Ahnen

andrea15

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Ich habe einen Familienstammbaum erstellt und komme leider nicht weiter.
Meine Ururgrossmutter war eine Bedienstete eines Italienischen Adeligen in Norditalien. Sie wurde von ihn schwanger und hat meine Uroma in Österreich geboren. Da dies zu der Zeit um 1800 als sehr unanständig galt, hat sie den Vater des Kindes verschwiegen. Wir haben in sämtlichen Gebärhausern und Kirchenbüchern nachgeforscht, leider ohne Erfolg. Ich würde so gerne die Italienischen Wurzeln meiner Uroma herausfinden. Meine Ururgrossmutter hatte den Familiennamen " Fernkampf" schon alleine der Name ist sehr schwer ausfindig zu machen da er sehr selten ist!
Hat vielleicht jemand noch einen Tip wo ich den Ururgrossvater ausfindig machen könnte? Ich kenn mich mit dem Italienischen Adel überhaupt nicht aus.
 
Ich habe einen Familienstammbaum erstellt und komme leider nicht weiter.
Meine Ururgrossmutter war eine Bedienstete eines Italienischen Adeligen in Norditalien. Sie wurde von ihn schwanger und hat meine Uroma in Österreich geboren. Da dies zu der Zeit um 1800 als sehr unanständig galt, hat sie den Vater des Kindes verschwiegen.

Du 25+, deine Mutter 25x2+, deine Großmutter 25x3+, deine Urgroßmutter 25x4+, deine Ururgroßmutter 25x5+, ergibt 125+ Jahre, Tippfehler? Wir bewegen uns rund um 1900. Natürlich kann eine Frau auch mit 16 oder mit 43 ein Kind bekommen haben, die 25 Jahre/Generation sind nur ein Näherungswert.

Ich habe mal einen Fall aus dem Universitätsarchiv in der Hand gehabt, allerdings war das nur ein einzelnes Schriftstück, ich weiß also nicht, wie das ganze ausgegangen ist, wo ein Student beklagt wurde, eine Mädchen geschwängert und sitzengelassen zu haben, das war irgendwann zwischen 1830 und 1850. Also es ist nicht zwingend so, dass die Mutter den Vater unbedingt verschwieg. Deine Ururgroßmutter muss Motive gehabt haben, den Vater zu verschweigen, welcher Art auch immer (großzügige Abfindung, Bedrohung, wahre Liebe, Unkenntnis [das sind nur Möglichkeiten])

Hat vielleicht jemand noch einen Tip wo ich den Ururgrossvater ausfindig machen könnte? Ich kenn mich mit dem Italienischen Adel überhaupt nicht aus.

Wenn es stimmt, dass dein Ururgroßvater ein italienischer Adeliger war, dann sind das zu dürftige Informationen, um irgendetwas heruaszufinden. ist Norditalien ein großes Gebiet. Es gibt verschiedene Adelsklassen.
Wenn du wenigstens einen Ort wüsstest.
 
Das beantwortet die Frage nicht, aber bei fünf Generationen gibt es 32 Personen, auf die deine jetzigen Gene zurückgehen.



Und wenns hier um das Jahr 1800(nicht 1900) geht, so geht es eher um 10 Generationen, das sind 1024 Personen, aus deren Genen sich deine Gene zusammensetzen.

Entsprechen irrelevant dürften die Gene dieser einen Person also sein.
(Augehend von dem Gedanken, dass sich Gene im Großen und Ganzen relativ gleichmässig mischen.)

Falls Du und deine Familie Euch aus Gründen der eigenen Identitätssuche auf diese Person fokussiert:

Diese eine Person ist für die Identität nahezu irrelevant.


Falls Ihr andere Motive für die Suche nach dem Adligen habt, ist mein Beitrag natürlich nichtig.


