und zerfallen. Sie brauchen kompetentes Management, Arbeiter und Geld.“ Limpus überzeugte sowohl Armstrong Whitworth als auch Vickers, der türkischen Regierung ein Angebot für den Bau der notwendigen Anlagen für das neue Dreadnought zu unterbreiten.
Beide Firmen entsandten ihre Verhandlungsführer in die Türkei, Vickers schickte Sir Vincent Caillard und Armstrongs einen ehemaligen Direktor des Marinegeheimdienstes, Sir Charles Ottley. Nach Verhandlungen mit Djavid Bey und anderen Ministern wurde am 3. Dezember 1913 eine Einigung erzielt. Diese Vereinbarung schrieb Limpus noch am selben Tag an Churchill, könnte zu
"einem wirklich wichtigen Kern für den Aufbau einer großen Industrie in der Türkei werden.. . . und wenn ich mich nicht irre, werden unerwünschte Ausländer für 30 Jahre ausgeschlossen..... Es ist schlecht, zu früh zu jubeln, aber das Kind [Türkei, ]sieht so gesund aus, dass die Versuchung groß ist, ein wenig zu jubeln.“

Zunächst schien Limpus' Optimismus gerechtfertigt. Innerhalb eines Monats [3. Dezember 1913]nach der Vereinbarung über ein in Großbritannien gebautes Dock nahm der türkische Botschafter in London, Tewfik Pascha, [Anfang 1914] Verhandlungen über den Kauf eines zweiten Dreadnoughts von Armstrong auf.
Am 21. Juli [1914]verteilte Gaillaid den Prospektus der Anleihe an die britische Presse und bat sie um Veröffentlichung: „Praktisch die gesamte Anleihe“, erklärte Caillard H. A. Gwynne, "wird direkt oder indirekt in diesem Land ausgegeben werden.“ Durch Kriegsschiffe und Finanzen rückten Großbritannien und die Türkei näher zusammen.
Ende Juli [1914] waren beide Schiffe bereit, in die Türkei zu fahren. Eine weitere Stärkung der anglo-türkischen Beziehungen fand im Juli [1914] statt, als Vickers und Armstrong Whitworth die staatlichen Marinewerften in Konstantinopel übernahmen. Zur Finanzierung des Vorhabens wurden osmanische Staatsanleihen ausgegeben. Ihre Gesamtkosten betrugen 7.500.000. Pfund. Das Geld war vom Volk freiwillig aufgebracht worden, und jeder anatolische Bauer fühlte, dass er einen Anteil an diesen prächtigen neuen Schiffen hatte, die mit einem Schlag den Griechen ihr scharfes Geschäft über den Idaho und den Mississippi vermasseln würden. Es ist bekannt, dass Frauen ihren Schmuck verkauften und Schulkinder auf ihr Taschengeld verzichteten, um sich an der Volkszeichnung zu beteiligen.
Anfang Juli war die türkische Besatzung (etwa 500 Soldaten unter dem Kommando von Kapitän Rauf Bey) bereit, die Schiffe zu übernehmen.
Fünfhundert Matrosen waren aus Konstantinopel angereist und warteten am 29. Juli [1914] an Bord eines Dampfers auf der Tyne, bevor sie auf ihr prächtiges Kriegsschiff umsteigen sollten.

Admiral Limpus war am 27. Juli 1914 mit Schiffen der türkischen Marine von Istanbul aus in See gestochen, um Sultan Osman I. zu begrüßen und ihn durch die Dardanellenstraße zurück in die osmanische Hauptstadt zu eskortieren, wo eine „Marinewoche“ mit großzügigen Feierlichkeiten für den Marineminister Ahmet Djemal und für die britisch-osmanische Freundschaft geplant war. Die bevorstehende Ankunft dieser beiden Schiffe, die durch öffentliche Spenden in der ganzen Türkei finanziert worden waren, würde ein wichtiger Moment für das Ansehen Großbritanniens sein, eine ernsthafte Herausforderung für den deutschen Einfluss und ein Tag des Ruhmes für den türkischen Marineminister Djemal Pascha!

