Anfänge der christlichen Religion

askan schrieb:
Gab es nicht einmal die sogenannte "Räubersynode" in der gewisse (jetzt allgemeine) Glaubeninhalte (z,B. die Marienverehrung, vorher war die Dame in der Religion nicht der Rede wert) unter Androhung massiver körperlicher Gewalt durchgesetzt wurden und bis heute nicht mehr in Frage gestellt wurde.
Bei der "Räubersynode" von Ephesus 449 ging es genau um die Frage der göttlichen und menschlichen Natur Christi. http://www.origenes.de/theolog/theo.htm

Um die Marienverehrung als solche wurde nicht gestritten, und die Dame war schon dem einen oder anderen neutestamentlichen Autor durchaus "der Rede wert".

(Indirekt führte der Streit, inwiefern der Gottessohn als Gott aufzufassen sei, natürlich auch zur Frage, ob die Bezeichnung Marias als "Gottesmutter" korrekt sei oder nicht.)



http://www.origenes.de/theolog/theo.htm
 
Ich habe lange überlegt, ob ich noch mal was schreibe, denn eigentlich bin ich mehr durcheinander als vor diesem Thread. Ich fasse mal zusammen:
Ursprung der christlichen Lehre ist Jesus Christus, von dem man in den ersten Jahrhunderten nicht sicher wusste, ob er Gottes Sohn oder ein besonderer Prophet war. Er selbst war kein Christ. Was war er dann? Der christliche Glaube beinhaltet die jüdische Schöpfung von Adam und Eva. Sie gelten als die ersten Menschen. Von wem stammen dann die heidnischen Gläubigen ab? Doch auch von ihnen, oder? Warum sind diese denn heidnisch geworden?



Wenn also der jüdische Glaube vor dem christlichen da war, wann und wo sind denn diese Anfänge zu finden?
Vermutlich ist diese Frage sinnvoller als meine ursprüngliche.
 
florian17160 schrieb:
Ich werd jetzt mal ein bischen frech. Vieleicht wollte maria ja nur vertuschen, das sie fremd gegangen ist. und der arme Joseph glaubte ihr das alles. jesus war mit sicherheit ein intelegenter mann. Viele Wanderprediger können ja auch quatschen bis zum umfallen.Aber diesen Post bitte nicht ernst nehmen.
Da bist du ja nicht der erste, der auf sowas gekommen ist! Nach meinem Wissen wurde schon bald nach der Kreuzigung das Gerücht verbreitet, Jesus wäre der Sohn eines griechischen Soldaten, mit dem Maria fremdgegangen sei.
Verbessert mich bitte, falls ich Unrecht habe.
 
Liminith schrieb:
Ich habe lange überlegt, ob ich noch mal was schreibe, denn eigentlich bin ich mehr durcheinander als vor diesem Thread. Ich fasse mal zusammen:
Ursprung der christlichen Lehre ist Jesus Christus, von dem man in den ersten Jahrhunderten nicht sicher wusste, ob er Gottes Sohn oder ein besonderer Prophet war. Er selbst war kein Christ. Was war er dann? Der christliche Glaube beinhaltet die jüdische Schöpfung von Adam und Eva. Sie gelten als die ersten Menschen. Von wem stammen dann die heidnischen Gläubigen ab? Doch auch von ihnen, oder? Warum sind diese denn heidnisch geworden?



Wenn also der jüdische Glaube vor dem christlichen da war, wann und wo sind denn diese Anfänge zu finden?
Vermutlich ist diese Frage sinnvoller als meine ursprüngliche.
Ganz schön kompliziert. Am besten, du gehst davon aus, das es Adam und Eva gar nicht gab. Und die Menschen, wo auch immer in der Welt, haben sich ihre eigene religion zusammengebastelt. Tut mir leid, aber ich seh das immer vom logischem Standpunkt aus
 
florian17160 schrieb:
Ganz schön kompliziert. Am besten, du gehst davon aus, das es Adam und Eva gar nicht gab. Und die Menschen, wo auch immer in der Welt, haben sich ihre eigene religion zusammengebastelt. Tut mir leid, aber ich seh das immer vom logischem Standpunkt aus

