alemannischer Zeitbestimmung/Kalender

Hallo miteinander,

Januar - Aefterra Geola
Februar - Solmonath
März - Hrethmonath
April - Eostremonath
Mai - ???
Juni - ???
Juli - ???
August - ???
September - ???
Oktober - ???
November - ???
Dezember - ???

Montag - ???
Dienstag - ???
Mittwoch - ???
Donnerstag - ???
Freitag - ???
Samstag - ???
Sonntag - ???

Wer kennt Feiertage oder Feste?
Die Germanen hatten wohl alle 9 Jahre eine riesen Fete. Vielleicht ein Treffen aller Stämme, aber das war erst um rund 1000 n.Chr. Gibt es da vielleicht frühere Überlieferungen?
Hatten die Alemannen um 300 n.Chr. eine Zeitrechnung?

Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass der folgende Tag eigentlich mit der Nacht begann. Mein Mann meinte, dass in manchen Gegenden möglicher Weise deswegen der Samstag wohl auch Sonnabend hieße. Der Mond spielte eine mächtige Rolle und vermutlich auch die Gestirne.

Hat vielleicht jemand die Begriffe der Monate und Wochentage auf römisch/latein parat?

Gruß Karin
Hallo Karin,
heute habe ich etwas zu den Monatsnamen und zur Zeitmessung bei den germanischen Stämmen allgemein ausgearbeitet:

Monate bei den Germanen:

Bei den germanischen Stämmen wurde der Kalender von der Arbeit in der Landwirtschaft bestimmt. Dem entsprechende Namen trugen auch die Monate:

Grasmacnd = Grasmonat à April
Brâchot, Brâchmânot, Brachmanat = Brachmonat à Juni
(Monat, in dem die brachgelegten Felder umgebrochen wurden)
Maedemonat = Mahdmonat à Juli
Saemond, Saemânot = Säemonat à September oder Oktober
(Monat der Aussaat)
Wynemânot = Weinmonat à Oktober
Dreschmonat à Januar
Rebmânot à Februar
(wahrscheinlich von „räbeln“ = „sich rühren“ als Hinweis auf die sich im Februar regende Natur)

Unter Karl dem Großen wurde der Versuch unternommen, die alte Bezeichnung des Februar in den offiziellen Kalender einzuführen, jedoch erwies sich diese Idee als verfehlt, da die Bezeichnungen in verschiedenen Gebieten des Reiches zu verschiedenen Monaten galten. So wurde der Ackermonat mal auf den März und mal auf dem April gelegt, der Saatmonat mal auf den September und mal auf den Oktober und der „lasemânt“ bezeichnete in manchen Gegenden den Januar in anderen wiederum den Februar.

Zur Messung der Zeit am Tage wurden im Mittelalter Sonnenuhren, Sanduhren, sowie Wasseruhren verwendet. Während die Sonnenuhr lediglich an sonnigen Tagen verwendet werden konnte und die Wasseruhr – auch Klepsydren genannt – eher ein Luxusgegenstand und damit eher eine Seltenheit war, war die Sanduhr dagegen eine der gebräuchlicheren Zeitmesser. Auch orientierte man sich z. B. an der Brenndauer eines Spans, einer Kerze oder des Öls in einem Heiligenlämpchen. So ist belegt, dass der Englische König Alfred auf seinen Reisen durch das Land Kerzen gleicher Länge mitnahm und eine nach der anderen anzünden ließ und auch aus Frankreich des 13. und 14. Jh. ist eine solche Methode zur Zeitmessung überliefert.

Quelle:
>Geschichte des Alltags des Deutschen Volkes<
von Jügen Kuczynski

Vielleicht hilft es dir ein bischen weiter.
:)
 
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