Während der Entwicklung der Weltkrise, am 27. Juli 1914, warf Churchill die Frage auf, ob die türkischen Kriegsschiffe von der Royal Navy übernommen werden könnten. Am nächsten Tag wandte sich Churchill an den First Sea Lord, Sir Archibald Moore. „Für den Fall, dass es notwendig werden sollte, die beiden türkischen Schlachtschiffe zu erwerben, die in britischen Werften kurz vor der Fertigstellung stehen.“
Churchill war sich bewusst, dass diese Schiffe für die osmanischen Türken von großer Bedeutung waren. Sie sollten den Grundstein für die moderne osmanische Marine bilden, und man ging davon aus, dass sie das Reich in die Lage versetzen würden, Griechenland in der Ägäis und Russland im Schwarzen Meer die Stirn zu bieten. Churchill war prinzipiell gegen diese Ansicht, und obwohl es in der Türkei ein starkes britisches Marineberatungsteam gab, erhielt er eine sehr ablehnende Entscheidung für diese Schiffe.

Die SULTAN OSMAN I sollte England am 16. August [1914] verlassen. Churchill konnte es nicht riskieren, ein so mächtiges Schiff, das mit zehn 15. 5-Zoll-Kanonen bewaffnet war und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten erreichen konnte, am Vorabend eines möglichen europäischen Krieges aus britischen Gewässern auslaufen zu lassen. Niemand konnte garantieren, dass die Türkei neutral bleiben würde.
Am 29. Juli [1914] teilte Eyre Crowe der Admiralität mit, dass Grey gerade „aus zuverlässiger Quelle” erfahren habe, dass die SULTAN OSMAN I „heute mit Kohle beladen wird und den Befehl hat, nach Konstantinopel zu fahren, das so schnell wie moeglich, auch wenn sie noch unfertig sind". Churchill handelte sofort und informierte Prinz Louis Mountbatten und den Dritten Seelord, Admiral Moore:
Solange die Lage angespannt ist, sollten die Reeder mit allen Mitteln die Abfahrt dieser Schiffe verhindern und verzögern, und auf keinen Fall sollte ihnen gestattet werden, ohne ausdrückliche Genehmigung auszulaufen. Falls erforderlich, wird die Befugnis erteilt, sie daran zu hindern.”
Churchill fragte das Außenministerium, ob es Einwände dagegen habe, die Schiffe in britischen Gewässern festzuhalten. Am 30. Juli [1914] schrieb Eyre Crowe an Grey: „Ich denke, wir müssen die Admiralität diese Frage so behandeln lassen, wie sie es für notwendig erachtet, und anschließend unsere Maßnahmen gegenüber der Türkei so gut wie möglich verteidigen.“ Grey stimmte zu.
Am 30. Juli [1914] teilte Moore Churchill mit, dass „die Herren Armstrong unter Druck gesetzt wurden, alle möglichen Schwierigkeiten in den Weg zu stellen, um das Hissen der Flagge zu verhindern“.
Churchill billigte Moores Vorgehen, und die SULTAN OSMAN I wurde am 1. August [1914] von britischen Matrosen uebernommen.
 
Am 30. Juli [1914] teilte Moore Churchill mit, dass „die Herren Armstrong unter Druck gesetzt wurden, alle möglichen Schwierigkeiten in den Weg zu stellen, um das Hissen der Flagge zu verhindern“.
Churchill billigte Moores Vorgehen, und die SULTAN OSMAN I wurde am 1. August [1914] von britischen Matrosen uebernommen.
Am 31. Juli [1914] hatte das Kabinett Churchill's Argument akzeptiert, dass sowohl die SULTAN OSMAN I als auch die RESHADIEH von der Royal Navy übernommen werden sollten, um gegen Deutschland eingesetzt zu werden. Churchill’s Kabinettskollegen erkannten, dass die Beschlagnahmung der Schiffe einer ausländischen Macht ein notwendiges Mittel war, um die britische Seeüberlegenheit in einer Krisenzeit zu sichern.
In Konstantinopel schien die Beschlagnahmung ein Akt der Piraterie zu sein, den die Deutschen schnell ausnutzten. Die Beschlagnahmung hatte auch Talaat, Djavid und mehrere andere prominente Jungtürken sehr verärgert, die bis dahin den deutschen Absichten auf dem Balkan und im Nahen Osten misstrauisch gegenüberstanden und sich für eine neutrale oder sogar pro-britische Politik der Türkei einsetzten. Die Ankunft der GOEBEN and der BRESLAU eine Woche später 8. August [1914] bestätigte die Türken in ihrer hohen Einschätzung der deutschen Macht und trug dazu bei, dass Envers pro-deutsche Politik sich durchsetzen würde.

