Pope
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Charles C. Mann - 1492
Wildnis oder Kulturlandschaft?
Die Weite des amerikanischen Raumes um 1500 stellt man sich normalerweise als weitestgehend unberührte Natur vor. Urwälder und endlose Steppengebiete im Norden, der mächtige Amazonas-Regenwald im Süden.
Was Mann schreibt, hört sich ungeheuerlich an: Amerika war wahrscheinlich von oben bis unten Kulturlandschaft. Weder die Wälder Neuenglands, noch die tropische Regenwälder waren, als die ersten Europäer kamen, biologische Zufallsprodukte.
Im Norden betrieben die Indianer am Mississippi (Cahokia) seit den Anfängen des Maisanbaus kontrollierte Rodungen, die begehrte Nutzpflanzen begünstigte. So entstanden riesige Areale, die systematisch bewirtschaftet wurden: Felder für den Ackerbau; Gärten mit Früchten, Beeren und Gemüsen; Obst- und Kastanienhaine; lichte Wälder für das Wild. Für den gesamten Mittleren Westen vermutet Mann, dass diese Rodung (künstliche Versteppung) die Ausbreitung der Bisonherden bis nach Texas ermöglichte. Die Indianer kannten also die Prozesse, die die Natur beeinflussen konnten, und wendeten sie über Jahrhunderte an, um ganze Landstriche nach ihren Bedürfnissen umzuformen.
Am Amazonas traf die Expedition von Gonzalo Pizarro (Bruders von Francisco Pizarro) derart viele Menschen an, wie man es heute kaum für möglich halten würde. Die bekannt gewordenen Siedlungen künden davon, wie die Indianer dort ihre eigene Muttererde ("terra preta") selber schufen. Eine statistische Auswertung der Baumarten ergab, dass weite Landstriche nicht natürlich gewachsen waren, sondern gezielt bewirtschaftet worden sein mussten. Mindestens 12% des Amazonas sollen anthropogen sein ... wenn nicht sogar 100% (S.307)
Links:
Beni, Bolivien
http://www.sas.upenn.edu/~cerickso/
http://www.s8int.com/sophis23.html
Cahokia, USA:
http://www.bradley.edu/las/eng/lotm/Cahokia/frameset.htm
Amazonien
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,2341328,00.html
http://www.geo.uni-bayreuth.de/bodenkunde/terra_preta/McCann_abstract.html
http://www.geo.uni-bayreuth.de/bodenkunde/terra_preta/
http://www.eprida.com/hydro/ecoss/background/glaser et al (2001).pdf
Wildnis oder Kulturlandschaft?
Die Weite des amerikanischen Raumes um 1500 stellt man sich normalerweise als weitestgehend unberührte Natur vor. Urwälder und endlose Steppengebiete im Norden, der mächtige Amazonas-Regenwald im Süden.
Was Mann schreibt, hört sich ungeheuerlich an: Amerika war wahrscheinlich von oben bis unten Kulturlandschaft. Weder die Wälder Neuenglands, noch die tropische Regenwälder waren, als die ersten Europäer kamen, biologische Zufallsprodukte.
Im Norden betrieben die Indianer am Mississippi (Cahokia) seit den Anfängen des Maisanbaus kontrollierte Rodungen, die begehrte Nutzpflanzen begünstigte. So entstanden riesige Areale, die systematisch bewirtschaftet wurden: Felder für den Ackerbau; Gärten mit Früchten, Beeren und Gemüsen; Obst- und Kastanienhaine; lichte Wälder für das Wild. Für den gesamten Mittleren Westen vermutet Mann, dass diese Rodung (künstliche Versteppung) die Ausbreitung der Bisonherden bis nach Texas ermöglichte. Die Indianer kannten also die Prozesse, die die Natur beeinflussen konnten, und wendeten sie über Jahrhunderte an, um ganze Landstriche nach ihren Bedürfnissen umzuformen.
Am Amazonas traf die Expedition von Gonzalo Pizarro (Bruders von Francisco Pizarro) derart viele Menschen an, wie man es heute kaum für möglich halten würde. Die bekannt gewordenen Siedlungen künden davon, wie die Indianer dort ihre eigene Muttererde ("terra preta") selber schufen. Eine statistische Auswertung der Baumarten ergab, dass weite Landstriche nicht natürlich gewachsen waren, sondern gezielt bewirtschaftet worden sein mussten. Mindestens 12% des Amazonas sollen anthropogen sein ... wenn nicht sogar 100% (S.307)
Links:
Beni, Bolivien
http://www.sas.upenn.edu/~cerickso/
http://www.s8int.com/sophis23.html
Cahokia, USA:
http://www.bradley.edu/las/eng/lotm/Cahokia/frameset.htm
Amazonien
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,2341328,00.html
http://www.geo.uni-bayreuth.de/bodenkunde/terra_preta/McCann_abstract.html
http://www.geo.uni-bayreuth.de/bodenkunde/terra_preta/
http://www.eprida.com/hydro/ecoss/background/glaser et al (2001).pdf
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