Freilichtmuseen - Handwerk, Landwirtschaft, Baukultur und ländliche Gesellschaft

Konz ist nicht so mein Fall. Erinnere mich noch an die Fassade des damals neu wiederaufgebauten Schulhauses, die mit glänzenden Spackschrauben übersät war oder der moderne Maschendrahtzaun an dem ehemaligen Dorfrathaus im Mittelpunkt der Baugruppe. Das Konzept, dass einige Gebäude bewohnt sind (modern) ist etwas eigenes. Wir waren 3-mal im Roscheider Hof. Es bietet halt wenig v.a. für andere Epochen. Vielleicht hat sich aber auch was gebessert mittlerweile.
 
Dieser Maschendrahtzaun und auch die Schrauben sind mir nicht begegnet. Wann soll das denn gewesen sein, um es mal einordnen zu können? Meiner größter Kritikpunkt betrifft die Ausstellungen im Haupthaus, an denen zu erkennen ist, dass es null Sammlungsmanagement im Hause gibt. Weniger wäre hier mehr gewesen.
 
Danke den Vorrednern für die tollen Ideen! Ich liebe Freilichtmuseen.

Ich möchte euch an dieser Stelle gern den Ballenberg vorstellen, das grösste Freilichtmuseum der Schweiz, in Brienz im Kanton Bern.

Es gibt über 100 originale Gebäude aus allen Teilen der Schweiz auf einer Fläche von 66 Hektar. Mitten in den Alpen gelegen und in einem wunderschön angelegten Gelände mit Bächen, Wäldern, Hügeln. Es gibt viele stattliche Bauernhäuser, aber auch Häuser von Tagelöhnern, Alpsiedlungen, Scheunen, Speicher, Waschhäuschen, Wirtschaftsgebäude, Apotheke…

Es ist ein vergleichsweise lebendiges Freilichtmuseum. Es werden über 30 Berufe und Tätigkeiten wie Korben, Schmieden, Flechten, Spinnen, Weben, Schnitzen, Sattlern, Postamenten, Knochenstampfen, Köhlern, Käsen etc. vorgestellt. Und es gibt über 250 Bauernhoftiere von seltenen, alten Rassen zu bestaunen und teilweise sogar anzufassen.

Für mich schon seit der Kindheit immer wieder ein Besuch wert und auch meine Kinder lieben es.

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Und wieder ein neues Highlight aus der Reihe Freilichtmuseen in Deutschland: Das Hohenloher Freilandmuseum bei Schwäbisch Hall


Freilichtmuseen in Baden-Württemberg haben eine andere Entstehungsgeschichte als in großen Teilen Deutschlands. Ihre Entwicklung setzte erst in den 1970er Jahren ein, als mit dem Bewusstsein für Denkmalpflege auch die ländliche Alltagskultur in den Fokus von Wissenschaft und öffentlichem Interesse rückte. Im Ländle entschied man sich dabei, nicht eine einzelne Institution zu fördern, sondern die Aufgabe der Darstellung des bäuerlichen Lebens auf mehrere Standorte zu verteilen. Entsprechend entstanden eine Handvoll mittelgroßer Freilichtmuseen wie das Hohenloher Freilandmuseum bei Schwäbisch Hall. Dessen Einzugs- und Darstellungsbereich erstreckt sich über den Nordosten Baden-Württembergs und geht weit über die Kernregion Hohenlohe hinaus. Insgesamt wird die ländliche Lebensweise vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein dokumentiert.

1979 wurde der Trägerverein gegründet und 1983 das Museum mit bereits 13 errichteten Gebäuden eröffnet, wobei ein Teil davon an seinem angestammten Platz verortet war. Als Vorläufer galt das nur wenige Kilometer entfernte Bauernmuseum Schönenberg. Es zeigte in einem alten Wohnstallhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert häusliche Einrichtungsgegenstände und landwirtschaftliche Gerätschaften. Von Beginn an galt die Vielfalt der Inhalte bei den Museumsausstellungen als wichtige Aufgabenstellung. In mehreren Baugruppen werden Haustierrassen, der Anbau von historischen Getreidesorten, Weinanbau, Handwerk, Landtechnik oder das Schulwesen thematisiert. Einen besonderen Schwerpunkt, der uns wie ein roter Faden durch die Gebäude begleitete, bildet die Frauengeschichte. In einem Themenrundgang wird das Leben der Bewohnerinnen beleuchtet: Hochzeiten, Geburten, Alltag, Armut und Krankheit. Im Gedächtnis blieb uns zudem die Geschichte einer jüdischen Familie, die auf einem Hohenloher Bauernhof Unterschlupf gefunden hat.