Die britische Regierung wusste nicht, dass Enver sein Land bereits durch einen geheimen Vertrag, den er am 2. August [1914] mit dem deutschen Botschafter vonWangenheim unterzeichnet hatte, an Deutschland gebunden hatte. Dieser Vertrag war selbst den neutralistischen und pro-britischen Mitgliedern des türkischen Kabinetts unbekannt. Er verpflichtete die Türkei nicht, an der Seite Deutschlands in den Krieg einzutreten, gab den Deutschen jedoch den entscheidenden Einfluss in der türkischen Hauptstadt. Im Falle eines Krieges zwischen Russland und der Türkei erklärte sich Deutschland bereit, als Verbündeter der Türkei zu agieren. Die Russen ahnten, was bevorstand; am 8. August [1914] teilte ihr Botschafter, Graf Benckendorff, Grey ihre Befürchtungen mit, dass die österreichische Flotte, die sich damals in der Adria befand,”mit stillschweigender Duldung der Türkei” zum Schwarzen Meer durchgelassen werden würde, um russische Häfen anzugreifen.

Am 18. August [1914] telegrafierte Sir Louis Mallet optimistisch an Grey, dass Enver „begeistert” von dem Angebot sei, die territoriale Integrität der Türkei zu respektieren. „Die öffentliche Meinung in der Türkei“, hatte Enver ihm gesagt, „würde sofort beeinflusst werden“, wenn die britische Regierung öffentlich erklären würde, dass die RESHADIEH und die SULTAN OSMAN I schließlich zurückgegeben würden und dass Großbritannien eine Entschädigung für ihre Beschlagnahmung zahlen würde. Grey schickte Mallets Telegramm sofort an Churchill, ohne weiteren Kommentar als „Das Außenministerium wird jede Antwort senden, die Herr Churchill anordnet“.

Churchill telegrafierte sofort erneut an Enver. Er bot an, den vollen Wert der beiden Schiffe zu ersetzen, unter der Bedingung, dass die deutschen Besatzungen der GOEBEN and der BRESLAU nach Deutschland zurückkehren würden, wie es das Kabinett bereits gefordert hatte:

Ich bedauerte zutiefst die Notwendigkeit, türkische Schiffe festzuhalten, da ich um den Patriotismus wusste, mit dem das Geld in der ganzen Türkei gesammelt worden war. Als Soldat wissen Sie, was militärische Notwendigkeit im Krieg erfordert. Ich bin bereit, der Regierung Seiner Majestät folgende Vereinbarung vorzuschlagen:

(1) Beide Schiffe werden nach Kriegsende an die Türkei ausgeliefert, nachdem sie auf unsere Kosten in britischen Werften gründlich repariert worden sind.
(2) Wenn eines der beiden Schiffe versenkt wird, zahlen wir der Türkei sofort nach der Verkündung des Friedens den vollen Wert.
(3) Wir zahlen außerdem sofort die tatsächlichen Mehrkosten, die der Türkei durch die Entsendung von Besatzungen und andere Nebenkosten entstanden sind, wie von einem Schiedsrichter festgelegt.
(4) Als Entschädigung für die Verzögerung bei der Übergabe der Schiffe zahlen wir der Türkei rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Übernahme für jeden Tag, an dem wir sie behalten, 1.000 Pfund pro Tag in wöchentlichen Raten.

Diese Vereinbarung tritt an dem Tag in Kraft, an dem der letzte deutsche Offizier und Soldat der Goeben und Breslau das türkische Hoheitsgebiet endgültig und endgültig verlassen hat, und bleibt so lange verbindlich, wie die Türkei in diesem Krieg eine loyale und unparteiische Neutralität wahrt und keine der beiden Seiten bevorzugt.