(Übrigens: Selbe Familiengeschichte hier bei mir, Adliger schwängerte unehelich ne Bedienstete.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja leider komme ich eben nicht weiter es fehlen mir zu viele Daten. Es ist offenbar eh Aussichtslos. Wäre nur interessant gewesen .
Ich habe ja geschrieben "Wenn es stimmt, dass dein Ururgroßvater ein italienischer Adeliger war..." Das kann ja durchaus auch eine Schutzbehauptung gewesen sein, z.B. um den tatsächlichen Ururgroßvater vor dem Vater der Ururgroßmutter zu schützen ODER um aus dem Fehltritt etwas geheimnisvolleres zu machen oder, oder, oder...
 
Meine Ururgrossmutter hatte den Familiennamen "Fernkampf" schon alleine der Name ist sehr schwer ausfindig zu machen da er sehr selten ist!
Du musst damit rechnen, dass der Name verschieden geschrieben wurde. Wir sind im Besitz eines Dokuments (eines Schuldscheins), wo der Vorfahr, der diesen Schuldschein zurückbekam (er hatte also seine Schulden bezahlt) 2x namentlich erwähnt ist und der Schreiber hat den Namen beide Male unterschiedlich geschrieben.
 
In der mir persönlich wichtigen mütterlichen Linie bin ich gesichert bis 1650 zurückgekommen und habe eine Lücke bis ca. 1630. Der Familiennamen ist vor 1630 nirgends zu finden. Ihn gibt es in keinen digitalen zugänglichen Quellen und im nächst größeren Ort haben um 1600 schon ein viertel einen Migrationshintergrund bis in die Alpen.

Im 18. Jahrhundert kommt im Stammbaum die Delarue dazu und die waren zuvor mindesten 2 – 3 Generationen in der Pfalz und die Linie Lacalli, ändert sich im frühen 18. von LaGalli zu Lacalli. Also man kann vermuten das die Italiener auch aus Frankreich kamen.

Die väterliche Linie ist schon ab meinem Großvater unterbrochen. Der seltener Familienname ist nicht hilfreich wenn man um 1900 den Söhnen nur noch Carl, Friedrich und Adam als Vornamen gibt. Interessant sind eigentlich in dem Strang die DNA.. Bei den Männern ist im Erwachsenenalter die Ähnlichkeit nicht zu übersehen. Witzigerweise bei den Frauen in der mütterlichen Linie bekommt man den Eindruck die Fotos sind in einem italienischen Dorf entstanden.

Als Geschenk für die Gründung des örtlichen Geschichtsvereins hatte ich ein Arbeitsbuch einer bekannten Familie im Ort. Das war wie gefundenes Fressen für eine bekannte Familienforscherin. Nach nur 3 Wochen kam der hektische Anruf – „Ich bin jetzt bei 1710 angekommen, aber den Stammbaum können wir so nicht veröffentlichen! Das habe ich noch nie gehabt!“ Über 5 Generationen haben die zweitgeborene Söhne der Linie die erstgeborene Töchter einer anderen Familien geheiratet. Bis ca. 1880 findest du viele als Schöffen, Bauern, Händler, Handwerker usw. danach explodieren die Einträge, aber nun Zuchthaus und sehr viele in Irrenhäuser.

Das einzige Ärgerliche ist das ich wahrscheinlich nie in Erfahrung bringen kann woher die mütterliche Linie gekommen ist. Aber es belustigt mich wenn ich zu Besuch am Ort bin, das große Teile des Ortes mal meiner Familie gehört hat und ich in Apfelweinkneipen von der indigenen Bevölkerung als Angehöriger einer Familie erkannt werde.
 
Der Klassiker ist doch das unehelich geborene Kind, bei dem sich die Mutter später als Witwe ausgibt. Der Klassiker geht so: Mutter A bekommt vom Reichen B ein Kind. Da kein Ehevertrag existiert, wird das Kind D durch eine Abfindung augenscheinlich versorgt. Um der Schande zu entgehen, heiratet Mutter A einen armen Schlucker C. Armer Schlucker C zieht in den Krieg und fällt, somit wird Mutter A eine ehrsame Witwe.