Was das Museum auszeichnet, ist nicht nur die ungewöhnliche Bezeichnung als Freilandmuseum, sondern auch die unmittelbare Anlehnung an das Dorf Wackershofen, als dessen fast natürliche Erweiterung es in der Landschaft in Erscheinung tritt. Beim Aufbau des Museums legte man zudem großen Wert darauf, Bauten in Raumteilen zu translozieren, was den Erhalt von Zeitschichten in Form von Putz, Anstrichen oder Tapeten ermöglichte. Es ging darum, keinen Idealzustand darzustellen, sondern den bäuerlichen Alltag abzubilden. Selbst der Transport eines Gewölbes, unzerlegt und insgesamt knapp 100 Tonnen schwer, gelang.

Impressionen:

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Hohenloher Freilandmuseum - Gasthof zum roten Ochsen.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Haus Frank.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Haus Härterich.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Haus Veit.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Mühlenensemble aus Weipertshofen.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Sägemühle Schmidbügel.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Steigengasthaus Rose.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Weinbauerndorf.jpg


Hohenloher Freilandmuseum - Weinbauernhaus aus Verrenberg.jpg
 
Schöne Bilder. Wirkt halt ohne Besucher, Museumsmitarbeiter und Darsteller irgendwie gespenstisch.

Mittlerweile sind am Haus aus Zaisenhausen (5. Bild v. oben) wieder Regenrinnen angebracht wie sich das ja auch gehört und in dem Modell von Busch zu sehen ist (wenn dieses auch einen großen Fehler hat).
 
Vielen Dank für dein Lob und deine Hinweise. Was die Menschenleere angeht: Ich bin da ein wenig perfektionistisch und versuche, die Gebäude gerne weitgehend für sich selbst wirken zu lassen, auch in Freilichtmuseen.
 
Moin

Wir waren diese Woche mal wieder in CLP im Museumsdorf, das mit der Tankstelle und den anderen Planungen dazu verzögert sich erheblich, da wohl das fast vollständige Lager in Garrel vor einiger Zeit abgebrannt ist.
 
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...um gleich ein komplettes Freiluftmuseum zu installieren, dazu ist die Insel Baltrum zu klein und hat zu wenig historische Bausubstanz. Dennoch passt der erhaltene und teilrekonstruierte Abschnitt des unter Denkmalschutz gestellten historischen Wellenbrechers in diesen Faden: das Pfahlschutzwerk mit seinen Infotafeln ist passend zur kleinsten ostfriesischen Insel gleichsam ein Freiluftmuseum en miniature :)
Tante Wiki:
Das Historische Pfahlschutzwerk ist ein historischer Wellenbrecher und befindet sich an der Südwestflanke der Insel zwischen Westkopf und Hafen. Die rund 300 Meter lange Holzkonstruktion ist das Teilstück einer Küstenschutzanlage, die zwischen 1883 und 1889 den gesamten Westkopf der Insel umspannte und sicherte. Die Anlage besteht aus abgestützten Pfählen und Kanthölzern, die bei Sturmfluten als Wellenbrecher dienen. Anlagen dieser Art wurden auch auf den anderen ostfriesischen Inseln eingesetzt, jedoch hat sich dieses Bauprinzip nicht bewährt. Der Westkopf Baltrums wurde daher zwischen 1921 und 1928 durch eine massive Betonkonstruktion mit s-förmigem Querschnitt ersetzt. Nur im weniger gefährdeten Strandabschnitt zwischen Westkopf und Hafen blieb die ursprüngliche Holzkonstruktion erhalten. In den Jahren 1930/1931 wurde es grunderneuert und später als „schützenswertes Denkmal“ unter Denkmalschutz gestellt. Im Rahmen von umfangreichen Sanierungsarbeiten am Deckwerk des Westkopfs wurde das noch vorhandene Pfahlschutzwerk 2008 erneut instand gesetzt.[36]
 
Frage?
Könnte man diese Fotos nicht etwas verkleinern z.B so:

Vermutlich könnte man, aber ich weiß nicht, wie das geht.
Das Bild ist ein Screenshot von einem Foto, das ich vor kurzem gemacht habe; das Foto war zu groß, um es hochladen zu dürfen: also Screenshot. Der war auch mit 1,1MB noch zu groß, also oben und unten was weggeschnitten, dann durfte ich ihn hochladen.
 
Hier mal eine Beispiel zur Galerie von >tegula< ...
Ich hoffe er /sie ist nicht böse. (einzelne Foto g.g.f. 2mal anklicken!)



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