Sind Sie damit einverstanden?

Als Tewfik Pascha davon erfuhr, begab er sich zum Außenministerium und legte bei Sir Arthur Nicolson Protest ein, der das Gespräch für Grey protokollierte:
"Der türkische Arnbad rief an, um zu erfahren, warum das türkische Schlachtschiff von der Admiralität mit einem „Embargo“ belegt worden war. Ich erklärte ihm, dass es angesichts der ernsten Lage im Ausland nicht möglich sei, ein Kriegsschiff diese Gewässer verlassen und in die Hände eines ausländischen Käufers gelangen zu lassen. Wäre es zu Besuch hier gewesen, wäre es natürlich etwas anderes gewesen, aber angesichts der gegenwärtigen Spannungen wurde es als nicht richtig angesehen, dem Käufer ein neu gebautes Kriegsschiff zu übergeben. Die Admiralität hatte, wie ich glaubte, vorübergehend Besitz davon ergriffen – denn es wäre unhöflich gewesen, irgendwelche Schritte zu unternehmen, nachdem die türkische Flagge gehisst und eine türkische Besatzung an Bord gebracht worden war. Der Botschafter schien verwirrt und sagte, dass drei Millionen Pfund für das Schiff bezahlt worden seien. Ich sagte ihm, dass er das Geld nicht verlieren würde. Er fragte, wie lange das Schiff
beschlagnahmt bleiben würde. Ich sagte ihm, dass wir uns in einer unbekannten Situation befänden und es unmöglich sei, das zu sagen!


Churchill wusste, dass Enver die Macht hatte, diesen Vorschlag anzunehmen. Da weder Asquith noch Grey einen direkten Appell in Betracht zogen, erkannte Churchill, dass die Initiative von ihm ausgehen musste. Da er wusste, dass ein solcher Vorschlag eines Ersten Lords an einen Kriegsminister den Anschein erwecken könnte, als würde er über den Kopf seines Gegenübers, Djemal Pascha, hinweggehen, telegrafierte Churchill sofort an Admiral Limpus: „Würden Sie bitte die Gelegenheit nutzen, dem Marineminister das Telegramm zu zeigen, das ich an Enver Pascha geschickt habe, und Seiner Exzellenz mitteilen, dass ich mich, hätte ich das Vergnügen gehabt, ihn kennenzulernen, direkt an ihn gewandt hätte.“
 
Churchills Vermittlung kam zu spät. Trotz einer in letzter Minute unternommenen Annäherung an Russland, um im Gegenzug für die Neutralität der Türkei territoriale Garantien für die Türkei zu erhalten, entschied Enver ohne die volle Unterstützung seiner Kollegen, dass die Türkei mit Deutschland marschieren müsse. Er weigerte sich, Churchills Botschaft entgegenzunehmen. Als das [britische] Kabinett am 21. August [1914] über die Lage in der Türkei beriet, berichtete Asquith Venetia Stanley, dass Churchill „heftig anti-türkisch“ sei. Deutsche Offiziere und deutsche Besatzungen blieben an Bord der beiden Kriegsschiffe, was den angeblichen Verkauf der Schiffe an die Türkei ad absurdum führte und Churchill's Wut über ihre Flucht vor den britischen Verfolgern noch verstärkte. Während die GOEBEN und die BRESLAU in neutralen türkischen Gewässern unter deutschem Kommando blieben, fühlte sich Churchill persönlich für ihre Flucht verantwortlich.Er erkannte die Gefahr, die sie für Russland darstellen könnten, sollte Admiral Souchon den Befehl erhalten, sie ins Schwarze Meer zu bringen.

