20 Jahre zuvor - Verhaftung von 10 RAF-Aussteigern in der DDR

alkon

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Verzeihen Sie mir mein nicht so korrektes Deutsch - sie ist eigentlich nicht meine Muttersprache. Schon einige Zeit sammele ich Informationen ueber die Leute,die in Terrorism verwickelt wurden,aber dann Mut fanden,mit Terrorism abzubrechen. In diesem Zusammenhang interessiere ich mich sehr ueber eine Anti-Terror-Aktion,die DDR-Polizei in Juni 1990 durchgefuert hat -sie hatte damals 10 ehemalige RAF-Terroristen entdeckt und verhaftet. Soviel ich weiss,haben damals DDR-Polizisten von Bundeskriminalamt eine knappe Information ueber 2 RAF-Aktivistinnen -Susanne Albrecht und Silke Mayer-Witt erhalten,aber schon in Juni 1990
wurden im Laufe von 2 Wochen in verschiedenen Stadten DDR 10 ehemalige RAF-Mitglider verhaftet. Meiner Meinung nach war das eine der erfolgreichsten Anti-Terror-Aktionen in der Welt.
Aber wie sind die DDR-Polizisten zu diesem Erfolg gekommen,bleibt mir raetselhaft. Durch Studium von Einbuergerungsakten? Aber auf diesem Weg koennten nicht alle 10 gleichzeitig entdeckt werden,weil viele von ihnen in diese Zeit seine Namen und Wohnsitze staendig geweckselt haben. Durch einen Stasi-Ueberlaufer? Aber das war streng geheime Aktion,und von seinen neuen Namen und Adressen wussten Bescheid nur ein paar Stasi-Leute aus Abteilung XXII. Aber,als diese Leute in Jahre 1997 vor Gericht gestellt wurden,herausstellte,dass keiner von ihnen hat nach Westen geflohen, und keiner von ihnen hat vor Gericht ausgesagt,dass er damals in J.1990 DDR-Polizei geholfen hat.
Vielleicht weiss jemand mehr ueber diese Aktion?
 
Gerade die DDR-Episode ist bei Butz Peters, Tödlicher Irrtum - Die Geschichte der RAF, genauer beschrieben. Vielleicht steht da auch was zur Festnahme, ich werde es mal nachschauen.
 
Update: Peters schreibt, dass über den Aufenthalt der Ex-RAFler und 2.Juni-Mitglieder in der DDR erste Informationen bereits Ende der 1980er in die Bundesrepublik sickerten. Die westdeutschen Geheimdienste hielten es jedoch diplomatisch für zu heikel, deswegen Kontakte zu den DDR-Behörden aufzunehmen. Peters schreibt weiter (S. 22): "... nachdem die Berliner Mauer gefallen ist, besucht eine Delegation des Ost-Berliner Zentralen Kriminalamts das Bundeskriminalamt in Wiesbaden. An diesem Mittwoch, dem 14. Februar 1990, treten BKA-Leute an Oberst Pauleit vom ZKA heran, übergeben ihm ihre Informationen über Susanne Albrecht, ebenso auch über Silke Maier-Witt, und bitten um Abklärung." Das BKA hätte im März 1990 das ZKA um Amtshilfe ersucht. Zu einem Treffen kam es im Mai. Laut Peters glaubten die ZKA-Männer zunächst selbst nicht, dass sich die Terroristen in der DDR aufhalten. Gleichwohl ermitteln sie unter hoher Geheimhaltung im eigenen Haus. Weiter heißt es: "Die beiden mit der Fahndung beauftragten Kriminalkommisare jagen kreuz und quer durch die DDR." Sie stoßen dabei durch Zeugenaussagen auf die ersten Tarnnamen. Der Verdacht bestärkt sich durch Einsicht in die Akten in der zentralen Aufnahmestelle Röntgental. Die Wohnung von Albrecht wird observiert und sie wird am 6. Juni als erste gefasst. Inge Viett wird ein oder zwei Tage später nach einem Hinweis verhaftet. Ansatzpunkt für die weiteren Ermittlungen bleiben aber die Akten aus Röntgental: aus 30 000 Aufnahmeakten filtern die Ermittler 20 heraus, von denen zehn "Treffer" seien. Dazu, wie gesagt, Peters, S. 11-20, S. 300-334.
 
"Der Verdacht bestärkt sich durch Einsicht in die Akten in der zentralen Aufnahmestelle Röntgental. Die Wohnung von Albrecht wird observiert und sie wird am 6. Juni als erste gefasst. Inge Viett wird ein oder zwei Tage später nach einem Hinweis verhaftet."

Gerade dies ist fuer mich ein Raetsel. Wie kam die DDR-Polizei an die Wohnung in Ost-Berlin.Rosenbecker Strasse,3,wo Susanne Albrecht verhaftet wurde, durch die Akten von zentraler Aufnahmestelle? DDR-Staatsbuergerschaft erhielt Susanne Albrecht als Ingrid Jaeger im J.1981,als sie noch in Kottbus ihren Wohnsitz hatte. Dann zog sie nach Koethen um,dann nach Ost-Berlin,dann nach Sowietunion,Stadt Dubna. Und dazu wurde sie in J. 1983 Ingrid Becker. Wie kamen DDR-Polizisten z.B. an Inge Viett und Silke Mayer-Witt. Beide wurden DDR-Staatsbuergerinnen als Eva-Maria Sommer bzw Angelika Gerlach. Aber verhaftet wurden sie als Eva-Maria Scvhnel und Silwya Mayer. Dazu haben beide auch seine Wohnsitze geweckselt.
 
"Der Verdacht bestärkt sich durch Einsicht in die Akten in der zentralen Aufnahmestelle Röntgental. Die Wohnung von Albrecht wird observiert und sie wird am 6. Juni als erste gefasst. Inge Viett wird ein oder zwei Tage später nach einem Hinweis verhaftet."

Gerade dies ist fuer mich ein Raetsel. Wie kam die DDR-Polizei an die Wohnung in Ost-Berlin.Rosenbecker Strasse,3,wo Susanne Albrecht verhaftet wurde, durch die Akten von zentraler Aufnahmestelle? DDR-Staatsbuergerschaft erhielt Susanne Albrecht als Ingrid Jaeger im J.1981,als sie noch in Kottbus ihren Wohnsitz hatte. Dann zog sie nach Koethen um,dann nach Ost-Berlin,dann nach Sowietunion,Stadt Dubna. Und dazu wurde sie in J. 1983 Ingrid Becker. Wie kamen DDR-Polizisten z.B. an Inge Viett und Silke Mayer-Witt. Beide wurden DDR-Staatsbuergerinnen als Eva-Maria Sommer bzw Angelika Gerlach. Aber verhaftet wurden sie als Eva-Maria Scvhnel und Silwya Mayer. Dazu haben beide auch seine Wohnsitze geweckselt.

So wie Peters schreibt, gab es einen "Republikflüchtling", der Susanne Albrecht kennengelernt hatte und im Westen auf ihre wahre Identität stieß. Bei Maier-Witt war es ähnlich, müsste ich im Buch noch mal nachgucken. Dadurch hatte das BKA jedenfalls die ersten beiden Decknamen. Dann fiel den Fahndern in Röntgental auf, dass die Akten von "Schnell" und "Mayer" ungewöhnlich dünn waren. Dadurch suchten sie nach ähnlichen dünnen Akten. Inge Viett wurde durch einen Hinweis aus der Bevölkerung geschnappt.
 
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