Bei den Griechen gibt es ja auch noch so viele Halbgötter (z.B. Achilles, der ja eigentlich ein Mensch ist aber irgendwie unverwundbar gemacht wurde bis auf die Ferse und damit eigentlich doch kein "normaler Mensch" mehr ist
).
Bei denen habe ich mich auch gefragt, ob es die nun real gab oder nicht... ich finde es aber auffällig, dass diese ganzen Helden und Halbgötter in vielen verschiedenen Erzählungen vorkommen und dachte mir so - reines Bauchgefühl - dass die das ja unmöglich alles wirklich gemacht haben können. Ist einfach zu unglaublich... also wenn es sie gegeben hat, dann sind zumindest ihre Taten erfunden. Und dann kann auch eigentlich gleich der ganze Typ erfunden sein. Also ich habe den Eindruck, dass diese "Personen" ein Träger verschiedener Mythen sind, damit man sich vielleicht besser damit identifizieren kann als Mensch. Der christliche Gott wird ja auch personifiziert, vielleicht weil eine abstraktere Vorstellung nicht so gut ankam.
Bei diesen Helden und Halbgöttern kommt es mir unmöglich vor, die "historische Person" noch rauszufiltern, wenn es nur die Mythen als Quelle dazu gibt. Ist ja bei Jesus ähnlich, da gibt es auch Leute, die ihn nicht für real halten und die das begründen können.
Ich weiß nicht, ich glaube in unserem Kulturkreis gehört es irgendwie dazu, die Götter zu personifizieren, auch wenn sie eigentlich abstrakte Ideale darstellen sollen (ich weiß nicht, ob das generell so ist... es gibt ja woanders auch Tiergötter oder wirklich "abgehobene" Vorstellungen, damit kenne ich mich nicht gut aus).
Vielleicht konnten die Menschen einfach nichts mit einer unpersönlichen Vorstellung anfangen. Dennoch ist es interessant, dass die Griechen ja eine Unterscheidung machen zwischen "Menschen, die göttliche Kräfte haben" und richtigen Göttern. Vielleicht gab es erstere ja doch wirklich. :grübel:
Vergöttlichung von realen Menschen gab es prinzipiell auch bei den Griechen (wie Maglor schon anmerkte). Die römische Kaiservergöttlichung wurde ja gerade durch die Griechen oder durch Völker, die griechisch geprägt waren, angeregt. Die Römer wären von alleine nicht darauf gekommen, weil sie es ja eigentlich ablehnten. Man braucht da nur mal die Augustusstatuen aus Kleinasien z.B. mit denen aus Germanien zu vergleichen (in ungriechischen Gefilden ist der immer brav angezogen, im Osten dagegen teilweise sogar nackt und mit Idealstatur, also göttlich).
Die "Ostler" haben auch den Tatenbericht ins Griechische... naja nicht nur übersetzt, sondern auch entsprechend angepasst (also mehr auf Göttlichkeit bezogen) und Dinge so dargestellt, wie man sie in Rom noch nicht darstellen konnte, weil es verpönt war.
Oder man könnte mal die Kulte, die es im griechisch geprägten Raum für den noch lebenden Kaiser gab, hervorkramen.