Envers Weigerung, seine Vorschläge anzunehmen, machte es sicher, dass die türkische Regierung den Deutschen erlauben würde, das Kommando über die beiden Schiffe zu behalten. Obwohl Churchill der führende britische Minister war, der sich für eine positive Politik der Aussöhnung mit der Türkei einsetzte, galt sein Hauptanliegen und seine Verantwortung letztlich der Stärke der deutschen Marine. Als die türkischen Maßnahmen diese Stärke in Gewässern, in denen die Entente schwach war, effektiv erhöhten, hatte er keine andere Wahl, als den größtmöglichen Druck auf die Türkei auszuüben, um das zu erreichen, was er zuvor durch Verhandlungen und persönliche Überzeugungsarbeit zu erreichen geglaubt hatte. Am 22. August [1914] schrieb er an Grey, um ihm seine Gefühle zu erklären: „Wir müssen an unserem Standpunkt festhalten, dass alle deutschen Matrosen der GOEBEN und BRESLAU sofort nach Hause zurückkehren müssen. Falls nötig, würden wir der befreundeten Türkei die erfahrenen Matrosen zur Verfügung stellen, die für uns selbst unverzichtbar sind. Wir müssen die Deutschen aus der türkischen Flotte entfernen, vor allem aber von deutschen Schiffen, die illegal unter türkische Flagge gestellt wurden.“

Dies ist natürlich nur die Ansicht der Admiralität.
E N D E​
 
Britain's Beschlagnahme der beiden vollbezahlten, mit viel Emotionen verbundenen Kriegsschiffe, stellte fuer immer 'the defining moment' in den politischen Beziehungen zwischen GB & Tuerkei dar.
Doch fuer GB bedeutete diese Abkuehlung keine allzu grosse Enttaeuschung, hatte ihr Gewissen doch schon laengst ob der tuerkischen 'Massenmassakers' sprich Genozids an Armeniern seit 1895 und dann wieder 1914-1918 heftig Alarm geschlagen. GB , egal unter welcher Regierung, hatte sich mehr und mehr von der Tuerkei, besser dem Sultan, dem soviel Blut von den Haenden triefte, entfernt. Diese Luecke fuellte DEU gerne und schnell aus; in Bezug auf den Voelkermord DEU sah nix, DEU hoerte nix und DEU sprach nix ... zu Willie's Traum 'Platz an der Sonne' ging 's schliesslich durch die Tuerkei, siehe dazu auch die Berlin-Baghdad Eisenbahn - Orient Express. Siehe dazu auch Grey's ruminations.
 
und die von den Türken komplett bezahlt waren, allerdings wurde die Kaufsumme nie rückerstattet... siehe:
Stimmt.
 
Eigenartig find ich Deine Behauptung es sei in 'praktisch keinem Geschichtsbuch zu finden', dass die Briten Bau von großen Docks in Konstantinopel betrieben.
Schau mal Sean McMeekin - Russlands Weg in den Krieg S.68-69.
Das Buch hast Du, soweit ich das überblicke.

Danke für den Hinweis. Davon abgesehen, es ist eine Binsenweisheit, das Fakten, die die Allierten nicht so gut aussehen lassen, von der Mehrheit der deutschen Historiker gerne unter dem Tisch gefallen lassen werden.

Als Beispiel will ich dir nur das Buch von Lukas Willmy "Operation Donnerschlag" benennen. Bei diesem Buch geht es sogar so weit, das die renomierten großen überregionalen Tageszeitungen sich weigern, dieses Buch überhaupt zu rezensieren. Und das obwohl Wilmy Arbeit mit "summa cum laude" bewertet wurde. Alle seine Thesen sind belegt. Aber sie gefallen halt nicht.
 
Joh, widdah dahnehm [...]

Sachlichkeit!

Die britische Flotte war bis zum 17.Juli mobilisiert und in Spithead zusammengelaufen. Als die Nachricht vom österreich-ungarischen Ultimatum bekannt wurde, befahl der Erste Seelord die am 23.Juli begonnen Zerstreuung der Flotte einzustellen. Churchill billigte diese Maßnahme, obwohl das Kabinett diese erst drei Tage später guthieß.

Am 28.Juli war die Flotte bei der Isle of Wight versammelt. Nachmittags sandte Churchill die Flotte zur Kriegsstation in der Nordsee.

Aus einem Brief Churchills vom 28.07. an seine Ehefrau:
"[...] Wir setzen die ganze Marine in Kampfbereitschaft. Die Matrosen sind trainiert und zuversichtlich."

Erst am 29.Juli hat das britische Kabinett auf Antrag Churchills nachträglich der vorbeugenden Mobilmachung der Flotte zugestimmt.