Adoption geht natürlich auch, dann verliert das Kind alle Erbansprüche gegenüber dem Reichen B. Fällt C nicht, können sich A und C ja darauf einigen, dass das Geld des Kindes beiseite geschafft wird. Kurz vor der Volljährigkeit wird das Kind adoptiert, kurz danach verlässt es den Haushalt, da A und C nun eigene Kinder haben. Das kann sogar einigermaßen legal über die Bühne gehen. Natürlich trägt das Kind den Namen von C. Wenn es ganz dumm läuft, krallen sich A und C das Mündelvermögen, wobei deren Kinder dann vom Vermögen von D profitieren. Im Extremfall weiß D nichts von B. Solche Fälle hat es früher immer wieder gegeben.

Fazit: Du musst vielleicht unter einem dritten Namen suchen. Es gab viel mehr uneheliche Kinder und verschwiegene Adoptivkinder als man glaubt.
 
Adoption geht natürlich auch, dann verliert das Kind alle Erbansprüche gegenüber dem Reichen B.
Traditionell hatten uneheliche Kinder aber ohnehin keine Erbansprüche gegenüber ihrem Vater (wenn schon, dann allenfalls noch eher Unterhaltsansprüche).
Die erbrechtliche Gleichstellung mit ehelichen Kindern erfolgte in vielen Rechtsordnungen erst in der 2. Hälfte des 20. Jhdt.
 
@Ravenik Das ist richtig. Die Problematik geht jedoch weit über das Jahr 1950 hinaus, weil es erst danach die Pille und Abtreibungen gab (d.h. Abtreibungen gab es vorher schon, die waren aber im 3. Reich meines Wissens nach verboten).

Das bedeutet, dass gar nicht so wenige solcher Fälle auch noch nach dem Jahr 2000 existierten und zwar dann als die Kriegsgeneration starb. In diesem Fall hätte vermutlich ein Erbanspruch bestanden, der jedoch durch die Adoption zunichte gemacht wurde. Kann auch sein, dass ich das falsch sehe. Grundsätzlich geht der Staat davon aus, dass eine Adoption auch mit der Fürsorge durch den Stiefvater einhergeht. Inwieweit der Wille der Kinder bei Vermögensangelegenheiten eingeholt wurde, keine Ahnung. Wenn Privatverträge die Unterhaltsansprüche regelten, machte das das Problem nicht geringer, da solche Dokumente auch mal verschwinden können, ein Nachweis extrem schwierig ist und überdies Verjährungsfristen existieren (wenn ich nicht falsch informiert bin). Jedenfalls sind und waren unehelich geborene Kind nie besonders gut dran.

Ich würde in dem Fall oben nicht nach dem Familiennamen suchen, sondern schauen, für wen die Urgroßmutter gearbeitet haben könnte. Die Geburt eines unehelichen Kindes war eine Katastrophe für Kind und Mutter und wurde aus diesem Grund geächtet. Allenfalls in bäuerlichen oder sehr niederen Kreisen wurde die Sache etwas laxer gehandhabt. Welche Vornamen hatten denn die Kinder bzw. die Enkelkinder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die vielen Antworten, leider konnte auch der Ahnenforscher den ich unseren Stammbaum zum Auftrag gab, nicht sehr viel ausfindig machen. So Arbeitsvertrag haben wir nicht eruieren können. Die Ururgrossmutter hat dann wohl einen Gärtner geheiratet um der Schande zu entgehen. Der wiederum hat in einem Herrschaftlichen Haus gearbeitet, ist naheliegend, das auch eben Sie dort gearbeitet hat. Vielleicht sollte ich dort ansetzen. Wie gesagt die Urgrossmutter hat ihren Vater immer verschwiegen, eine Tante von mir hat es durch Zufall aus einem Gespräch erfahren das sie die Urgrossmutter eben ein Kind eines Adeligen aus Italien ist. Mehr wollte sie darüber nie sagen und hat ihr Geheimnis mit ins Grab genommen.
 
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