Weshalb kommst du vom Thema ab?
War das Thema die Beschimpfung Italiens?
Dann komm ich da gerne von ab.
Es ging mir um die Qualifikation "unverschähmt".
Es trägt nicht nicht unbedingt zur Objektivität historischer Betrachtungen bei, wenn dauernd mit eindeutig pejorativen Zuschreibungen hinsichtlich bestimmter Parteien um sich geworfen wird.
Und wenn man sich solcher Zuschreibungen bedient, sollte man wenigstens konsequent sein.
Wir reden hier über einen Krieg, der von Anfang an als Expansionskrieg ausgerichtet war (auch wenn Preußen sich nicht direkt bei Österreich, sondern bei dessen Verbündeten bediente).
Das Bündnis zwischen Preußen und Italien war insgesamt nichts anderes als die Kooperation von zwei Mächten, die sich zwecks Beute zu einem gemeinsamen Krieg verarbredeten.
Deine Reaktion darauf besteht darin, dich darüber zu empören, dass nach gelungenem Expansionskrieg einer der beiden Teilnehmer versuchte Nachforderungen zu stellen um seinen Beuteteil zu vergrößern (nicht auf Kosten der anderen Expandierenden Macht, mit der es eine Vertragliche Abmachung gab, sondern auf Kosten des unterlegenen Gegners), während du nach kräften andauernd versuchst das expansive Verhalten der anderen Macht, zu rechtfertigen, wo es geht.
Das ist - Entschuldigung - keine neutrale Betrachtungsweise mehr.
Wenn man akzeptiert, dass damals Krieg ein legitimes Mittel der Politik war und Expansion als durchaus legitimes Mittel zur Steigerung der eigenen Macht angesehen wurde, muss man auch akzeptieren, dass es unter diesen Umständen ebenso legitim war, zu versuchen nach erfolgreichem Krieg das Maximun für die eigene Partei herauszuholen.
Das taten alle Mächte.
Wenn du auf die pejorative Bewertung des Beutestrebens einer Partei schon nicht verzichten möchtest, müsstest du dass fairerweise auf alle expansionistischen Parteien und auf expansive Kriege überhaupt beziehen.
Das wäre zwar anachronistisch, weil nicht der Auffassung der meisten Zeitgenossen entsprechend, aber immerhin konsequent.
Einer Partei, hingegen vorzuwerfen, was alle anderen in expansionstechnischer Sicht auch machten und die sich in keiner absprache darauf verpflichtet hatte ihr Expansionsstreben zu limitieren, so dass sie dabei nichtmal vertragsbrüchig wurde, ist einfach nur Ausdruck von Parteilichkeit in der Bewertung.