Ebenfalls am 28.07. hatte die britische Admiralität den Generalstabschef John French beauftragt, jedes sich zeigende fremde Luftschiff abschießen zu lassen. French wollte Klarheit und fragte den Premier und führte aus: "Wenden Sie sich Crowe. Wenn er sagt, das ist in Ordnung, dann können Sie handeln."
 
Well....nicht ganz so.
Weiter unten kannst Du die ganze story nachlesen.
Ich meine schon: Siehe diesen Faden von 2016, u.a. mit Fromkin, Gilberts Churchill-Bio usw., im Faden vielleicht #1 + #2.

Daraus u.a. hier zitiert:
Römer, Die deutsche und englische Militärhilfe für das Osmanische Reich 1908 - 1914. S. 301f.:
"Die osmanische Regierung wollte Mitte Juni 1914 'Reshadiye' und 'Sultan Osman I.' Anfang August in Besitz nehmen, auch wenn sie bis dahin noch nicht fertig gewesen wären".(1) (Grey(2) an Erskine(3) 24.6.1914)

Aus einem Posting vom Feb. 2016 meinerseits:
Die türkische Schiffscrew, die die beiden türkischen Schlachtschiffe Ende Juli/Anfang August 1914 in GB übernehmen sollte, war - natürlich - vom britischen Admiral Limpus, dem Marine-Reorganisator & Marine-de-facto-Befehlshaber (in Friedenszeiten) in der Türkei, durch die Meeresengen begleitet worden und schließlich vor den Dardanellen verabschiedet worden.....
Das war, soweit ich mich erinnere, ca. Mitte Juli 1914 gewesen.
Die 'Türken' ahnten es weniger, die Matrosen waren schlicht vor Ort angelangt, um die Schiffe zu übernehmen und zu überführen und im Begriff dies zu tun, RN-Einheiten versuchten dies zu unterbinden.
Well....nicht ganz so.


Du schreibst ja selbst:
Am 29. Juli [1914] teilte Eyre Crowe der Admiralität mit, dass Grey gerade „aus zuverlässiger Quelle” erfahren habe, dass die SULTAN OSMAN I „heute mit Kohle beladen wird und den Befehl hat, nach Konstantinopel zu fahren, das so schnell wie moeglich, auch wenn sie noch unfertig sind". Churchill handelte sofort und informierte Prinz Louis Mountbatten und den Dritten Seelord, Admiral Moore:

Eben, die Sultan wurde bekohlt, im Auftrag der Auftraggeber, die dies vor Churchills Intervention veranlasst haben. Und mit Hilfe der angekommenen türkischen Matrosen sollte sie schnellst möglich, auch im nicht ganz fertig gestellten Zustand, nach Konstantinopel gebracht werden. Dann bat Churchill die Werft, eine Abfahrt irgendwie zu verhindern, dannach wurden zusätzlich RN-Einheiten zur Werft beordert, um die Inbesitznahme und Abfahrt zu unterbinden.
Ansonsten wurden alle fast fertigen oder fertigen militärisch nutzbare Wasserfahrzeuge, die in britischen Werfen für ausländische Regierungen gebaut wurden, ebenfalls 'gesichert' bzw. dann requiriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle sicherlich nicht, der Osmanische Kriegseintritt hat ja zu einer Reihe von Rücktritten unter anderem dem von Finanzminister Cavid Bey geführt.

Ich denke, dass es, wenn man die Sache strukturell denkt, auch sehr verwunderlich gewesen wäre, wäre eine solche Sichtweise von allen Beteiligten geteilt worden, weil naturgemäß in jeder Regierung erstmal verschiedene Auffassungen über außenpolitische Strategien und Optionen vorhanden sind und die jeweiligen Tendenzen der Entscheider neben ihrer persönlichen Vorprägung natürlich auch vom Standpunkt ihrer jeweiligen Ressorts abhängen.