Du alter Ketzer... :rofl:
Vor 700 Jahren hätte man dich dafür verbrannt! :trost:
 
Du solltest wirklich einmal dei Bibel wenigstens überfliegen. Jesus war natürlich Jude. Seine Lehre fußt auf dem Judentum. Er ist der Messias, den die Propheten des alten Testaments verkünden. Von wem stammen die Heiden ab? Natürlich von Adam und Eva, wenn man dem alten Testament folgt. Warum sie Heiden wurden, steht da auch drin.
 
florian17160 schrieb:
Ich werd jetzt mal ein bischen frech. Vieleicht wollte maria ja nur vertuschen, das sie fremd gegangen ist. und der arme Joseph glaubte ihr das alles. jesus war mit sicherheit ein intelegenter mann. Viele Wanderprediger können ja auch quatschen bis zum umfallen.Aber diesen Post bitte nicht ernst nehmen.
Der Witz ist, daß im Judentum der Begriff des Gottessohns durchaus geläufig war, sogar im Zusammenhang mit dem Wort "Zeugung". Nur dachte dabei kein Mensch an einen biologischen Zeugungsvorgang.

Zwei Beispiele aus dem Alten Testament:

Gott bezeichnet das Volk Israel als seinen Sohn:
"Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten" (Hosea 11)

Gott bezeichnet den König Israels als seinen Sohn:
"Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion. Kundtun will ich den Ratschluß des Herrn. Er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt." (Psalm 2)

Selbstverständlich war Jesus für seine jüdischen Anhänger, die ihn als Messias verehrten, in diesem Sinne Gottes Sohn.

Jesus hat - den Evangelien zufolge - kein Wort über seine Zeugung verloren.
 
Laß dich nicht verwirren Limnith.
1. Der jüdische Glaube ist weit älter als der Christliche, beide sind aber miteinander verwandt, wenn man so will, da der eine aus dem anderen hervorging.
Die genaue Entstehungsgeschichte kannst du schlicht in der Bibel nachlesen (und das empfehle ich auch).
2. Jesus war Jude (danke Kirlon für die sehr ins Detail gehende Erweiterung...), der nur ein paar Dinge anders sah, tat und formulierte (daher kommen auch die von Kritikern so oft zitierten Widersprüche wie "Auge um Auge" im AT und "halt die andere Wange hin" im NT).
Das ganze Auszudiskutieren würde ewig dauern, denn jeder sieht und empfindet und glaubt etwas anders.
3. Suchst du nach den Anfängen der Christlichen Kriche, also der Urgemeinde wirst du auf Petrus (von mir aus auch auf Paulus) stoßen, die beide nach dem Ableben Christi auszogen, und seine Gleichnisse und sein Denken verbreiteten, bis schließlich in Rom Petrus erster Papst wurde (also die erste regelrechte Kirche). Das ganze ist komplizierter als hier dargestellt (wann und von wem wurde er Papst, welche Rolle spielten die andern Jünger usw. usw.) aber da ist die Antwort die du suchst drin.
 
manganite schrieb:
Du solltest wirklich einmal dei Bibel wenigstens überfliegen. Jesus war natürlich Jude. Seine Lehre fußt auf dem Judentum. Er ist der Messias, den die Propheten des alten Testaments verkünden. Von wem stammen die Heiden ab? Natürlich von Adam und Eva, wenn man dem alten Testament folgt. Warum sie Heiden wurden, steht da auch drin.
Meines Wissens ist Jesus für Juden wie Mohammedaner nur ein Prophet und nicht der Messias, oder hab ich das falsch in Erinnerung?
 
Tib. Gabinius schrieb:
Meines Wissens ist Jesus für Juden wie Mohammedaner nur ein Prophet und nicht der Messias, oder hab ich das falsch in Erinnerung?

