60 Jahre Currywurst

pelzer

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Hoi zäme (hochdeutsche Transkription: Hallo zusammen)

Am heutigen Tag jährt sich die Erfindung der Currywurst zum 60-sten mal.
Herzliche Gratulation der deutschesten Wurscht! :yes:


Gruss Pelzer


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Die gab es sogar in der DDR.
Die erste habe ich so um 1967 gegessen.
Das erste mal tat es noch weh,
das zweite mal nicht mehr so sehr.
 
Wie ist das eigentlich, die Currywurst ist ja typisch deutsch. Gibt es sie auch in anderen Lændern, mal von vereinzelten Imbisstænden dt. Auswanderer abgesehen?
Wie sieht's z.B. in Østerreich und der Schweiz aus? Polen?
Nørdlich von Deutschland sind die Wuerste jedenfalls rot, und mit normalem Ketchup und/oder Senf bzw. heller Sossen.

Gruss, muheijo
 
Das verwechselst du mit Bratwurst.
Currywurst heist das Ding nur, wenn es mit Currysosse gesprenkelt wird.
Ansonsten alles das gleiche.
Curry, ein beliebtes Gewürz in Indien, wo bis zu 30 zutaten drin sein können.
Quelle, "Planet wissen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht mit Currysauce - mit Ketchup plus einer mehr oder weniger ausgiebigen sowie schmackhaften Prise Currypulver.
 
Hoi zämä

Curry lässt sich gut selber machen:

einige getrockneten Chilischoten, zerrieben
1 Löffel Körner schwarzen Pfeffer, zerstossen
1 Löffel Korianderkörner, zerstossen
1 Löffel Kreuzkümmel
2 Löffel Kurkuma-Pulver (Gelbwurz)
einige Nelken, zerstossen
1 Löffel Salz1 Löffel Bockshornklee
1 Löffel Fenchelsamen
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Alles zusammen ohne Öl anrösten bis die Küche nach „Indien“ riecht. Dann ist die Gewürzmischung fertig.
Nun ordentlich Kokosmilch dran schütten und etwas köcheln lassen. Und schon ist die Sauce fertig. Gebratener Fisch oder Huhn rein, etwas gehackte Korianderblätter drüber und schon ist ein schmackhaftes Essen fertig.

en Guete
Pelzer


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Nicht mit Currysauce - mit Ketchup plus einer mehr oder weniger ausgiebigen sowie schmackhaften Prise Currypulver.
Aber ja doch mit Currysauce!

An der Bude meines Vertrauens gibt es eine Wurst mit Sauce nach Geheimrezeptur.
Die Ruhr Nachrichten von heute berichten in der Rubrik "Aus aller Welt" davon, dass die Sauce der Currywursterfinderin Herta Heuwer aus Tomatenmark, Worcestershiresauce, Currypulver und anderen Spezereien hergestellt wurde. Ihre Sauce meldete sie 1959 als Patent an.

Die Ketchupvariante ist wie Kartoffelpürree aus der Tüte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde sie 1949 schon geschnitten mit Spieß serviert? Die DDR-"Curry-Wurst" war nur eine Bratwurst mit Curry-Ketchup-Pampe drüber, bäääh...

Nørdlich von Deutschland sind die Wuerste jedenfalls rot, und mit normalem Ketchup und/oder Senf bzw. heller Sossen.
Das sind keine Würstchen, sondern pölser...und wir Deutschen sind die pölser-tyskere.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
In Hamburg weiß jeder "Eingeborere", dass sie hier "erfunden" wurde, einige Jahre vor Berlin. Allerdings dient "Oral History" wohl nicht als ausreichend seriöse Quelle?
Gibt es keine Ethnologen/Volkskundler, die der Sache mal seriöser auf den Grund gegangen sind? Ich kenne nur vorzugsweise Hobby"forscher", Journalisten, und alle möglichen Personen mit sehr viel Lokalpatriotismus, die der Rivalität Berlin-Hamburg nur neues Feuer gaben.

Ist jemand mal z.B. über eine Dissertation, Fachzeitschriften-Artikel gestolpert?
 
Das verwechselst du mit Bratwurst.
Currywurst heist das Ding nur, wenn es mit Currysosse gesprenkelt wird.
Ansonsten alles das gleiche.

Ich verwechsel da gar nichts - wo in aller Welt gibt's noch Currywurst?
Ja, auch die Bratwurst gibt's nicht ueberall, aber schon eher mal.
Hab ich sogar schon in Norwegen entdeckt. Aber als Currywurst wuerde es denen eindeutig zu stark werden.
Ohne Darm, so schmeckt's mir am besten, gibt's wohl nur in Berlin, aber auch in West-Berlin uebrigens.

Zum Thema Sosse:
Natuerlich muss die selbstgemacht sein, nicht nur ein ordinærer Ketchup aus der Flasche drueber...
Und auch wenn es eine Curry-Sosse oder sonst was ist, Curry-Pulver (und am besten noch Cayenne) gehørt natuerlich auch drauf.