Sehr guter Beitrag....
Camal Pascha, neben Taalat und Enver, einer der drei Hauptakteure im Juli/August, unterschrieb den Bündnisvertrag mit dem Dt. Kaiserreich am 2. August nicht, ebenso wenig Sultan Mohammed V (?).
Selbst der m.E. durchaus als kontingent zu betrachtende 'Zugang' der Goeben & Breslau nach Beginn des Kriegszustandes am 1. August (zw. Russland, ÖU und Dt. Kaiserreich) forcierte eine gewisse Entscheidungsrichtung ebenfalls, machte ihn aber nicht von Anfang an unumgänglich (als alternativloser Automatismus) aus Sicht wesentlicher Akteure.
Finanzminister Cavid Bey hast Dein Beitrag angeführt, der zurück trat, als als der Krieg gegen das Russ. Reich eröffnet wurde.

Meiner Meinung nach scheint mir eine noch weitere Vertiefung dazu in diesem Faden nicht notwendig zu sein, wenn Du einverstanden bist. :)
 
Ich meine schon: Siehe diesen Faden von 2016, u.a. mit Fromkin, Gilberts Churchill-Bio usw., im Faden vielleicht #1 + #2.

Daraus u.a. hier zitiert:



Well....nicht ganz so.


Du schreibst ja selbst:


Eben, die Sultan wurde bekohlt, im Auftrag der Auftraggeber, die dies vor Churchills Intervention veranlasst haben. Und mit Hilfe der angekommenen türkischen Matrosen sollte sie schnellst möglich, auch im nicht ganz fertig gestellten Zustand, nach Konstantinopel gebracht werden. Dann bat Churchill die Werft, eine Abfahrt irgendwie zu verhindern, dannach wurden zusätzlich RN-Einheiten zur Werft beordert, um die Inbesitznahme und Abfahrt zu unterbinden.
Ansonsten wurden alle fast fertigen oder fertigen militärisch nutzbare Wasserfahrzeuge, die in britischen Werfen für ausländische Regierungen gebaut wurden, ebenfalls 'gesichert' bzw. dann requiriert.

Danke fuer Deinen Hinweis Andreas. Du beziehst Dich wohl auf folgenden Passus von Dir:

Von Anfang an, siehe Churchill am 28. Juli, wird den Auftrag gebenden fremden Regierungen angeboten, die von der britischen Reg./Royal Navy ab Ende Juli 1914 zurück gehaltenen Schiffe durch die brit. Reg. bzw. Royal Navy anzukaufen.
Weiterhin untermauern die Dokumente, dass Ende Juli 1914 auch andere, unmittelbar vor Vollendung stehenden Marine-Schiffe fremder Regierungen in GB von der Zurückhaltung durch die Royal Navy bzw. der britischen Reg. betroffen waren, wenngleich die türkischen Groß-Schlachtschiffe anscheinend die militärisch weitaus bedeutendsten waren.

Dazu gehörten z.B. auch drei brasilianische Monitore, die zurück gehalten wurden und welche die Royal Navy dann entsprechend Anfang August der brasilian. Reg. abkaufen konnte. Siehe 1. August 1914, Churchill an Archibald Moore & Original-Fußnote 1:

"The three Brazilian monitors were bought by the Royal Navy on the outbreak of the war with Germany."
Nun , es stimmt sehr wohl dass die urspruenglichen Auftraggeber fuer das eine Superschlachtschif /Dreadnought , Brasilien gewesen war, aber das war in 1911 gewesen. Das habe ich auch in einem tuerkischem Forum zuerst erfahren, doch mehr stand dort nicht.
Auch der Satz " The three Brazilian monitors were bought by the Royal Navy..." ist problematisch den nur ein 'title holder' kann Gueter verkaufen und es ist offensichtlich dass Brasilien keinen 'title' zu dem einen einzigen Dreadnought (England ; RN-HMS; hatte damals sechs dreadnoughts mit 'title' fuer den Eigenverbrauch gehabt) in Bau gehabt hatte.
Ebenfalls ist es unrichtig von drei von Brasilien in Auftrag gegebenen Dreadnoughts zu sprechen, denn die Werft legte nur fuer eine Kiel. Das bedeutet dass die Brasilianer fuer ein Schiff angezahlt hatte. Ueberdies ueberstieg das die Kapazitaet der Werft die ja gleichzeitig auch fuer die RN gebaut hatte.
Auf jeden Fall sass die britische Reederei 1912-1913 auf einem fast fertigem Kriegschiff auf das Griechenland und die Tuerkei ein Auge geworfen hatten. Griechenland konnte das Geld dafuer nicht aufbringen doch die Tuerkei und die bestellte und zahlte an, gleich noch eine bessere , updated Version , die SULTAN OSMAN I. Und wie wir wissen, war dieses Schiff der ganze Stolz jedes Tuerken gewesen weil er sich mit ihr identifizierte. Dass GB gerade dieses vom tuerkischem Volk bezahlte Schiff nicht hergab, beleidigte die Tuerken zutiefst, mehr noch, brachte sie in grossen Zorn und zwar soweit, dass sie ihre langjaehrigen Verbindungen und Interessen mit England sofort erstickten , à la 'leck mich doch am Arsch'. Das konnte dem freudestrahlenden Willie, der schon lange um die Gunst der Tuerken gebuhlt hatte , nur recht sein - "wenn zwei sich streiten ..." - und so troestete er den Sultan mit dem Geschenk zweier deutscher Kriegsschiffe.
Ist das soweit richtig?