Grundsätzlich ist das richtig, wobei die Bedeutung des "Propheten" Jesus im Islam zu der im Judentum sehr verschieden ist. Insbesondere im Judentum gibt es verschiedene Strömungen, die Jesus höchst unterschiedliches Gewicht beimessen, während im Islam sogar Maria, als Mutter des Propheten (sic!), eine Art von Verehrung zuteil wird.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Meines Wissens ist Jesus für Juden wie Mohammedaner nur ein Prophet und nicht der Messias, oder hab ich das falsch in Erinnerung?
Der Messias ist er natürlich nur für die Christen bzw. jene Juden, die zu seinen Lebzeiten und in den Jahren danach daran geglaubt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liminith schrieb:
Wenn also der jüdische Glaube vor dem christlichen da war, wann und wo sind denn diese Anfänge zu finden?
Vermutlich ist diese Frage sinnvoller als meine ursprüngliche.
Der Ursprung der Juden wird auf die Zeit von RamsesII datiert. Also auf das 12 Jh. v. Ch.
 
Liminith schrieb:
Ursprung der christlichen Lehre ist Jesus Christus
Ja

Liminith schrieb:
von dem man in den ersten Jahrhunderten nicht sicher wusste, ob er Gottes Sohn oder ein besonderer Prophet war.
Jein, kommt drauf an wen du fragst. Für die damaligen Christen war er natürlich Gottes Sohn, die Juden hielten ihn für einen Prediger/Verrückten/Propheten, die Römer hielten ihn für den Gründer einer Sekte und Volksaufwiegler, etc. pp.

Liminith schrieb:
Er selbst war kein Christ. Was war er dann?
Jude, das Christentum galt auch lange noch als jüdische Sekte und nicht als eigenständige Religion.

Liminith schrieb:
Der christliche Glaube beinhaltet die jüdische Schöpfung von Adam und Eva. Sie gelten als die ersten Menschen.
Ja

Liminith schrieb:
Von wem stammen dann die heidnischen Gläubigen ab?
Auch von Adam und Eva, sie haben nach der Bibel irgendwann mal angefangen andere Götter anzubeten (kommt sogar mehrfach vor im Alten Testament). Laut Bibel gab es also zuerst den Monotheismus.

Liminith schrieb:
Warum sind diese denn heidnisch geworden?
Da bietet die Bibel ziemlich viele Gründe an, von Vergessen bis Dummheit.
 
Es gibt im AT die sogenannte "Völkertafel" worin die Herkunft der verschiedenen Völker seit Noah abgeleitet wird und von allem Völkern haben nur bestimmte Nachkommen von Noahs Sohn Sem den rechten Glauben größtenteils behalten.

Mit den Arianern kenne ich mich nicht so aus, deshalb ließ ich den Begriff weg.
Ich weiß nur das es in den ersten Jahrhunderten eine Menge Abspaltungen gab. So sind, so glaube ich die Nestorianer, auch nicht mit dem "normalen" Christentum vergleichbar sein. Ferner kamen noch die Gnostiker dazu und dann auch noch Mani mit seinem Manichäsmus(eine Mischreligion aus jüdischen-christlichen-zoroastischen-Altreiligiösen und sogar Buddistischen Elementen).
Religion scheint eine komplizierte Sache zu sein. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich hatten weder Jesus noch seine frühen Anhänger vor eine neue Religion zu gründen. Ihnen ging es um die Erneuerung des Judentums.
Nach seinem Tod begannen seine Jünger zu Missionieren, allen voran Paulus, der sich dafür einsetzte, daß auch Nichtjuden Christen werden konnten. Vorher mussten Personen erst zum Judentum übertreten, um Christen werden zu können. Dies und die viele christlichen Auslegungen führten zu einem Bruch mit dem Judentum, und um das Jahr 70 n. Chr. war das Christentum als eine eigenständige Religion anzusehen.

Nun zu den Konzilen. Ich stelle mal hier die Konzilen bis zum Ende der Spätantike (565) zusammen.