Gruss, muheijo
(der jetzt eindeutig Hunger bekommen hat)
 
In Hamburg weiß jeder "Eingeborere", dass sie hier "erfunden" wurde, einige Jahre vor Berlin. Allerdings dient "Oral History" wohl nicht als ausreichend seriöse Quelle?
Uwe Timm erzählt von einem Imbissstand im Hamburger Hafenviertel, welcher von Frau Brücker geführt wurde, und wo er von Kindesbeinen an seine Currywurst aß.
...
Wie es sich mit dem wahren Entdecker der Currywurst verhält, ist leider sehr schwer zu recherchieren. Timm selbst gesteht, dass seine Geschichte nur auf einer „winzigen historischen Authentizität“ beruhe, er aber seine erste Currywurst 1947 in Hamburg gegessen haben will. An eben diesem Großneumarkt, an dem in der Novelle die Würste von Lena Brücker zu erstehen sind. Gegen Timms Theorie sprechen allerdings auch einige Fakten. So ist das Patent auf das Rezept der Currywurst in Besitz von Hertha Heuwer aus Berlin, welche die Currywurst und die dazugehörige Soße im Jahre 1949 in Berlin entdeckt haben will, und es sich 1959[sic!} patentieren ließ.

Timm, Uwe: Die Entdeckung der Currywurst (Referat oder Hausaufgabe)
 
Ist jemand mal z.B. über eine Dissertation, Fachzeitschriften-Artikel gestolpert?
Der Berlin-Mythos hat sich eindeutig durchgesetzt, zumal die dort angeblich erfundene CW jetzt auch in die offizielle Reihe "Deutsche Stars" des Goethe-Instituts angenomen wurde (Goethe-InstitutDeutsche Stars - Innovationen made in Germany - Currywurst).
Ich fürchte, dass die wissenschaftlich gebotene Entmythologisierung erst in der nächsten Generation geleistet werden kann.
Aber was soll's: Don't worry, be curry.:winke:
 
Ja, danke, die Infos, auch in der Wiki, kenne ich schon. Wer als erstes ein Patent anmeldet, ist nicht immer der Erste in früheren Zeiten. (Welcher Koch/Imbissbesitzer dachte in den 40ern schon an Patente?)

Wahrscheinlich waren es Hamburger Gewürzhändler, oder Teppichhändler, die ihre Würste mit Curry ihren einheimischen Landesspeisen anpassten. Immerhin wurde von Hamburg aus Mitteleuropa mit diesen Waren versorgt. (Oder ist das nur heute so, und damals anders?) Das es dann irgendwelche Kontakte im Hafenviertel gegeben haben könnte, zumal im Hafen die sozialen Schranken nur sehr schwach waren, klingt doch logisch. Und irgendwann wurde diese Variation dann auch verkauft, nicht zuletzt, um die ausländischen Händler, Arbeiter mit ihrer Gewürzvariation zu versorgen und ein Geschäft zu machen. Immerhin war auch damals Hamburg das "Tor zur Welt"...
Mal so als Vermutung in den Raum geworfen.
 
In Hamburg weiß jeder "Eingeborere", dass sie hier "erfunden" wurde, einige Jahre vor Berlin. Allerdings dient "Oral History" wohl nicht als ausreichend seriöse Quelle?
Gibt es keine Ethnologen/Volkskundler, die der Sache mal seriöser auf den Grund gegangen sind? Ich kenne nur vorzugsweise Hobby"forscher", Journalisten, und alle möglichen Personen mit sehr viel Lokalpatriotismus, die der Rivalität Berlin-Hamburg nur neues Feuer gaben.

Die Currywurst kommt aus Bochum :richter: und ihr ist von keinem geringerem als von Herbert "Ö" Grönemeyer ein ganz tolles Lied gewidmet worden!

Edit: Dessen Text so lautet:

Gehse inne Stadt
wat macht dich da satt - 'ne Currywurst.
Kommse vonne Schicht
wat schönret gibt et nich
als wie Currywurst.
Mit Pommes dabei
ach
dann gebense gleich zwei-
mal Currywurst.

Bisse richtig down
brauchse wat zu kaun - 'ne Currywurst.
Willi
komm geh mit
ich krieg Appetit auf Currywurst.
Ich brauch wat im Bauch für meinen Schwager hier auch
noch 'ne Currywurst.

Willi
wat is dat schön
wie wir zwei hier steh'n mit Currywurst.
Willi
wat is mit dir
trinkse noch'n Bier zur Currywurst.
Ker scharf is die wurst
Mensch
dat gibt'n Durst
die Currywurst.

Bisse dann richtig blau
wird dir ganz schön flau von Currywurst.
Rutscht dat Ding dir aus
gehse dann nach Haus voll Currywurst.
Aufm Hemd
auffer Jacke
Kerl wat is dat ne K...-
alles voller Currywurst.

Komm
Willi
Willi
bitte
bitte
komm geh nach Hause

hörma
ich kriegse
wenn ich so nach Hause komm.
Willi
Willi
bitte
bitte
du bisn Kerl nach mein Geschmack

Willi
Willi
komm geh mit
bitte Willi.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wurde gefragt, ob ich gleich den ganzen Text kopieren musste.

Ja, musste ich. Schon wegen des ruhrdeutschen Idioms, dem es gelingt das Lebensgefühl des Potts so wunderbar zu transportieren. Zudem ist der Text als historische Quelle einzustufen, weil er - kommse vonne Schicht - das alte Ruhrgebiet, wie es heute nicht mehr existiert, 1982 aber noch, reminesziert.
 
Ich mag den Herbert sonst nicht, aber der Text ist mal gut!

Interessant, diese Diskussion. Ich habe bisher die Currywurst immer nur mit Berlin in Verbindung gebracht.

Weil mein Berlin-Reiseführer meinte, man müsse unbedingt mal im KaDeWe gewesen sein, sind wir dort hinein - und schnellstens wieder raus. Glücklicherweise war ein paar Meter entfernt eine Wurstbude, und die Currywurst dort hat uns echt den Vormittag gerettet.:)
Meiner Meinung nach muss man im KaDeWe nicht gewesen sein, aber Currywurst in Berlin muss sein.
 
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