Eben, die Sultan wurde bekohlt, im Auftrag der Auftraggeber, die dies vor Churchills Intervention veranlasst haben.
Einem unfertigem, nicht seetuechtig erprobtem, nicht voll bezahltem Schiff, wird kein 'title' ausgestellt. Thus the order to prematurely coal-up british property, issued by whomever, had been entirely illegal and of course was not entitled to issue said order. Auf Grund dieser illegalen Handlung besetzten Matrosen der RN ,per Churchill's Befehl, die zwei Kriegsschiffe. Die tuerkischen Mannschaften hatten nie Fuss auf die beiden Schiffe gesetzt, sie quartierten in einem anderen Schiff das in der Tyne geankert hatte.

Und mit Hilfe der angekommenen türkischen Matrosen sollte sie schnellst möglich, auch im nicht ganz fertig gestellten Zustand, nach Konstantinopel gebracht werden.
Genau. An act of piracy.
Dann bat Churchill die Werft, eine Abfahrt irgendwie zu verhindern, dannach wurden zusätzlich RN-Einheiten zur Werft beordert, um die Inbesitznahme und Abfahrt zu unterbinden.
Genau, exept.. Churchill kommandierte der Werft die beiden Schiffe sicherzustellen. War wohl ein 'Freudian slip'? *grins*
Ansonsten wurden alle fast fertigen oder fertigen militärisch nutzbare Wasserfahrzeuge, die in britischen Werfen für ausländische Regierungen gebaut wurden, ebenfalls 'gesichert' bzw. dann requiriert.
Bist Du sicher? Das geht nur wenn sich Staaten im Kriegszustand befinden oder dicht davor stehen.
Dennoch, Du brings interessante Punkte auf, dafuer sei Dir gedankt
 
Sachlichkeit!

Die britische Flotte war bis zum 17.Juli mobilisiert und in Spithead zusammengelaufen. Als die Nachricht vom österreich-ungarischen Ultimatum bekannt wurde, befahl der Erste Seelord die am 23.Juli begonnen Zerstreuung der Flotte einzustellen. Churchill billigte diese Maßnahme, obwohl das Kabinett diese erst drei Tage später guthieß.

Am 28.Juli war die Flotte bei der Isle of Wight versammelt. Nachmittags sandte Churchill die Flotte zur Kriegsstation in der Nordsee.
Stimmt so ungefaehr.

"In der Nacht vom 29. auf den 30. Juli 1914 fragte der Erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, in der Ueberzeugung, dass Krieg unmittelbar bevor stand, Premierminister Asquith um Genehmigung, die Grand Fleet von der [Isle of] Portland durch den Ärmelkanal und die Straße von Dover in den sicheren Hafen von Scapa Flow zu schicken; diese Genehmigung wurde ihm erteilt.
Der Erste Lord nahm die Nachricht von der Ankunft der Flotte in Scapa Flow mit Erleichterung auf. Als am 4. August 1914 der Krieg erklärt wurde, war die Royal Navy zum Einsatz bereit ."
 
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