1. Konzil von Nicäa, 325 n. Chr.
Es wurde von Kaiser Constantinus I. einberufen, um die Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Arianismus (eine Lehre aus dem frühen 4. Jhd von dem alexandrinischen Presbyter Arius) im Zusammenhang um die Wesensart Jesus beizulegen. Das Konzil vereinbarte das Nicänische Glaubensbekenntnis, das Christus (auf Vorschlag des Kaisers) wesensgleich mit Gott definierte. Außerdem legte das Konzil fest, daß das Osterfest am Sonntag nach dem jüdischen Passahfest gefeiert werden sollte.
Das Problem mit dem Arianismus war nur oberflächlich Beseitigt, denn zwei Jahre später war das Glaubenbekenntnis auch arianisch Interpretierbar.

2. Konzil von Konstantinopel, 381 n. Chr.
Einberufen von Kaiser Theodosius I. bestätigte das Konzil die Resolutionen des 1. Konzils von Nicäa und definierten die Trinitäts (Dreifaltigkeits)lehre. Außerdem wurde dem Bischof von Konstantinopel der höchste Rang nach dem von Rom zuerkannt.

3. Konzil von Ephesos, 431 n. Chr.
Wurde von Kaiser Theodosius II. einberufen, um die Auseinandersetzung um den Nestorianismus ( nach dem Partiach von Konstantinopel Nesotrius benannt, der sich weigerte, den Titel "Gottesmutter" für Maria zu akzeptieren) zu beenden. Unter der Führung des Patriarchen Kyrills von Alexandria setzte das Konzil Nesotrius ab und verurteilte seine Lehre. Die Versammlung erklärte, Jesu sei wahrer Gott und wahrer Mensch (Zweinaturenlehre). Als Konsequenz wurde Maria als "Gottesgebärerin" bestätigt.
Dennoch konnten diese Beschlüsse die Gegensätze nicht überbrücken, und auf der Räubersynode von Ephesos 449 traten die Gegensätze erneut zu Tage.

- Synode von Ephesos, 449 n. Chr.
Auf der Synode von Ephesos traten die Gegensätze um die Natur Jesu erneut auf. Grund war die von Eutyches, einem Mönch aus Konstantinopel vertretene Auffassung, daß die menschlich Natur Jesu nach der Vereinigung der beiden Naturen von der göttlichen wie ein Tropfen Milch im Ozean aufgesogen wird. Somit vertrat er wieder die Einnaturenlehre. Genannt wurde diese Lehre Monopythismus bzw. Eutychianismus. Es kam zu heftigen gewaltätigen Auseinandersetzungen, bei dem sich die rivalisierenden Seiten Alexandria und Konstantinopel für bzw. gegen die Auffassung von Eutyches einsetzten. Unter militärischem Druck stellte sich dann die Synode hinter Eutyches.
Den Namen Räubersynode erhielt sie von dem Papst Leo I., da seinen Gesandten der Vorsitz verweigert wurde.

4. Konzil von Chalkedon, 451 n. Chr.
Wurde vom oström. Kaiser Macrian auf Geheiß des Papstes Leo I. einberufen, um die Beschlüsse der Räubersynode von Ephesos aufzuheben und die Kontroverse der Naturenlehre Jesu zu beraten. Die Lehre des Eutyches wurde verurteilt, und man legte fest, daß Jesus sowohl eine göttlich als auch eine menschliche Natur besitze, die untrennbar voneinander sei.
Des weiteren wurden "Die drei Kapitel" , die Schriften der griechischen Theologen Theodor von Mopsuestia, Theodoret von Cyrrhus und Ebas von Edessa anerkannt.
Außerdem wurde es abgelehnt, dem Bischof von Konstantinopel den Titel eines Patriarchen zuzugestehen, und ihn damit gleich dem Papst von Rom zu setzen.

5. Konzil von Konstantinopel, 553 n. Chr.
Einberufen vom byzantinischen Kaiser Justinian I., um die Schriften, genannt "Die drei Kapitel" zu diskutieren. Das Konzil verurteilte die Schrften und belegte die Verfasser mit dem Kirchenbann.

Ciao
Be_Real1982
 
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